Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#71 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Mai 2015, 16:54

ThomasM hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
barbara hat geschrieben:Und Menschen sind auch keine Computer.
Der Mensch nicht, aber sein Gehirn. ;)
Du formulierst das Ergebnis der Hirnforschung, bevor es da ist.
Bist du ein Prophet?
Es steht einfach Behauptung gegen Behauptung... und nu' ?

Es gibt übrigens viele Gründe anzunehmen, dass das Gehirn und seine Prozess rein materiell sind.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#72 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von ThomasM » Mi 13. Mai 2015, 17:27

Pluto hat geschrieben: Es steht einfach Behauptung gegen Behauptung... und nu' ?
Nee, nee, ich habe keine Behauptung aufgestellt, du hast das. Du solltest das eigentlich begrtünden. Kannst du aber nicht. Denn dazu müsstest du das Ergebnis der Hirnforschung aufzeigen, das vielleicht in den nächsten 30 Jahren herauskommen wird.
Pluto hat geschrieben: Es gibt übrigens viele Gründe anzunehmen, dass das Gehirn und seine Prozess rein materiell sind.
Es gibt auch viele Gründe, anzunehmen, dass der Mensch ein materielles Wesen gibt.
Und es gibt viele Gründe, davon auszugehen, dass der Mensch nicht ausschließlich materieller Natur ist.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

barbara
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#73 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von barbara » Mi 13. Mai 2015, 20:39

Pluto hat geschrieben:Der Mensch nicht, aber sein Gehirn. ;)

nö. Das Gehirn braucht kein USB-Anschluss und kein nach länderspezifischen Standards genormtes Stromkabel, das Gehirn ist kohlenstoffbasiert und nicht silikonbasiert, das Gehirn läuft nicht elektrisch sondern elektronchemisch, das Gehirn befindet sich in einem Schädel und nicht in einem Computergehäuse...

nein, das Gehirn ist KEIN Computer. Genauso wie es KEINE Uhr ist (obwohl Zeitgefühl, bis auf die Sekunde genau, durchaus zu den Fähigkeiten des Menschen gehört)

Der Vergleich kann bis zu einem gewissen Grad interessant sein, fängt aber jenseits davon an zu hinken, wie alle Vergleiche.

gruss, barbara

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#74 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von barbara » Mi 13. Mai 2015, 20:46

JackSparrow hat geschrieben: Ein Computer kann zwei Zahlen von der Festplatte lesen und sie addieren. Dafür braucht er keine geistige Tätigkeit. Er braucht nur paar Schaltkreise. Sollte der Computer einen Sprach-Synthesizer haben, kann man ihn sogar jedes Mal sagen lassen, die zwei Zahlen hätten einen Sinn ergeben.

Feststehende Algorithmen abarbeiten können Computer tatsächlich besser als Menschen.

Aber den Sinn einer Addition erkennen - zB "reicht das Geld für die Einkäufe oder muss ich wieder was ins Regal zurück legen, udn wenn ja, was?" mit all den emotionalen und sozialen und persönlichen Implikationen das hat, das versteht kein heutiger Computer.

Geist ist dafür nicht notwendig. Das könnte auch ein Schimpanse erkennen, wenn wir ihm nur die Wörter für Regen und Straße beibringen würden.

Klar ist Geist notwendig zum abstrakte Konzepte zu verstehen - Abstrakta SIND geistige Entitäten.
Aber gut, du bestehst eh darauf, dass es keinen Geist gibt, obwohl du selbst ständig geistige Aktivität durchführst. Manche Leute sind halt etwas blind auf gewissen Augen, da lässt sich wohl nichts machen.

Kaufen und verkaufen sagen wir heute nicht mehr. Das heißt jetzt Arbeitsmarkt.

nein, auch kaufen, töten, zerhacken, auf den Müll schmeissen... Namen geben ist auch überflüssig, es reichte eigentlich, wenn man Sozialversicherungsnummern benutzt. Ist viel eindeutiger.

Gravitation kann wahrgenommen werden, indem man beispielsweise einen Ziegelstein fallen lässt. Wenn wir es wahrnehmen können, muss es materiell sein.

