Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

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dvdk
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#41 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von dvdk » Sa 18. Mai 2013, 22:37

Magdalena61 hat geschrieben: Aber wer (?) soll die eigentlich wählen, wenn sie noch nicht mal selbst so richtig wissen, ob sie ein Mädchen oder ein Junge sind oder lieber sein wollen? (Anders kann ich mir diese Ablehnung der "Erfassung des Merkmals Geschlecht" gerade nicht erklären :shock: :)
Vieleicht ein paar Computerfreaks, die dann von das Computer reden :lol:
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barbara
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#42 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von barbara » So 19. Mai 2013, 07:29

Magdalena61 hat geschrieben:Meinst du, Genuß- und Lebemenschen lassen sich da verpflichten? Wenn sie ihre Versprechen genauso zuverlässig halten und eingegangene Verpflichtungen ebenso ernst nehmen, wie viele Politiker mit aufklärendem Beispiel vorangehen... dann gute Nacht.

Das Bedürfnis zu helfen, sich in Gemeinschaft geborgen zu fühlen, Stabilität zu erfahren ist nichts, wozu man Menschen "verpflichten" muss, sondern etwas, was Menschen von sich aus und sehr gerne tun, wenn man sie denn lässt.

Leider sind die Strukturen unserer Welt - von Gesetzen bis zur Architektur - eher geeignet, dieses normale Empfinden und Bedürfnis zu zerstören. Die Rahmenbedingungen für Politiker gehören oft dazu: einmal gewählt, ein vergoldetes Leben, viele Privilegien und Rechte, aber niemandem, dem man immer wieder Rechenschaft ablegen muss (nein, alle vier Jahre eine Wahl ist eindeutig zu wenig)

Wenn Experimentierfreude und der schnelle Lustgewinn zum Maßstab menschlichen Handelns werden- warum sollte jemand dann, nach x Jahren, noch in ein Projekt investieren, das ihn schon lange nicht mehr interessiert?


Wer sagt denn, dass der schnelle Lustgewinn zum Massstab menschlichen Handelns werden soll, wenn die Ehe in der heutigen Form abgeschafft wird?

Oder auch: glaubst du, dass Leute, die Kinder haben ohne verheiratet zu sein, es an Stabilität und Verantwortungsgefühl mangelt? Entschuldige, das ist grosser Unsinn. Eltern schauen für ihre Kinder, weil Kinder ihnen wichtig sind - und das gilt sogar für Eltern mit grossen Problemen - und nicht, weil sie dazu gezwungen werden müssen. Es ist menschlich, für Kinder da zu sein. Egal unter welchen Rahmenbedingungen.

Darüber nachdenken kann man ja. Aber nicht gleich die Gesetzesgrundlagen ändern.

Warum nicht? Wenn die alten Gesetze nicht mehr passen, braucht es neue Gesetze. Gesetze sind ein Bild der aktuellen Gesellschaft und nicht in Stein gemeisselt. Schliesslich handelt es sich um menschliche Gesetze, nicht göttliche Gesetze.

Der in den letzten Jahrzehnten zu beobachtende krasse Zerfall der Familienverbände wird noch Folgen haben.

nein, die Folgen sind schon längst da. Zum Beispiel die zunehmende Anzahl an psychischen Krankheiten, die hier und jetzt schon vorhanden ist.

Die Idee der Kleinfamilie war womöglihc für eine gewisse Zeit eine gute Idee, aber zu mehr als eine Übergangsphase taugt sie nicht. Wir brauchen Modelle, die sich an der Grossfamilie orientieren - wobei es nicht notwendig ist, dass diese neuen "Familien" blutsverwandt sind. Es können gern auch Wahlfamilien sein, in einem grossen Haushalt. mit gemischten Bewohnern, allen Altersgruppen, gegenseitiger Unterstützung.


Ich meinte: Wer abnormale soziale oder sexuelle Neigungen/ Begierden hat, der kann dann, anstatt diese anzugehen und sich eventuell in Therapie zu begeben, seine Sünden/ seine Verpeiltheit unter staatlicher Aufsicht ausleben.

Ich frag jetzt lieber nicht, welche sexuellen Neigungen deiner Meinung nach "abnormal" sein sollen... :? Was mich betrifft, gehe ich davon aus, dass alles in Ordnung ist, was zwischen einvernehmlichen Erwachsenen geschieht und es mich nichts angeht, was andere Leute in ihrem Bett alles so treiben.

Aber mir ist immer noch völlig unklar, wieso eine Veränderung der Gesetze zur Ehe zu sexueller Zügellosigkeit und eben dieser, äh, "Abnormität" führen soll.



Eine Frau reicht nicht? Kein Problem. Wir machen einen Dreier oder sonst etwas Kreatives und werden noch steuerlich gefördert.

Nein, das wird doch nicht staatlich gefördert.

