Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Philosophisches zum Nachdenken
Novas
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#91 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Novas » Fr 23. Jan 2015, 17:54

Salome23 hat geschrieben:
Warum weist Jesus auf das Herz
Weil es vielleicht ein Symbol für "Liebe" ist?
Probiere es aus, spiele mit deiner Perspektive. Was passiert, wenn Du die Welt nicht mehr so sehr vom Kopf, sondern vom Herzen her wahrnimmst?

Das tut ja nicht ER, sondern der Mensch, der ihn dargestellt hat..
Klar. Diese Herz-Jesu-Symbolik bringt aber die christliche Spiritualität auf den Punkt. Sie enthält alles, was wichtig ist.

Salome23
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#92 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Salome23 » Fr 23. Jan 2015, 18:09

Novalis hat geschrieben:Probiere es aus, spiele mit deiner Perspektive. Was passiert, wenn Du die Welt nicht mehr so sehr vom Kopf, sondern vom Herzen her wahrnimmst?
Tut mir leid, aber solange du nicht verständlich erklären kannst, was genau du damit meinst, besteht für mich keinerlei Möglichkeit, das auszuprobieren, da ich ja nicht weiß, wie das gehn soll -> mit dem Herz wahrnehmen?
Ich kann zwar gewisse Reaktionen meines Herzens wahrnehmen, wenn sich der Rhythmus verändert und dieser etwas bestimmtes signalisiert( wie etwa Verliebtheit oder Angst) oder auf eine physische Störung (Krankheit) hindeuten könnte-aber Weisheit ist doch eher das Verständnis von Zusammenhängen und vollzieht sich im Kopf(verstehen)- wobei Weisheit durch Erfahrungen und durch lernen entsteht, welche wiederrum verstanden werden müssen, um sie anwenden zu können, sie einem oder andren nützlich werden kann

Novas
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#93 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Novas » Fr 23. Jan 2015, 18:29

Salome23 hat geschrieben:Und wenn der An­äs­the­sist vor der OP dich in den Tiefschlaf befördert, so dass dein Wahrnehmungsvermögen vorübergehend ausser Kraft gesetzt ist oder du irgendwann den Löffel abgibst
Wenn die ganze Welt in Bewusstsein stattfindet, dann gehören dazu alle Erfahrungen. Selbst die Erfahrung scheinbarer, vorübergehender Bewusstlosigkeit oder das "Verlassen" des physischen Körpers.

Novas
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#94 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Novas » Fr 23. Jan 2015, 18:33

Salome23 hat geschrieben:Tut mir leid, aber solange du nicht verständlich erklären kannst, was genau du damit meinst
In dem Du den Fokus deiner Aufmerksamkeit auf die Herzgegend richtest. Das verlagert den Schwerpunkt der Wahrnehmung vom Kopf zum ganzen Körper.
Zuletzt geändert von Novas am Fr 23. Jan 2015, 18:34, insgesamt 1-mal geändert.

Salome23
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#95 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Salome23 » Fr 23. Jan 2015, 18:34

Selbst die Erfahrung scheinbarer, vorübergehender Bewusstlosigkeit
Und auf welche Art erfährt man den Zustand der Bewusstlosigkeit?

Salome23
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#96 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Salome23 » Fr 23. Jan 2015, 18:35

Novalis hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben:Tut mir leid, aber solange du nicht verständlich erklären kannst, was genau du damit meinst
In dem Du den Fokus deiner Aufmerksamkeit auf die Herzgegend richtest. Das verlagert den Schwerpunkt der Wahrnehmung vom Kopf zum ganzen Körper.
Ja und? Du sprachst von Weisheit des Herzens, nicht vom Herzklopfen (Rhythmus) zuhören

Novas
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#97 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Novas » Fr 23. Jan 2015, 18:45

Salome23 hat geschrieben:Ja und? Du sprachst von Weisheit des Herzens, nicht vom Herzklopfen (Rhythmus) zuhören
Wissen ist zunächst mal Kopfwissen - gespeicherte Daten im Oberstübchen - Weisheit ist aber die Intelligenz, die aus dem ganzen Körper spricht - vom grob- zum feinstofflichen Bereich.

Pluto
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#98 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Pluto » Fr 23. Jan 2015, 18:45

Novalis hat geschrieben:Das verlagert den Schwerpunkt der Wahrnehmung vom Kopf zum ganzen Körper.
Das ist genaugenommen der richtige Ansatz!
Wir denken mit dem ganzen Körper, sagt der Bewusstseinsforscher Prof. Antonio Damasio.

Der Grund: Alle unsere Gedanken basieren auf Regungen (Zuständen) des Körpers (Magensäure, Blutzuckergehalt, Puls, Blutdruck, Hormonspiegel, usw...) die in einem Teil des Gehirns (dem somatosensorischen Cortex) abgebildet werden. Daraus entstehen Gefühle und Gedanken die unser bewussten und unbewussten Handlungen steuern.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#99 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Pluto » Fr 23. Jan 2015, 18:47

Salome23 hat geschrieben:Und auf welche Art erfährt man den Zustand der Bewusstlosigkeit?
... darf ich? :oops:

Mit Träumen.
Allerdings sind diese nichts mehr als zusammenhanglose Gedanken, die das assoziativ angeordnete Gehirn versucht einzuordnen.

Was uns zu einem weiteren interessanten Frage der Spiritualität führt... Was ist der Unterschied zwischen spirituellen Erlebnissen und Tagträumen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Novas
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#100 Re: Ein Plädoyer für eine erkenntnisbasierte Spiritualität

Beitrag von Novas » Fr 23. Jan 2015, 19:49

Pluto hat geschrieben:Was uns zu einem weiteren interessanten Frage der Spiritualität führt... Was ist der Unterschied zwischen spirituellen Erlebnissen und Tagträumen.
Die Welt ist – wie es die Religionen immer wieder gelehrt haben – einem Traum vergleichbar. Im Sanskrit ist der passende Begriff „Lila“ (लीला), was mit „Spiel, Vergnügen“ übersetzt werden kann - sinngemäß: die Welt gleicht einem Traum, einem göttlichen Spiel. Gott bzw. das Bewusstsein ist die eigentliche Realität dahinter. "Spirituelle Erfahrungen" wären demnach entweder blitzartige Momente des „Erwachens“ aus diesem Traumzustand oder sogar ein dauerhaftes Erwachen.

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