Kann Martin Schulz die SPD retten?

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piscator
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#211 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von piscator » Mi 21. Feb 2018, 15:36

closs hat geschrieben:Auf "Leistung" verzichten sie eben NICHT - Du vermischst schon wieder bewusst oder unbewusst "Geld" mit "Leistung".
Wenn du das unbedingt so sehen willst :roll:
- Ansonsten stimme ich Dir zu - diese Leute sind nicht neidisch auf andere mit mehr Geld. - Aber sie wollen nicht über die "Leistungs-Gesellschafts-Legende" beleidigt werden.
Wer genau beleidigt denn diese Menschen? Du siehst Probleme, wo keine sind.
Hast Du schon einmal einen Manager gesehen, der Verantwortung übernehmen musste?
Die sehe ich fast jeden Tag. Das sind hart arbeitende Menschen, die Unternehmen oder auch nicht unternehmerische Organisationen aufgebaut haben und mit ihrem Namen, ihrer Gesundheit und mit ihrem ganzen Vermögen dafür einstehen. Die sorgen u.a. dafür das es Arbeitsplätze gibt und Wohnungen. Und dafür dürfen sie sich auch noch beleidigen lassen.
Und halte jetzt mal die Normalos dagegen, die ständig für sich Verantwortung übernehmen müssen.
Die gibt es natürlich auch, zum Beispiel den Hilfsarbeiter, der in den von mir genannten Firmen den Hof fegt, der Mann verdient genauso Respekt wie der Manager, dem das Ganze gehört. Also, wo ist eigentlich das Problem?
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closs
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#212 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von closs » Mi 21. Feb 2018, 17:15

piscator hat geschrieben:Wer genau beleidigt denn diese Menschen?
Das gesellschaftliche Bild, das medial penetriert wird. - Warum glaubst Du, hat die AfD bald 15%? (Sicherlich nicht allein deshalb, aber das gehört dazu)

piscator hat geschrieben: Das sind hart arbeitende Menschen, die Unternehmen oder auch nicht unternehmerische Organisationen aufgebaut haben und mit ihrem Namen, ihrer Gesundheit und mit ihrem ganzen Vermögen dafür einstehen.
Mit ihrem Vermögen eben NICHT (ich sprach von Managern und nicht von mittelständischen Unternehmern). - Im Gegensatz dazu stehen Normalos mit ihrem bescheidenen Vermögen dafür ein, wenn sie Fehler machen - ob das Fehlkalkulationen oder Überm-Tisch-Gezogen-WErden beim Hausbau ist.

Ich habe selber zweimal selber erlebt, wie von draußen reingeholte Manager und Berater abgesahnt haben und dann wieder weg waren und danach die Firmen kaputt waren - spricht man solche Leute darauf an, sagen sie: "Trotz aller Anstrengungen konnte das Unternehmen nicht gerettet werden." :lol: :devil:

piscator hat geschrieben:Die gibt es natürlich auch, zum Beispiel den Hilfsarbeiter, der in den von mir genannten Firmen den Hof fegt, der Mann verdient genauso Respekt wie der Manager, dem das Ganze gehört.
Richtig - aber jetzt vergleichst Du wieder Hof-Feger mit selbsthaftenden Unternehmern. - Mir ging es um angestellte Manager und angestellte Normalos.

Wie auch immer: Warum ist dieser Respekt im gesellschaftlichen Bild, das medial penetriert wird, nicht sichtbar? - Dort hört man direkt oder indirekt: "Wer mehr Geld hat, hat mehr persönlich geleistet". - Und genau das entspricht unterm Strich nicht der Realität.

Novas
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#213 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von Novas » Mi 21. Feb 2018, 17:26

closs hat geschrieben:Ich habe selber zweimal selber erlebt, wie von draußen reingeholte Manager und Berater abgesahnt haben und dann wieder weg waren und danach die Firmen kaputt waren - spricht man solche Leute darauf an, sagen sie: "Trotz aller Anstrengungen konnte das Unternehmen nicht gerettet werden." :lol: :devil:

Die soziale und freie Marktwirtschaft :engel: :devil: solange man zu denen gehört, die so richtig absahnen.

Pluto
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#214 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von Pluto » Mi 21. Feb 2018, 18:08

closs hat geschrieben:Ich habe selber zweimal selber erlebt, wie von draußen reingeholte Manager und Berater abgesahnt haben und dann wieder weg waren und danach die Firmen kaputt waren - spricht man solche Leute darauf an, sagen sie: "Trotz aller Anstrengungen konnte das Unternehmen nicht gerettet werden." :lol: :devil:
"Peanuts" hätte der heute verstorbene Prediger Billy Graham dazu gesagt, erwirtschaftete er doch ein Vermögen von 384,4 Millionen Dollar. Alles Geld aus den Taschen gläubiger Christen.
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#215 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von closs » Mi 21. Feb 2018, 18:20

Pluto hat geschrieben:"Peanuts" hätte der heute verstorbene Prediger Billy Graham dazu gesagt, erwirtschaftete er doch ein Vermögen von 384,4 Millionen Dollar.
Klar - das gibt es überall.

