Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#161 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Pluto » So 30. Aug 2015, 23:06

Halman hat geschrieben:Tja, dann widerspreche ich C.S. Lewis.
:shock:
Du bist aber mutig, sowohl C.S. Lewis als auch Albert Schweizer zu widersprechen.
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Halman hat geschrieben:Bezüglich des jüdischen Krieges erfüllte sich dies 33 bis 37 Jahre nach Jesu Worten (66 - 70 n. Chr.) mit der Belagerung und Zerstörung Jesusalems. Weiteres sollte in meinem Thread Wie ist Jesu Endzeitrede zu verstehen? diskutiert werden. :)
Wie ist das möglich, wenn die Evangelien (laut Andreas) erst nach dem jüdischen Krieg verfasst wurden?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Andreas
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#162 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Andreas » So 30. Aug 2015, 23:09

del

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Halman
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#163 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Halman » So 30. Aug 2015, 23:50

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Tja, dann widerspreche ich C.S. Lewis.
:shock:
Du bist aber mutig, sowohl C.S. Lewis als auch Albert Schweizer zu widersprechen.
:mrgreen:
__________________________________________________________________________________________________________________________

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Bezüglich des jüdischen Krieges erfüllte sich dies 33 bis 37 Jahre nach Jesu Worten (66 - 70 n. Chr.) mit der Belagerung und Zerstörung Jesusalems. Weiteres sollte in meinem Thread Wie ist Jesu Endzeitrede zu verstehen? diskutiert werden. :)
Wie ist das möglich, wenn die Evangelien (laut Andreas) erst nach dem jüdischen Krieg verfasst wurden?
Andreas schließt sich hier dem Mainstream der Exegeten an. Dahinter steckt meines Wissens die Zweiquellen-Theorie (Markus als Basis für die anderen Synoptiker, Stichwort "Sondergut") und die rationalistisch-historische Hermeneutik, welche die Dimension der Prophetie negiert.
Da Jesu Endzeitreden "Wissen" über den jüdischen Krieg und die Vernichtung Jerusalems und des Tempels erkennen lassen, folgert man, dass Markus frühestens ab 70 n. Chr. geschrieben haben kann. Nach der Zweiquellen-Theorie nutzten Matthäus und Lukas Markus und die theoretische Q-Loginquelle als Quellen, deren Evangelien müssen demzufolge also später geschrieben wurden sein.
Nun, ich vertrete weder die Zweiquellen-Theorie, noch negiere ich, dass Jesus imstande wäre, zu Prophezeien.
In der Apostelgeschichte wird das Lukasevangelium offenkundig vorausgesetzt und es spricht einiges dafür, dass die Apostelgeschichte um die Jahre 60-62 n. Chr. verfasst wurde.

Der christliche Glaube sprengt den rationalistischen Rahmen. Ich glaube an die Auferstehung Jesu Christie und folge der Argumentation des Historikers Dr. J. Spieß, der sich auch auf P. Lapide beruft. Wenn das stimmt (die Auferstehung Jesu ist ein sehr anspruchsvolles Wunder, welches meiner Überzeugung nach - da stimme ich Paulus zu - zwingend für das Chistentum ist), dann war Jesus tatsächlich Gottes Sohn und konnte die Entzeitrede 33. n. Chr. gehalten haben.
Natürlich spielt hier mein Glaube eine Rolle, doch auf Seiten der Kritiker ist es der Unglaube. Sind das aus agnostischer Sicht nicht zwei Seiten auf einer Münze?
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Münek
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#164 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Münek » So 30. Aug 2015, 23:54

Andreas hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wer heute eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht wie Theißen/Merz verschafft sich natürlich erst einmal einen Überblick über den Stand der Forschung und entsprechender Publikationen. An Hand dieser Publikationen kann man sich schon einen guten Überblick verschaffen. Nicht umsonst sind die Quellenverzeichnisse solcher Werke oft seitenlang.
Das soll jetzt der Beleg für den angeblichen Konsens sein, dass Jesus sich irrte? Diese Behauptung kann ich im Buch bisher nicht finden. Auf welcher Seite steht etwas darüber? Kannst du das mal zitieren?

Gerne. "Der historische Jesus." Theißen/Merz S. 252,253

"Hier konzentrieren wir uns auf das Problem der IRRTÜMLICHEN Naherwartung Jesu. Gleichgültig wie man die in seiner Verkündigung impliziten Terminperspektiven deutet, es bleibt immer das Problem: Jesus verkündigte eine nahe Gottesherrschaft, es kam aber das Christentum, das sich von der "Gottesherrschaft" oft weit entfernte. Jesus hat nicht mit dem Weiterbestehen der Welt für so lange Zeit gerechnet."

"Die IRRTÜMLICHE Naherwartung Jesu (und der ersten Christen) hat im Urchristentum keine große Krise ausgelöst. Jedoch wurde das Pro-
blem registriert, wie das lk Doppelwerk; 2Thess; 2Petr; 1Klem 23ff; 2Klem 11; ApkPetr; Justin Apol I,28,2 zeigen."


Von kontroversen Diskussionen bzw. abweichenden Meinungen innerhalb der neutestamentlichen Forschung zu diesem Thema berichten die Verfasser NICHTS. Es scheint sie offensichtlich nicht zu geben. Soweit unterschiedliche Auffassungen in neutestamentlichen Auslegungfragen bestehen, werden diese von Theißen/Merz den Lesern ihres Buches auch nicht vorenthalten, sondern selbstverständlich dargelegt...

