Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Philosophisches zum Nachdenken
Novas
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#51 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von Novas » Mo 4. Dez 2017, 12:08

Rembremerding hat geschrieben:Erlöst zu sein, bedeutet frei und sicher zu sein. Frei und sicher allerdings unter Wölfen, die nur darauf warten einen schutzlos anzutreffen. Erlöst und frei zu sein, bedeutet furchtlos sein zu können aus Gnade, der Gnade von Gott immer geliebt zu sein. In seiner Erlöstheit sich mit dem befassen zu können, was andere noch als unrein bezeichnen, sollte einerseits Dankbarkeit für den Erlöser und seine Erlöstheit hervorrufen, andererseits "die Schwachen", wie sie Paulus keineswegs abschätzig nennt, wegen der Liebe nicht zum Anstoß verleiten. Das ist ebenso die geistige Wirklichkeit des Menschen.

Servus :wave:

Sicher gibt es auf jedem mystisch-esoterischen Weg mögliche Gefährdungen. Davor wird in allen Religionen gewarnt. Der Mensch kann durch spirituelle Praxis sogenannte Siddhi (außerordentliche spirituelle Kräfte) erlangen. Beispielsweise unterscheidet der Buddha in den Lehrreden des Suttapitaka zwischen „weltlichen“ (Pali: lokiya) höheren Geisteskräften und der „überweltlichen“ (Pali: lokuttara) höheren Geisteskraft (Pali: abhiññā). Wissen ist Macht und je mehr Wissen ein Mensch erlangt, umso größer wird die moralische Verantwortung. Rudolf Steiner sagte dazu:

„Deshalb muß jeder, der Geheimnisse über die menschliche Natur durch eigene Anschauung sucht, die Goldene Regel der wahren Geheimwissenschaften befolgen. Und diese goldene Regel ist: wenn du einen Schritt vorwärts zu machen versuchst in der Erkenntnis geheimer Wahrheiten, so mache zugleich drei vorwärts in der Vervollkommnung deines Charakters zum Guten.“

Rudolf Steiner:Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten (Seite 67)

Im Buddhismus ist es so, dass die Geistessammlung und Herzensreinigung (jhana) immer die Basis ist. Manche Meister werden Mahasiddha genannt (Sanskrit für „Großer Beherrscher vollkommener Fähigkeiten“) weil sie offenbar solche Siddhi gezeigt haben. Spätestens da stellt sich dann die Machtfrage: was macht der Mensch nun damit? Beispielsweise spricht der Buddha von der Fähigkeit des Durchschauens der Herzen anderer Menschen (parassa ceto-pariya-ñāna), die Fähigkeiten in ihrem Inneren zu lesen, wie in einem offenen Buch, ihre Geistes- und Gemütszustände direkt zu erkennen.

Schon alleine das würde einem Menschen sehr große Macht über andere Menschen geben :) wir wissen ja aus dem Märchen, dass nicht jeder Mensch mit besonderen Fähigkeiten und einem höheren Wissen automatisch ein gutes und erleuchtetes Wesen ist (-> böser Zauberer)

Der Begriff „zaubern“ stammt von dem mittelhochdeutschen zouber, dem althochdeutschen zaubar und wohl dem mittelniederländischen tover für „Zauberei“ ab, was sich vermutlich von dem altenglischen/altsächsischen Wort teafor für „rote Farbe, Ocker, Rötel“ ableitet, die für das Schreiben von Runen verwendet wurde. Da der Begriff „Runen“ etwa „geheimes Wissen“ bedeutet, ist ein Zauberer daher ein „Wissender“. In früheren Kulturen unterschied man bei der Wahrnehmung der Umwelt nicht zwischen Profanem und Spirituellem, sondern interpretierte alles magisch, so auch das Wissen. Die Bedeutung des Begriffs „Zauberer“ als „Wissender“ ist identisch mit der bei den persischen Magiern, dem lateinischen vates, den keltischen Druiden (Drui), den Derwischen und den englischen wizards und witches. Auch der altägyptische Gott Thot war gleichermaßen für Schrift, Wissenschaft und Magie zuständig. Zauberer waren also ursprünglich Wissenschaftler und Intellektuelle.
Wikipedia

Der böse Zauberer ist also ein Mensch der Wissen erlangt hat, aber dieses Wissen dann für niedere Zwecke missbraucht. Früher oder später muss sich jeder Wissende fragen, was er mit dem Wissen macht. Doch nur weil es einen missbräuchlichen Umgang damit geben kann, ist es nicht grundsätzlich verkehrt. Die Bibel sagt uns, dass bei der Geburt Jesu die Mágoi (Magier) aus dem Osten anwesend waren; sie werden also keineswegs einseitig negativ dargestellt. Es gibt auch die guten Mágoi.
Zuletzt geändert von Novas am Mo 4. Dez 2017, 13:03, insgesamt 3-mal geändert.

