"Wahrnehmung" und "Realität"

Philosophisches zum Nachdenken
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Scrypton
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#161 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 16:11

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nun, wenn ich mir Einzeller ansehe benötige ich freilich ein Mikroskop. Das Seh-Vermögen ist aber doch deshalb nicht in jedweder Beziehung eingeschränkt und noch weniger fragwürdig.
Doch, alles ist fragwürdig
Behauptung, welche fragwürdig ist... ;)

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Es macht ja auch keiner hier (zumindest ich nicht) absolute Aussagen über die "absolute Realität" (was soll das eigentlich sein?).
Die absolute Realität ist die Gesamtheit des Seins – alles, was wir relativ wahrnehmen, erleben und erkennen, beispielsweise die Naturgesetze – aber auch alles darüber hinaus, was sich unsrem Verständnis entzieht.
Wer sagt denn, dass es überhaupt etwas "darüber hinaus" gibt, was sich uns entzieht?

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:„Du sollst Dir kein Bildnis, keine abgeschlossene, einseitige Vorstellung oder einen Begriff bilden, denn dann wird das zu deinem Gefängnis.“, ist der Ausgangspunkt aller Weisheitslehren.
Nein, das ist der Ausgangspunkt "irgendwelcher" (in diesem Fall jener, denen du anhängst) Lehren.
Das ist der Ausgangspunkt jeder vernünftigen Überlegung, weil wir nicht voraussetzen können, dass unsre Bilder, Begriffe und Vorstellungen absolut richtig sind.
Doch, können wir - und sollten wir tun.
Andernfalls steht es jedem frei, bei Rot zu fahren!

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#162 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 16:16

Darkside hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Das ist der Ausgangspunkt jeder vernünftigen Überlegung, weil wir nicht voraussetzen können, dass unsre Bilder, Begriffe und Vorstellungen absolut richtig sind.
Doch, können wir - und sollten wir tun.
Andernfalls steht es jedem frei, bei Rot zu fahren!
Die Straßenverkehrsordnung ist eine Vereinbarung, aber nichts Absolutes :lol: Warst Du mal in England?

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#163 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 16:20

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Das ist der Ausgangspunkt jeder vernünftigen Überlegung, weil wir nicht voraussetzen können, dass unsre Bilder, Begriffe und Vorstellungen absolut richtig sind.
Doch, können wir - und sollten wir tun.
Andernfalls steht es jedem frei, bei Rot zu fahren!
Die Straßenverkehrsordnung ist eine Vereinbarung
Auf die StVO ziele ich nicht ab, sondern auf unsere Sinne.
Wenn rot ist und du fährst trotzdem, weil du eventuell davon ausgehst, dass das, was du wahrnimmst, nicht der Realität entspricht läufst du gefahr einen tödlichen Unfall zu erleben. ;)

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#164 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 16:30

Darkside hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Doch, alles ist fragwürdig
Behauptung, welche fragwürdig ist... ;) Wer sagt denn, dass es überhaupt etwas "darüber hinaus" gibt, was sich uns entzieht?
Da alles fragwürdig ist, beruht jede Weltanschauung auf einer Interpretation, die geglaubt werden muss – wenn Du die Welt auf die sichtbare, uns verständliche, vergängliche und begreifbare Welt reduzierst, dann ist das eine Interpretation :)
Zuletzt geändert von Demian am Fr 22. Aug 2014, 16:51, insgesamt 3-mal geändert.

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#165 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 16:31

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:Doch, alles ist fragwürdig
Behauptung, welche fragwürdig ist... ;) Wer sagt denn, dass es überhaupt etwas "darüber hinaus" gibt, was sich uns entzieht?
Da alles fragwürdig ist
Fragwürdige Behauptung, somit irrelevant!

Deine "spirituelle" Sichtweise wird durchs Wiederholen nicht richtiger.

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#166 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 16:34

Darkside hat geschrieben: Deine "spirituelle" Sichtweise wird durchs Wiederholen nicht richtiger.

Deine materialistische doch auch nicht - oder ist die Wahrheit dein Eigentum? :lol:
Fragwürdige Behauptung, somit irrelevant!
Hast Du Karl Popper gelesen?

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#167 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 16:36

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Deine "spirituelle" Sichtweise wird durchs Wiederholen nicht richtiger.
Deine materialistische doch auch nicht
Ich habe auch jenen Unsinn, den du von dir gibst nicht behauptet! :)

Demian hat geschrieben:Hast Du Karl Popper gelesen?
Vor ein paar Jahren, ja.

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#168 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 16:47

Darkside hat geschrieben:Ich habe auch jenen Unsinn, den du von dir gibst nicht behauptet! :)

Deine Sichtweisen sind aber begründungspflichtig. In dem Du mir Unsinn unterstellst, wirst Du selbst nicht wahrheitsfähig. Mt 7,3, Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?

Demian hat geschrieben:Hast Du Karl Popper gelesen?
Vor ein paar Jahren, ja.[/quote]

Demnach müsstest Du wissen, dass absolut alles fragwürdig ist. Auch alle wissenschaftlichen Modelle. Deswegen gilt: http://de.wikipedia.org/wiki/Axiom "Ein Axiom ist ein Grundsatz einer Theorie, einer Wissenschaft oder eines axiomatischen Systems, der innerhalb dieses Systems nicht begründet oder deduktiv abgeleitet wird."

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#169 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 17:08

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ich habe auch jenen Unsinn, den du von dir gibst nicht behauptet! :)
Deine Sichtweisen sind aber begründungspflichtig.
Dem komme ich auch durchaus nach!

Demian hat geschrieben:Demnach müsstest Du wissen, dass absolut alles fragwürdig ist.
Aber nicht alles ist gleichwertig fragwürdig... ;)

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#170 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 18:29

Darkside hat geschrieben:Dem komme ich auch durchaus nach!

Du versuchst es zweifellos, aber deshalb ist die Wahrheit und Wahrheitsfähigkeit nicht dein Eigentum. Der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass die meisten Menschen keine Wahnsinnigen sind und gute Gründe für ihr Weltbild haben. :thumbup:

Darkside hat geschrieben:Aber nicht alles ist gleichwertig fragwürdig... ;)

Aber ja. Schon allein, als ein "Postulat der Vernunft" ist für mich die spirituelle Perspektive übergeordnet. "Eine Besserung des Menschen kann nur von einer geistigen Wiedergeburt erwartet werden. An Christus glauben bedeutet daher, die ideale Menschheit in sich immer mehr zu verwirklichen."

http://www.nwerle.at/kant.htm

"Die Sonne wird von Platon als Bild für das Gute gesehen. Wie wir in ihrem Licht erst die Gegenstände erkennen können, so geht von der Idee des Guten jenes höhere Licht aus, in welchem wir zu geistigen Einsichten gelangen und die uns das Gutsein des jeweils einzelnen erst erkennen läßt."

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