Aber einen Dreier und so weiter kann man heute schon problemlos organisieren, wenn man das will. Wir haben zum Glück diese Freiheit.


Die "normalen" Bedürfnisse sind "legal", und da sollte man das Wort des Paulus vielleicht einfach beherzigen und Fakten schaffen, wie z.B. eine Ehe. :D -- Aber heute sind die Ansprüche so hoch... man will sich nicht festlegen, man sieht davon ab, sich lebenslang auf einen (einzigen) Parter fokussieren. Es könnte ja "noch etwas Besseres" geben, und da möchte man dann nicht an einen "mittelmäßigen" und vielleicht bisweilen nervigen, anstrengenden Partner gebunden sein.

Ich sehe die Ehe etwas weniger locker als Paulus und würde besonders jungen Menschen nicht raten, eine Ehe einzugehen, wenn das einzige Motiv ist, die sexuellen Begierden abzubauen. Dann lieber einen Partner oder eine Partnerin ohne Ehe, besonders wenn man nicht sofort Kinder will. Heute ist ja der einzig wirklich gute Grund, zu heiraten, dass man Kindern einen bestimmten legalen Schutz geben will...

Ausserdem stelle ich fest, dass ich, die ich nie verheiratet war, sowohl zum aktuellen Partner wie zum ehemaligen Partner eine bessere, offenere, verbindlichere Beziehung führe, als so viele, die sich mal Treue vor einem Altar geschworen haben, und ich mich weder vor Gott noch vor den Menschen dafür schämen muss, wie ich diese Beziehungen gestalte, inklusive Nervigkeit und Anstrengung. Was ich längst nicht von allen Eheleuten in meinem Bekanntenkreis so behaupten kann.

Und schon gar nicht in guten UND in schlechten Zeiten.

Das Nicht-Heiraten hat mich nie daran gehindert, in schlechten Zeiten zu den Menschen zu halten, die ich liebe.

Und zwar, weil ich das will und für richtig halte; und nicht, weil ich mich durch ein Ritual oder durch gesellschaftliche Zwänge dazu verpflichtet fühle, obwohl ich es im Grunde gar nicht will.

Wie sieht es denn bei dir aus: würdest du denn bei nächster Gelegenheit mit dem Pöstler durchbrennen, wenn du nicht durch Schwüre und Verträge gebunden wärst? Sind die Konventionen und die Versprechen alles, was deine Ehe am laufen hält? - ich hoffe doch nicht!

Irrtümer und falsche Lehren sind nicht beispielhaft/ allgemeingültig.

nein, aber sie wirken trotzdem verheerend im Fall eines Falles, und gerade bei den Freikirchen ist es leider so, dass viele ein extrem vermurkstes Verhältnis zu Sex haben.

grüsse, barbara

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#43 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von barbara » So 19. Mai 2013, 07:31

dvdk hat geschrieben:Wenn wir den Begriff "Ehe" abschaffen und ihn gegen den Begriff "Lebenspartnerschaft" ersetzen, dann könnte es sein, das sehr bald niemand mehr weiß, was eine Ehe ist weil sie im schwammigen Begriff "Lebenspartnerschaft" untergeht. Und irgendwann fragen uns unsere Enkel: Opa, was ist eine Ehe?

Ich würde dann antworten: Schau mal, da ist der Adam. Und dann schuf Gott ihm eine Eva und führte sie zu ihm, damit sie ein Fleisch werden würden. Und so stiftete Gott die erste Ehe. Und dann schaut sich der Enkel um und sieht Papi und Vati, Mama und Mami ...

Adam und Eva haben aber auch nie geheiratet. Die fanden sich einfach so gegenseitig nett und hatten Sex und machten Kinder. :-)

grüsse, barbara

Martinus
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#44 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von Martinus » So 19. Mai 2013, 07:51

barbara hat geschrieben: Adam und Eva haben aber auch nie geheiratet. Die fanden sich einfach so gegenseitig nett und hatten Sex und machten Kinder. :-)

Ja aber warum wohl? .......Weil es keine Priester gab :) und Verhütung noch ein Fremdwort war.
Angelas Zeugen wissen was!

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dvdk
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#45 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von dvdk » So 19. Mai 2013, 07:59

barbara hat geschrieben:
dvdk hat geschrieben: ...
Ich würde dann antworten: Schau mal, da ist der Adam. Und dann schuf Gott ihm eine Eva und führte sie zu ihm, damit sie ein Fleisch werden würden. Und so stiftete Gott die erste Ehe. Und dann schaut sich der Enkel um und sieht Papi und Vati, Mama und Mami ...
Adam und Eva haben aber auch nie geheiratet. Die fanden sich einfach so gegenseitig nett und hatten Sex und machten Kinder. :-)
Ich schrieb doch: Und so stiftete Gott die erste Ehe.

