Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

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piscator
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#181 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von piscator » Mo 26. Jan 2015, 18:45

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: Das ist so ähnlich, als wenn ich meinen Kneipenwirt fragen würde, ob ich mit dem Saufen aufhören soll.
OK - das kann gut sein. - Und wie steht es mit dem investor-verlag:
closs hat geschrieben:"Das Land Hessen beispielsweise bezahlt für einen Steuerfahnder jährlich rund 62.000 Euro. Dieser bringt im Durchschnitt jedoch rund zwei Millionen Euro Mehreinnahmen an Einkommensteuer" (investor verlag).
Dann könnten wir am Besten gleich die Hälfte der Bundesbürger zu Steuerprüfern ernennen, die die andere Hälfte der Bevölkerung lückenlos überwachen. :lol:
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piscator
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#182 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von piscator » Mo 26. Jan 2015, 18:47

Pluto hat geschrieben:Interressant, dass Westerwelle vor einigen Jahren die "Steuerklärung auf dem Bierdeckel" propagierte. Schade, dass das Projekt vor allem bei Rot-Grün kein Anklang fand. Im Gegenteil, die Regeln wurden noch komplizierter.
Auch hier hat die Schweiz mit ihrem Steuersystem die "Nase vorn": Ich habe nie einen Steuerberater gebraucht, bis ich nach Deutschland umzog.
(sorry Piscator)

Kein Problem, lieber Pluto. Ich lebe nicht on der Erstellung von Steuererklärungen, sondern von der Erstellung von Bilanzen. Und die braucht am unabhängig von der Steuerlast immer.
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closs
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#183 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von closs » Mo 26. Jan 2015, 19:26

Pluto hat geschrieben:Herr Geißler gehört zur sozialen Fraktion der Union.
Gut - in Rheinpfalz gibt es keine CSU. :lol:

Pluto hat geschrieben:Das wissen wir Beide nicht.
Es gibt Schätzungen: "Deutschland selbst ist eine gigantische Steueroase für die Privilegierten und die Unternehmen. Durch kriminelle Steuerhinterziehung gehen dem deutschen Staat jährlich etwa 50 bis 60 Milliarden Euro verloren" (TAZ, 8.3.2014)

Pluto hat geschrieben: "Steuerklärung auf dem Bierdeckel"
Fände ich auch gut: Freibetrag - keine Abzugsmöglichkeiten mehr - fester, gleicher Steuersatz, der zu ermitteln wäre.

piscator hat geschrieben:Dann könnten wir am Besten gleich die Hälfte der Bundesbürger zu Steuerprüfern ernennen, die die andere Hälfte der Bevölkerung lückenlos überwachen.
Stimmt - bei 40 Millionen Überopfern à 2 Millionen ergäbe das 80 Billionen Euro pa (wenn ich richtig gerechnet habe) :geek: :lol:

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#184 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von piscator » Di 27. Jan 2015, 12:27

closs hat geschrieben:Es gibt Schätzungen: "Deutschland selbst ist eine gigantische Steueroase für die Privilegierten und die Unternehmen. Durch kriminelle Steuerhinterziehung gehen dem deutschen Staat jährlich etwa 50 bis 60 Milliarden Euro verloren" (TAZ, 8.3.2014)
Aus Sicht der "linken" TAZ sind Unternehmen und so genannte Privilegierte wahrscheinlich grundsätzlich für alles Böse auf der Welt verantwortlich. :mrgreen: Aber Hand aufs Herz, welcher Arbeitnehmer schlägt bei der Angabe der Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte nicht gerne ein paar Kilometer auf? Oder trägt pauschal Spenden mit EUR 200,00 ein, obwohl er gar nicht spendet? Klar, wenn "die da oben" bei der Steuer bescheißen, dann darf das der kleine Mann erst recht? Oder liege ich da falsch?
Es gibt bestimmte Berufsgruppen, die man als Steuerberater wegen der Stressvermeidung erst gar nicht als Mandant annimmt und dann sind da noch die Leute, die mit dem "Kleinen Steuer-Konz" unterm Arm ankommen oder den Opa im Schlepptau haben, der lautstark erklärt, dass Steuern sein Hobby sind und er nicht versteht, warum sein Sprössling Steuern zahlen muss, wo doch Karel Gott gar keine Steuern keine zahlt und Uli Hoeneß, Alice Schwarzer und überhaupt ...

