Kann Martin Schulz die SPD retten?

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piscator
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#181 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von piscator » Di 20. Feb 2018, 15:01

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Was in aller Welt haben Jens Spahn und Lindner mit sozialen Unruhen zu tun?
Weil sie aus Sicht vieler Menschen für die weitere Spaltung der Gesellscahft stehen - besonders Lindner. - Ob diese Ansicht richtig ist, wäre eine etwas differenzierter zu diskutierende Sache - aber so ist erst mal der Stand der Dinge.
Wo bitte, steht Lindner für die angebliche Spaltung der Gesellschaft? Weil er für Steuersenkungen plädiert? Oder dafür, dass junge Familien beim Erwerb von Wohnungseigentum von der Grunderwerbsteuer befreit werden sollen? Ja, ich weiß, Lindner will, das auch Reiche keinen Solidaritätszuschlag mehr bezahlen sollen. Und das geht aus sozialistischer Sicht schon mal gar nicht. :lol:
Frag doch lieber mal die SPD und die CDU, was sie dafür getan hat, die angebliche Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden. Und die waren tatsächlich jahrzehntelang n der Regierungsverantwortung, nicht die FDP.
Warten wir doch einfach mal ein paar Monate, bis die SPD mit der CDU zusammen die Grundsteuer vergewaltigt. Dann wird es für die Immobilienbesitzer und in der Folge für die Mieter nochmals richtig teuer. Und das alles unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit. :shock:
Solange der Staat am Ende des Jahres Geld übrig hat, weil es in der Wirtschaft gut läuft, hält sich das in Grenzen - aber das wird nicht ewig so weitergehen. - Nach meinem Gefühl noch maximal 10 Jahre, eher weniger - und dafür braucht man einen gesellschaftlichen und politischen Ansatz.
Es geht der Wirtschaft gut, das ist richtig. Nach meiner Erfahrung allerdings nicht wegen, sondern trotz der Politik.
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closs
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#182 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von closs » Di 20. Feb 2018, 15:28

piscator hat geschrieben:Wo bitte, steht Lindner für die angebliche Spaltung der Gesellschaft? Weil er für Steuersenkungen plädiert?
Du weißt doch genau, dass die untersten 20% so gut wie keine Steuern bezahlen - das Geld wäre besser bei den Sozialabgaben spendiert, weil diese jeder zahlt.

piscator hat geschrieben: Oder dafür, dass junge Familien beim Erwerb von Wohnungseigentum von der Grunderwerbsteuer befreit werden sollen?
Das ist eine gute Idee.

piscator hat geschrieben: Ja, ich weiß, Linder will, das auch Reiche keinen Solidaritätszuschlag mehr bezahlen sollen. Und das geht aus sozialistischer Sicht schon mal gar nicht.
Da geht es eher drum, dass davon die oberen 10% um die 90% davon profitieren und "das Volk" nur sehr wenig davon hat - also Klientel-Politik.

piscator hat geschrieben:Frag doch lieber mal die SPD und die CDU, was sie dafür getan hat, die angebliche Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden. Und die waren tatsächlich jahrzehntelang n der Regierungsverantwortung, nicht die FDP.
Stimmt - da hat man sich gegenseitig blockiert - aber immerhin.

piscator hat geschrieben:Warten wir dich einfach mal ein paar Monate, bis die SPD mit der CDU zusammen die Grundsteuer vergewaltigt. Dann wird es für die Immobilienbesitzer und in der Folge für die Mieter nochmals richtig teuer. Und das alles unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit.
Das ist ein starkes Argument - letztlich wird das meiste durchgereicht.

Daran wird sich auch nichts ändern - deshalb kann man immer nur gucken, wie man die eine oder andere Spitze abschlagen kann. - Ginge es nach mir, würde man es eh anders machen: Man würde dann erst mal mit dem Unfug der sogenannten "Leistungs-Gesellschaft" aufhören (in diesem Tenor äußert sich übrigens auch Prof Sinn in seinem neuen Buch) und den Leuten klar machen, dass es Gerechtigkeit in dieser Welt nicht gibt.

