Das Gleichnis vom Wasser

Philosophisches zum Nachdenken
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Demian
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#1 Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Demian » Mi 20. Aug 2014, 06:32

Frisches Quellwasser gefällig? :lol: Da die materialistische Leier, der physische Tod sei das definitive Ende des Bewusstseins so gerne wiederholt wird, kann ein Glas vedantisches Wasser nicht schaden.

"Ein Beispiel dafür, dass wir nur unseren Blickwinkel verändern müssen, um die Wahrheit zu erkennen, gibt das Gleichnis vom Wasser. "Da ist ein Glas Wasser. Es sagt: „Ich bin 0,2 Liter Wasser, in runder Form, oben und unten jedoch flach. Ich habe 18,3 Grad Celsius und bin farblos.“
Eines Tages zerbricht das Glas, 0,2 Liter Wasser landen irgendwie im Meer. Was sagt das Wasser? „ICH bin tot. Ich bin nicht mehr „runde Form, oben und unten flach, ....., ich existiere nicht mehr. Oh, welch unendlicher Schmerz.“ Das „vedantische Wasser“ (in einem gleichgroßen Glas daneben, welches ebenfalls zerstört wurde), sieht das anders. Es sagt: „Ich bin Wasser. Heute in dieser Form, morgen in jener. Heute in dieser Menge, morgen in einer anderen. Doch immer bin ich WASSER. Was kümmert mich die veränderliche Form, die Temperatur, die Menge? Immer und immer und immer bin ich Wasser.“
Der Vedantin fühlt, weiß und erfährt, dass der Körper und der Geist nur veränderliche, begrenzende Hüllen sind für das Unendliche, Göttliche, das im Advaita Vedanta „Brahman“ genannt wird.
Und dieses Unendliche ist es, das immer gleich bleibt, unveränderlich und unzerstörbar."


Quelle: Yoga-Akademie

Pluto
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#2 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Pluto » Mi 20. Aug 2014, 10:43

Nun... Wir sind nicht Wasser, sondern Menschen — eigentlich wenig mehr als ein Sack gefüllt mit Atomen, in einer sich dauernd ändernden komplexen Anordnung. Eine Anordnung die nur mit Mühe aufrecht erhalten werden kann, wenn wir genügend Energie zuführen, um abertausende chemischer Reaktionen die in unserem Körper Gesundheit und Wohlbefinden erzeugen, aufrecht zu erhalten. Ab dem Zeitunkt wo wir geboren werden beginnt der langsame Prozeß des Sterbens. Immer wierder können wir uns aufraffen, Krankheiten und Leid überwinden, uns fit halten und uns gesund ernähren, aber wie alles in der Welt, sind wir vergänglich.

Manches, wie Wasser bleibt etwas länger, aber auch das ist in geologischen Zeiten, die in Milliarden Jahren gemessen werden, vergänglich. Wenn die Sonne sich langsam zum roten Riesen aufbläht, wird eines Tages auch der letzte Tropfen Wasser von der Erde verschwinden, genau wie die Stoffe die einst unsere Körper waren.

Die Unsterblichkeit des Geistes... ist noch die letzte Hoffnung, geboren aus dem Traum eines jeden von uns, die Erfahrungen eines ganzen Lebens ... ausgelöscht mit dem Tod...? Nein das darf doch nicht sein, also kann es auch nicht sein.

Der Traum vom ewigen Leben ist so alt wie die Menschheit. Seit die erstenn Menschen aus den Savannen aufbrachen um nach neuen Ufern und Lebensräumen zu suchen, war vermutlich der Wunsch da, dass nicht alles war man sich mühsam an Wissen angehäuft hat, einfach so mit dem Tod dahin ist, weggeblasen, vom Winde verweht. —

Und doch ist es so.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#3 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von ThomasM » Mi 20. Aug 2014, 12:14

Was sagt das Wasser, wenn die Atome mittels elektrolytischer Reaktion in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten sind?

Der Wasserstoff entweicht in den Weltraum.
Der Sauerstoff wird von einem Vogel eingeatmet und in seinem Körper verwendet und eingelagert.

Wo ist das Wasser jetzt?
Und was sagt der Sauerstoff, wenn er mittels Knallgasreaktion in Wasser umgewandelt wird?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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Demian
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#4 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Demian » Mi 20. Aug 2014, 12:54

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Zuletzt geändert von Demian am Mi 20. Aug 2014, 16:32, insgesamt 1-mal geändert.

