Unglaubliche Pfarrer

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barbara
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#31 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von barbara » Sa 20. Jul 2013, 23:21

Pluto hat geschrieben:Bäh... Nichts wie Ausflüchte. :roll:

nein, verehrter Pluto, das ist ein sogenanntes "Argument".

Du hast nach einem Bibelvers gebeten. Ich gab dir eine, die du vielleicht noch nicht kanntest.

doch doch, den kannte ich. Es gibt noch mehrere von der Sorte.

Wie du sie interpetierst ist allein deine Sache, aber es gibt wohl kaum ein Christ, der in sie anders verstehen würde als die Beschreibung einer Begegnung zwischen Abraham und seinem Herrn.

ja sicher. Woraus sich aber immer noch nicht eine Anleitung oder sogar ein Gesetz ableiten lässt. Nochmals: eine Beschreibung ist nicht eine Regel.

Was die zehn Gebote mit der Begegnung zu tun haben, verstehe ich echt nicht.

Die zehn Gebote sind Regeln, eindeutig als solche deklariert. Und wenn in einem Text die Regeln abgewogen werden gegen eine blosse Erzählung, und man sich dann fragt, was wohl als Regel verbindlich ist, muss eigentlich niemand lange überlegen: die Regeln sind es, die als solche auch deklariert werden.

Und die lauten nun, dass man sich von Gott kein Bild machen soll. Beziehungsweise formuliere ich für mich so um "sei dir bewusst, dass jede Vorstellung, die du dir von Gott machst, dein Bild ist, und nicht die ganze Realität Gottes"

grüsse, barbara

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Magdalena61
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#32 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von Magdalena61 » So 21. Jul 2013, 23:29

barbara hat geschrieben:nun, so schlimm ist es offenbar gar nicht:

http://www.derbund.ch/bern/kanton/Eine- ... y/30259400

Sie ist keineswegs atheistisch. und ihr Gottesbild auch keineswegs unbiblisch, auch wenn sie einige Dogmen, die von den Kirchen (!) entwickelt und gelehrt wurden, für sich nicht nutzt.
Hm, also.... so etwas wie das hier:
«Ich habe längst aufgehört, mir Gott vorzustellen, da ich immer mehr zur Überzeugung komme, dass ein personaler Gott nicht existiert.» Ella de Groot
... entwertet/ negiert das Zeugnis der Bibel, wirft es weg und reduziert die Autorität Gottes auf, wie Ella de Groot schreibt: "Lebenskraft, Lebensenergie".

Die Bibel ist das Fundament der Glaubenslehren der christlichen Kirchen.
Die paar Unterschiede in Auslegungsfragen und denominationsabhängigen Sonderlehren sind nicht wirklich relevant, denn in der Hauptsache sind die Kirchen sich einig. :)
Sie wolle nicht provozieren – bloss dazu aufrufen, «nicht an überlieferte Wahrheiten zu glauben» und grundsätzlich «den Mut zu haben, anders und neu zu denken».Ella de Groot
Wer sich dazu berufen fühlt, spirituelle Experimente zu machen und sich einen maßgeschneiderten Gott zusammen zu basteln, der kann das ja tun. Aber dann sollte er sich besser nicht mehr "Christ" nennen.
"Christ" kommt von "Christus". So nannte man bereits zur Zeit der Apostel die Jünger, die sich zu Jesus Christus bekannten.
Apg. 11, 26 (Schlachter 2000): in Antiochia wurden die Jünger zuerst Christen genannt.
Apg. 26,28; 1. Petr. 4,16

Ella de Groot: «Ich will niemandem etwas wegnehmen. Wer sagt, im Gebet begegne er Gott, soll das so empfinden dürfen. Dann ist das seine Erfahrung, sein Glaube. Aber für mich nehme ich das Recht heraus, nicht an die Existenz eines personalen Gottes zu glauben und nicht alles in die Hände einer Gottesfigur zu legen.» Ella de Groot
Offenbar hat sie keine guten Erfahrungen mit Gebetserhörungen gemacht.
Dann fragt man sich natürlich, warum. Von welcher Qualität war ihr Glaube, bevor sie daran ging, ihn zu "verbessern"?

Der biblische Glaube lebt nicht von intellektuellem Wissen und auch nicht von philosophischen Erkenntnissen, sondern von der realen Beziehung zum Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs... und den, aus der Interaktion zwischen Gott und Mensch resultierenden Erfahrungen. Wenn die Beziehung zu Gott nicht gepflegt wird oder gar nicht da ist, dann kommt so etwas wie "Religiosität" dabei heraus.

"Religiosität" ist der Versuch, mangelnden Glauben/ eine unbefriedigende oder nicht vorhandene Beziehung zu Gott irgendwie mittels Ersatz-"göttern" und Ritualen (spirituellen Übungen) zu beheben/ zu ersetzen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

barbara
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#33 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von barbara » Mo 22. Jul 2013, 08:17

Magdalena61 hat geschrieben:... entwertet/ negiert das Zeugnis der Bibel, wirft es weg und reduziert die Autorität Gottes auf, wie Ella de Groot schreibt: "Lebenskraft, Lebensenergie".