Denn dann würden die Leute aufhören, sich wegen leistungs-ungerechter Geldverteilung aufzuregen (man kann ja trotzdem dagegen kämpfen - aber nicht mit diesem Argument) - und vor allem würde aufhören, "Leistungs-Feh-Ichkeit" (absichtlicher Schreibfehler - so gestelzt klingt das nämlich meistens) und "Geld" zu korrelieren. - Dasselbe gilt für den inzwischen vollkommen entstellten "Bildungs-" Begriff, der heute so gut wie uneingeschränkt der gesellschaftlichen " "Leistungs-Feh-Ichkeit", also dem Geld, verpflichtet ist. - Alles so krank.

Warum, frage ich Dich, stellen sich die obersten 10% nicht mal vor die Gesellschaft und sagen:
"Leute, wir arbeiten echt viel (vielleicht mehr als Ihr denkt, vielleicht auch weniger) und tun dies unter Umständen, die uns ausreichend Geld bringen, manchmal sogar viel oder gar sehr viel. - Außerdem sind nicht wenige unter uns, die soviel Vermögen haben, dass sie davon leben können, ihr Geld gewinnbringend verwalten zu lassen. - So ist es halt in der Welt, und wir wollen das auch gar nicht ändern. - Trotzdem wollten wir Euch mal sagen, dass wir schön wissen, dass viele unter Euch sind ebenfalls viele sind, die echt viel arbeiten (vielleicht mehr als wir denken, vielleicht auch weniger) - und dass Geld-Unterschiede oft überhaupt nichts mit Leistungsunterschieden zu haben. - Mit anderen Worten: Wir sind gar nicht so unterschiedlich, nur dass halt ein Teil von uns genug Geld haben - und das sind halt wir".

Das wäre heilsam ohne Ende und würde eine Menge sozialer Unbehaglichkeit wegnehmen.

piscator
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#183 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von piscator » Di 20. Feb 2018, 16:07

@Closs
Die CDU und SPD täten gut daran, sich nicht nur um die unteren 20 % der Gesellschaft zu kümmern, wo ohnehin nur große Worte, aber wenig Taten zu verzeichnen sind, sondern um die untere Mittelschicht, das sind Menschen mit einem Einkommen meist aus nichtselbständiger Arbeit um die EUR 60.000,00 im Jahr.
Und denen knöpft der Staat je nach Familienstand zwischen EUR 6.000,00 und EUR 12.000,00 ab. Und genau diese Summen sind es, die den Unterschied zwischen "geht gerade so mit hängen und würgen" und "halbwegs okay" ausmacht. Größere Ersparnisse sind da nicht drin, Wohneigentum ohne Erbschaft oder anderen Geld Zufluss so gut wie gar nicht, insbesondere wenn Kinder da sind die in Ausbildung sind.

Ach ja, zur Erinnerung, die SPD wollte Einkommen ab EUR 60.000,00 höher besteuern, okay ,was sind schon EUR 60.000,00, wenn man in Brüssel EUR 550.000,00 kassiert. Nicht dass ich Schulz das nicht gönne, aber haben die Genossen eigentlich kapiert, warum die keiner mehr wählt?

Und wenn die FDP dafür plädiert, den Solidaritätszuschlag auch den Reichen erlassen, so ist das keine Klientelpolitik, sondern gerecht, denn auch Reiche haben den Soli über Jahrzehnt bezahlt und das nicht wenig.

Du schreibst, dass du es gut findest, wenn junge Familien keine Grunderwerbsteuer bezahlen sollten, davon hört man bei der CDU und den Gerechtigkeitsfanatikern der SPD leider nichts. Darf ich raten? Die SPD wäre sofort dafür, allerdings mit der klitzekleinen Einschränkung, dass eine reiche junge Familie das eigentlich nicht nötig hat. Also, lassen wir das besser.

:angel:
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#184 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von piscator » Di 20. Feb 2018, 16:20

Du führst an, dass die oberen 10 % keine Selbstkritik üben und sich für ihren Reichtum entschuldigen sollen. Das wäre gut.