Was du wahrnimmst, ist ein Stein, der Boden, ein Geräusch, vielleicht ein Luftzug... aber nicht "Gravitation", die ein abstraktes Konzept ist, das gewisse Klassen von Wahrnehmungen in Form einer Regel zusammenfasst.

gruss, barbara

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#75 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Mai 2015, 22:45

barbara hat geschrieben:Was du wahrnimmst, ist ein Stein, der Boden, ein Geräusch, vielleicht ein Luftzug... aber nicht "Gravitation", die ein abstraktes Konzept ist, das gewisse Klassen von Wahrnehmungen in Form einer Regel zusammenfasst.
Für dich ist es vielleicht reine Abstraktion. Für Einstein und all die Physiker die nach ihm kamen, hat aber diese "Abstraktion" ganz materielle, reale Folgen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#76 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von barbara » Mi 13. Mai 2015, 22:55

Pluto hat geschrieben:Für dich ist es vielleicht reine Abstraktion. Für Einstein und all die Physiker die nach ihm kamen, hat aber diese "Abstraktion" ganz materielle, reale Folgen.

selbstverständlich ist auch für Einstein und alle Physiker eine Formel eine Abstraktion.

Sonst hätte sie ein Gewicht, eine Konsistenz, eine Farbe, ein Volumen....hat sie aber nicht.

gruss, barbara

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#77 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von Pluto » Mi 13. Mai 2015, 23:31

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Für dich ist es vielleicht reine Abstraktion. Für Einstein und all die Physiker die nach ihm kamen, hat aber diese "Abstraktion" ganz materielle, reale Folgen.

selbstverständlich ist auch für Einstein und alle Physiker eine Formel eine Abstraktion.

Sonst hätte sie ein Gewicht, eine Konsistenz, eine Farbe, ein Volumen....hat sie aber nicht.
Do übergehst die Folgen, liebe Barbara. Diese sind sehr real, wenn dir z. Bsp. ein Apfel auf den Kopf fällt.
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#78 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von barbara » Do 14. Mai 2015, 08:29

Pluto hat geschrieben:Do übergehst die Folgen, liebe Barbara. Diese sind sehr real, wenn dir z. Bsp. ein Apfel auf den Kopf fällt.


nein, ich übergehe die Folgen nicht, aber ich kann zwischen einem Apfel und einer physikalischen Formel unterscheiden. Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

gruss, barbara

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#79 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von Pluto » Di 25. Aug 2015, 23:10

Hemul hat geschrieben:
Bisher konnten die Verfechter der Evolutionstheorie keine plausible Erklärung für die Entstehung des Blutgerinnungsmechanismus liefern. Auch die dritte Säule der Evolutionslehre erweist sich als nicht tragfähig.
Kannst Du die letzten beiden Sätze als falsch demaskieren? :roll:
Nichts leichter als das, sagte Frederick zu Piggledy...

Die 13-Stufige Blutgerinnungs-Kaskade ist in der Evolution sehr alt; vermutlich mehr als 200 Millionen Jahre.
Lange Zeit glaubte man, dass diese bei allen Wibeltieren gleich abläuft, was manche ID-Anhänger dazu veranlasste, sie als "irreduzibel" zu charakterisieren.
Doch die Biologen fanden mehrere Fische bei denen die Blutgerinnung in nur 11 Schritten verlief.
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#80 Re: Entzaubert die Hirnforschung den Menschen?

Beitrag von ThomasM » Mi 26. Aug 2015, 10:01

Weil das Thema gerade wieder nach oben hüpft.

Im aktuellen Spektrum der Wissenschaft
http://www.spektrum.de/magazin/stempelt ... en/1351065
argumentiert Eddy Nahmias, ein führender Philosoph unserer Zeit, dagegen, dass der Mensch auf Grund der Ergebnisse der Hirnforschung als biochemischer Automat anzusehen ist.
Ich habe den Artikel noch nicht im Detail gelesen, bin aber dabei.
Werde dann bei Gelegenheit eine Zusammenfassung der Argumente bringen.
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