Was mir in der Tat ein deutlich besseres, da abstrakteres Bild scheint für einen Gott, von dem man sich kein Bild machen soll. Die Vorstellung einer Person ist nun mal ein sehr konkretes Bild. Doch ein so konkretes Bild führt auch deutlich in die Irre, wenn man sich nicht imme und immer wieder mit grosser Disziplin bewusst macht, dass es eben nur ein Bild ist und nicht das, was Gott wirklich ist.

Die paar Unterschiede in Auslegungsfragen und denominationsabhängigen Sonderlehren sind nicht wirklich relevant, denn in der Hauptsache sind die Kirchen sich einig. :)

Die Frage kann ja nicht sein, worin sich die Kirchen einig sind, sondern was die Bibel sagt. Die Kirchen scheinen sich des öftern auch in Dingen einig zu sein, von denen heute kein Mensch mehr weiss, was genau sie meinten, als sie entstanden. Das Glaubensbekenntnis ist voll von solchen Dingen.

Wer sich dazu berufen fühlt, spirituelle Experimente zu machen und sich einen maßgeschneiderten Gott zusammen zu basteln, der kann das ja tun. Aber dann sollte er sich besser nicht mehr "Christ" nennen.

Christen orientieren sich an der Wahrheit, so gut sie sie erkennen. ("Die Wahrheit macht euch frei"). Ella de Groot erkennt offenbar Wahrheit nach bestem Wissen und Gewissen am besten in einem Bild eines nicht personalen Gottes. Unchristlich wäre, wenn sie diese Überzeugung leugnen würde und etwas heuchelte, was gar nicht stimmt.

Für die Pfarrerstelle würde ich aber sowieso nicht auf Theologie abstellen, sondern auf seelsorgerliche Qualitäten; die hat sie offenbar.


"Christ" kommt von "Christus". So nannte man bereits zur Zeit der Apostel die Jünger, die sich zu Jesus Christus bekannten.

Richtig, und zu Christus bekennt sich, wer Christus nachfolgt. Der hatte ja auch seine eigene Erkenntnis und Erfahrung über konventionelle Deutungen gestellt und sich damit Ärger eingehandelt; das, was Jesus in den Synagogen lehrte, hat auch immer die *Rechtgläubigen* in Rage gebracht. Ella de Groot befindet sich somit in bester Nachfolgetradition.


Offenbar hat sie keine guten Erfahrungen mit Gebetserhörungen gemacht.
Dann fragt man sich natürlich, warum. Von welcher Qualität war ihr Glaube, bevor sie daran ging, ihn zu "verbessern"?

Sie hat wahrscheinlich wie alle auch mal als Kind Religionsunterricht erhalten, in dem Gott als gütiger Vater dargestellt wurde. Das Bild des gütigen Vaters, das Jesus uns brachte, war zu seiner Zeit eine Revolution (da das AT ja eher das Bild des zürnenden rachsüchtigen Gottes vermittelt) - heute ist es ziemlich abgelutscht und aufgebraucht. Neue eigene Worte können in der Tat helfen, mit der Realittät des Göttlichen in Kontakt zu kommen.


Der biblische Glaube lebt nicht von intellektuellem Wissen und auch nicht von philosophischen Erkenntnissen, sondern von der realen Beziehung zum Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs... und den, aus der Interaktion zwischen Gott und Mensch resultierenden Erfahrungen. Wenn die Beziehung zu Gott nicht gepflegt wird oder gar nicht da ist, dann kommt so etwas wie "Religiosität" dabei heraus.

mir scheint, Ella de Groot habe eine solche Beziehung. und gerade weil sie real ist, wählt sie auch jene Worte dafür, die diese erlebte Realität bestmöglich widerspiegeln.

Dass sie Gott als Liebe in Beziehungen erfährt, ist ja wiederum sehr christlich. "Wenn du Streit mit einem Bruder hast, so erledige dieses Problem, bevor du in die Kirche gehst um zu beten." - oder das Gleichnis vom Samariter - laut Jesus ist Liebe in Beziehung wichtiger als alle Theologie, wichtiger als allle Worte.

Der Geist ist es, was zählt, nicht das Kleben an Buchstaben.

grüsse, barbara

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sven23
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#34 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von sven23 » So 28. Jul 2013, 07:27

barbara hat geschrieben:
Der Geist ist es, was zählt, nicht das Kleben an Buchstaben.

grüsse, barbara

:chapeau: :thumbup:
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#35 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von Pluto » So 28. Jul 2013, 09:33

barbara hat geschrieben:mir scheint, Ella de Groot habe eine solche Beziehung. und gerade weil sie real ist, wählt sie auch jene Worte dafür, die diese erlebte Realität bestmöglich widerspiegeln.