Dann sollen sich aber auch die Beamten dafür entschuldigen, dass sie eine Pension bekommen, die meist höher ist als eine vergleichbare Rente. Der Vermieter sollte sich auch mal bei seinem Mieter entschuldigen und der s-Klasse-Fahrer beim A-Klasse-Fahrer.

Mal ganz im Vertrauen, wer hat denn in den letzten Jahren unanständig extrem viel Geld erhalten und wird geradezu angehimmelt? Richtig, manche (so genannte) Künstler, wie Schauspieler und Sportler, insbesondere Fußballspieler. Bei den Spitzenclubs in der Bundesliga geht kaum jemand unter 10 Millionen im Jahr raus, dazu kommen die Werbeeinnahmen und andere Dinge.

Seltsamerweise zeigt man auf Vorstände und Firmeneignern mit den Fingern und ruft: Pfui!, aber wenn eine bekannter Fußballtrainer für Autos, Bier und anderen Schnickschnack für sicher teures Geld Werbung macht, ist das in Ordnung?

Gott, war das in der DDR schön, keiner hatte mehr als der andere und überall diese schönen grauen Farben. :mrgreen:
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#185 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von closs » Di 20. Feb 2018, 16:43

piscator hat geschrieben:Und denen knöpft der Staat je nach Familienstand zwischen EUR 6.000,00 und EUR 12.000,00 ab. Und genau diese Summen sind es, die den Unterschied zwischen "geht gerade so mit hängen und würgen" und "halbwegs okay" ausmacht.
Absolut richtig. - Aber Dir ist bewusst, dass Du bereits von den oberen 50% der Gesellschaft sprichst - zuer ERinnerung: Das durchschnittlich verfügbare Geld eines deutschen HAUSHALTS (!) ist 23.900 Euro pro Jahr (und da sind schon Kindergeld etc drin).

Damit will ich Dir nicht widersprechen, aber doch schon darauf hinweisen, 60.000 Euro brutto pa bei Familien-Steuerklasse mehr als 23.900 Euro netto ist - zumal da schon das Kindergeld drin ist. - Aber jetzt die Frage: Woher das Geld holen, wenn nicht über Schulden oder von Reicheren? - Kann man soviel geräuschlos einsparen?

piscator hat geschrieben:Ach ja, zur Erinnerung, die SPD wollte Einkommen ab EUR 60.000,00 höher besteuern, okay ,was sind schon EUR 60.000,00, wenn man in Brüssel EUR 550.000,00 kassiert. Nicht dass ich Schulz das nicht gönne, aber haben die Genossen eigentlich kapiert, warum die keiner mehr wählt?
Weil man die Leute medial schnell dazu bringen kann, falsch zu korrellieren . mit anderen Worten: Mir ist wurscht, was Schulz verdient, solange er die höheren Steuern zahlt, wenn sie Gesetz werden.

Kann es sein, dass diese 60.000 Euro beim Ehegatten 120.000 Euro sind? - Und man kann doch da wohl auch noch Freibeträge von Kindern draufrechnen - oder nicht?

In der aktuellen ZEIT wurde diesem Thema ein Dossier gewidmet. - Demnach unterschätzen die Deutschen, ab wann sie statistisch als "reich" gelten. Demnach gälte ein alleinstehender Arbeitnehmer mit 5.000 Euro brutto bereits als nahe an "reich". - Wenn ich mit meinem einen Sohn spreche, der zusammen mit seiner ebenso in der Wirtschaft tätigen Frau so um die 5.000 Euro (nach Abzug von Sozialabgaben und Steuern) heimbringt, meint er, das sei heute "normal". - Da krieg ich die Krise.

piscator hat geschrieben:Und wenn die FDP dafür plädiert, den Solidaritätszuschlag auch den Reichen erlassen, so ist das keine Klientelpolitik, sondern gerecht, denn auch Reiche haben den Soli über Jahrzehnt bezahlt und das nicht wenig.
Natürlich - wenn, dann alle. - Aber das ändert nichts daran, dass was wegfällt, von dem zu 90% die oberen 10% profitieren.

