Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Politik und Weltgeschehen
closs
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#91 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von closs » Fr 27. Feb 2015, 08:06

sven23 hat geschrieben:Es geht eigentlich um eine differenzierte Sichtweise des Islam.
:lol: JEtzt stellst Du's aber exakt auf den Kopf - genau darum kämpfe ich seit gefühlten 50 Seiten.

sven23 hat geschrieben: Man kann ihn leider nicht allein auf die friedlichen reduzieren
Das stimmt.

sven23 hat geschrieben:die sich von den Schriften distanziert haben
Das ist wieder mal so eine verdrehte Interpretation aufgrund reduktiver Lesart - ich glaube NICHT, dass die friedlichen Varianten des Islam den Koran nicht kennen. - Sie deuten den Islam INSGESAMT anders als extremistische Strömungen. - Deine Aussage sagt mehr über westlichen Reduktionismus als über den Islam aus.

sven23 hat geschrieben:Sie können demokratiekompatibel sein, wenn sie sich von ihren Schriftgrundlagen weitgehend lösen und sich der Verfassung unterordnen.
Da gibt es nun allerdings wirklich einen Unterschied in Deinem Sinne: Der Islam versteht sich (meines WIssens) tatsächlich ursprünglich um eine "Staatsreligion" (wie AT auch, nicht aber das NT). - Jetzt wäre die nächste Frage, wie Du das (AT-gestützte) Judentum im Verhältnis zum Islam einschätzt: Ist das Judentum ebenfalls schrift-distanziert, wenn es auf eine Staatsform verzichtet/verzichten muss?

Pluto
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#92 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von Pluto » Fr 27. Feb 2015, 09:23

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Islam hat eine Tradition der Gewalt, die bis zum Propheten selbst zurück geht.
Man gewinnt hier immer mehr den Eindruck, dass hier Urban Legends installiert werden sollen.
Kennst du die Biografie des Propheten?
Er war durch und durch ein machtgieriger Mensch, der die Islamisierung Arabiens mit dem Schwert durchsetzte.

Auch die Demokratie hat eine Tradition der Gewalt.
Das ist einfach nur falsch. Es waren immer Gruppen, die die Demkratie für ihre Zwecke missbrauchten.

Das Christentum ist eine der wenigen Kräfte, die zumindest theoretisch keine Tradition der Gewalt haben - aber eben nur theoretisch.
Religiöse Menschen haben stets versucht mit Gewalt ihre vermeintlichen "Wahrheiten" durchzusetzen.

Dass der Islam in seiner härteren Ausformung die Apostasie mit dem Tod bedroht, widerspricht natürlich unseren westlichen Standards.
Eben.

Welches Ergebnis soll diese Diskussion eigentlich bringen?
Dass es nicht mehr zeitgemäß ist, Menschen für ihre Gedanken und Meinungen zum Tode zu verurteilen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#93 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von closs » Fr 27. Feb 2015, 09:55

Pluto hat geschrieben:Das ist einfach nur falsch.
Warum? - Schau Dir mal die Französische Revolution an oder die Amerikanische Unabhängigkeit. - Es gibt keine Gewaltlosigkeit, wenn es um Macht geht.

Pluto hat geschrieben:Religiöse Menschen haben stets versucht mit Gewalt ihre vermeintlichen "Wahrheiten" durchzusetzen.
Das gab es immer dort, wo Religion mit Säkularem verbunden war. Auch im Christentum.

Pluto hat geschrieben:Dass es nicht mehr zeitgemäß ist, Menschen für ihre Gedanken und Meinungen zum Tode zu verurteilen.
Das sind wir uns einig - aber man muss die Sache grundsätzlich sehen. - Und dann ist es ganz einfach kulturelle "Geschmackssache", ob jemand wegen Mord, Haschisch-Besitz oder geistiger Verstöße (Religion) zum Tode verurteilt wird. - Ich finde alles drei indiskutabel. Hier intern zu unterscheiden "Nach unseren Kulturvorstellungen geht es, nach anderen Kulturvorstellungen nicht", halte ich für unangemessen.


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sven23
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#95 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von sven23 » Fr 27. Feb 2015, 15:21

closs hat geschrieben:ich glaube NICHT, dass die friedlichen Varianten des Islam den Koran nicht kennen. -

Das glaube ich auch nicht. Jedenfalls befolgen sie nicht die Gewaltaufrufe in den Schriften. Dafür sollten wir sie loben. :thumbup:

closs hat geschrieben: - Jetzt wäre die nächste Frage, wie Du das (AT-gestützte) Judentum im Verhältnis zum Islam einschätzt: Ist das Judentum ebenfalls schrift-distanziert, wenn es auf eine Staatsform verzichtet/verzichten muss?

