Wahrer Glaube ...

Philosophisches zum Nachdenken
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fin
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#31 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von fin » Mi 28. Dez 2016, 16:32

-- Wahre christliche Nachfolge? --

Helmuth hat geschrieben:
lovetrail hat geschrieben:
fin hat geschrieben: Woran wird denn der "Geist Christi" für dich sichtbar? Freue mich über konkrete Beispiele ...
zB wenn jemand allgemein demütig ist, oder wenn jemand auf Anfeindungen nicht mit Gegenanfeindungen reagiert, oder wenn jemand sich um Schwächere kümmert, Hoffnung unter den Mitmenschen verbreitet, Frieden stiftet, freigiebig ohne Berechnung ist.

Hm, über diese Aussage grüble ich noch. Die sogenannten "guten Werke" sind nicht das offensichtliche Markenzeichen ...

Helmuth kommt auf einen wesentlichen Punkt zu sprechen, der besagt, daß auch das gelebte Ideal vollkommener Nächstenliebe den wahren christlichen Glauben nicht erfüllen könnte, ohne ...

Helmuth hat geschrieben: ... ein klares Bekenntnis zu Jesus.

Dies scheint - in biblischer Sicht (NT) - eine Bedingung zu sein, um am Ende nicht vor verschlossenen Türen zu stehen.
Es bleiben aber Fragen offen, zB. ...

- Setzt ein Bekenntnis nicht Kenntnisse voraus?
- Wie aber soll ein Mensch sich zu Jesus bekennen, wenn er ihn nicht kennengelernt hat? (Siehe dazu den Dokumentarfilm im Eröffnungsbeitrag)


Helmuth hat geschrieben:Was allein verlässlich ist, ist ein offenes klares Bekenntnis.
Ist das so, zumal alle christlichen Strömungen (Von Adventisten - ZJ) auf dieses Bekenntnis aufbauen und zugehörige Kreise (Hl. Inquisition) gerne auch mit Daumenschrauben nachhelfen ...

:?:

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lovetrail
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#32 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von lovetrail » Mi 28. Dez 2016, 17:22

Ich denke, dass man schon auch mit "klaren Bekenntnissen" mogeln kann, ja vermutlich viel einfacher als mit guten Werken, bzw Früchten des Geistes (wie Freude, Friede, Liebe, Sanftmut....).

Im biblischen Denken war ein klares Bekenntnis ein ganzheitlicher Akt der Zustimmung und des Gehorsams. Dies wird zB in der Verfolung und Bedrängnis offenbar. Eine solche Bedrängnis kann zB auch ein Laster sein. Wenn dieses Bekenntnis also nicht anhand des Ausharrens und des Verhaltens sichtbar wird, dann ist es also nichts wert, bzw nur ein Lippenbekenntnis.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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#33 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von Pluto » Mi 28. Dez 2016, 17:56

Helmuth hat geschrieben:Dieses Sich Abwenden erfolgt im Inneren. Es sagt nichts über den Momentanzustand aus. Wer anhand des Momentanzustandes urteilt fehlt und richtet zu Unrecht, und es steht ihm nicht zu.

Was allein verlässlich ist, ist ein offenes klares Bekenntnis. Kann das ein Mensch einmal nicht klar ablegen, dann gehe ich vorsichtig in die Richtung "Wahrscheinlich eh kein Christ"

Ansonsten hüte ich mich davor, meine Brüder zu vernadern.
Es gibt Menschen, die sich abwenden, aber trotzdem keine Christen sind.
Wie gehst du mit denen um?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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fin
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#34 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von fin » Mi 28. Dez 2016, 18:01

-- Glaubensfrage/n --

Wir sollten nicht vergessen, daß sich die Glaubensfrage für verschiedene Ausrichtungen aufschlüsseln läßt, zb. für das Christentum ...

- wie sieht wahrer christlicher Glaube - christliche Nachfolge - aus?
- wer/was bietet hier eine verlässliche Orientierung?
- (etc.)

Entsprechend ließe sich jede Religionsgemeinschaft befragen, zb. diejenigen, die sich dem Islam verbunden fühlen ...