Und hier lugt ein Argument um die Ecke, das da lautet: "Die reichsten 10% zahlen 80% der Einkommenssteuer incl. Soli. - Das stimmt auch - aber das ist nur ein Klacks gegen die Mehrwertsteuer: Die muss jeder zahlen. - Man könnte wahrscheinlich das gesamte Gedöns damit regeln, dass man schlicht die Mehrwertsteuer um 2 oder mehr % senkt - da hätte auch das untere Drittel der Gesellschaft was davon.

piscator hat geschrieben:Die SPD wäre sofort dafür, allerdings mit der klitzekleinen Einschränkung, dass eine reiche junge Familie das eigentlich nicht nötig hat.
Zu viel Bürokratie - das muss man anders lösen. - Steuergesetzgebung einfacher machen (EINE Steuerklasse, dafür hohe Personen-Freibeträge) - Steuersätze eher großzügig hoch machen und dafür die Mehrwertsteuer deutlich senken. - Denn konsumieren tut jeder.

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#186 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von closs » Di 20. Feb 2018, 16:53

piscator hat geschrieben:Du führst an, dass die oberen 10 % keine Selbstkritik üben und sich für ihren Reichtum entschuldigen sollen.
Nicht "entschuldigen". Sondern klarstellen, dass sie die Nummer mit "Leistungsgesellschaft" und "Wir haben mehr Geld, weil unsere persönliche Leistung höher ist", nicht mitspielen.

piscator hat geschrieben:Dann sollen sich aber auch die Beamten dafür entschuldigen, dass sie eine Pension bekommen, die meist höher ist als eine vergleichbare Rente.
Richtig - auch sie könnten klarstellen: "Ja - wir sind bevorzugt, weil wir eine im Vergleich extrem hohe Rente bekommen, obwohl wir diese nicht per Leistung bekommen, sondern weil die Gesetze halt so sind".

piscator hat geschrieben:Seltsamerweise zeigt man auf Vorstände und Firmeneignern mit den Fingern und ruft: Pfui!, aber wenn eine bekannter Fußballtrainer für Autos, Bier und anderen Schnickschnack für sicher teures Geld Werbung macht, ist das in Ordnung?
Es IST einfach so, weil die Welt so ist. - Mir geht es einzig darum, dass die "Leistunggesellschafts-Nummer" nicht ausgespielt wird, sondern gerade diejenigen, denen es gut geht, zeigen, dass sie das wissen - das wäre mal eine schöne Lektion in Sachen "echter Aufklärung".

piscator hat geschrieben:Gott, war das in der DDR schön, keiner hatte mehr als der andere und überall diese schönen grauen Farben.
Das ist nicht mein Anliegen. - Mein Anliegen ist, dass "Leistung" und "Geld" mental entkoppelt werden, weil damit viel böses Blut in der Gesellschaft vermieden werden könnte. - Ich könnte sogar noch ein Argument in DEINEM Sinne oben drauf legen: Was wäre mit vielen Facharbeitern, wenn es keine Käufer für Luxusgüter gäbe?

Nein, nein - Gleichmacherei ist nicht das Ziel. - Sondern das Bewusstsein, dass die Geld-.Unterschiede sicherlich manchmal, aber ganz sicher nicht in der Regel Folge einer persönlichen Lebensleistung sind.

Novas
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#187 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von Novas » Di 20. Feb 2018, 17:01

closs hat geschrieben:Das ist nicht mein Anliegen. - Mein Anliegen ist, dass "Leistung" und "Geld" mental entkoppelt werden, weil damit viel böses Blut in der Gesellschaft vermieden werden könnte

Richtig. Doch manchen Menschen scheint das egal zu sein.

