Der Tod ist nichts - Trostworte

Literatur, Malerei, Bildhauerei
Novas
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#11 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Novas » Mi 1. Jul 2015, 00:57

Pluto hat geschrieben:Ich sag' immer: Der Tod gehört zum Leben.

Er ist ein Tor.

Novas
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#12 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Novas » Mi 1. Jul 2015, 01:06

An seinem letzten Tag
sagte der Zen-Meister Tanka zu seinen Schülern:
“Bereitet mir ein Bad vor, ich gehe jetzt.”

Dann setzte er seinen Strohhut auf,
hielt einen Stock in seiner Hand,
zog seine Sandalen an und machte einen Schritt vorwärts.
Bevor sein Fuß den Boden berührte,
war er gestorben.

“Was für eine Art zu sterben! Mit solch einer Klarheit. Der Tod kommt und er bereitet sich auf die Reise vor. Die Leute, die ihn mit einem erhobenen Fuß stehen sahen, konnten nicht sehen, dass sein Fuß auf das Unsichtbare hindeutete. Er hatte seinen Körper verlassen und das Bewusstsein wurde Teil des Kosmos.

Ein Mensch der Meditation wird sich darüber bewusst, den Körper zu verlassen, wenn die Zeit dafür reif ist. Oder, wenn der Körper versucht, sich des Bewusstseins zu entledigen. Ein Mensch im Zen stirbt bewusst, deshalb ist sein Tod kein Tod, sondern der Eintritt in die Unsterblichkeit.

Nur ein Mensch mit einer so großen Klarheit wie Tanka kann die Dinge vorhersehen, die passieren werden. Er ist immer bereit, sogar für den Tod. Die meisten Menschen sind fürs Sterben nicht bereit. Wenn du sie fragst, sagen sie: “Warte noch, es gibt noch so viele Dinge zu tun!”

Nur ein Mensch der Meditation ist immer bereit. Er hat mit großer Intensität in jedem Moment alles getan. Seine Taten sind vollkommen zu Ende gebracht. Er wird den Tod nicht um Aufschub bitten.

Zen ist beides: eine wunderbare Art zu leben und eine wunderbare Art zu sterben.”

Osho, Zitat – Auszug aus The Zen Manifesto: Freedom from Oneself #5

Novas
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#13 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Novas » Mi 1. Jul 2015, 01:10

Der Tod ist ein spiritueller Meister, der uns daran erinnert wirklich hingebungsvoll und mutig zu leben...im Grunde sagt er uns: "WACH AUF! LEBE IM HIER UND JETZT UND MACH ETWAS AUS DARAUS! LEBE WIE EIN GOTT/EINE GÖTTIN AUF DIESER WUNDERBAREN ERDE! SINGE DEIN LIED UND GEHE DEN WEG, DEN DEIN HERZ DIR GEBIETET, DAMIT DU MIT EINEM LÄCHELN GEHEN KANNST"

Die spirituelle Seele setzt die Reise fort!


“Den Tod gibt es nicht, das liegt in der Natur der Sache. Es gibt nur Leben. Ja, das Leben verändert ständig seine Form – an einem Tag bist du dies und dann wieder etwas anderes.

Wo ist das Kind, das du einmal warst? Ist es gestorben? Die Form hat sich verändert. Das Kind ist immer noch in seinem Wesen da, doch jetzt bist du zu einem jungen Mann oder einer jungen Frau geworden. Das Kind ist immer noch in all seiner Schönheit da, es wurde nur von neuen Reichtümern übertroffen.

Eines Tages wirst du alt geworden sein. Wo ist dann deine Jugend? Gestorben? Nein, wieder ist etwas Zusätzliches dazugekommen. Das Alter hat seine eigenen Früchte getragen, seine eigene Weisheit mit sich gebracht, seine eigene Schönheit.
Das Leben ist in ständiger Veränderung

Das Kind ist unschuldig, das ist der Kern seines Wesens. Die Jugend fließt über, sie ist voller Energie, das ist ihr Kern. Der alte Mensch hat alles gesehen und gelebt. Weisheit ist entstanden, das ist sein Kernstück. Doch diese Weisheit enthält auch etwas von der Jugend, sie ist ebenso überfließend, strahlend und vibrierend, sie ist sehr lebendig. Und, die Weisheit im Alter hat auch etwas vom Kind: die Unschuld.