ThomasM
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#52 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von ThomasM » Mo 4. Dez 2017, 12:52

Helmuth hat geschrieben: Den Geist naturwissenschaftlich zu erklären geht nicht.
Woher weißt du das?
Nur weil es bisher nie gegangen ist?

Die Naturwissenschaft bietet aktuell neue Möglichkeiten. Wenn Christen nicht mit Begeisterung und gemäß Gottes Schöpferwille an den Modellierungen beteiligt werden und aus den Gemeinden nur Widerstand kommt, dann werden Christen wieder abgehängt.

Wenn du dem so aufgeschlossen bist, warum kommen dann von dir so pauschal negative Aussagen?
Zumal es nicht darum geht, den Geist pauschal zu erklären, sondern die Wechselwirkung mit Materie zu erforschen.
Und damit auch einzugrenzen, was Aufgabe bzw. Wirkung des Geistes ist und was nicht.

Beispiel:
Du behauptest und es ist alte Denkgewohnheit, dass es der Geist ist, der denkt und fühlt, der Erkenntnisse hat und etwas versteht.
Das ist so pauschal gesprochen aber bereits heute nachweislich falsch.

Deine Gefühle hängen eng mit deiner Hirnchemie zusammen (Stichwort Depressionen).
Das Gehirn bereitet Aktionen bereits vor, bevor dir bewusst wird, dass du sie durchführen willst.
Dein Denkvermögen hängt mit den Verhältnissen im Gehirn zusammen, was schon dadurch klar ist, dass dein Denken nachlässt, wenn du müde bist.
usw.

Du siehst, viele Pauschalitäten, die auch du so einfach von dir gegeben hast, stellen sich als so nicht haltbar heraus.
Und du sagst "kann man nicht erforschen".
Woher nimmst du deine Offenbarung?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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NIS
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#53 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von NIS » Mo 4. Dez 2017, 13:05

J.R. Noxins, ein Biologe, hatte behauptet, "Geist sei - biologisch - Scheiße." Stimmt das?
Kann gut sein, dass das wahr ist...
Wer kann das Gegenteil beweisen?
Der Heilige Geist (Hauke)

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Rembremerding
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#54 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von Rembremerding » Mo 4. Dez 2017, 13:23

Novalis hat geschrieben: Sicher gibt es auf jedem mystisch-esoterischen Weg mögliche Gefährdungen. Davor wird in allen Religionen gewarnt. Der Mensch kann durch spirituelle Praxis sogenannte Siddhi (außerordentliche spirituelle Kräfte) erlangen. Beispielsweise unterscheidet der Buddha in den Lehrreden des Suttapitaka zwischen „weltlichen“ (Pali: lokiya) höheren Geisteskräften und der „überweltlichen“ (Pali: lokuttara) höheren Geisteskraft (Pali: abhiññā). Rudolf Steiner sagte dazu:

„Deshalb muß jeder, der Geheimnisse über die menschliche Natur durch eigene Anschauung sucht, die Goldene Regel der wahren Geheimwissenschaften befolgen. Und diese goldene Regel ist: wenn du einen Schritt vorwärts zu machen versuchst in der Erkenntnis geheimer Wahrheiten, so mache zugleich drei vorwärts in der Vervollkommnung deines Charakters zum Guten.“
Was im Hinduismus gelehrt wird und Rudolf Steiner in die westlich-philosophische Mystik in seiner Anthroposophie "übersetzt", geht davon aus, dass es der Einzelne ist, der als Individuum zu erlangen hat. Gerade die Ungeduld ist dabei die größte Gefahr auf diesen Weg, wie es Rudolf Steiner richtig erkennt: Man muss stets reiner sein, als das Gefundene. Der Grad der Reinheit meint hier, inwieweit man noch seinem Ego anhaftet. Jesus Christus ist der höchste Geist, weil Gott. Alle Geister darunter sind Geschöpfe und tragen Grade der Unreinheit in sich. All die guten spirituellen Kräfte und Dämonen drücken diese Grade aus und wer sich in diese Zwischenwelt begibt, wird ungeschützt denen ausgeliefert sein, die sich der eigenen Unreinheit bemächtigen. Egoismus, (geistige) Habgier und Geiz, Zorn und Unversöhnlichkeit werden jene Kräfte und Geister anziehen, die davon leben. Jeder meditierende Buddhist oder in irgendeiner Form Meditierende im esoterischen Bereich wird dies bestätigen.

