Magdalena61 hat geschrieben:Hi Tyrion,
wer oder was BERECHTIGT eigentlich ausgerechnet dich dazu, dich zum Richter über Gläubige (Christen) zu erheben?
Wo bin ich denn Richter über Gläubige? Ich frage nur nach, wieso es zur Gewalt kommt. Dass ich Gewaltaber nicht gut finde, solltest du mir dann doch als Meinung, die ich ausdrücken darf, lassen...
Was, bitte, haben die paar Christen hier im Forum mit einem militanten Abtreibungsgegner in den USA oder mit Ghana zu tun?
Vermutlich nichts. Mit den USA eher, da vondort ja einige Fundi-Strömungen auch zu uns kommen. Darf man hier nur über Deutschland diskutieren? Oder über den Nahen Osten? Wäre mir neu.
Ghana ist zu ca. 71% christlich
Ghana ist.... WAS??
Kannst du gerne in Wikipedia nachsehen. Oder willst du dich jetzt als Richterin über Ghana aufspielen und den Menschen generell das Christentum absprechen?
In Afrika gab und gibt es gesellschaftliche Tra- di- tio- nen.
Das ist in jedem Land so.
Wenn Afrikaner zu Christen werden, bleiben sie dennoch Afrikaner mit gewachsenen Überzeugungen und Bräuchen.
Also keine Christen? Wir haben auch Osterhase, Weihnachten an den Saturnalien, feiern Geburtstag - sind wir dann auch nicht christlich? Finde ich etwas hart, den nicht europäischen Christen gegenüber.
Wenn traditionelle Verhaltensweisen oder Verpflichtungen, die konträr stehen zu den Vorgaben der Bibel, den Menschen dominieren und der Geist Gottes zum Statisten degradiert wird, dann nützt auch ein christliches Etikett nicht viel: Gott lässt sich nicht zum Affen machen.
Ist hier doch nicht anders. Vieles, was bei uns normal ist (Wirtschaftssystem usw.) ist doch konträr zu jesu Worten...
Ein Land wie Ghana kann sich HS nicht leisten, wenn die Bevölkerung langfristig überleben will. Die HIV-Prävalenzrate ist etwa 20 mal so hoch wie in Deutschland.
Was hat das mit HS zu tun? Liegt es nicht eher daran, dass ungeschützt verkehrt wird und einige HI-Viren nicht ernst nehmen?
Hinter der krassen Ablehnung von HS vermute ich also eher politische denn religiöse Motive.
O.k., so klingt es anders - du vermutest (ich mache ja auch nichts anderes). Und das wäre ein Ansatzpunkt, den man diskutieren kann. Und deshalb starte ich ja auch so einen Thread - es geht um Ansichten, Ideen, Meinungen. Man könnte deine These prüfen - wie war HS vor den 80er Jahre angesehen, als HI-Viren kein Thema waren? Ist die Ablehnung neu und nur durch HIV gekommen? Ich gehe davon aus, dass nicht HIV der Grund ist - aber ich schaue, ob ich Material finden kann.
Es gibt große Armut und noch mehr Aids- Waisen, auch sehr viele Kinder, die mit Aids infiziert sind.
Wie bitte sollen Homosexuelle für AIDS-Waisen verantwortlich sein? Sie zeugen keine Kinder.
Wie viele von denen sollen christliche Hilfsorganisationen noch durchfüttern und mit Medikamenten finanzieren?
Da ist sie wieder, die friedlich-verständnisvolle und christliche Magdalena61...
Die Religionen müssen nicht zu "Toleranz gegenüber HS" aufrufen- wie in aller Welt kommst du auf diesen Gedanken?
Die katholische Kirche besitzt so eine Bewegung und Franziskus sieht das auch so... Und müssen habe ich nicht geschrieben - ich habe gar nichts entsprechendes geschrieben. Das hast du mir in den Mund gelegt - kannst du es zitieren (von mir?)
Wenn Christen oder Muslime gewaltätig werden gegenüber HS, dann geht das auf deren private Kappe oder zu Lasten ihrer Führer, die zu Gewalt; zum Griff nach dem Schwert der weltlichen Macht aufrufen (falls sie es tun).
So einfach ist es? Religiöse Gewalt ist immer Privatsache, kein Zusammenhang mit der Religion vorhanden? Auch nicht im Islam? Da widersprichst du dir aber... Rügst du nicht die Gewaltaufrufe im Koran?
Zwischen "gegen HS wettern" und körperlichen Angriffen auf HS gäbe dann schon noch einen Unterschied, der von Religionskritikern nicht verwischt werden sollte.
Lies, was ich geschrieben habe... Ich verwische da gar nichts.
In dem Link zur Tagesschau wird übrigens nicht behauptet, Christen (oder Muslime) hätten den Mann in dem Video zusammengeschlagen.
Hab ich auch nicht behauptet...
Andererseits: In einer Demokratie darf jeder seine Meinung vertreten; auch die Gegner der HS. (Nur bei uns nicht mehr... )
Kann man so interpretieren (wir haben ein Antidiskriminierungsgesetz, das ich ehrlich gesagt gut finde). Trotzdem kannst und darfst du dich beispielsweise gegen die Homoehe aussprechen und diese politisch zu verhindern versuchen. Die Meinung wird in einer Demokratie wie der unseren dort eingeschränkt, wo sie über Meinung hinaus geht und eben beleidigend oder verhetztend wäre.
