Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Politik und Weltgeschehen
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sven23
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#91 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von sven23 » Sa 6. Feb 2016, 15:46

R.F. hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: - - -
Wenn die Hälfte der Erwerbstätigen keine Steuern zahlt, liegt das natürlich auch an den sehr bescheidenen Einkommen.
- - -
Diese zahlen sehr wohl Steuern (Umsatzsteuer, Verbrauchsteuer) und weitere Abgaben...
Ich meinte ja auch Einkommens- und Lohnsteuer. Aber natürlich hast du Recht, diese Steuern fallen für alle gleichermaßen an.
Es ist übrigens kein großer Unterschied in der Lebensqualität, ob jemand 20000 € oder 21000 € im Monat zum Leben hat. Aber ob jemand von 1000 € im Monat leben muß oder 2000 € zur Verfügung hat, ist ein sehr großer Unterschied.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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R.F.
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#92 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von R.F. » Mo 8. Feb 2016, 12:35

http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/59303

Portugal unter Kuratel
08.02.2016
LISSABON/BRÜSSEL/BERLIN
(Eigener Bericht) - Die EU übt massiven Druck auf die neue portugiesische Regierung aus, um eine Abkehr vom Austeritätskurs zu verhindern. Den Haushaltsentwurf, mit dem Premierminister António Costa ein Ende der Kürzungspolitik einleiten wollte, genehmigte die Europäische Kommission am vergangenen Freitag nur unter Auflagen. Bereits für das Frühjahr setzte Brüssel eine erneute Überprüfung an. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel drängte bei ihrem Treffen mit Costa am Tag der Kommissionsentscheidung auf eine Fortsetzung der Sparpolitik seines Vorgängers Pedro Passos Coelho. Mächtige Finanzmarkt-Akteure, darunter insbesondere die Commerzbank, stellen sich dem demokratisch gewählten Premierminister ebenfalls in den Weg. Der sozialistischen Minderheitsregierung, die sich im Parlament von kleineren linken Parteien stützen lässt, steht eine schwere Belastungsprobe bevor.

Sparsame und fleißige Arbeiter, Angestellte und Unternehmen haben unbewusst Deutschland zu einer im Vergleich der meisten Industriestaaten überlegenen Finanzmacht verholfen. Nun hat aber Frau Dr. Merkel alle Hände voll zu tun, um das Geld deutscher Kapitalgeber zu erhalten. Dass das auf Dauer nicht gut gehen wird, ist nicht schwer vorherzusehen.

Was Helmut Kohl befürchtet (“die macht mir mein Europa kaputt!”), droht Wirklichkeit zu werden.

Pluto
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#93 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von Pluto » Mo 8. Feb 2016, 16:10

R.F. hat geschrieben:Sparsame und fleißige Arbeiter, Angestellte und Unternehmen haben unbewusst Deutschland zu einer im Vergleich der meisten Industriestaaten überlegenen Finanzmacht verholfen. Nun hat aber Frau Dr. Merkel alle Hände voll zu tun, um das Geld deutscher Kapitalgeber zu erhalten. Dass das auf Dauer nicht gut gehen wird, ist nicht schwer vorherzusehen.
Das echte Problem Deutschlands ist, sie haben so viel Geld, dass sie nicht wissen wohin damit, außer es den anderen Nationen zu verschenken... erst die DDR, dann Griechenland, und nun die Türkei.

Vielleicht sollte Herr Schäuble sich mal über Steuersenkungen Gedanken machen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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sven23
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#94 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von sven23 » Sa 13. Feb 2016, 12:43

Ein satirischer Beitrag der heute-show. Bemerkenswert ist, daß das Vermögen der unteren 50% von 3% auf 1% zusammengeschrumpft ist, trotz wirtschaftlich guter Bedingungen. Die Zahlen stammen übrigens von der Bundesregierung.