Glaubst du, dass der alte Mensch stirbt? Ja, sein Körper verschwindet, denn er hat seinen Zweck erfüllt, doch Bewusstsein setzt die Reise fort.”

Osho, Zitat – Auszug aus The Book of Wisdom #14
http://www.findyournose.com/veraenderung-essenz-leben

Rembremerding
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#14 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Rembremerding » Mi 1. Jul 2015, 08:19

O du letzte Erfüllung des Lebens, Tod,
mein Tod, komm, flüstre mir zu!

Tag um Tag hab ich gewartet auf dich,
für dich trug ich die Freuden und Schmerzen
des Lebens.

All was ich bin und habe und hoffe
und all meine Liebe flossen immer zu dir
in tiefem Geheimnis. Ein letzter Blick
deiner Augen und mein Leben wird immer
dein eigen sein.

Die Blumen sind alle gepflückt,und der
Kranz ist bereit für den Bräutigam. Nach
der Hochzeit verläßt die Braut ihr Heim,
ihren Herrn zu treffen allein in der Einsamkeit
der Nacht.


Ich tauch in die Tiefe des Meeres
der Gestalten, ich hoffe dort die vollkommene
Perle des Ungeformten zu finden.

Ich segle nun nicht mehr mit meinem
verwitterten Boote von Port zu Port. Die
Zeit ist vorbei, da es mir Lust war, von
Wogen geworfen zu werden.

Nun sehn ich mich hinzusterben in
das Unsterbliche.

In der Halle am unergründlichen Abgrund,
wo die Musik der tonlosen Saiten
aufschwillt, werd ich die Harfe meines
Lebens aufnehmen.

Ich werde sie auf den Ton der Ewigkeit
stimmen, und wenn sie den letzten
Laut hinausgeschluchzt hat, leg ich meine
Harfe schweigend zu Füßen des Schweigenden
nieder.


Rabindranath Tagore
aus "Gitanjali"
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Pluto
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#15 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Pluto » Mi 1. Jul 2015, 08:53

Novalis hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich sag' immer: Der Tod gehört zum Leben.
Er ist ein Tor.
Durch das wir alles gehen müssen. ;)

Was uns dahinter erwartet, ist aber ungewiss und war schon immer eine Frage die den Menschen in seiner Fantasie angeregt hat.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#16 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Pluto » Mi 1. Jul 2015, 09:01

Novalis hat geschrieben:Der Tod ist ein spiritueller Meister, der uns daran erinnert wirklich hingebungsvoll und mutig zu leben...im Grunde sagt er uns: "WACH AUF! LEBE IM HIER UND JETZT UND MACH ETWAS AUS DARAUS! LEBE WIE EIN GOTT/EINE GÖTTIN AUF DIESER WUNDERBAREN ERDE! SINGE DEIN LIED UND GEHE DEN WEG, DEN DEIN HERZ DIR GEBIETET, DAMIT DU MIT EINEM LÄCHELN GEHEN KANNST"
Im Grunde sind wir da nicht allzuweit auseinander.

Allerdings frage ich mich wie du darauf kommst, solches im Brustton der Überzeugung zu äußern...
Novalis hat geschrieben:Die spirituelle Seele setzt die Reise fort!
Nichts ist ungewisser als die Hoffnung, dass das Leben nach dem Tod spirituell weitergeht.

Novalis hat geschrieben:“Den Tod gibt es nicht, das liegt in der Natur der Sache.
Ja. Die Hoffnung stirbt immer zuletzt. ;)

Novalis hat geschrieben:Es gibt nur Leben.
So gesehen gehört der Tod zum Leben.

Selig sind die die niemals geboren werden, denn sie haben nie die Süße des Lebens genossen.
(von mir)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Rembremerding » Mi 1. Jul 2015, 10:36

Pluto hat geschrieben:Selig sind die die niemals geboren werden, denn sie haben nie die Süße des Lebens genossen.
(von mir)
... und blieben ungeliebt, weil ungedacht in bitterem Chaos, der nicht geordnet von der Liebe.