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#5 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Demian » Mi 20. Aug 2014, 13:24

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Zuletzt geändert von Demian am Mi 20. Aug 2014, 16:32, insgesamt 2-mal geändert.

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#6 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Demian » Mi 20. Aug 2014, 14:01

Manches, wie Wasser bleibt etwas länger, aber auch das ist in geologischen Zeiten, die in Milliarden Jahren gemessen werden, vergänglich.

Das ist nur eine gute Metapher, um zu verstehen, dass das Vergehen der Form (das flüchtige Wellenspiel an der Oberfläche) nicht gleichbedeutend mit dem Vergehen der Substanz ist ("Wasser" bzw. das Meer). Da wir uns transzendenten Geist/Bewusstsein nicht vorstellen können, brauchen wir Bilder und Gleichnisse. In den spirituellen Traditionen wird Geist symbolisch mit dem Wasser in Verbindung gebracht, denn schöpferischer und freier Geist, ähnelt der Beweglichkeit und lebensspendende Kraft des Wassers. Das Wort Seele spielt auf den „See“ an. Im christlichen Verständnis spiegelt sich in der Seele das Göttliche, wie sich im See der Himmel spiegelt. Thomas Merton schrieb: „Die Seele, die meine Substanz zusammenhält, eine harte Perle in der Höhlung der Muschel, wird eines Tages sich vollkommen hingeben“.

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#7 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Pluto » Mi 20. Aug 2014, 19:03

ThomasM hat geschrieben:Was sagt das Wasser, wenn die Atome mittels elektrolytischer Reaktion in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten sind?
Aua! sagt das Wasser.

Genau wie du, wenn man bei dir eine Spannung anlegen würde.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#8 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Demian » Do 21. Aug 2014, 13:38

Joh. 3,5:Jesus antwortete (dem Nikodemus) : Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Hes. 36,25: und ich will reines Wasser über euch sprengen, dass ihr rein werdet; von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Das "lebendige Wasser" In 1.Mose 26,19; Jer 2,13 Quellwasser; als Bild bleibenden Lebens gebraucht in Sach 14,8; Joh 4,10; 7,38; vgl. Offb 7,17; 21,6; 22,1.17.

Lao-Tse: „Auf der Welt gibt es nichts, was weicher und dünner ist, als Wasser. Doch um Hartes und Starres zu bezwingen, kommt nichts diesem gleich. Daß das Schwache das Starke besiegt, das Harte dem Weichen unterliegt, jeder weiß es, doch keiner handelt danach.“ Das Tao – das Gesetz der Natur - wird in der chinesischen Weisheitslehre mit dem fließenden Wasser verglichen.

Es gibt zahllose Beispiele – Wasser ist traditionell eine Chiffre für Geist - und vorallem im Bild des Einsseins von Welle und Meer (im ZEN wird gesagt: "die Welle ist das Meer") gibt uns (bei allem Nichtwissen) eine Ahnung davon, was transzendenter Geist bedeuten kann. „Wasser erstarrt zu Eis. Eis schmilzt zu Wasser. Was geboren ist, stirbt wieder; was gestorben ist, lebt wieder. Wasser und Eis sind letztlich eins. Leben und Tod, beides ist gut so.

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#9 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Pluto » Do 21. Aug 2014, 17:40

Man kann auch sagen, "Wasser ist das Elixir des Lebens".
Oder man kann es als eines der vier Elemente betrachten, "Feuer, Erde, Wasser und Luft".

Aber das Problem all dieser Aussagen ist, es sind schöne Phrasen die nichts bedeuten weil der Erklärungswert gleich Null ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Schmuel

#10 Re: Das Gleichnis vom Wasser

Beitrag von Schmuel » So 24. Aug 2014, 03:32

Wasser hat neben dem Durstlöschen und der Hygiene auch eine geistige Wirkung. Die Rituelle Reinigung! G-tt selbst reinigte die Erde von Unreinheit zur Zeit Noachs. Woraus sich bis heute die Rituelle Waschung in ihrer Praxis bis zur Twilla(Taufe) zurückführen lässt. Auch die ersten an Jeschua gläubigen hielten ihren G-ttesdienst nicht ohne Grund ausserhalbt Jisraels oft am Wasser um sich Rituell(wie es bei Juden, wenn auch heute oft nur auf das Händewaschen reduziert, üblich ist) zu waschen

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