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sven23
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#95 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von sven23 » Sa 12. Mär 2016, 08:15

85 Einzelpersonen besitzen die Hälfte des Weltvermögens. Eine ungesunde Entwicklung, die von einigen noch forciert wird. Wir brauchen mehr Superreiche und Steuern haben niedrig zu sein, so das ewige Mantra.
Die "Trickle-down Theorie" hat sich längst als Märchen, bzw. geschickte Strategie herausgestellt, die Reichen noch reicher zu machen. Nach dieser Theorie sollte die ganze Gesellschaft von der Existenz der Superreichen profitieren. Dass dem nicht so ist, ist längst durch die Praxis widerlegt.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanalueb ... ds-Kartell
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#96 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von R.F. » So 13. Mär 2016, 11:26

In einem seiner Bücher schrieb der Wirtschaftswissenschaftler und Jesuit Friedhelm Hengsbach, dass der Bürger demokratische Rechte kaum wahrnehmen könne, weil er über das dazu nötige Vermögen nicht verfüge. Über ständig geringer werdende Einkommen verschlechtert sich die Position der weitgehend Besitzlosen zunehmend.

Dieser Trend ist weltweit. Politiker mit Verantwortungsbewusstsein müssten sich längst fragen, wie lange diese Entwicklung noch andauern kann, ohne dass sich entweder die Völker erheben - wovor sich viele wegen des abschreckenden Beispiels des Kommunismus scheuen - oder die Entmachtung der derzeitige Führer in Politik und Wirtschaft im Wege eines internationalen Umsturzes erfolgt.

Einem Kubitzaner zwar kaum zu vermitteln: Doch genau dieser im Grunde für viele Bürger weltweit willkommene Umsturz ist tatsächlich vorhergesagt...

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#97 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von sven23 » So 13. Mär 2016, 13:06

R.F. hat geschrieben: Einem Kubitzaner zwar kaum zu vermitteln: Doch genau dieser im Grunde für viele Bürger weltweit willkommene Umsturz ist tatsächlich vorhergesagt...
Das ist hier OT. Dazu mußt du in den extra für dich eingerichteten Thread wechseln. :lol:
http://www.4religion.de/viewtopic.php?f=17&t=2835
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#98 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von R.F. » So 13. Mär 2016, 13:13

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Sparsame und fleißige Arbeiter, Angestellte und Unternehmen haben unbewusst Deutschland zu einer im Vergleich der meisten Industriestaaten überlegenen Finanzmacht verholfen. Nun hat aber Frau Dr. Merkel alle Hände voll zu tun, um das Geld deutscher Kapitalgeber zu erhalten. Dass das auf Dauer nicht gut gehen wird, ist nicht schwer vorherzusehen.
Das echte Problem Deutschlands ist, sie haben so viel Geld, dass sie nicht wissen wohin damit, außer es den anderen Nationen zu verschenken... erst die DDR, dann Griechenland, und nun die Türkei.

Vielleicht sollte Herr Schäuble sich mal über Steuersenkungen Gedanken machen.
Zitat DER SPIEGEL Nr. 11/ 12.03.2016:

Weil Reiche einen größeren Anteil ihres Einkommens auf die hohe Kante legen, kann die Wirtschaft aus der Balance geraten, wenn sich die Einkommen allzu sehr auf die oberen Schichten konzentrieren. Es wird dann zu viel gespart in der Wirtschaft, die Fabriken der Konsumgüterhersteller sind nicht ausgelastet, und allzu viel Kapital fließt ins Ausland ab (Hervorh. R.F.), weil sich innerhalb der eigenen Grenzen nicht genügend Investitionsmöglichkeiten bieten. Genau so wurde die deutsche Konjunktur über lange Jahre gebremst, sind viele Fachleute überzeugt. So wuchs der Konsum in der ersten Dekade des neuen Jahrhunderts nur etwa halb so schnell wie das Sozialprodukt;

Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Nun darf sich der Leser fragen, was das Ausland (gemeint sind in erster Linie die USA, Großbritannien und Frankreich) mit dem vielen Geld der Deutschen anstellt. Kaum ein Politiker oder Vertreter der Wirtschaft wagt die Benennung der Summe der ins Ausland geflossenen Gelder. Auch wenn sich die meisten Bürger unter einer Billion nichts vorstellen können, gewisse Vergleiche könnten ihm auf die Sprünge helfen. Doch genau das befürchten die momentanen Nutznießer (das sind jene, die in naher Zukunft zu den größten Verlierern zählen werden).