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#216 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von Pluto » Mi 21. Feb 2018, 18:29

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:"Peanuts" hätte der heute verstorbene Prediger Billy Graham dazu gesagt, erwirtschaftete er doch ein Vermögen von 384,4 Millionen Dollar.
Klar - das gibt es überall.
Was es nicht überall gibt, ist die Tatsache, dass er das Geld gutgläubigen Christen abnahm.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#217 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von closs » Mi 21. Feb 2018, 18:37

Pluto hat geschrieben:Was es nicht überall gibt, ist die Tatsache, dass er das Geld gutgläubigen Christen abnahm.
Das ist die Kehrseite von Arglosigkeit und Gutgläubigkeit.

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#218 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von Novas » Mi 21. Feb 2018, 19:11

Pluto hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:"Peanuts" hätte der heute verstorbene Prediger Billy Graham dazu gesagt, erwirtschaftete er doch ein Vermögen von 384,4 Millionen Dollar.
Klar - das gibt es überall.
Was es nicht überall gibt, ist die Tatsache, dass er das Geld gutgläubigen Christen abnahm.

Extremer Reichtum und extreme Armut müssen überwunden werden. Beides ist krankhaft.

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#219 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von piscator » Mi 21. Feb 2018, 20:51

closs hat geschrieben:Ich habe selber zweimal selber erlebt, wie von draußen reingeholte Manager und Berater abgesahnt haben und dann wieder weg waren und danach die Firmen kaputt waren - spricht man solche Leute darauf an, sagen sie: "Trotz aller Anstrengungen konnte das Unternehmen nicht gerettet werden."
Ich kenne diese Typen zur Genüge. Aber warum verdammst du alles wegen ein paar schlechten Erfahrungen?
Mir ging es um angestellte Manager und angestellte Normalos.
Es gibt sicher sehr viel mehr angestellte Normalos als angestellte Manager, also über was reden wir hier?
Wie auch immer: Warum ist dieser Respekt im gesellschaftlichen Bild, das medial penetriert wird, nicht sichtbar? - Dort hört man direkt oder indirekt: "Wer mehr Geld hat, hat mehr persönlich geleistet".
Jeder weiss, dass das mediale Bild in der Regel nicht der Wirklichkeit entspricht. RTL und die Geissens sind nichts, was auch nur einen winzigen Gedanken wert sind. Abgesehen davon bin ich der festen Überzeugung, dass sich Leistung lohnt. und es geht nicht nur ums Geld, es gibt sehr viele andere Dinge, für die man etwas leisten muss.
Unsere Gesellschaft ist nun mal auf Leistung aufgebaut. Ich weiß, dass das manchen politischen Bewegungen absolut nicht schmeckt, aber was ist die Alternative?
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#220 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von closs » Mi 21. Feb 2018, 21:58

piscator hat geschrieben: Aber warum verdammst du alles wegen ein paar schlechten Erfahrungen?
Darum geht es mir nicht - diese Typen haben oft intern soviel Druck, dass man nicht mit ihnen tauschen will. - Es geht mir nach wie vor lediglich um die gesellschaftliche Trennung von "Geld" und "Leistung" - Normalos wissen das bereits, aber es ist medial noch nicht durch.

piscator hat geschrieben:Es gibt sicher sehr viel mehr angestellte Normalos als angestellte Manager, also über was reden wir hier?
:?: - Manager sind doch in der Regel angestellt - in der Großindustrie eh, aber doch auch im (gehobenen) Mittelstand. - Und ich behaupte doch nicht, dass diese keine persönliche Leistung erbrächten - aber sie müssen nicht für das einstehen, was schief geht - im Gegensatz zum Normalo.

Auch das stört mich nicht - denn man kann bei kniffligen Business-Decisions gleich mit der Haftung kommen (zumal diese bei Verträgen einfach eh weggelassen wird). - Mich stört lediglich die gesellschaftliche Korrelation von Leistung und Geld. - Um es differenziert zu sagen: Ein Normalo versteht schon, dass ein Meister mehr verdient als ein Geselle - aber er guckt dann auch in der Praxis, ob der Meister wirklich mehr kann als der Geselle. - Und dann reden wir halt von einem 1000er mehr pro Monat - das wird verstanden.

piscator hat geschrieben:Jeder weiss, dass das mediale Bild in der Regel nicht der Wirklichkeit entspricht. RTL und die Geissens sind nichts, was auch nur einen winzigen Gedanken wert sind.
Nee - ich rede von politischen Sendungen in den Öffentlich Rechtlichen und von Medien wie sogar meiner hochgeschätzten ZEIT.

piscator hat geschrieben:Abgesehen davon bin ich der festen Überzeugung, dass sich Leistung lohnt. ... Unsere Gesellschaft ist nun mal auf Leistung aufgebaut.
Das stimmt maximal zur Hälfte. - Wohlwollend kann man "Leistung" als das definieren, was mit einem davon zugesprochen wird - dann kommt Dein Satz etwas eher hin. - Versteht man aber als Leistung als das, was Menschen von früh bis abends für eine wichtige Sache persönlich leisten, zerbröckelt Dein Satz.

piscator hat geschrieben:Ich weiß, dass das manchen politischen Bewegungen absolut nicht schmeckt, aber was ist die Alternative?
Nicht mal die LINKEN würden so denken - im Grunde geht es darum, so etwas Ähnliches wie Leistungs-Gerechtigkeit zu wollen (oder eben NICHT zu wollen).

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