Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Politik und Weltgeschehen
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ProfDrVonUndZu
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#31 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Do 22. Mär 2018, 11:27

Die Kritik kommt doch aus der Politik. Kannst du einen deiner Meinung nach faireren Artikel bieten ?
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

ThomasM
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#32 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von ThomasM » Fr 23. Mär 2018, 13:59

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:Die Kritik kommt doch aus der Politik.
Was nichts weiter bedeutet, dass ein Politiker mit dem Neid der Leute punkten will.

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Kannst du einen deiner Meinung nach faireren Artikel bieten ?
Nein. Sachliche Artikel sind heutzutage nicht mehr verkaufbar, weil die Leute so etwas nicht lesen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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ProfDrVonUndZu
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#33 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Fr 23. Mär 2018, 14:15

Du scheinst aber dagegen über sehr sachliche und neutrale Quellen zu verfügen.
"Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand." - Gandalf in J.R.R Tolkien - Herr der Ringe, Band 1

closs
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#34 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von closs » Fr 23. Mär 2018, 15:51

ThomasM hat geschrieben:Was nichts weiter bedeutet, dass ein Politiker mit dem Neid der Leute punkten will.
Das ist komplexer:

1) Die Welt ist an sich ungerecht.
2) Der Fall Grube ist somit nicht außergewöhnlich.
3) Es ist meistens kein Neid, sondern Gerechtigkeitsempfinden wider die Gesetze der Welt, die protestieren lassen.
4) Es ist manchmal auch unreflektierter Neid.

Es ist einer der größten kulturellen Fehlleistungen, unsere Gesellschaft als "Leistungs-Gesellschaft" zu bezeichnen. - Das stimmt sicherlich zwischen Meister und Geselle, aber nicht in der "großen" Wirtschaft - und nur darum geht es ja in der Regel. - Und es gilt auch nicht zwischen Junggesellen mit Büroarbeit für 2.000 Euro netto und Familie mit 4 Kindern und 3.000 Euro netto (incl. Kindergeld).

Mich stört das eigentlich insofern nicht, als dass ich um die Gesetze des "Fürsten der Welt" weiß - aber man sollte wenigstens darauf verzichten, von "Leistungsgesellschaft" zu sprechen. - Die Menschen können recht gut damit umgehen, weniger als andere zu haben - aber sie werden vergiftet, wenn es mit "Leistúng" begründet wird, wo doch jeder, der die Augen aufmacht, sieht, dass das nicht stimmen kann.

Dass nun ein Politiker aus dem Fall Grube bei seiner jeweiligen Klientel Kapital schlagen will, ist klar - das ist Demokratie. - Qualitativ sagt das nichts.

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sven23
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#35 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von sven23 » Sa 24. Mär 2018, 11:35

closs hat geschrieben: Mich stört das eigentlich insofern nicht, als dass ich um die Gesetze des "Fürsten der Welt" weiß -
Was hast du gegen den Fürsten von Monaco? :lol:

closs hat geschrieben: aber man sollte wenigstens darauf verzichten, von "Leistungsgesellschaft" zu sprechen.
Warum? Wir sind eine Leistungsgesellschaft, aber halt vorwiegend in der Mittelschicht und in prekären Beschäftigungsverhältnissen. Deutschland hat dank Schröders Agenda-Politik den größten Niedriglohnsektor in Europa. Der Arbeitsdruck bei Kranken- und Pflegekräften ist enorm, auch dank der Ökonimisierung des Gesundheitswesens.
Der Vorwurf geht an bestimmte Eliten, die sich vom Leistungsprinzip abgekoppelt haben.
Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass man alle Manager über einen Kamm scheren sollte. Es gibt hervorragende Leute in mittelständischen Unternehmen, die sich ihren MItarbeitern verpflichtet fühlen. Ohne diese starke Basis wäre die Wirschaftleistung Deutschlands gar nicht möglich.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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ProfDrVonUndZu
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#36 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Sa 24. Mär 2018, 14:36