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#165 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Pluto » So 30. Aug 2015, 23:59

Halman hat geschrieben:Andreas schließt sich hier dem Mainstream der Exegeten an. Dahinter steckt meines Wissens die Zweiquellen-Theorie (Markus als Basis für die anderen Synoptiker, Stichwort "Sondergut") und die rationalistisch-historische Hermeneutik, welche die Dimension der Prophetie negiert.
Das tue ich zwar auch, aber ich wüsste gern warum die HKM dies auch tut.
Kannst du es erklären?

Halman hat geschrieben:Der christliche Glaube sprengt den rationalistischen Rahmen.
Das halte ich für korrekt. Mit der Ratio (dem Verstand) kommt man hier nicht wirklich weiter.
Wenn man Gewissheit hätte, wäre es kein Glaube mehr sondern Wissen. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#166 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von closs » Mo 31. Aug 2015, 00:05

Pluto hat geschrieben:Das tue ich zwar auch, aber ich wüsste gern warum die HKM dies auch tut.
Weil sie in ihrem Selbstverständnis möglicherweise gar nicht anders kann.

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Andreas
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#167 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Andreas » Mo 31. Aug 2015, 00:09

Halman hat geschrieben:Andreas schließt sich hier dem Mainstream der Exegeten an.
Na, na, na. Ich habe nur das wiedergegeben, was heute in der universitären Theologie Standard ist, weil sich unsere Athis dauern darauf berufen. Ich sehe da aus den unterschiedlichen christlichen Lagern ganz große Unterschiede in der Datierung der Abfassung neutestamentlicher Schriften. Angeschlossen habe ich mich da nirgends, weil jede Seite Argumente hat. Nix genaues weiß man nicht. Ich bin unschlüssig, zicke noch rum. Scheint mir momentan auch nicht so wichtig zu sein.

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#168 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Andreas » Mo 31. Aug 2015, 00:37

Münek hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Wer heute eine wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht wie Theißen/Merz verschafft sich natürlich erst einmal einen Überblick über den Stand der Forschung und entsprechender Publikationen. An Hand dieser Publikationen kann man sich schon einen guten Überblick verschaffen. Nicht umsonst sind die Quellenverzeichnisse solcher Werke oft seitenlang.
Das soll jetzt der Beleg für den angeblichen Konsens sein, dass Jesus sich irrte? Diese Behauptung kann ich im Buch bisher nicht finden. Auf welcher Seite steht etwas darüber? Kannst du das mal zitieren?

Gerne. "Der historische Jesus." Theißen/Merz S. 252,253

"Hier konzentrieren wir uns auf das Problem der IRRTÜMLICHEN Naherwartung Jesu. Gleichgültig wie man die in seiner Verkündigung impliziten Terminperspektiven deutet, es bleibt immer das Problem: Jesus verkündigte eine nahe Gottesherrschaft, es kam aber das Christentum, das sich von der "Gottesherrschaft" oft weit entfernte. Jesus hat nicht mit dem Weiterbestehen der Welt für so lange Zeit gerechnet."

"Die IRRTÜMLICHE Naherwartung Jesu (und der ersten Christen) hat im Urchristentum keine große Krise ausgelöst. Jedoch wurde das Pro-
blem registriert, wie das lk Doppelwerk; 2Thess; 2Petr; 1Klem 23ff; 2Klem 11; ApkPetr; Justin Apol I,28,2 zeigen."


Von kontroversen Diskussionen bzw. abweichenden Meinungen innerhalb der neutestamentlichen Forschung zu diesem Thema berichten die Verfasser NICHTS. Es scheint sie offensichtlich nicht zu geben. Soweit unterschiedliche Auffassungen in neutestamentlichen Auslegungfragen bestehen, werden diese von Theißen/Merz den Lesern ihres Buches auch nicht vorenthalten, sondern selbstverständlich dargelegt...
Ich seh nix von Konsens, dass Jesus sich irrte. Keine Peilung.

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#169 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Münek » Mo 31. Aug 2015, 08:20

Andreas hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Von kontroversen Diskussionen bzw. abweichenden Meinungen innerhalb der neutestamentlichen Forschung zu diesem Thema berichten die Verfasser NICHTS. Es scheint sie offensichtlich nicht zu geben. Soweit unterschiedliche Auffassungen in neutestamentlichen Auslegungfragen bestehen, werden diese von Theißen/Merz den Lesern ihres Buches auch nicht vorenthalten, sondern selbstverständlich dargelegt...
Ich seh nix von Konsens, dass Jesus sich irrte. Keine Peilung.

Wenn es diesen breiten Konsens nicht gäbe, müssten Gegenstimmen existieren.

Diese gibt es offensichtlich nicht, sonst wären sie von Theißen/Merz erwähnt worden. Oder kannst Du solche präsentieren? :o
Zuletzt geändert von Münek am Mo 31. Aug 2015, 08:29, insgesamt 1-mal geändert.

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sven23
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#170 Re: Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von sven23 » Mo 31. Aug 2015, 08:22

Andreas hat geschrieben: Ich schmeiß mich wech, vor lachen. Was seid ihr denn für Second-Hand-Clowns? :lol:
Kannst du Firsthand-Clown denn ein vergleichbares Werk vorlegen, das sich in der universitäten Ausbildung etabliert hat und das Gegenteil behauptet?
Kannst du die Aussagen Kubitzas und Deterings widerlegen?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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