Dass sie Gott als Liebe in Beziehungen erfährt, ist ja wiederum sehr christlich. "Wenn du Streit mit einem Bruder hast, so erledige dieses Problem, bevor du in die Kirche gehst um zu beten." - oder das Gleichnis vom Samariter - laut Jesus ist Liebe in Beziehung wichtiger als alle Theologie, wichtiger als allle Worte.
Dieser Frau einen christlichen Glauben zuzusprechen finde ich totaler Unsinn.

Aber vielleicht hast du den Eingangspost nicht richtig gelesen?
Dort steht,
Eine evangelisch-reformierte Pfarrerin aus der Schweiz will am Sonntag erklären, warum sie nicht an Gott glaubt.
Pfarrerin Ella de Groot werde unter dem Titel "Hört auf zu glauben!" in einem Rundfunk-Gespräch ihren Standpunkt vertreten...
Tja... wer lesen kann, ist klar im Vorteil...

Dass diese Frau mit Jesus und Gott nichts mehr zu tun haben will, dazu braucht keine besondere Ausbildung. Das sind deutlich Worte. Diese Frau hat Mut, sich vom Glauben loszusagen. Aber es sollte auch Jedermann klar sein, dass Sie sich mit Wort und Tat vom christlichen Glauben und von ihrer Kirche abwendet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#36 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von barbara » So 28. Jul 2013, 09:55

Pluto hat geschrieben: Aber vielleicht hast du den Eingangspost nicht richtig gelesen?
Dort steht,
Eine evangelisch-reformierte Pfarrerin aus der Schweiz will am Sonntag erklären, warum sie nicht an Gott glaubt.

Ich hab ein Interview mit ihr gelesen, wo sie ausführt, warum sie nicht an den personalen Gott glaubt. Sie ist keineswegs atheistisch und noch nicht mal agnostisch. Dass die Medien in ihren Titeln gern leicht übertreiben, ist ja auch nichts Neues.


Tja... wer lesen kann, ist klar im Vorteil...

in der Tat, in der Tat. :angel:

grüsse, barbara

Pluto
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#37 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von Pluto » So 28. Jul 2013, 10:00

barbara hat geschrieben:Ich hab ein Interview mit ihr gelesen, wo sie ausführt, warum sie nicht an den personalen Gott glaubt. Sie ist keineswegs atheistisch und noch nicht mal agnostisch.
Pantheistisch vielleicht?

Naja, das bin ich auch ein klein wenig, aber ich bin nicht zugleich evangelischer Pfarrer.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#38 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von barbara » So 28. Jul 2013, 10:02

Pluto hat geschrieben:Pantheistisch vielleicht?

Naja, das bin ich auch ein klein wenig, aber ich bin nicht zugleich evangelischer Pfarrer.

Sie hat kein Etikett von irgendwelcher Sorte genannt.

Auf alle Fälle ist es unsinnig, eine Person, die gute Seelsorge macht, wegen theologischen Details zu plagen. So lange sie sich an der Liebe orientiert, ist das mehr als genug Christentum. Besondes für die Evangelischen mit ihrem Prinzip "sola scriptura".

grüsse, barbara

Pluto
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#39 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von Pluto » So 28. Jul 2013, 10:12

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Pantheistisch vielleicht?
Sie hat kein Etikett von irgendwelcher Sorte genannt.
Ja und? MAn darf doch vermuten. oder?

Auf alle Fälle ist es unsinnig, eine Person, die gute Seelsorge macht, wegen theologischen Details zu plagen. So lange sie sich an der Liebe orientiert, ist das mehr als genug Christentum. Besondes für die Evangelischen mit ihrem Prinzip "sola scriptura".
So 'n Quatsch!
Sie ist evangelische Pfarrerin.
Wenn also bei ihr "christlich" draufsteht, dann erwarte ich das auch christlich drin ist. Wenn nicht, dann heuhelt sie was vor.

Zudem...
Was hat "sola scrptura" in diesem Zusammenhang zu suchen? :x
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pflanzenfreak
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#40 Re: Unglaubliche Pfarrer

Beitrag von Pflanzenfreak » So 28. Jul 2013, 11:31

barbara hat geschrieben:Auf alle Fälle ist es unsinnig, eine Person, die gute Seelsorge macht, wegen theologischen Details zu plagen. So lange sie sich an der Liebe orientiert, ist das mehr als genug Christentum. Besondes für die Evangelischen mit ihrem Prinzip "sola scriptura".
Na, das finde ich aber total Thema verfehlt. Wenn sie sich als Seelsorgerin, oder Psychologin - was ja ziemlich ähnlich ist - gut macht, dann soll sie einfach den Arbeitgeber wechseln.
Der Bohlen hat auch mal mit M..lermilchwerbung Geld verdient und ist nach "Feierabend" über Mü..erprodukte hergezogen. Und hastDunichtgesehen klappte Müll..werbung ohne Bohlen.

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