Und dann gibt es noch die Sorte, die Parkquittungen am Parkhaus aufsammeln und mir das Ergebnis im Schuhkarton präsentieren ...
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#185 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 12:53

piscator hat geschrieben:Aus Sicht der "linken" TAZ sind Unternehmen und so genannte Privilegierte wahrscheinlich grundsätzlich für alles Böse auf der Welt verantwortlich.
Das wäre übertrieben - aber 50 Milliarden im Haushalt haben oder nicht, ist schon was.

piscator hat geschrieben: Klar, wenn "die da oben" bei der Steuer bescheißen, dann darf das der kleine Mann erst recht? Oder liege ich da falsch?
So wird es verstanden - "kleine Notwehr".

piscator hat geschrieben:Und dann gibt es noch die Sorte, die Parkquittungen am Parkhaus aufsammeln und mir das Ergebnis im Schuhkarton präsentieren ...
Zu dieser Sorte habe ich auch mal gehört, als wir mit 4 Kindern im Haus jahrelang so richtig klamm waren. - Allerdings hatte ich immer eine Excel-Datei mit nummerierten Belegen - das ging dann ganz schnell für den Steuerberater. - Oder Arzneimittel-Belege UND natürlich die Fahrt zur Apotheke und zurück. - Dieser Kleinkram hat uns im Jahr immer so um die 200 - 400 Euro/Mark gebracht - war damals viel Geld für uns. - Heute bin ich zu faul dazu, weil es auch so reicht.

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#186 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von piscator » Di 27. Jan 2015, 14:09

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Und dann gibt es noch die Sorte, die Parkquittungen am Parkhaus aufsammeln und mir das Ergebnis im Schuhkarton präsentieren ...
Zu dieser Sorte habe ich auch mal gehört, als wir mit 4 Kindern im Haus jahrelang so richtig klamm waren. - Allerdings hatte ich immer eine Excel-Datei mit nummerierten Belegen - das ging dann ganz schnell für den Steuerberater. - Oder Arzneimittel-Belege UND natürlich die Fahrt zur Apotheke und zurück. - Dieser Kleinkram hat uns im Jahr immer so um die 200 - 400 Euro/Mark gebracht - war damals viel Geld für uns. - Heute bin ich zu faul dazu, weil es auch so reicht.
Ich meinte eigentlich diejenigen Zeitgenossen, die fremde Parkquittungen aufsammeln und für eigene Zwecke verwenden. :mrgreen:
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#187 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 14:19

piscator hat geschrieben:Ich meinte eigentlich diejenigen Zeitgenossen, die fremde Parkquittungen aufsammeln
Oha. - Ok. :lol:

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#188 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von R.F. » Di 27. Jan 2015, 15:53

piscator hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Es gibt Schätzungen: "Deutschland selbst ist eine gigantische Steueroase für die Privilegierten und die Unternehmen. Durch kriminelle Steuerhinterziehung gehen dem deutschen Staat jährlich etwa 50 bis 60 Milliarden Euro verloren" (TAZ, 8.3.2014)
Aus Sicht der "linken" TAZ sind Unternehmen und so genannte Privilegierte wahrscheinlich grundsätzlich für alles Böse auf der Welt verantwortlich. :mrgreen: Aber Hand aufs Herz, welcher Arbeitnehmer schlägt bei der Angabe der Entfernung zwischen Wohnung und Arbeitsstätte nicht gerne ein paar Kilometer auf? Oder trägt pauschal Spenden mit EUR 200,00 ein, obwohl er gar nicht spendet? Klar, wenn "die da oben" bei der Steuer bescheißen, dann darf das der kleine Mann erst recht? Oder liege ich da falsch?
Es gibt bestimmte Berufsgruppen, die man als Steuerberater wegen der Stressvermeidung erst gar nicht als Mandant annimmt und dann sind da noch die Leute, die mit dem "Kleinen Steuer-Konz" unterm Arm ankommen oder den Opa im Schlepptau haben, der lautstark erklärt, dass Steuern sein Hobby sind und er nicht versteht, warum sein Sprössling Steuern zahlen muss, wo doch Karel Gott gar keine Steuern keine zahlt und Uli Hoeneß, Alice Schwarzer und überhaupt ...

