Die Streikwelle rollt- wer will nochmal, wer hat noch nicht?

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barbara
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#41 Re: Die Streikwelle rollt- wer will nochmal, wer hat noch nicht?

Beitrag von barbara » Di 12. Mai 2015, 22:17

Magdalena61 hat geschrieben:Ein bißchen Umgemütlichkeit?
Alleinerziehende, die ihre Kinder in einer solchen Einrichtung unterbringen (müssen) und erwerbstätig sind, haben ein RIESENproblem.

Weil viele von ihnen die Kids nicht eben mal anderswo "abgeben" können. Da ist keine Familie im Hintergrund, mit den Nachbarn klappt das auch oftmals nicht, weil diese selbst arbeiten oder einfach nicht zuständig sind/ sein wollen, und die Alleinerziehenden zählen, arbeitsplatztechnisch gesehen, meist eh zu den "Lückenbüßern", die, wenn sie nicht zur Zufriedenheit des AG funktionieren sehr schnell auswechselbar sind.

Und solche Arbeitgeber findest du, von deinem christlichen Standpunkt aus, in Ordnung? Ich hoffe doch nicht!

Dass es zu viele real existierende Arbeitgeber gibt, die ihre Leute wie den allerletzten Dreck behandeln, ist leider wahr, aber ganz sicher nichts, das man rechtfertigen oder gar verteidigen oder unterstützen soll.

Der Eigenanteil an den Gebühren für die Kinderbetreuung, also die von den Eltern zu erbringenden Leistungen sind aber eh schon empfindlich hoch. Wenn die Gehälter steigen, dann steigen auch die Gebühren inkl. Eigenanteil. Das Einkommen der Eltern steigt nicht unbedingt.

Wer soll das bezahlen?

ist eine andere Diskussion, aber: wir brauchen sowieso ganz neue Modelle des Zusammenlebens. Die durchaus an alten Modellen inspiriert sind - zB an christlichen Urgemeinden. Wär sicher nicht das Dümmste.

Die Eltern sind auf die zuverlässige Betreuung ihrer Kinder angewiesen. Wenn beide Eltern berufstätig sind oder allein erziehend und berufstätig, müssen sie möglicherweise zu Hause bleiben, wenn sie niemanden finden, der auf ihre Kids aufpasst und verlieren vielleicht ihren Job.

Bei einem solchen Sklaventreiber, der nicht das geringste Bisschen Rücksicht nimmt. sollte eh niemand arbeiten müssen.

Streiks sind höhere Gewalt, die Auswirkungen sollen gefälligst von allen gleichermassen getragen werden, inklusive den Arbeitgebern. Nicht nur von den Arbeitnehmern.


Können und wollen sind zwei verschiedene Paar Schuhe.

mit einer Person, die sowas Simples, Menschliches und Naheliegendes nicht will, will ich eh nichts zu tun haben.

Ich reflektiere einmal, wie es in diesem unserem sozialdemokratischen Lande abseits der offiziellen Gesetzgebung zugehen kann;


nicht schön, gell? Es gibt nicht den geringsten Grund, solche Machenschaften zu unterstützen. Und was du beschreibst, ist ja nichts Aussergewöhnliches, sondern einfach Business as usual.

-- Eine Kinderärztin beklagte einmal mir gegenüber, sie müsse so viele Kinder vorzeitig "gesund schreiben", damit diese wieder in den Kindergarten gehen durften... und einer der Gründe war, dass die Eltern der Kinder eben große Probleme bekommen hätten, wenn sie noch länger der Arbeit fern geblieben wären.---

ein Skandal ist das! ein Skandal!

DAS ist die Realität.

Das heisst nicht, dass sie so bleiben muss, oder dass Arbeitnehmer sich für Ausbeuter aufopfern.

Aus der Sicht der Arbeitgeber ist das verständlich, denn diese müssen auch kalkulieren und wirtschaftlich arbeiten.

nun ja, die können ja auch so kalkulieren, dass Fehltage von Eltern in die Kalkulation und Preise mit einbezogen werden. Der Bauer muss ja auch schlechtes Wetter einkalkulieren und der Investmentbanker ungünstige Börsenkurse.


-- Wenn nun die Arbeitsplätze unzähliger Alleinerziehender oder Niedriglohnverdienereltern durch diesen Streik gefährdet oder gekillt und die Eltern in Hartz-IV getrieben werden, ist das meiner Meinung nach unverantwortlich.

Auf alle Fälle nicht unverantwortlicher als die stille Subventionierung von Firmen durch den Staat via Hartz-Aufstocker.

Und die Arbeitsplätze werden durch einen Streik eh nicht gekillt. Höchstens das Personal ausgewechselt, und von einer rein marktwirtschaftlichen Sicht ist dies bloss effizient.

Weiß nicht, wie rentabel die DB noch arbeitet.

Ein öffentliches Unternehmen wie die Bahn muss nicht in erster Linie rentieren, sondern in erster Linie eine gute Dienstleistung anbieten, die dann dazu führt, dass entlang der Linien Firmen enstehen können, und DIE rentieren dann und durch die so generierten Steuergelder wird das Defizit der nicht rentablen Bahn bezahlt.

Unter dem Strich lohnt sich das, volkswirtschaftlich gesehen, auch wenn es betriebswirtschaftlich nicht aufgehen mag.

gruss, barbara

Martinus
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#42 Re: Die Streikwelle rollt- wer will nochmal, wer hat noch nicht?

Beitrag von Martinus » Mi 13. Mai 2015, 12:24

Pluto hat geschrieben:
Martinus hat geschrieben:Ich streike heute, und vielleicht noch morgen, dann ist sowieso ein langes Wochenende
Hast du dir Folgen deines Streiks auch gut überlegt?

Ne hatte ich nicht bedacht :oops: deswegen wird seit 5.45 wieder gearbeitet. Ich habe meine Privatinteressen wieder dem Allgemeinwohl untergeordnet. :!: Jetzt gehts wieder um das Bruttosozialprodukt...... für Deutschland. :thumbup:
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