Drei grundsätzliche Dinge sind durch Jesus Christus anders:
- Er ist der Herrscher all dieser Kräfte, Mächte und Dämonen, sie sind ihm untertan, besiegt, entmachtet.
- Als Christ darf man sich an den König, den Herrscher, selbst wenden, an den reinen Geist, in dem nichts unreines ist und ist immer in Sicherheit und im Frieden.
- Als Christ kann man kommen wie man ist, denn der König selbst wird an einen vervollkommnen hin zum Guten - wenn man den ersten winzigen Schritt tut.

Und auch die Existenz eines Christen ist eine andere:
Es geht zum einen nicht um den Einzelnen, sondern um die Menschheit, um Gemeinschaft, weil Jesus eine Pro-Existenz ist und damit seine Nachfolger ebenso. Der Mensch wird erst Mensch im Du. Zum anderen beginnt Gemeinschaft immer im überwinden des Ich, dem gekreuzigten Leben. Christsein heißt demnach wahrer Mensch zu werden, indem man sein Ich hin zum Du öffnet (hier scheitern viele Religionen, weil sie in der Einzelerlösung des Individuums verharren). Christsein bedeutet: Das durchkreuzte Ich muss zuerst das Du lieben, damit es zum liebenden Füreinander (der Hl. Geist als Gabe und Hingabe, Vater und Sohn) in Gott werden kann.

Die Evolution des Menschen kann nur eine geistige sein, Jesus war der erste "Prototyp" eines solchen neuen Menschen. Evolution strebt stets hin zum Komplexen. Der Mensch ist die zum Bewusstsein erlangte Evolution. Das Tasten der Evolution wird zum Forschen des Menschen. Die Erfahrung der Evolution wird zum Gedächtnis des Menschen. Von der Ich-Erkenntnis (Ich bin) zum Denken (Ich denke, also bin ich) hin zum ich im Füreinander (Ich werde gedacht, darum bin ich).
Und wieder gelangen wir zur Trinität: individuelles in vielen Personen wird zum Einen, ist das Eine, durch die Liebe, den Hl. Geist.

Servus :wave:
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ThomasM
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#55 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von ThomasM » Mo 4. Dez 2017, 13:38

Rembremerding hat geschrieben: Die Evolution des Menschen kann nur eine geistige sein
Wenn ich dich richtig verstehe, dann musst du korrekterweise sagen:
Die Evolution ist von keiner Bedeutung mehr, weil der wahre Fortschritt geistiger Natur ist. Oder besser ausgedrückt: Der wahre Fortschritt besteht darin, sich abzuwenden von dem Drang nach Macht und Vorteilnahme, hin zu Gemeinschaft und Liebe.

Denn Evolution ist verknüpft mit klaren biologischen Mechanismen. Mit dem Funktionieren von Fortpflanzung, von Mutation und Selektion.
Und ich sehe nicht, wie du so etwas mit dem Begriff Geist verbinden kannst
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Rembremerding
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#56 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von Rembremerding » Mo 4. Dez 2017, 13:48

ThomasM hat geschrieben:
Denn Evolution ist verknüpft mit klaren biologischen Mechanismen. Mit dem Funktionieren von Fortpflanzung, von Mutation und Selektion.
Und ich sehe nicht, wie du so etwas mit dem Begriff Geist verbinden kannst
Aus Fortpflanzung, Mutation und Selektion erlangte die Evolution Bewusstsein im Menschen.
Durch Geist (Gott) ist Evolution und wird dadurch zu Geist (im Menschen).