Und dann gibt es noch die Sorte, die Parkquittungen am Parkhaus aufsammeln und mir das Ergebnis im Schuhkarton präsentieren ...
Ich kann über die verbreitete Informationsresistenz nur noch den Kopf schütteln. Hat nicht van Rompuy vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass den europäischen Staaten jährlich etwa eine Billion Euro an Abgaben allein durch “Steuervermeidung” verloren gehen, von hinterzogenen Steuern nicht zu reden? Was sind dagegen die Kleinbeträge, um die Arbeitnehmer ihre Steuerlast auf nicht ganz legale Weise zu verringern suchen?

Was glaubt der Durchschnitts-Deutsche wohl, wer zumindest einen großen Teil der US-Schulden - öffentliche und private - finanziert hat? Haben denn alle vergessen, welche Schuldenstände einiger europäischer Länder der ehemalige italienische Finanzminister nannte? Eigenfinanziert? Quatsch, womit denn...

Oder nicht nachdenklich geworden, als der Präsident der Grande Nation am Tag seiner Amtseinführung bei der Merkel antanzte, statt mit den Franzosen die Amtseinführung zu feiern?

Die Abhängigkeit einiger europäischer Staaten von deutschem Kapital wird nicht allein Europa ins Fiasko treiben. Die im Risiko stehenden Beträge müssten selbst notorische Optimisten nachdenklich machen. Denn es geht dabei nicht um den drohenden Verlust von ein paar hundert Milliarden Euro, sondern um Billionen. Solche Verluste machen aber selbst friedliche Völker zu wilden Tieren...

Ich schätze die Verlust für den deutschen Fiskus durch “Steuervermeidung” und Steuerhinterziehung von nicht zur Versteuerung abgemeldeter Erträge auf Auslandsguthaben auf mindesten 500 Milliarden Euro jährlich...

closs
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#189 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von closs » Di 27. Jan 2015, 16:07

R.F. hat geschrieben:500 Milliarden Euro jährlich
Klingt hoch, kann aber bei einem BIP von knapp 4 Billionen realistisch sein. - Vor allem die Steuervermeidung ist das Problem.

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#190 Re: Der Kapitalismus ist das Böse, die armen Leute sind lieb

Beitrag von piscator » Di 27. Jan 2015, 16:16

R.F. hat geschrieben:Die Abhängigkeit einiger europäischer Staaten von deutschem Kapital wird nicht allein Europa ins Fiasko treiben. Die im Risiko stehenden Beträge müssten selbst notorische Optimisten nachdenklich machen. Denn es geht dabei nicht um den drohenden Verlust von ein paar hundert Milliarden Euro, sondern um Billionen. Solche Verluste machen aber selbst friedliche Völker zu wilden Tieren...
Diese Geldanlagen werden nicht von Völkern gemacht, sondern von Personen, Unternehmen und sonstigen Institutionen und der Großteil davon weiß, dass es sich bei Geldanlagen im Ausland um Risikokapital handelt. Das Vermögen der Deutschen im Ausland liegt übrigens gestreut bei rund 2 Billionen Euro, davon sind rund 400 Milliarden EUR in der Schweiz.
Ich schätze die Verlust für den deutschen Fiskus durch “Steuervermeidung” und Steuerhinterziehung von nicht zur Versteuerung abgemeldeter Erträge auf Auslandsguthaben auf mindesten 500 Milliarden Euro jährlich...
Große Zahlen
Das würde bedeuten, dass diese 2 Billionen Euro mit rund 25 % verzinst würden, was lächerlich ist.
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