DSGVO=Maulkorb?

Politik und Weltgeschehen
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Hexenjagd
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#1 DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von Hexenjagd » Mo 21. Mai 2018, 17:05

Am 25.05 ist es soweit, die Neue Datenschutzverordnung tritt in Kraft.
Einige Foren und Blogbetreiber werfen bereits das Handtuch.
Sinn oder Unsinn? Was hat es damit auf sich?
Sollen die Bürger mundtot gemacht werden, Andersdenkende verfolgt und schließlich alle mit einem Maulkorb versehen werden?

Es dürfet sich in jedem Fall einiges verändern und das Internet wie wir es bislang kannten wird der Geschichte angehören!

mfg
5. Mose 18, 10
Es soll niemand unter dir gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen läßt, oder einer, der Wahrsagerei betreibt oder Zeichendeuterei oder ein Beschwörer oder ein Zauberer,

Munro
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#2 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von Munro » Mo 21. Mai 2018, 19:28

DSGVO - meinst du denn, dass jeder bei dieser Abkürzung gleich weiß, worum es geht?
Jean Paul Getty:
Die Sanftmütigen werden die Erde besitzen, aber nicht die Schürfrechte.

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SamuelB
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#3 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von SamuelB » Mo 21. Mai 2018, 20:09

Mal sehen wie sich das entwickelt. Ich habe noch gar nicht geguckt, ob 4religion vorbereitet ist...^^

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Travis
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#4 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von Travis » Mo 21. Mai 2018, 20:20

Wir arbeiten daran.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

ceam
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#5 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von ceam » Mo 21. Mai 2018, 21:44

Dirk Müller erklärt warum es dieses Datenschutz Gesetz jetzt gibt. Es geht um Kontrolle der Bevölkerung. Einschränkung der Freiheitsrechte. Und man will Werbung noch gezielter platzieren. Es geht auch um Macht.

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Magdalena61
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#6 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von Magdalena61 » Di 22. Mai 2018, 01:25

?
Warum Maulkorb?

Einige Foren und Blogbetreiber werfen bereits das Handtuch.
Ja, das kann ich mir vorstellen.
Für Laien, die bei den rechtlichen Dingen nicht durchblicken und auch keine IT- Kenntnisse haben, ist die Aufgabe, ihre Seite gesetzeskonform zu gestalten, zu schwer.

Ich hätte es auch nicht geschafft.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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AlTheKingBundy
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#7 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von AlTheKingBundy » Di 22. Mai 2018, 06:33

Ich beschäftige mich gerade beruflich intensiv mit der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung der EU), welche ab Do rechtswirksam wird. Sie trat bereits vor 2 Jahren in Kraft, allerdings wurde eine Übergangszeit eingeräumt. Die DSGVO klingt im ersten Augenblick ganz hervorragend, ähnlich wie: "die Würde des Menschen ist unantastbar". Es dreht sich um den SChutz der privaten Daten von natürlichen Personen (also jedem). Verstöße werden mit Strafen bis zu 20 Millionen € oder 4% vom globalen Jahresumsatz bedroht. Klar, dass Abmahnkanzleien mit den Hufen scharren.

Die DSGVO ist mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. Es dreht sich nicht nur um Websites sondern um jede Form von Datenspeicherung (auch eine Excelliste). Persönliche Daten sind nicht nur der Name und Vorname, sondern auch eine E-Mail-Adresse oder vor allem auch IP-Adressen, oder Datenbündel, die Rückschlüsse auf eine Person zu lassen (Alter, Geschlecht PLZ + z.B. eine spezifische Krankheit). Es wird von den Verantwortlichen (welche Daten speichern) so einiges abverlangt.

1. Man benötigt eine rechtskonforme Datenschutzerklärung zur DSGVO.
2. Man benötigt ein Verzeichnis, welches auf Verlangen vorgezeigt wird (Zweck der Datenverarbeitung, welche Daten werden gespeichert, wann werden diese helöscht, wer ist veraantwortlich usw.)
3. Jeder kann Auskunft über seine Daten verlangen.

Die DSGVO ist mit ihren 88 Artikeln und 173 Erwägungsgründen (Erläuterungen) füllen einen dicken Leitzordner. Meiner Meinung nach handelt es sich um ein bürokratisches Monster, welches keineswegs den Datenschutz verbessern wid, sondern folgenden Zwecken dient:

1. Ein lukratives Geschäft für Abmahnanwälte.
2. Kleinere Unternehmen sollen durch größere beseitigt werden können.

Großunternehmen zahlen eine Rechtsabteilung aus der Kaffekasse, Kleinunternehmen müssen es so wuppen. Alleine der bürokratische Aufwand erfordet die Einstellung von 1,2 Leuten, die sich damit täglich beschäftigen. Das ist durch Kleinunternehmer nicht zu schaffen und so bietet die DSGVO eine wunderbare Möglichkeit. Die großen schlucken die Kleinen. Von Anwälten und Großunternehmen gemacht für Anwälte und Großunternehmen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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Travis
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#8 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von Travis » Di 22. Mai 2018, 07:18

Vermutlich wird Herr Zuckerberg durch seine Anhöhrung heute Abend nichts zu Besserung der Datenschutzlage beitragen. Aber er wird als Beispiel dafür dienen, weshalb wir die DSGVO unbedingt brauchen.
Ich weiß, dass ich nicht einmal weiß das ich nichts weiß.

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Janina
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#9 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von Janina » Di 22. Mai 2018, 07:41

AlTheKingBundy hat geschrieben:Ich beschäftige mich gerade beruflich intensiv mit der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung der EU), welche ab Do rechtswirksam wird.
Es dreht sich um den SChutz der privaten Daten von natürlichen Personen (also jedem).
Klar, dass Abmahnkanzleien mit den Hufen scharren.
Wenn das die Neuerung ist, wundert es mich nicht, wenn das Internet ins Ausland abhaut. :lol:

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SamuelB
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#10 Re: DSGVO=Maulkorb?

Beitrag von SamuelB » Di 22. Mai 2018, 08:08

AlTheKingBundy hat geschrieben:1. Man benötigt eine rechtskonforme Datenschutzerklärung zur DSGVO.
2. Man benötigt ein Verzeichnis, welches auf Verlangen vorgezeigt wird (Zweck der Datenverarbeitung, welche Daten werden gespeichert, wann werden diese helöscht, wer ist veraantwortlich usw.)
3. Jeder kann Auskunft über seine Daten verlangen.
2 und 3 treffen auch auf die bisherige Fassung des BDSG zu. Konkretisiert und verschärft werden in der BSGVO, was alles personenbezogene Daten sind. Daraus folgt, dass nahezu jede Website betroffen ist. Wer sich nicht auskennt und keine Lust hat, löscht seinen Auftritt vllt vorsichtshalber. :x

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