Eine kleine Geschichte vom modernen Menschen

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Novas
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#1 Eine kleine Geschichte vom modernen Menschen

Beitrag von Novas » Sa 15. Jul 2017, 18:49

Eine kleine Geschichte darüber, wie wichtig Glaube und Vertrauen für das menschliche Leben ist und das zentrale Problem des modernen Menschen :wave:

Eine kleine Geschichte vom modernen Menschen:
Ein moderner Mensch verirrte sich in der Wüste. Die unbarmherzige Sonnenglut hatte ihn ausgedörrt. Da sah er in einiger Entfernung eine Oase. Aha, eine Fata Morgana, dachte er, eine Luftspiegelung, die mich narrt. Denn in Wirklichkeit ist gar nichts da.
Er nähert sich der Oase, aber sie verschwand nicht. Er sah immer deutlicher die
Dattelpalmen, das Gras und vor allem die Quelle.
Natürlich eine Hungerfantasie, die mir mein halbwahnsinniges Gehirn vorgaukelt, dachte er. Solchen Fantasien hat man bekanntlich in meinem Zustand. Jetzt höre ich sogar das Wasser sprudeln. Eine Gehör- Halluzination. Wie grausam die Natur ist. Kurze Zeit später fanden ihn zwei Beduinen tot. "Kannst Du so etwas verstehen?" , sagte der eine zum anderen, "die Datteln wachsen ihm beinahe in den Mund. Und dicht neben der Quelle liegt er verhungert und verdurstet. Wie ist das möglich?" Da antwortete der andere: "Er war ein moderner Mensch."


Zitiert in: An jedem neuen Tag, Stuttgart
Quelle: https://www.bahai-gemeindetuebingen.de

Der Mensch kann nicht existieren ohne ein grundlegendes gläubiges Vertrauen in das Leben.

IM ISLAM:
“Jene jedoch, die da glauben und gute Werke tun, wird ihr Herr um ihres Glaubens willen leiten. Bäche werden unter ihnen in den Gärten der Wonne fließen.” (Quran 10:9)

IM CHRISTENTUM:
Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl. (Psalm 1,3)



IM BUDDHISMUS:

Shraddha (Pali: saddhā) bedeutet im Buddhismus, die Lehren des Buddha als wahr anzuerkennen, noch ehe ihr Wahrheitsgehalt durch die eigenen Erfahrungen bestätigt werden kann. Dieses Konzept des Glaubens ist ein wichtiger Bestandteil sämtlicher buddhistischer Traditionen, auch wenn dieser Glaube in einzelnen Schulen dann unterschiedlich ausgeprägt sein kann.
Der Begriff wird oft auch mit Zuversicht und Vertrauen übersetzt. Herkömmliche buddhistische Überlieferungen in Pali bezeugen, dass Buddha, nachdem er sich entschieden hatte, den Weg des Dharmas zu lehren, folgende Worte sprach:[2]
„Wer Ohren hat vernehme: weit geöffnet ist das Tor für Unsterbliche. Sollen sie Glauben (saddhā) vorausschicken, um es zu erlangen.“
Quelle



IM HINDUISMUS:

In der Bhagavad Gita (Gitopanishad) erscheint der Begriff Shraddha in neun Versen: 3,31; 4,39; 6,47; 12,2; 12,20; 17,3; 17,13; 17,17; 18,71. Im Vers 12,20 bemerkt Krishna gegenüber Arjuna:
„Ye tu dharmāmÅ—tam idam - yathoktaṁ paryupāsate
Åšraddhadhānā mat-paramā - bhaktās te tÄ«va me priyāḥ“
– Bhagavad GÄ«tā, Vers 12,20
„Wer aber dem Nektar des Dharmas folgt und völlig im Glauben darin aufgeht,
Mich zum höchsten Ziel zu machen, (ein derartiger Geweihter) liegt mir sehr am Herzen.“
Krishna betont somit in diesem Vers die Wichtigkeit von Shraddhadhana (Glauben in sich tragend) für den spirituellen Weg.

Katha-Upanishad
Das Prinzip des Glaubens erscheint auch in der Katha-Upanishad (Vers 1,2 und 1,13). Der von seinem Vater verfluchte Nachiketas verzagt selbst dann nicht, als er zur Behausung des Yama, dem Gott des Todes, geschickt wird und dort voller Zuversicht dessen spirituelle Unterweisungen entgegennimmt.

Bhagavad Gita FÜNFTES KAPITEL: Karma-yoga - Handeln im Krsna-Bewusstsein

Vers17. Wenn Intelligenz, Geist, Glaube und Zuflucht im Höchsten verankert sind, wird man durch vollständiges Wissen von allem Schlechten geläutert und kann so auf dem Pfad der Befreiung unbeirrt fortschreiten.


IM JUDENTUM "EMUNA":

Was ist Emuna?

Wir pflegen diesen Ausdruck mit "Glauben" zu übersetzen. Doch wird dieser Begriff sehr oft als eine altmodische Strategie gesehen, sich vom Denken zu suspendieren, - angewendet von einfältigen, nicht selber denken könnenden Leuten. König Salomon sagte: "Der Narr glaubt alles, und der weise Mensch versteht." Doch Emuna hat nichts mit Einfältigkeit zu tun. Es ist eine angeborene Überzeugung, eine Erkenntnis der tief in der Seele verwurzelten Wahrheit, die unsere Vernunft übersteigt und damit Weisheit, Verstand und Wissen stärkt.

Emuna stützt sich jedoch nicht auf Verstand. Unser Verstand wird nie die Gewissheit der Emunah erreichen. Jederzeit kann eine neue Erkenntnis aufkommen und unseren Verstand in Frage stellen. Wir können Emuna mit unserer Sehfähigkeit vergleichen: Der Verstand hilft uns, das Gesehene besser zu begreifen. Doch wird der Verstand uns nicht davon überzeugen können, dass wir das Gesehene nie gesehen haben, wobei auch diese Möglichkeit nicht ganz ausgeschlossen ist. Das lehrt uns, dass unsere innere Überzeugung selbst dort weiterbestehen kann, wo die Vernunft bereits den Geist aufgegeben hat.
http://de.chabad.org/library/article_cd ... /Emuna.htm

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