Wahrnehmung/Realität/Transzendenz

Philosophisches zum Nachdenken
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Scrypton
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#1 Wahrnehmung/Realität/Transzendenz

Beitrag von Scrypton » Mo 16. Dez 2013, 20:53

Thema abgetrennt aus: Gott — die personifizierte Liebe


closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das wird innerhalb dieses Begriffes deutlich, wenn man ins Plural geht: jene (Park)Bank, auf die man sich setzt, wird in der Mehrzahl "Bänke" beschrieben ganz egal welche es auch sein mag. Bei der Bank (Kreditinstitut) sind es die Banken!
Typisch - der Falsifizierungs-Virus, der es immer wieder schafft, eigentliche Aussagen auszuhebeln.
Das liegt daran, dass deine Aussagen leicht auszuhebeln sind - das ist nicht mein Problem, sondern deins.

closs hat geschrieben:Vielleicht hast Du recht - nach meiner Quelle ("Etymologisches Wörterbuch der Deutschen") steht's halt anders "Bank 'Geschäft für Geldverkehr" (S.95), in seiner Herkunft identisch mit Bank 'Sitzmöbel für mehrere'".
Dass die Banken jedoch in der Einzahl Bank heißen, hat in der Wortherkunft nichts mit dem "Sitzmöbel" zu tun. Siehe Wikipedia - es steht dir frei diesen zu korrigieren.

closs hat geschrieben:Es gibt Wörter, die heute sehr unterschiedliche Bedeutungen haben
Welche denn?
Wenn, dann trifft das auf Begriffe zu, die in spirituellen Kreisen jeweils unterschiedliche Bedeutungen haben bzw. welchen unterschiedliche Bedeutungen zugesprochen werden.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nein, haben sie nicht
Wenn Du Denker wie Sokrates, Augustinus, Meister Eckart und Kant nicht ernst nimmst
Es sind Glaubensbekenntnisse und/oder philosophische Phrasen über das Wesen Gottes. Nichts weiter.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Dass es a) Realität gibt und dass wir b) diese wahrnehmen können. Das ist kein Kopfkino, nein!
Doch - denn jede Setzung ist "Kopfkino"
Völlig falsch. Dass es Dasein/Realität gibt ist keine Setzung. Weiterhin ist es egal, ob ich träume, in einer Matrix stecke oder sonst etwas; was es auch ist, es ist!
Du jedoch postulierst einen zweisten Sandkasten, für den eben nichts spricht, außer DEIN subjektives Kopfkino.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Du hast selbst gesagt, dass du bei geistig behinderten Menschen eben NICHT aufzeigen kannst, dass dessen transzendente Befähigung im Dasein vorliegt
Ob ich das aufzeigen kann, ist komplett irreleveant. - Es geht allenfalls darum, dass bei schwer Hirngeschädigten transzendente Befähigung nicht als Bewusstes aktiviert werden kann.
Wie es bei Tieren eben auch sein kann. Das Gegenteil kannst du nicht begründen... :)
Der Mensch ist eben ein Tier, unabhängig davon, ob du diesem eine geistige Sonderrolle auferlegst oder nicht.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Deiner Definition nach ist der Unterschied zwischen Mensch und Tier die Transzendenzfähigkeit.
So ist es.
Diese kannst du bei einem geistig behinderten Menschen ebenso wenig aufzeigen wie bei einem Affen - daran hat sich nichts geändert, auch wenn du im anderen Thread einfach nicht mehr geantwortet hast. ;0)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Diese kannst du im Dasein weder beim Tier, noch beim geistig behinderten aufzeigen.
Objektiv nicht einmal bei gesunden Menschen
Zuletzt hast du noch behauptet: "Allein dass Du der Wespe eine Schale Honig "aus Liebe" hinstellen KANNST, ist transzendent."

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Also kann auch das Pferd transzendenz-Fähig sein!
Nein - es sei denn, es wäre ein Mensch
Ein Pferd ist ein Pferd, völlig egal wie hoch entwickelt dessen Gehirn ist.

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Demian
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#2 Re: Gott — die personifizierte Liebe

Beitrag von Demian » Mo 16. Dez 2013, 20:56

Darkside hat geschrieben:Das liegt daran, dass deine Aussagen leicht auszuhebeln sind - das ist nicht mein Problem, sondern deins.]