Auch, wenn es dir nicht gefällt: Die Regierung von Ghana ist dazu berechtigt, die Gesetze des Landes zu formulieren, ohne dich um Erlaubnis zu fragen.
Klar, wie auch beispielsweise Russland oder die USA (usw.). Nur was hat das mit dem Thema zu tun? Ich finde es grotesk, dass Menschen wegen ihrer sexuellen Ausrichtung bestraft werden - wir sind da zivilisierter und sehen jeden Menschen gleichberechtigt. Du kannst das natürlich falsch finden. Ist dann eben deine Meinung.
Tyrion hat geschrieben:Schauen wir in die USA - eine Brutstätte des radikalen Christentums. Morddrohungen gegen Abtreibungsärzte sind bekannt. Es wird aber nicht nur gedroht, es wird auch aktiv vorgegangen:
... dass dieser "Arzt" noch die Stirn besaß, sich in einer Gemeinde als "guter Christ" aufzuspielen... nachdem er von seiner früheren Gemeinde ausgeschlossen worden war...
Tja, statt die Tat als schlecht zu bezeichnen, machst du das Opfer schlecht. Hat er den Tod denn verdient? Findest du es richtig, dass er getöet wurde? Oder schließt du dich der Verurteilung der Tat an, die deinen Worten nach ja auch Abtreibungsgegner verurteilen?
Jedenfalls schließt du dich der Haltung des Täters an und bezeichnest den Mann als Massenmörder. Das heißt aber nicht, dass du den Mord o.k. findest - ich frage deshalb auch einfach nur nach.
Dein Heruntermachen von Glaube, Bibel und Gott geht mir auf den Keks.
Ist mir fast nicht aufgefallen
Wen willst du eigentlich wohin bekehren? Christen zum Stänkern, zum Anklagen und Richten?
Dir passt nicht, dass ich nachfrage, ob beispielsweise Folter, Hexenverbrennung und Kreuzzüge berechtigt waren oder Verbrechen sind? Dabei wäre es einfach, das zu verurteilen (oder gutzuheißen). Im Fall der Verurteilung könnten Gläubige und Atheisten (als Beispiel) gemeinsam versuchen, diese Mechanismen, die die Verbrechen bedingt haben, auszuschließen. Das sollte dann auch im Sinn der friedlichen(!) Gläubigen sein.
Was kommt aber gebetsmühlenartig? "Das waren keine Christen - Christen tun sowas ja nieeee". Auch die Mission in Südamerika waren keine Christen... es gab knapp 1600 Jahre lang also keine Christen?!
So macht man es sich sehr einfach. Kein Bedauern mit den Opfern und jeden angreifen, der den Finger auf die Wunde legt. Jaja...
Und wenn ichauf das Argument, dass sowas heutzutage nicht mehr vorkommt, Beispiele aus der Gegenwart anbringe - ja, was dann? Wieder gehst du nur am Rande auf den Inhalt ein, sondern wirfst mir vor, ich würde dies und würde das...
Es wäre auch hier so einfach: Findest du es gut, was da abläuft? Ich vermute: nein. Falls du der Meinung bist, die Gewalt habe nichts mit dem Christentum zu tun und dass es Christen sind, sei Zufall, dann begründe das (siehe oben, hast du in ein/zwei Zeilen getan). Dann kann man drüber diskutieren.
So, wie du bellst, klingt es nach getroffenem Hund. Du willst die negativen Auswirkungen nicht wahr haben, die Glaube haben kann(!) und bist sauer, wenn man es thematisiert. Ich sehe keinen Grund meiner unchristlichen Wege zu gehen - du wirst mich vermutlich hier noch ertragen müssen.
und mache es einfach BESSER als Christen oder Muslime. Wenn du es geschafft hast, humanistische Glanzleistungen abzuliefern, dann kannst du den militanten Fundis erzählen, wie man die Welt "besser" macht.
Klassisches Totschlagargument. Ich sage beispielsweise "Todesstrafe ist barbarisch" und du würdest auch schreiben "wenn du es geschafft hast... dann.."
ich schreibe, Kinder zu verprügeln ist übel ... und jetzt schreibe ich, dass das Ermorden eines Abtreibungsarztes ein Verbrechen ist und dass Homosexuelle nicht halb tot geschlagen werden dürfen - und um das sagen zu dürfen, soll ich erst die Welt verbessern?
Eigentlich versuche ich es ja. Wenn Verurteilung von Gewalt nicht nur Lippenbekenntnis wäre (z. B. bei dir), sondern Überzeugung, dann hätte ich die Welt ein minimales Stück besser gemacht. Große Sprünge werde ich nicht schaffen, aber auch im Kleinen kann man was bewegen. Das reicht mir.
Nun, dann schreib/sage ruhig weiter, dass ein Christ nicht gewalttäig sein kann... Solange man aber Gewalt nicht nur nicht ausübt, sondern auch wirklich verurteilt, ist das ein sehr wackeliger Nichtangriffspakt.
Naja, du musst es wissen. Ich denke, du überreagierst auf meinen Threadstart hin.
Jetzt wünsche ich dir inneren Frieden und hoffe, dass die christlichen Ideale der Friedlichkeit, des sogar die andere Wange Hinhaltens und der gelebten Güte bei dir wieder die Oberhand gewinnt