sven23 hat geschrieben: Wir sind eine Leistungsgesellschaft, aber halt vorwiegend in der Mittelschicht und in prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Das ist aber ein Widerspruch in sich. Mit Leistungsgesellschaft ist ja kein Zustand gemeint, der die Leistung beschreibt, sondern es wird damit ein Verhältnis definiert. Wer viel leistet, habe auch mehr verdient. Ich kann mir da kaum vorstellen, wer mehr verdient hätte, als Pflegekräfte. Die arbeiten körperlich sehr hart und haben eine sehr hohe Verantwortung. Im Finanzsektor wird aber richtig gut "verdient" mit dem kaputt wirtschaften von Firmen und Staaten. Richard David Precht sagte mal : "Wir bewerten nicht Leistung, sondern Erfolg."
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#37 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von closs » Sa 24. Mär 2018, 15:11

sven23 hat geschrieben:Wir sind eine Leistungsgesellschaft, aber halt vorwiegend in der Mittelschicht und in prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Das ist missverständlich. - Ja, wir sind eine Leistungsgesellschaft innerhalb einer Autowerkstatt, wo der Meister mehr bekommt als der Geselle. - Aber wir sind keine Leistungs-Gesellschaft im Vergleich der Leistungen im Gesamt-Vergleich innerhalb der Gesellschaft.

sven23 hat geschrieben: Es gibt hervorragende Leute in mittelständischen Unternehmen, die sich ihren MItarbeitern verpflichtet fühlen. Ohne diese starke Basis wäre die Wirschaftleistung Deutschlands gar nicht möglich.
Natürlich - aber das wird vom "einfachen Volk" gegönnt. - Früher war es so, dass der Arbeiter zu seiner Frau stolz gesagt hat: "Guck, das ist der Mercedes von meinem Chef". - Der sogenannte "Rheinische Kapitalismus" ist nicht das Problem - da gibt es keinen Neid.

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sven23
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#38 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von sven23 » Sa 24. Mär 2018, 15:12

ProfDrVonUndZu hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Wir sind eine Leistungsgesellschaft, aber halt vorwiegend in der Mittelschicht und in prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Das ist aber ein Widerspruch in sich. Mit Leistungsgesellschaft ist ja kein Zustand gemeint, der die Leistung beschreibt, sondern es wird damit ein Verhältnis definiert. Wer viel leistet, habe auch mehr verdient. Ich kann mir da kaum vorstellen, wer mehr verdient hätte, als Pflegekräfte. Die arbeiten körperlich sehr hart und haben eine sehr hohe Verantwortung. Im Finanzsektor wird aber richtig gut "verdient" mit dem kaputt wirtschaften von Firmen und Staaten. Richard David Precht sagte mal : "Wir bewerten nicht Leistung, sondern Erfolg."
Richtig, wer viel leistet, verdient auch dementsprechend, wäre eine Fehlinterpretation, wie man an z. B. an Altenpflegekräften sieht. Da würde ich Precht absolut zustimmen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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sven23
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#39 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von sven23 » Sa 24. Mär 2018, 15:16

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Es gibt hervorragende Leute in mittelständischen Unternehmen, die sich ihren MItarbeitern verpflichtet fühlen. Ohne diese starke Basis wäre die Wirschaftleistung Deutschlands gar nicht möglich.
Natürlich - aber das wird vom "einfachen Volk" gegönnt. - Früher war es so, dass der Arbeiter zu seiner Frau stolz gesagt hat: "Guck, das ist der Mercedes von meinem Chef". - Der sogenannte "Rheinische Kapitalismus" ist nicht das Problem - da gibt es keinen Neid.
Die Geschichte kenne ich so:
Ein Amerikaner geht mit seinem Sohn spazieren. Als ihnen ein luxuriöses Auto begegnet, sagt der Vater zu seinem Sohn: Guck mal mein Sohn, in 5 Jahren fahren wir auch so ein Auto.
Gleiche Situation in Deutschland: Da schau ihn dir genau an mein Sohn, in 5 Jahren geht der auch wieder zu Fuß. :lol:
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#40 Re: Mehr als 2 Millionen Euro für 30 Tage Arbeit

Beitrag von ProfDrVonUndZu » Sa 24. Mär 2018, 15:19

sven23 hat geschrieben:Da würde ich Precht absolut zustimmen.
Das ist ja auch nur seine Neuinterpretation von "Haste was, biste was." :lol:
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