Das ist unser aller Problem, sobald wir argumentieren.

closs
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#3 Re: Gott — die personifizierte Liebe

Beitrag von closs » Mo 16. Dez 2013, 22:02

Darkside hat geschrieben:Das liegt daran, dass deine Aussagen leicht auszuhebeln sind
Substantiell bist Du kein einziges Mal auch nur in die Nähe gekommen - was ich übrigens bedaure. - Worüber man sich mit Dir unterhalten kann: Hat "Dein" wiki recht oder "mein" etymologisches Wörterbuch - obwohl es gar nicht darum geht. - Die Sache, um die es geht, sollte klar gewesen sein.

Darkside hat geschrieben:Dass die Banken jedoch in der Einzahl Bank heißen, hat in der Wortherkunft nichts mit dem "Sitzmöbel" zu tun.
Nein - üblicherweise ist es in der Sprachgeschichte so, dass sich zwei ursprünglich verbundene Begriffe voneinander entfernen und dann ihr Eigenleben führen. Warum das in diesem Fall gerade so und nicht anders war, weiß ich nicht. - Für die Substanz, wofür dieses Beispiel stand, nicht relevant.

Darkside hat geschrieben:Wenn, dann trifft das auf Begriffe zu, die in spirituellen Kreisen jeweils unterschiedliche Bedeutungen haben
Nein - das ist Sprach-Routine. - Positiv/positiv - Bund/Bund - Bande/Bande - da gibt es Abertausende.

Darkside hat geschrieben:Es sind Glaubensbekenntnisse und/oder philosophische Phrasen über das Wesen Gottes.
:oops:

Darkside hat geschrieben: Dass es Dasein/Realität gibt ist keine Setzung.
Doch - denn man setzt, dass die eigene Wahrnehmung nicht Illusionen erkennt, sondern Realität (tue ich übrigens auch).

Was Du meinst, ist folgendes: Da auf Basis dieser Setzung naturalistische Realität objektiv nachweisbar sei, handele es sich um Realität. - Es handelt sich (gemäß der Setzung) wirklich im Realität (nicht dass wir uns darüber streiten) - aber eben nur deshalb. - Dass Wahrgenommenes "innerbetrieblich" objektiviert werden kann, sagt nichts darüber aus, ob auch diese Objektivierung Illusion oder Realität ist.

Klassischer Zirkelschluss. Das erinnert an die Christen, die meinen, dass die Bibel Gottes Wort sei, weil Menschen sagen, dass Gott sagt, die Bibel sei Gottes Wort - Ihr seid Euch schon ziemlich ähnlich.

Darkside hat geschrieben:Wie es bei Tieren eben auch sein kann. Das Gegenteil kannst du nicht begründen...
Begründen schon: Weil die Definition von "Mensch" im geistigen Sinne ist, dass er transzendent ist. - Beweisen, dass Tiere NICHT transzendent veranlagt sind, kann ich NICHT. WÄRE sie es, wären sie taxonomisch Tiere und geistig Menschen - nix dagegen.

Darkside hat geschrieben:Diese kannst du bei einem geistig behinderten Menschen ebenso wenig aufzeigen wie bei einem Affen
In der heutigen Zeit fällt es sogar schwer, dies bei NICHT geistig Behinderten aufzuzeigen. - Es ist eine Anlage, die nicht notwendigerweise (immer) aktiviert ist.

Darkside hat geschrieben:Zuletzt hast du noch behauptet: "Allein dass Du der Wespe eine Schale Honig "aus Liebe" hinstellen KANNST, ist transzendent."
Stimmt - aber ich kann Dir das nicht aufzeigen - ich kann es nur selber erkennen.

Darkside hat geschrieben:Ein Pferd ist ein Pferd, völlig egal wie hoch entwickelt dessen Gehirn ist.
Wenn ein Pferd transzendent fragen könnte, wäre es in geistiger Definition ebenbildliche SChöpfung - also Mensch. - Hier trennen sich Bewusstseins-Stufe und Taxonomie.

Damit wir uns nicht verheddern: Persönlich glaube ich NICHT, dass Tiere bewusstseinsmäßig transzendent angelegt sind - das war hier jetzt eine theoretische Diskussion.

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#4 Re: Gott — die personifizierte Liebe

Beitrag von Demian » Mo 16. Dez 2013, 22:16

closs hat geschrieben:Damit wir uns nicht verheddern: Persönlich glaube ich NICHT, dass Tiere bewusstseinsmäßig transzendent angelegt sind - das war hier jetzt eine theoretische Diskussion.

