Die Botschaft der Hl. Familie

Christliche Musik & Lobpreis
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Rembremerding
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#1 Die Botschaft der Hl. Familie

Beitrag von Rembremerding » Mi 25. Dez 2013, 15:02

Hallo und einen segensreichen Weihnachtstag für Euch und Eure Familien! :)

Gerade zu Weihnachten, wenn sich Verwandte treffen, die sich vielleicht im Rest des Jahres aus dem Weg gehen, ungewohnt besonders viel Zeit für die Familie da ist oder überhaupt die Botschaft Gottes an diesem Tag falsch verstanden wird, scheinen mir folgende Gedanken wichtig:

In Bethlehem ist den Menschen der Retter geboren. Bethlehem war damals wie heute kein Paradies. Die hl. Familie fand keine Idylle und eine heile Welt vor, als sie nach Bethlehem reisten. Wie heutige Flüchtlinge nahm sie niemand auf und keine Herberge war für sie bereitet.

Gott hätte einen anderen Weg wählen können um die Menschen zu retten, doch er hat den Weg des Menschen gewählt, damit der Mensch wieder den Weg Gottes findet, denn Christus Jesus sagt: „Ich bin der Weg …“.
Gott ist nicht mit Blitz und Donner durch die Wolken vom Himmel gekommen, sondern durch eine Mutter. Gott war kein Superman, mächtig und stark, sondern vertraute sich seinen schwachen Geschöpfen in einem kleinen Kind an. Gott hat seine Feinde nicht vernichtet, sondern musste vor ihnen fliehen. Gott thronte nicht hoch erhaben unter den Menschen, sondern musste seinen Lebensunterhalt verdienen. Darum versteht uns alle Gott, weil er alles mit uns geteilt hat.

Die Botschaft der Hl. Familie für uns hat nichts mit Romantik und Verklärung zwischen Christbaumkugeln, Geschenken, Lametta und Weihnachtsliedern zu tun, sie ist harte Realität und deshalb voller Hoffnung für uns und unsere Familien.
Jesus, Maria und Josef hatten den Mut zum Hören, auf Gott und aufeinander. An das gilt es sich zu erinnern, wenn Streit und Zwietracht in den Familien, Freundeskreisen und Ehen heute die Menschen leiden lassen. Meist ist der Grund dafür Streitsucht oder das Fehlen der Bereitschaft zuzuhören. Wenn Maria lt. Lukas alles Gehörte in ihrem Herzen bewahrte, bedeutet dies auch für uns, dass wir mehr nachdenken sollen, bevor wir sprechen, und das Gehörte im Herzen abzuwägen.

Der hl. Josef hingegen scheint ein schweigsamer Mensch gewesen zu sein, kein Wort von ihm wird uns in der Hl. Schrift überliefert. Josef war ein Mann der Tat und sein Schweigen bedeutet auch, dass er im Innern ganz auf Gott hörte und für dessen Wort offen war. Deshalb ist es auch für uns manchmal vorteilhaft im lauten Alltag und Zeit still zu werden, um in unserem Herzen die Stimme Gottes zu hören. Dann können wir mit Weisheit und Verstand handeln.

Christus Jesus hat einmal gesagt: „Ich habe euch alles mitgeteilt, was ich vom Vater gehört habe …“ Jesus ist also der „Mund“ des Vaters, der zu uns spricht. Natürlich spricht der Herr heute nicht Angesicht zu Angesicht zu uns, aber das Wort Gottes, das Evangelium, fordert uns auf Gott zuzuhören. So sollen wir besonders darauf achten, was Jesus direkt im Evangelium zu uns spricht. Seine Worte sind oft nicht einfach, sie provozieren und stellen unseren Lebensplan in Frage und wir neigen dazu nur das hören zu wollen, was uns angenehm ist und passt. Doch der Herr sagt zu uns, was des Vaters Willen ist und dem zu folgen bedeutet seine christliche Berufung leben zu können.

Die Zeit der Stille zu Weihnachten soll nicht nur eine Phrase sein, sondern die Stille, in der wir zuhören, Gott, den Mitmenschen und uns selbst, unserem Gewissen, unseren Gefühlen.

Jenseits der verklärten Bilder und dem Rührseligen, das menschliche Geschäftstüchtigkeit aus Weihnachten und der Hl. Familie machten, sollte man das Leben der Hl. Familie betrachten, wie es uns in den Evangelien beschrieben wird. Nur so kann man begreifen wie nah Gott uns in jeder Lebenssituation ist. In der Krippe liegt bereits der Verweis auf das Kreuz, denn in Jesus veräußerte sich Gott total, begibt sich in die äußerste Hilflosigkeit und ist als Kind auf menschliche Liebe von Maria und Josef angewiesen. Gott traut uns Menschen zu, dass wir durch unsere Liebe fähig sind, Gott in uns und unter uns aufzunehmen.

Christus Jesus wurde von Anfang an mit dem Tod bedroht, musste fliehen und in Elend und Not leben. In der Krippe und am Kreuz übergibt sich Gott der vollkommenen Verlassenheit, auch damit wir uns nie von ihm verlassen fühlen. Daran zu glauben fällt einfach, wenn es einem gut geht, aber in der Not, in leidvollen Erfahrungen wird dieser Glaube auf die Probe gestellt. Um diese zu bestehen, darum ist Gott mitten in diese Welt gekommen, mitten in unser armseliges Menschsein, er hat so sehr gelitten, wie wir nie leiden könnten, darum versteht er auch unser Leid. Dort und im Menschsein können wir Gott dann finden, er kann durch Christus Jesus zu einem Teil von uns werden und mit ihm können wir teilhaben am göttlichen Leben.

:wave: Servus
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Vitella
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#2 Re: Die Botschaft der Hl. Familie

Beitrag von Vitella » Mi 25. Dez 2013, 15:29

Rembremerding hat geschrieben:Hallo und einen segensreichen Weihnachtstag für Euch und Eure Familien! :)

danke, das wünsche ich Dir auch...

Rembremerding hat geschrieben:
Gott hätte einen anderen Weg wählen können um die Menschen zu retten
:wave: Servus

hat er auch.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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Magdalena61
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#3 Re: Die Botschaft der Hl. Familie

Beitrag von Magdalena61 » Mi 25. Dez 2013, 23:10

Danke für deine Worte, Rembremerding.
Christus Jesus wurde von Anfang an mit dem Tod bedroht, musste fliehen und in Elend und Not leben.
Die Welt ist also so, wie sie ist, und wir müssen sie so nehmen, wie Gott sie uns zumutet, und auch an Weihnachten gibt es kein Paradies auf Erden.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

Pflanzenfreak
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#4 Re: Die Botschaft der Hl. Familie

Beitrag von Pflanzenfreak » Do 26. Dez 2013, 00:40

Magdalena61 hat geschrieben:Die Welt ist also so, wie sie ist, und wir müssen sie so nehmen, wie Gott sie uns zumutet, und auch an Weihnachten gibt es kein Paradies auf Erden.
Wie wahr. Dinge die mir wichtig waren flogen ins Feuer, weil sie störten. Hab wohl meine Prioritäten falsch gesetzt und erst die Anderen unterstützt, mich um ihre Belange gekümmert. Und als ich damit fertig war, waren meine Dinge erledigt...entsorgt.

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