Die fehlende Trennung von Religion und Staat ist nicht unproblematisch. Das orthodoxe Judentum war immer ein Hinderungsgrund für eine sich wie auch immer andeutende Verbesserung der Beziehungen mit den Palästinensern. Religion ist für poltitische Fragen kein guter Ratgeber.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#96 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von closs » Fr 27. Feb 2015, 15:38

sven23 hat geschrieben:Religion ist für poltitische Fragen kein guter Ratgeber.
Richtig - aber die Frage bleibt:
closs hat geschrieben: Ist das Judentum ebenfalls schrift-distanziert, wenn es auf eine Staatsform verzichtet/verzichten muss?

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#97 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von Scrypt0n » Fr 27. Feb 2015, 15:46

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Religion ist für poltitische Fragen kein guter Ratgeber.
Richtig - aber die Frage bleibt:
closs hat geschrieben: Ist das Judentum ebenfalls schrift-distanziert, wenn es auf eine Staatsform verzichtet/verzichten muss?
Warum sollte das der Fall sein?

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#98 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von closs » Fr 27. Feb 2015, 16:13

Scrypt0n hat geschrieben:Warum sollte das der Fall sein?
Weil das Judentum ursprünglich die Trennung zwischen Staat und Religion genauso wenig kennt wie der Islam.

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#99 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von Scrypt0n » Fr 27. Feb 2015, 16:19

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Warum sollte das der Fall sein?
Weil das Judentum ursprünglich die Trennung zwischen Staat und Religion genauso wenig kennt wie der Islam.
Genau so wenig kennt?
Mhm - bitte begründen! Jetzt wirds spannend.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:die sich von den Schriften distanziert haben
Das ist wieder mal so eine verdrehte Interpretation aufgrund reduktiver Lesart
Du faselst hier immer etwas von "reduktiver Leseart" - welche "Leseart" des Korans bezeichnest du hier denn weshalb als reduktiv? :)

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#100 Re: Religionsmissbrauch- Im Namen eines Gottes

Beitrag von Scrypt0n » Fr 27. Feb 2015, 16:56

Kurtchen, kommt da noch was von dir oder basiert deine "Argumentation" weiter auf realitätsfernen Behauptungen, dessen Begründung du auf Dritte scheibst, die es nicht gibt? :D
closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben: Mohammed hat dazu strikt aufgerufen!
Warum stehen dann nicht am Riader Flughafen Scharia-Polizisten....
Abgesehen davon, dass aufgrund der wirtschaftlichen Not bzw. der zwingend nötigen Gelder durch Touristen in vielen Ländern durchaus human zu urlauben ist (ich selbst reise nahezu immer in arabische Länder):
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laend ... rheit.html
Aus Sicherheitsgründen wird von Reisen in das Grenzgebiet zum Jemen und von nicht unbedingt notwendigen Reisen in den Bezirk Qatif (v. a. die Stadt Awamiyyah) in der Ostprovinz abgeraten.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Sofern du keine Namen nennen kannst, weise ich deine Kritik als ungerechtfertigt ab.
Methodisch kann man das machen - inhaltlich führt es nicht weiter.
Der Inhalt deinerseits ist ja auch frei erfunden... es gibt keinen Islam-Gelehrten, der deiner Behauptung entwprechen würde.

Hier eine Talkshow auf ZDF:

Mansur berät als früherer radikaler Moslem Familien, die einen “islamistischen Glaubenswechsel von Angehörigen" befürchten. Zusammen mit Hamed Abdel-Samad stellt er eine Islamkritische Position dar. Er bezog klar Stellung zum Islam, Mohammed und Koran. Auf Nachfrage sagte er auch, dass er konfessionell kein Moslem mehr sei, nur kulturell muslimisch geprägt, da er eben in einer muslimischen Region aufgewachsen sei. Ähnlich formuliert es auch Necla Kelek.

closs hat geschrieben:Und mit fehlt die Kompetenz, ihnen wegen abgelesener und reduktiv verstandener Suren-Stellen deren Kompetenz abzusprechen.
Es gibt keine reduktiv verstandenen Suren!

closs hat geschrieben:Es kann ja WIRKLICH sein, dass es im Islam weit mehr Hardliner gibt als im Christentum
Kann nicht, sondern ist so. Eine Tatsache, die du zu leugnen versuchst.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Schau in die arabischen Länder, unde nenne mir ein Land wo das Errichten neuer Kirchen erlaubt ist.
Das ist sicherlich viel schwerer, als in Deutschland Moscheen zu errichten. - Aber selbst das ist etwas ganz anderes, als "Ungläubige" töten zu MÜSSEN.
Doch; Mohammed hat dazu strikt aufgerufen!
Sure 47,4: "Und wenn ihr die Ungläubigen trefft, dann herunter mit dem Haupt, bis ihr ein Gemetzel unter ihnen angerichtet habt"
Das ist nicht reduktiv, sondern der ganze Koran ist voll davon - weiter gibt es im Koran keinerlei Aufrufe, welche diese Pflichten auch nur irgendwie widerrufen würden. Gibt es einfach nicht.

Die Historie von Mohammed sowie die Historie des Islams als solchen, wie er gelebt und sich in der Welt durch Brutalität verbreitete spricht für sich...
http://www.upload-pictures.de/islam_ausbreitung.txt

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