Fragt sich ob Transzendenz irgendeine Fähigkeit des Denkens ist - oder nicht eher der Naturzustand von allem?

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#5 Re: Gott — die personifizierte Liebe

Beitrag von Pluto » Mo 16. Dez 2013, 22:20

Demian hat geschrieben:Fragt sich ob Transzendenz irgendeine Fähigkeit des Denkens ist - oder nicht eher der Naturzustand von allem?
An Transzendenz kann man bestenfalls glauben.
Sehr wahrscheinlicher aber, ist sie eine Selbsttäuschung, die nichts mit Realität zu tun hat.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: Gott — die personifizierte Liebe

Beitrag von Demian » Mo 16. Dez 2013, 22:23

Pluto hat geschrieben:An Transzendenz kann man bestenfalls glauben, sehr wahrscheinlicher, ist es eine Selbsttäuschung, die nichts mit Realität zu tun hat.

Hier wird leider so arg ideologisch mit diesem schönen Wort gearbeitet ... die transcendentia meint das Übersteigen ... die ganze Evolution ist ein transzendentes Spiel, wenn man bedenkt, dass ökologische Systeme bis in die kleinsten Einheiten - und sogar auf atomarer Ebene - dynamisch aufeinander bezogen sind. Ernst Bloch sagte mal, Denken sei Übersteigung ... in der Meditation spricht man von Selbsttranszendenz ... man kann also von Transzendenz sprechen ohne irgendeinen religiösen Glauben daran zu koppeln. Was ist deiner Meinung nach eine Selbsttäuschung?

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#7 Re: Gott — die personifizierte Liebe

Beitrag von Pluto » Mo 16. Dez 2013, 22:38

Demian hat geschrieben:... man kann also von Transzendenz sprechen ohne irgendeinen religiösen Glauben daran zu koppeln. Was ist deiner Meinung nach eine Selbsttäuschung?
Zunächst, ich meinte Transzendenz ganz allgemein, nicht im religiösen Sinn.
Selbsttäuschung ist eine Illusion, be der man fälschlicherweise etwa für Wahr hält.

Leute die behaupten, Transzendenz sei Teil der Realität sehen vermutlich Zusammenhänge wo keine sind. So änhlich wie Leute Gesichter in Baumstämmen sehen, ist die Transzendenz aber in Wirklichkeit ein Artifakt (eine Perzeption) des denkenden Gehirns. Das Unbewusstsein möchte dem Bewusstsein Bilder vermitteln, also konstruiert es "Visionen" aus bruchstückhaften Informationen.

Man muss da sehr vorsichtig sein, solche Gedanken überzubewerten. Kann leicht ins Auge gehen, wenn man Dinge für Wahr hält die nicht da sind.
Das Ergebnis ==> man sieht Gespenster.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#8 Re: Gott — die personifizierte Liebe

Beitrag von Demian » Mo 16. Dez 2013, 22:56

Pluto hat geschrieben:Zunächst, ich meinte Transzendenz ganz allgemein, nicht im religiösen Sinn.
Selbsttäuschung ist eine Illusion, bei der man fälschlicherweise etwa für Wahr hält.

Für mich ist "Nichttranszendenz" ... also Ichbeschränkung ... eine durch den denkenden Geist verursachte Illusion. Also genau anders herum. Warum ich das sagen kann? Weil alles in der Natur Stoffwechsel ist ... Selbstüberschreitung ... ein vernetztes Beziehungsgefüge ... oder mit Heraklit: panta rhei, alles fließt - was sich gleich bleibt erstarrt und stirbt. Dazu interessante Stichworte:

Spieltheorie
Netzwerktheorie
Systemtheorie

Pluto
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#9 Re: Gott — die personifizierte Liebe

Beitrag von Pluto » Mo 16. Dez 2013, 23:07

Demian hat geschrieben:Dazu interessante Stichworte:

Spieltheorie
Netzwerktheorie
Systemtheorie
Interessanterweise, kann man alle diese Theorien empirisch überprüfen. Da man die Transzendenz nicht empirisch überpüfen kann, verstehe ich weden den Zusammenhang, noch worauf du mit diesen Stichworten hinaus willst.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#10 Re: Wahrnehmung/Realität/Transzedenz

Beitrag von Demian » Mo 16. Dez 2013, 23:08

Pluto hat geschrieben: Interessanterweise, kann man alle diese Theorien empirisch überprüfen.

Ja, eben ... und alle diese Theorien sprechen von Transzendenz. :)

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