Trauer nach dem Tod eines geliebten Menschen ist die natürliche Heilung der Seele. Es wird die Narbe bleiben und erinnern, ein Pflaster der Liebe schützt vor Entzündung des lauernden Feuers der Depression.
Novalis erleidet diesen Schmerz und spricht von seiner Narbe:

Einst da ich bittre Tränen vergoß, da in Schmerz aufgelöst meine Hoffnung zerrann, und ich einsam stand am dürren Hügel, der in engen, dunkeln Raum die Gestalt meines Lebens barg – einsam, wie noch kein Einsamer war, von unsäglicher Angst getrieben – kraftlos, nur ein Gedanken des Elends noch. – Wie ich da nach Hülfe umherschaute, vorwärts nicht konnte und rückwärts nicht, und am fliehenden, verlöschten Leben mit unendlicher Sehnsucht hing: – da kam aus blauen Fernen – von den Höhen meiner alten Seligkeit ein Dämmerungsschauer – und mit einem Male riß das Band der Geburt – des Lichtes Fessel. Hin floh die irdische Herrlichkeit und meine Trauer mit ihr – zusammen floß die Wehmut in eine neue, unergründliche Welt – du Nachtbegeisterung, Schlummer des Himmels kamst über mich – die Gegend hob sich sacht empor; über der Gegend schwebte mein entbundner, neugeborner Geist. Zur Staubwolke wurde der Hügel – durch die Wolke sah ich die verklärten Züge der Geliebten. In ihren Augen ruhte die Ewigkeit – ich faßte ihre Hände, und die Tränen wurden ein funkelndes, unzerreißliches Band. Jahrtausende zogen abwärts in die Ferne, wie Ungewitter. An ihrem Halse weint ich dem neuen Leben entzückende Tränen. – Es war der erste, einzige Traum – und erst seitdem fühl ich ewigen, unwandelbaren Glauben an den Himmel der Nacht und sein Licht, die Geliebte.

Novalis
Hymnen an die Nacht, 4
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#18 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Pluto » Mi 1. Jul 2015, 11:57

Rembremerding hat geschrieben:Trauer nach dem Tod eines geliebten Menschen ist die natürliche Heilung der Seele.
Zustimmung...

Aber Demut im Angesicht des Todes dient der Heilung der Seele der Hinterbliebenen.
Vor einigen Jahren ist eine geliebte Nachbarin von uns an unheilbarem Krebs verstorben. Das Essen, was von der (streng katholischen) Familie organisiert war, begann als sehr traurige Angelegenheit. Doch sobald es was zu Essen und Trinken gab, heiterte die Stimmung merklich auf. Am Ende gingen alle gut gelaunt nach Hause.

Warum veranstaltet man eigentlich solche Feiern? -- Die Toten werden dadurch nicht wieder lebendig.
Tut man es nicht um die Heilung der Seelen der Lebenden zu fördern? Um ihnen Hoffnung und neuen Lebensmut zu geben.

Oder sehe ich das falsch?

Rembremerding hat geschrieben:Es wird die Narbe bleiben und erinnern, ein Pflaster der Liebe schützt vor Entzündung des lauernden Feuers der Depression.
Ja. Die Erinnerung an diese Freundin unserer Familie und Nachbarin ist immer noch wach. Und so lebt 'Blanca' weiter in meinen Erinnerungen.
Sie vermachte mir zwei geflochtene Bürostühle bei deren Anblick ich jedes Mal an sie denken musste, obschon sie jetzt schon 14 Jahre tot ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#19 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Rembremerding » Mi 1. Jul 2015, 12:37

Pluto hat geschrieben:Warum veranstaltet man eigentlich solche Feiern? -- Die Toten werden dadurch nicht wieder lebendig.
Tut man es nicht um die Heilung der Seelen der Lebenden zu fördern? Um ihnen Hoffnung und neuen Lebensmut zu geben.
Natürlich!
Die Toten werden jedoch nicht lebendig, sie bleiben lebendig. Die Liebe hört niemals auf. Der Tote und die Hinterbliebenen haben einen Grund zu feiern: Sie feiern das neue Leben des durch den Tod neugeborenen. Für Christen ist der Herr auferstanden und somit sie in ihm!
Im Leben bleibt der Schmerz eines Verlusts, nach dem Sterben bleibt die Freude eines Gewinns.
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#20 Re: Der Tod ist nichts - Trostworte

Beitrag von Pluto » Mi 1. Jul 2015, 22:52

Rembremerding hat geschrieben:Die Toten werden jedoch nicht lebendig, sie bleiben lebendig.
Das lässt sich nicht überprüfen.


Rembremerding hat geschrieben:Für Christen ist der Herr auferstanden und somit sie in ihm!
Hier liegt meines Erachtens ein Trugschluss vor. Selbst wenn Jesus auferstanden wäre, heißt das noch lange nicht, dass die Erkenntnis auf andere Menschen übertragbar ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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