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#99 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von Hemul » So 13. Mär 2016, 17:05

R.F. hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:Sparsame und fleißige Arbeiter, Angestellte und Unternehmen haben unbewusst Deutschland zu einer im Vergleich der meisten Industriestaaten überlegenen Finanzmacht verholfen. Nun hat aber Frau Dr. Merkel alle Hände voll zu tun, um das Geld deutscher Kapitalgeber zu erhalten. Dass das auf Dauer nicht gut gehen wird, ist nicht schwer vorherzusehen.
Das echte Problem Deutschlands ist, sie haben so viel Geld, dass sie nicht wissen wohin damit, außer es den anderen Nationen zu verschenken... erst die DDR, dann Griechenland, und nun die Türkei.

Vielleicht sollte Herr Schäuble sich mal über Steuersenkungen Gedanken machen.
Zitat DER SPIEGEL Nr. 11/ 12.03.2016:

Weil Reiche einen größeren Anteil ihres Einkommens auf die hohe Kante legen, kann die Wirtschaft aus der Balance geraten, wenn sich die Einkommen allzu sehr auf die oberen Schichten konzentrieren. Es wird dann zu viel gespart in der Wirtschaft, die Fabriken der Konsumgüterhersteller sind nicht ausgelastet, und allzu viel Kapital fließt ins Ausland ab (Hervorh. R.F.), weil sich innerhalb der eigenen Grenzen nicht genügend Investitionsmöglichkeiten bieten. Genau so wurde die deutsche Konjunktur über lange Jahre gebremst, sind viele Fachleute überzeugt. So wuchs der Konsum in der ersten Dekade des neuen Jahrhunderts nur etwa halb so schnell wie das Sozialprodukt;

Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Nun darf sich der Leser fragen, was das Ausland (gemeint sind in erster Linie die USA, Großbritannien und Frankreich) mit dem vielen Geld der Deutschen anstellt. Kaum ein Politiker oder Vertreter der Wirtschaft wagt die Benennung der Summe der ins Ausland geflossenen Gelder. Auch wenn sich die meisten Bürger unter einer Billion nichts vorstellen können, gewisse Vergleiche könnten ihm auf die Sprünge helfen. Doch genau das befürchten die momentanen Nutznießer (das sind jene, die in naher Zukunft zu den größten Verlierern zählen werden).
Hi R.F.!
Habe gerade bei Sonnenschein auf der Terrasse diesen Spiegelbericht gelesen-sehr interessant-gelle. Sehr interessant muss auch das dort angeführte Buch: "Deutschlands soziale Marktwirtschaft existiert nicht mehr" von Marcel Frantscher, Präsident des Deutschen Instituts fürWirtschaftsforschung (DIW) sein. Kann Pluto- der Kaviar mampfend und genau temperierten Edel-Wein schlürfend und wohl alles erneut alls Humbug bezeichnen wird- dieses Buch nur wärmstens empfehlen. Wird aber wohl erneut vergebene Liebesmüh sein-gell Pluto? ;)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#100 Re: Ungerechte Einkommensverteilung gefährdet die Demokratie

Beitrag von sven23 » Fr 15. Apr 2016, 17:05

Ein interessanter Beitrag um einen weiteren Skandal in der Finanzbranche. Es geht um die sog. Cum/Ex Geschäfte, bei denen sich die Marktteilnehmer unberechtigterweise die doppelte Steuer vom Finanzamt zurückholten, obwohl nur einmal Steuern abgeführt wurden.
Der Schaden für den Steuerzahler soll sich auf über 10 Milliarden € belaufen. Der Skandal ist, dass die Politik dem Treiben über 10 Jahre tatenlos zugesehen hat, obwohl sogar Hinweise aus Bankhäusern vorlagen. Bisher schweigt die Politik dazu.
Es ist wieder ein Beispiel für Umverteilung von Kapital zugunsten der Superreichen, die von solchen dubiosen Konstruktionen zu profitieren versuchen.
Ein bißchen Schadenfreude konnte ich mir nicht verkneifen, dass auch ein Carsten Maschmeyer auf die "Gier frißt Hirn" Masche eines Bankhauses hereingefallen ist. Allerdings hat er seinen Einsatz komplett zurückerhalten, was die vielen Tausend Geschädigten seiner AWD-Drückerkolonnen nicht sagen können.

Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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