Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Philosophisches zum Nachdenken
2Lena
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#11 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von 2Lena » So 20. Dez 2015, 22:51

JackSparrow hat geschrieben:Man guckt aufs Etikett. Wenn dort "Made in Taiwan" steht, ist mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ...
Billiglohn im Spiel, einige undurchschauliche Handelswege ...
JackSparrow hat geschrieben:Ob jemand die physikalische Existenz des Menschen als Problem betrachtet, erkennt man hauptsächlich daran, ...
Dass er über Hormone nachdenkt, über solche steuerbar ist.
... und zu keinem Gespräch über höhere Welten fähig ...

Novas
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#12 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von Novas » Mo 21. Dez 2015, 13:17

Pluto hat geschrieben:
2Lena hat geschrieben:Du achtest auf die Hülsen, nicht auf die Energien ...
Gedanken, lieber Pluto "sieht" man nicht, man kann sie fühlen.
Du legst den Finger auf den Punkt.
Das Problem, liebe Lena, ist dass der Mensch ein unverbesserlicher Romantiker ist, der lieber an die Sage einer Schöpfung glaubt, als an die kalten und klaren Fakten der Physik.


Dr. Michael Blume (Blume promovierte über die Thesen von Hirnforschern zur Religion ("Neurotheologie") und forscht über die Evolution von Religiosität und Religionen) schreibt auf seinem "Scienceblog"...

Wieder und wieder begegnen mir - auch auf dem Blog - Menschen, die irgendwoher annehmen, dass die Evolution, das Leben oder die Religion(en) "rational" oder "logisch" sein müssten. Über diesen seltsamen Glauben staune ich immer wieder, sind doch "Rationalität" und "Logik" nur sehr schwammige Begriffe, die noch dazu viele Phänomene des Lebens wie Kunst, Musik, Liebe oder Poesie kaum zu erfassen vermögen.



In einem Text von Erich Jantsch fand ich neulich ein Zitat aus dem SF-Klassiker "Dune". Dort sagt Frank Herbert:



"Tief im menschlichen Unterbewusstsein regt sich ein drängendes Bedürfnis nach einem logischen Universum, das Sinn ergibt. Aber das wirkliche Universum ist der Logik immer einen Schritt voraus."



Rationalität und Logik sind meines Erachtens wertvolle Werkzeuge insbesondere der Wissenschaften. Aber die Evolutionsprozesse reichen weit über sie hinaus, z.B. durch Kreativität und Emergenzen.
http://www.scilogs.de/natur-des-glauben ... isch-sein/

Pluto
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#13 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von Pluto » Mo 21. Dez 2015, 13:44

Novalis hat geschrieben:Dr. Michael Blume (Blume promovierte über die Thesen von Hirnforschern zur Religion ("Neurotheologie") und forscht über die Evolution von Religiosität und Religionen)
Interessant.
Ich wusste gar nicht dass es so etwas wie "Neurotheologie" gibt. Wenn ich so lese was man damit verbindet, so fiel mir auf, dass der Wirkstoff Psilocybin (kommt in vielen Pilzen vor) religiöse Gedanken auslöst.

Novalis hat geschrieben:...schreibt auf seinem "Scienceblog"...
Wieder und wieder begegnen mir - auch auf dem Blog - Menschen, die irgendwoher annehmen, dass die Evolution, das Leben oder die Religion(en) "rational" oder "logisch" sein müssten. Über diesen seltsamen Glauben staune ich immer wieder, sind doch "Rationalität" und "Logik" nur sehr schwammige Begriffe, die noch dazu viele Phänomene des Lebens wie Kunst, Musik, Liebe oder Poesie kaum zu erfassen vermögen.
Was meint er wohl damit? :?


Novalis hat geschrieben:In einem Text von Erich Jantsch fand ich neulich ein Zitat aus dem SF-Klassiker "Dune". Dort sagt Frank Herbert:
"Tief im menschlichen Unterbewusstsein regt sich ein drängendes Bedürfnis nach einem logischen Universum, das Sinn ergibt. Aber das wirkliche Universum ist der Logik immer einen Schritt voraus."
Da gefällt mir Einsteins Zitat besser:
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#14 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von 2Lena » Mo 21. Dez 2015, 15:44

Pluto hat geschrieben:Da gefällt mir Einsteins Zitat besser:
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
Das ist fies ...
Beruhigender ist, dass er als Vater (Schöpfer) den besseren Überblick hat.
Es wäre die Ruhe dahin, wenn sich einer mehr als um einen eigenen Hosengürtel kümmern muss.