Hier wird sich das Weltbild scheiden: ontisch, teleologisch, ja oder nein?
Ist "Evolution" nur biologisch zu definieren oder auch geistig?
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Novas
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#57 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von Novas » Mo 4. Dez 2017, 14:00

Rembremerding hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben:
Denn Evolution ist verknüpft mit klaren biologischen Mechanismen. Mit dem Funktionieren von Fortpflanzung, von Mutation und Selektion.
Und ich sehe nicht, wie du so etwas mit dem Begriff Geist verbinden kannst
Aus Fortpflanzung, Mutation und Selektion erlangte die Evolution Bewusstsein im Menschen.
Durch Geist (Gott) ist Evolution und wird dadurch zu Geist (im Menschen).

Hier wird sich das Weltbild scheiden: ontisch, teleologisch, ja oder nein?
Ist "Evolution" nur biologisch zu definieren oder auch geistig?

Ergänzen könnte man den Begriff der Evolution durch die Involution. Es gibt zwei Bewegungen: einerseits der Abstieg des geistigen Lebensstroms in die Materie (Involution) und dann andererseits der Aufstieg der materiellen Form zurück zum Geist (Evolution) doch bereits gleich am Anfang ist der Geist und Materie ist ein Produkt dieses Ursprungs. Die materielle Welt ist die niedrigste Manifestationsebene des Geistes. Involution ist die„Einwohnung“ (Einfließen) des Allgeistes in seine Schöpfung. Nicht die Materie hat den Geist hervorgebracht, sondern umgekehrt der Geist die Materie, sie ist manifestierter Geist.

"Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt, (...) so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht - , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre!" ~ Max Planck



Demnach hat Max Planck für das Prinzip der Mentalität (ALLES ist GEIST) argumentiert. Materie entsteht nicht aus sich selbst heraus. Bevor sich etwas manifestiert, muss es auf der geistigen Ebene existieren. Die Welt ist nichts anderes, als ein großer Gedanke in jenem Geist, der allezeit war und allezeit sein wird. Das Problem des Materialismus ist, dass er das Höhere auf das Niedrige reduziert und dann meinen unsre materialistischen Freunde, dass sie auf diesem Wege zu besonders fortgeschrittenen Erkenntnissen kommen. Tatsächlich betreiben sie nur die Erniedrigung des Geistes.

Im Lebensbaum ist die die materielle Welt die zehnte Sephirah Malkuth, das ist die unterste Ebene/Stufe in der Großen Kette des Seins. Sozusagen die Frucht des Lebensbaumes. Oder metaphorisch gesprochen der Garten Eden. Doch dieses Bild beschreibt es bereits: ohne Baum, den göttlichen Geist, gibt es keine Frucht . Alles ist seine Emanation ;)
Zuletzt geändert von Novas am Mo 4. Dez 2017, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.

Helmuth
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#58 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von Helmuth » Mo 4. Dez 2017, 15:17

ThomasM hat geschrieben:
Helmuth hat geschrieben: Den Geist naturwissenschaftlich zu erklären geht nicht.
Woher weißt du das?
Nur weil es bisher nie gegangen ist?
Und ist das nicht Grund genug? Jedefalls rechtfertigt es diese Annahme. Und falls nicht, tritt bitte den Gegenbeweis an.

ThomasM hat geschrieben: Deine Gefühle hängen eng mit deiner Hirnchemie zusammen (Stichwort Depressionen).
Das Gehirn bereitet Aktionen bereits vor, bevor dir bewusst wird, dass du sie durchführen willst.
Neurologie, Psychologie und Psychiatrie nehmen keinen notwendigen Unterschied zwischen Geist und Seele vor. Des weiteren nimmst du zu wenig Rücksicht auf das vegetative Nervensystem, das teils autonom arbeitet. Gewisse Abläufe unterscheiden sich nicht zwischen Mensch und Tier. Daher ist der Geist fürs erste das klarste Unterscheidungsmerkmal.

Im Grunde genommen kann man folgendes sagen: Die Seele denkt nicht, sie fühlt, der Geist fühlt nicht, er denkt. Darum sind Tiere sehr wohl seelische Lebewesen und keine geistlichen. Der Mensch hingegen ist beides. So in etwa kann man das auch voneinander abgrenzen. Ist sicher komplexer, aber es passt zumindest in das Erkennitsschema gemäß der Schrift. Die Wissenschaft liefert dazu leider zu wenige Bezugspunkte, weil sie dazu auch Gottes Wort vorsätzlich ausblendet. Genau das ist D-E-R Kardinalfehler.