Alle Glaubensgemeinschaften bauen auf etwas auf, das scheinbar allen Menschen innewohnt. Diese prinzipielle Anlage, Glaube genannt, steht für mich im Zentrum des Threads. Darum sei an folgende Ausgangsfragen erinnert ...

fin hat geschrieben:Was ist wahrer Glaube?

(1) Läßt sich Glaube kategorisieren, zb. in richtig oder falsch?
(2) Ist Glaube nicht eine intime Angelegenheit, die - wie auch die Würde des Menschen - unantastbar sein sollte?
(3) Woher rührt also Streit und/oder Übergriff in Glaubensdingen?
(4) Darf man Glauben einfordern oder gar erzwingen?
(5) Was also ist wahrer Glaube und wie kommt er/sie/es eigentlich originär in die Welt?

LG

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#35 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von Helmuth » Mi 28. Dez 2016, 18:58

fin hat geschrieben: - Setzt ein Bekenntnis nicht Kenntnisse voraus?
Nimm eine Bibel in die Hand und lies.

fin hat geschrieben: - Wie aber soll ein Mensch sich zu Jesus bekennen, wenn er ihn nicht kennengelernt hat?
Sollte sich das Evangelium bis heute nicht zu dir durchgerungen haben, dann erfolgt es soeben durch mich. ;)
Ich glaube aber nicht, dass du mit der Botschaft bislang nicht komfrontiert worden bist. Allein schon die Tätigkeit in diesem Forum zeugt davon.

Ist die Frage rein rhetorisch? Oder willst du naiveweise tatsächlich andeuten, dass man eine physische Begegnung benötigt?

lovetrail hat geschrieben:Ich denke, dass man schon auch mit "klaren Bekenntnissen" mogeln kann, ja vermutlich viel einfacher als mit guten Werken, bzw Früchten des Geistes (wie Freude, Friede, Liebe, Sanftmut....).
Wenn Heuchler vor Heuchler bekennen, geht das vielleicht wirklich. Versuch's vor mir :D

PS: Wie geht's dir so? Hin und wieder bete ich für dich.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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fin
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#36 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von fin » Mi 28. Dez 2016, 20:09

Helmuth hat geschrieben: Sollte sich das Evangelium bis heute nicht zu dir durchgerungen haben, ...
Welches - das ursprüngliche Evangelium von Marcion? :angel:

Was das "Kennenlernen einer Person" und entsprechende "Bekenntnisse" anbetrifft, so gibt es scheinbar unterschiedliche Erfahrungswerte, Ansichten und Grade der Erkenntnisse, die sich folgerichtig auch in Theorie und Praxis unterscheiden, wobei jede originäre Bekanntschaft auf Beziehung gründet, die immer eine Verbindung zwischen zwei Bezugsgrößen (Lebewesen) voraussetzt, die sich im Austausch befinden - und von daher auch kennen.

Bestimmte Verhältnisse lassen sich also nicht relativieren, das belegen nicht nur alle Zeugen, die etwas bezeugen, sondern gleichwohl alle Aspekte, die sich auf ihre Ursprünge beziehen. Der Sonnenschein ist Ausdruck der Sonne, Vertrauen erwächst aus Beziehung, Glaube beinhaltet Vertrauen, ...

Das ist das A&O

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#37 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von 2Lena » Mi 28. Dez 2016, 20:20

fin hat geschrieben: Was ist wahrer Glaube?
(1) Läßt sich Glaube kategorisieren, zb. in richtig oder falsch?
(2) Ist Glaube nicht eine intime Angelegenheit, die - wie auch die Würde des Menschen - unantastbar sein sollte?
(3) Woher rührt also Streit und/oder Übergriff in Glaubensdingen?
(4) Darf man Glauben einfordern oder gar erzwingen?
(5) Was also ist wahrer Glaube und wie kommt er/sie/es eigentlich originär in die Welt?

Wahrer Glaube ebnet den Weg zum Herz und Verstand, bricht Blockaden auf.
Deine Glaubensbeschreibung trennt Fühlen von Wissen, trennt Menschen mit ihren Ansichten, setzt Zwang, Ablehnung, hat Luftblasen, ist ohne "Dampf". Man weiß nicht weiter, sagt nur: Alles ist falsch!