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#15 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von JackSparrow » Mo 21. Dez 2015, 18:09

2Lena hat geschrieben:Dass er über Hormone nachdenkt, über solche steuerbar ist.
Sämtliche systemischen (= den ganzen Körper betreffend) Körperfunktionen werden über Hormone gesteuert.

... und zu keinem Gespräch über höhere Welten fähig ...
Wenn du mir sagen kannst, was eine höhere Welt ist, führe ich gern ein Gespräch drüber.

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#16 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von Pluto » Mo 21. Dez 2015, 18:40

2Lena hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Da gefällt mir Einsteins Zitat besser:
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können.
Das ist fies ...
Das ist nicht fies, sondern typisch Einsteinscher Durchblick!

2Lena hat geschrieben:Beruhigender ist, dass er als Vater (Schöpfer) den besseren Überblick hat.
Was beruhigend ist betrifft die Seele, aber es ändert nichts an dem was IST.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von 2Lena » Mo 21. Dez 2015, 18:55

Durchblick, lieber Pluto?
Haben nicht andere schon weiter geblickt?

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#18 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von Pluto » Mo 21. Dez 2015, 19:01

2Lena hat geschrieben:Durchblick, lieber Pluto?
Haben nicht andere schon weiter geblickt?
Schwierig zu sagen, weil es sich um eine Frage der Perspektive handelt.
Wenn man von einem Kopf wie Einstein ausgeht, dann ist nun mal ein Fünkchen Wahrheit in dem was er sagt, und wie er es formuliert.

Falls Gott die die Welt geschaffen hat... In diesem Teilsatz steckt eine Frage die man nicht beantworten kann.

...war seine Hauptsorge sicher nicht... Kennst du Gottes Gedanken besser?

...sie so zu machen, dass wir sie verstehen können. — Logische Schlussfolgerung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#19 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von 2Lena » Mo 21. Dez 2015, 22:35

Pluto hat geschrieben:Wenn man von einem Kopf wie Einstein ausgeht, dann ist nun mal ein Fünkchen Wahrheit in dem was er sagt, und wie er es formuliert.

Falls Gott die die Welt geschaffen hat... In diesem Teilsatz steckt eine Frage die man nicht beantworten kann.
Einstein war nicht gebildet in Dinge um den Menschen. Für ihn war die Seele ein dunkles Loch, ein nicht greifbares Objekt. Wissen um die Verbindung von Materie und Geist war ihm fremd. Die Prinzipien der Schöpfung sind ihm unbekannt. Er weiß nicht was ein Atom ist, hat nur eine Vorstellung: Das machen wir hin.

Jede Seele steht im direkten Kontakt mit dem Schöpfer.
Sonst könnte sie sich nämlich nicht am Leben halten.

Vergleiche die Verbindung mit dem Auge. Es nimmt Bilder auf, aber nur was du mit deinem Hirn erfasst, geht in dein Bewusstsein über. Bist du "blind", also abgelenkt oder hast den Fokus auf Falschem, so entgeht dir die eigentliche Realität. Trotzdem ist sie vorhanden. Mit der Verschiebung der Linse tritt eine Kurzsichtigkeit ein, die Schwächung, fehlende Kenntnis, falsche Reaktion, verkehrte Beurteilungen, Halbsicht, etc.

Einstein hat über seine "Berühmtheit" Flöhe losgelassen. Du schiebst ihn in einen Autoritätswinkel hin und her, statt selbst Beobachtungen zu tätigen, dort wo man mehr weiß.

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#20 Re: Hans Küng: Glaube und Naturwissenschaft

Beitrag von Pluto » Di 22. Dez 2015, 00:12

2Lena hat geschrieben:Einstein war nicht gebildet in Dinge um den Menschen. Für ihn war die Seele ein dunkles Loch, ein nicht greifbares Objekt.
Woher willst du das wissen?

2Lena hat geschrieben:Wissen um die Verbindung von Materie und Geist war ihm fremd.
Stimmt, denn er fand die Idee eines personalen Gottes unsinnig (hat oft genug gesagt).

2Lena hat geschrieben:Jede Seele steht im direkten Kontakt mit dem Schöpfer.
Sonst könnte sie sich nämlich nicht am Leben halten.
Ich kann da keinen Zusammenhang erkennen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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