Weiters: Was nicht ins Bewusstsein kommt ist dem Geist dann unbekannt. Die Empfindungsebene z.B. kann dem Geist vornethalten werden: Beispiel: Narkose bzw. Beträubung. In diesem Zustand spürst du keine Schmerzen, bist dann aber auch der Kontrolle durch den Geist entzogen. Man könnte dir also ein Bein absägen ohne dass du es merkst.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

ThomasM
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#59 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von ThomasM » Mo 4. Dez 2017, 15:57

Rembremerding hat geschrieben: Ist "Evolution" nur biologisch zu definieren oder auch geistig?
Wie willst du Mutation und Selektion geistig definieren?

Der Clou bei der Evolution ist, dass sie biologische Veränderungen hervorbringt. Beim Menschen hat das zum Gehirn geführt, das je nach Weltbild als Ursprung (Pluto) oder als Ankerpunkt (ich) für so etwas wie Geist angesehen werden kann.

Biologische Evolution würde zu geänderten körperlichen Merkmalen führen, wobei in der modernen Zivilisation die Mechanismen der Evolution praktisch ausgehebelt sind, indem wir keine Auswirkungen der Umwelt auf unser Fortpflanzungsverhalten mehr zulassen.

Ich sehe aber in biologischer Evolution keinen Weg zu so etwas wie Erlösung. Das hat mit der Biologie nichts zu tun.
Die Bibel hat hier keine langsame Veränderung im Blick, sondern einen einzelnen Punkt (das Trennen von Böcken und Schafen). Insofern wird es schwer, da einen evolutionären Mechanismus in die Erlösung zu denken.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

ThomasM
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#60 Re: Die geistige Wirklichkeit des Menschen

Beitrag von ThomasM » Mo 4. Dez 2017, 16:06

Helmuth hat geschrieben: Und ist das nicht Grund genug? Jedefalls rechtfertigt es diese Annahme. Und falls nicht, tritt bitte den Gegenbeweis an.
Der Gegenbeweis geschieht bereits, indem Techniken entwickelt werden, die dem Menschen beim Denken / Fühlen zusehen.
Willst du Abwarten, bis die Atheisten diese Entwicklung vollständig für sich in Anspruch genommen haben?

Helmuth hat geschrieben:
ThomasM hat geschrieben: Deine Gefühle hängen eng mit deiner Hirnchemie zusammen (Stichwort Depressionen).
Das Gehirn bereitet Aktionen bereits vor, bevor dir bewusst wird, dass du sie durchführen willst.
Neurologie, Psychologie und Psychiatrie nehmen keinen notwendigen Unterschied zwischen Geist und Seele vor. Des weiteren nimmst du zu wenig Rücksicht auf das vegetative Nervensystem, das teils autonom arbeitet. Gewisse Abläufe unterscheiden sich nicht zwischen Mensch und Tier. Daher ist der Geist fürs erste das klarste Unterscheidungsmerkmal.
Ich erkenne keinen Zusammenhang zwischen meiner Bemerkung und deiner.
Die Hirnchemie beeinflusst dein Fühlen, also - nach deiner Aussage - die Seele. Mit Medikamenten kann ich die Seele verändern.

Dass das Gehirn Aktionen vorbereitet, die du im Denken erst danach entscheidest, ist keine Frage des vegetativen Nervensystems. Also sind die Entscheidungen des Geistes bereits im Gehirn vorbereitet, bevor der Geist sie trifft.

Und was die Tier / Mensch Unterscheidung angeht. Wir haben Katzen. Und Katzen können denken und planen. Nicht so komplex, wie bei Menschen und in der Regel auf Triebbefriedigung (Hunger, Statuskampf usw. ) ausgelegt, aber es sind eindeutig denkerische Akte. Also haben Tiere - zumindest Katzen - auch einen Geist.
Der Unterschied ist graduell nicht prinzipiell.

Helmuth hat geschrieben: Die Wissenschaft liefert dazu leider zu wenige Bezugspunkte, weil sie dazu auch Gottes Wort vorsätzlich ausblendet. Genau das ist D-E-R Kardinalfehler.
Nach deinen Bemerkungen hatte ich geglaubt, du hättest einen technischen Hintergrund, Ingenieur oder so etwas.
Bei welchen Berechnungen hast du denn das Wort Gottes verwendet, um zu einem mathematisch korrekten Ergebnis zu kommen?
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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