Du nimmst als Idee, so wie es mir erscheint, aus dem Topf der "Heilsarmee". Beispielhafte Abzocke so mancher Weltvorstellungen nutzte ganz am Boden schwimmenden Menschen. Mit viel Gerede über Wohltat und gemachte Hoffnung kam etwas "Glauben". So entstand "Kultur". Wo beginnt jedoch die Wahrheit und die Liebe und wo ist beides? Steckt Ausnützerei dabei? Bald herrscht viel "Getue", falls der Mensch nicht innerlich reift.

Fin, in der philosophisch falsch aufgefassten Idee von "Glauben" herrschen deine Fragen. In einem vollständig erfassten Glauben jedoch nicht. Dort ist schon das Wort "emuna" (hebräisch Glaube, Ausbildung) ein anderer Aspekt. Durch die Erfahrung stellt sich jede vorher gestellte Frage anders dar. Nicht Gerede, sondern handfeste und überprüfbare Tatsachen bestimmen die Erfahrungswerte. Der Sieg des Guten und Wahren über Eigennutz ist möglich. Wer will schon Glump? Glaubensfragen verursachen Trennung oder eine Klärung.
Demut und Güte überzeugen und verbinden.

Helmuth hat geschrieben: Nimm eine Bibel in die Hand und lies.
Na ja - das Geschriebene stünde bereits darin.
Leider dazu zahlreiche Widersprüche und bei Unverstand kommen genüngend Gründe für eine Diskussion. (Weil sich keiner um die Mehrfachbedeutungen der Inhalte der Bibel bemüht ist seit Jahrhunderten eine Schieflage.)

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#38 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von fin » Mi 28. Dez 2016, 20:36

-- Ja --

2Lena hat geschrieben:Das Wort [d]Deine Glaubensbeschreibung[/d] trennt Fühlen von Wissen, trennt Menschen ...
2Lena hat geschrieben:Der Sieg des Guten und Wahren über Eigennutz ist möglich.
Durch die Erfahrung ...
Nicht Gerede, sondern handfeste und überprüfbare Tatsachen bestimmen die Erfahrungswerte.
Demut und Güte überzeugen und verbinden.

Volle Zustimmung!

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#39 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von Helmuth » Mi 28. Dez 2016, 20:57

fin hat geschrieben: Glaube beinhaltet Vertrauen, ...
Wenigstens ein klarer Gedanke deines letzten Posts. Hier ansetzen. :thumbup:

Sag wer ist Jesus für dich? Oder ziehst du hier nur Show ab?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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lovetrail
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#40 Re: Wahrer Glaube ...

Beitrag von lovetrail » Do 29. Dez 2016, 09:08

fin hat geschrieben: Wir sollten nicht vergessen, daß sich die Glaubensfrage für verschiedene Ausrichtungen aufschlüsseln läßt, zb. für das Christentum ...

- wie sieht wahrer christlicher Glaube - christliche Nachfolge - aus?
- wer/was bietet hier eine verlässliche Orientierung?
- (etc.)

Im Hebräerbrief heisst es einmal:

Da wir nun eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, so laßt uns jede Last ablegen und die Sünde, die uns so leicht umstrickt, und laßt uns mit Ausdauer laufen in dem Kampf, der vor uns liegt,
indem wir hinschauen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens, der um der vor ihm liegenden Freude willen das Kreuz erduldete und dabei die Schande für nichts achtete, und der sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.
Achtet doch auf ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut verliert!
(Heb.12,1-3; Schlachter)

Jesus selbst ist also das Vorbild des Glaubens. Auch er musste aushalten und unter Schmerzen Gehorsam lernen. Er hat das Kreuz und den Widerspruch der Sünder erduldet, Er ist den Lauf zuende gelaufen sodass er sich zur Rechten des Thrones Gottes gesetzt hat.

Zu ihm sollen wir aufschauen - den Anfänger und Vollender des Glaubens - und dabei die uns umstrickende Sünde ablegen.

Das ist zumindest meine Sichtweise als Christ und Jesus-Nachfolger.

LG lovetrail

P.S Hi Helmuth, alles gut bei mir. Und bei dir?
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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