martinus hat geschrieben:Ja aber warum wohl? .......Weil es keine Priester gab
Wozu auch einen Priester, wenn Gott sich selbst gekümmert hat? ;)
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Mia
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#46 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von Mia » So 19. Mai 2013, 09:50

Magdalena hat geschrieben:*smile* Und so glücklich sollt ihr auch bleiben für euch nachträglich.
Danke liebe Magdalena :Herz:
Das Glück fällt einem nicht so einfach zu, man muss daran arbeiten oder eher den Partner einfach so nehmen wie er ist, sobald man versucht umzuerziehen hat man verloren.
Wie Du schon richtig festgestellt hast ist mein Mann total unromantisch, da funktioniert auch nicht, Eva verführt Adam, denn er hat das Feingefühl eines Neandertalers. Er zeigt seinen Mitmenschen seine Zuneigung indem er sie zwickt, ich werd da ziemlich sauer und Schlag wild um mich, da er leider stärker ist, flieh ich irgend wan und wen dass der Nachwuchs mitbekommt, dann kann schon mal nee Wilde jagt durch die Wohnung entstehen, meistens muss sich dann das Neandertalmännchen vor Lachen ergeben.
Am Anfang war es ziemlich hart, gezwickt zu werden anstatt eine romantische Liebeserklärung zu hören. Wie ich aber bei anderen Paaren festgestellt habe, lassen die Liebeserklärung mit der Zeit nach aber seine dumme Eigenart hält uns am Lachen.
Heute bin ich fast froh darüber, dass ich ihm das nie abgewöhnen konnte, um so länger man zusammen ist, um so wichtiger ist es gemeinsam lachen zu können ;)
Eine Partnerschaft funktionier am besten, wenn man an den Partner keine Erwartungen hat aber leider ist dass Gegenteil der Fall, man ist mit nichts mehr zufrieden und hat die höchsten Ansprüche, wie soll man da glücklich werden????

Barbara, was Du geschrieben hast, kann ich Dir in jedem Punkt zustimmen :smiley15:

LG Mia

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#47 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von Pluto » So 19. Mai 2013, 14:47

[quote="Magdalena61"...um die Legislaturperiode (weiblich?? Darf man das Wort jetzt eigentlich noch sagen??) einigermaßen respektabel hinter sich zu bringen[/quote]ROFL. :lol:

Piraten hat geschrieben:Fremdbestimmte Zuordnungen zu einem Geschlecht oder zu Geschlechterrollen lehnen wir ab.
Ich lehne so was auch ab, aber noch wichtiger... frage ich mich wieso man ausgerechnet diese Frage in einem Wahlkampf so thematisiert.

Ist das wirklich so ein wichtiges Thema? Gibt es nicht 100 andere Themen die wichtiger wären, die nicht schon von anderen Parteien besetzt sind?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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dvdk
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#48 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von dvdk » So 19. Mai 2013, 18:41

Pluto hat geschrieben: Ist das wirklich so ein wichtiges Thema? Gibt es nicht 100 andere Themen die wichtiger wären, die nicht schon von anderen Parteien besetzt sind?
Ich denke schon, das dies ein wichtiges Thema ist, weil hier auch in der Schule den Kindern die natürliche sexuelle Identität ausgeredet wird. Da habe ich schon von recht harschen Fällen gelesen. Männer sind Männer und Frauen sind Frauen. Eine Verdrehung dieses Umstandes zeigt die Perversität des Denkens in der heutigen Zeit überdeutlich.
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#49 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von barbara » So 19. Mai 2013, 20:25

dvdk hat geschrieben: Ich schrieb doch: Und so stiftete Gott die erste Ehe.

Woran merkt man eigentlich, ob Gott eine Ehe oder Lebenspartnerschaft stiftet?

Ich habe mich immer auf das Gefühl der gegenseitigen Verliebtheit verlassen, das hat sich für mich als guter Fingerzeig erwiesen.

dvdk hat geschrieben: Wozu auch einen Priester, wenn Gott sich selbst gekümmert hat? ;)

Gott kümmert sich weiterhin; Priester sind nicht notwendig, um gute Eltern zu sein, oder ein liebevolles Paar zu sein.

grüsse, barbara

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#50 Re: Piraten-Partei will den Begriff 'Ehe' abschaffen

Beitrag von barbara » So 19. Mai 2013, 20:27

Pluto hat geschrieben: Ist das wirklich so ein wichtiges Thema? Gibt es nicht 100 andere Themen die wichtiger wären, die nicht schon von anderen Parteien besetzt sind?

Ja, Familie ist ein sehr wichtiges Thema.

Und da ich ja auch politisch etwas aktiv bin: gute Themen zu finden, die nicht schon von andern besetzt sind, die wesentlich sind und originiell und die nicht primitiv sind nach dem Muster "Ausländer raus!" sind gar nicht so leicht zu finden.

grüsse, barbara

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