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#188 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von piscator » Di 20. Feb 2018, 17:08

closs hat geschrieben:[Absolut richtig. - Aber Dir ist bewusst, dass Du bereits von den oberen 50% der Gesellschaft sprichst - zuer ERinnerung: Das durchschnittlich verfügbare Geld eines deutschen HAUSHALTS (!) ist 23.900 Euro pro Jahr (und da sind schon Kindergeld etc drin).
Dazu hier ein Ausschnitt aus einem aktuelle Artikel der Stuttgarter Zeitung:

Stuttgart - Dank der stabilen Konjunktur ist der Durchschnittsverdienst von Beschäftigten im Südwesten im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Bruttoarbeitslohn lag inklusive Sonderzahlungen bei 53 211 Euro, wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte. Damit belegte Baden-Württemberg bundesweit den dritten Rang. Nur die Beschäftigten in Hamburg (55 200 Euro) und Hessen (54 800 Euro) verdienten 2016 mehr. Der durchschnittliche Bruttomonatslohn ohne Sonderzahlungen lag im Südwesten bei 3995 Euro.

Das spiegelt auch meine beruflichen Erfahrungen wieder. Umso seltsamer dünkt mich der Versuch, die Menschen in Deutschland "arm" zu reden und dann gerade diese scheinbar "armen" Menschen weiter steuerlich zu schröpfen.

Nochmals, da wundert sich die SPD, wo ihre Wählerstimmen sind. Wer so dreist die tatsächlich armen Menschen hierzulande instrumentalisiert, um seine linken Träumereien umzusetzen, hat es verdienst, in der Wählergunst weit hinter die AfD zurückzufallen.
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#189 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von JackSparrow » Di 20. Feb 2018, 17:26

closs hat geschrieben:Mein Anliegen ist, dass "Leistung" und "Geld" mental entkoppelt werden, weil damit viel böses Blut in der Gesellschaft vermieden werden könnte.
So wie in Cuba, wo viel leistende Bürger die gleiche Armut genießen dürfen wie wenig leistende Bürger?

Das erscheint mir allerdings etwas unchristlich. Gemäß der Ethik des Paulus sollten Leistung und Verpflegung direkt miteinander gekoppelt sein.

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#190 Re: Kann Martin Schulz die SPD retten?

Beitrag von closs » Di 20. Feb 2018, 17:30

piscator hat geschrieben: Dank der stabilen Konjunktur ist der Durchschnittsverdienst von Beschäftigten im Südwesten im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Bruttoarbeitslohn lag inklusive Sonderzahlungen bei 53 211 Euro
Deshalb beziehen sich ja die 23.900 Euro pro Jahr auf HAUSHALTE. - Weiterhin wäre zu prüfen, was mit "Beschäftigten" gemeint ist - sind da ALLE gemeint (also auch Zeitverträge und Leiharbeiter) oder nur unbefristet Angestellte.

Ich will Deine Zahl nicht wegreden - aber Du weißt doch, wie das mit Statistiken ist. - Deshalb eine Gegenstatistik: Bei Statistikportal "statista" steht: "Im Jahr 2016 betrug das Durchschnittsgehalt für Arbeitnehmer ohne Kinder ... durchschnittlich 33.396 Euro brutto". - Wie auch immer: Der Unterschied zwischen 53.000 Euro und 33.000 Euro ist schon merkwürdig - halt Statistik. - Ich weiß nicht, welche Zahl richtig ist - DU?

piscator hat geschrieben:Umso seltsamer dünkt mich der Versuch, die Menschen in Deutschland "arm" zu reden und dann gerade diese scheinbar "armen" Menschen weiter steuerlich zu schröpfen.
Diese Leute muss man nicht arm reden - geh bitte davon aus, dass für locker 20% der Bevölkerung 50 Euro weniger im Monat ein Grund sind, zu verzweifeln. - Es gibt hier eine Parallelgesellschaft, die medial zwar beachtet wird, was aber dann als "Gutmenschen-Betroffenheits-Journalismus" verstanden wird.

piscator hat geschrieben:Nochmals, da wundert sich die SPD, wo ihre Wählerstimmen sind. Wer so dreist die tatsächlich armen Menschen hierzulande instrumentalisiert, um seine linken Träumereien umzusetzen, hat es verdienst, in der Wählergunst weit hinter die AfD zurückzufallen.
Das Problem der SPD ist eher ein anderes: Die Abgehängten wählen nicht mehr oder wählen den Protest. - Wenn eh für einen nichts rauskommt, dann wählt man wenigstens Remmidemmi.
Zuletzt geändert von closs am Di 20. Feb 2018, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.

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