Der ontologische Gottesbeweis

Philosophisches zum Nachdenken
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Münek
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#11 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von Münek » Sa 30. Dez 2017, 04:12

1Johannes4 hat geschrieben:das Problem liegt meiner Meinung nach darin, dass die erste Aussage, „nichts größeres vorstellbar“ im Verlauf als mit einem Mangel dargestellt wird. Wenn man sich dieses „nichts größeres vorstellbar“ von vorneherein auch als die Wirklichkeit umfassend vorstellt, gibt es auch keine Steigerung und somit keinen angeblichen Beweis.
Richtig. Mit der Vernunft lässt sich die Existenz Gottes nicht beweisen. Punkt!

Die katholische Kirche meint dagegen, dass die menschliche Vernunft mit Sicherheit Gott erkennen kann. Paulus meinte: durch pures Nachden-
ken. Tja - man sollte Erkennen-Können nicht mit Fantasie und Wunschdenken verwechseln. Man will es halt glauben - weil es Sinn und Freude verspricht.

closs
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#12 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von closs » Sa 30. Dez 2017, 08:11

Münek hat geschrieben:Richtig. Mit der Vernunft lässt sich die Existenz Gottes nicht beweisen. Punkt!
Korrekt.

Münek hat geschrieben:Die katholische Kirche meint dagegen, dass die menschliche Vernunft mit Sicherheit Gott erkennen kann. Paulus meinte: durch pures Nachdenken.
Nee - nicht durch intellektuelles Nachdenken - so ist das nicht gemeint. - Sondern durch Nutzung dessen, was dem Menschen spirituell gegeben ist - der universelle "Vernunft-" Begriff ist anders definiert als der anthropogene Vernunft-Begriff.

SilverBullet
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#13 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von SilverBullet » Sa 30. Dez 2017, 09:53

closs hat geschrieben:Sondern durch Nutzung dessen, was dem Menschen spirituell gegeben ist
Das, was dem Menschen gegeben ist, ist die Fähigkeit zum So-Tun-Als-Ob-Theater.

Wie ich geschrieben habe:
Egal wie abstrakt ein Aspekt ist, egal wie konkret er verwaltet werden kann, für uns ist es ein Objekt.

Dies ist eine Überzeugungsfunktion, der wir auf Basis der Situation „Körper in einer Objekt-Welt“ zwangsläufig folgen.

Wie stark die Überzeugungfunktion an sich ist, kann man an den „schrägen Linien“ und am „Anton Syndom“ festmachen – eigentlich kann man nicht von „Stärke“ sprechen, sondern davon, dass wir keine andere Fähigkeit besitzen.

Wie du jetzt plötzlich mit dieser Funktion in deiner Wunschrichtung feststellen können möchtest, dass hinter allem, ein unsichtbares/unerreichbares/unverstehbares Objekt sitzen soll, ist mir schleierhaft.

Du kannst keinen einzigen Zusammenhang über dein vermutetes „spirituell Gegebenes“ liefern, sondern baust deine Suggestionen ausschliesslich mit den Zusammenhängen der objekthaft eingeteilten Welt auf – Fachbegriff: "Theater".

Es steht nichts zur Verfügung, um irgendeinen Anspruch für eine ominöse menschliche Fähigkeit (du nennst es „Transzendenz“) zu vertreten.

Das, was du als die „grosse Einsicht“ verkaufen möchtest, ist ein reines Nullsummenspiel.

Pluto
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#14 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von Pluto » Sa 30. Dez 2017, 10:47

closs hat geschrieben:der universelle "Vernunft-" Begriff ist anders definiert als der anthropogene Vernunft-Begriff.
Nee!
Du hast wohl eine neue Masche gefunden?
Du meinst sicher der spirituelle Vernunft-Begriff ist anders definiert als der Universelle.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Hemul
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#15 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von Hemul » Sa 30. Dez 2017, 11:03

An alle Schurken folgende unmissverständliche Warnung:
Jesaja 55:6-9
6 Sucht Jahwe, solange er sich finden lässt! / Ruft ihn an, solange er euch nahe ist! 7 Der Gottlose verlasse seinen Weg, / der Schurke seine schlimmen Gedanken! / Er kehre um zu Jahwe, damit er sich seiner erbarmt, / zu unserem Gott, denn er ist im Verzeihen groß! ........"8 "Meine Gedanken sind nicht wie eure Gedanken, / und eure Wege nicht wie meine Wege!", spricht Jahwe. 9 "Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, / so weit reichen meine Gedanken über alles hinaus, was ihr euch denkt, / und meine Möglichkeiten über alles, was für euch machbar ist"........
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

closs
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#16 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von closs » Sa 30. Dez 2017, 11:10

Pluto hat geschrieben:Du meinst sicher der spirituelle Vernunft-Begriff ist anders definiert als der Universelle.
Nein - ganz sicher nicht. - Aus MEINER Sicht sagst Du damit, dass der anthropogene Vernunft-Begriff universell ist - genau dagegen wendet sich der spirituelle Vernunft-Begriff, der davon ausgeht, dass der Mensch von "DER Vernunft" nur einen Teil verstehen kann.

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sven23
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#17 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von sven23 » Sa 30. Dez 2017, 11:30

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Du meinst sicher der spirituelle Vernunft-Begriff ist anders definiert als der Universelle.
Nein - ganz sicher nicht. - Aus MEINER Sicht sagst Du damit, dass der anthropogene Vernunft-Begriff universell ist - genau dagegen wendet sich der spirituelle Vernunft-Begriff, der davon ausgeht, dass der Mensch von "DER Vernunft" nur einen Teil verstehen kann.
Was aber wieder nichts anderes ist als ein Ausweichen in den esoterischen Garten.
Wenn der menschlich definierte Vernunftbegriff nicht mehr gültig ist, läßt dass mit einem imäginären (universellen) Vernunftbegriff so ziemlich alles erklären und belegen/beweisen.
Dann ist auch die Annhame des Spaghettimonsters vernünftig.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

SilverBullet
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#18 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von SilverBullet » Sa 30. Dez 2017, 11:37

Hemul hat geschrieben:An alle Schurken folgende unmissverständliche Warnung:
…
Schau dir „deinen Text“ mal genau an:

Irgendein dubioser Erzähl-, Schreiberlings- und Übersetzerverein produziert einen Text, in dem eine Figur namens „Jesaja“ Aussagen aus dem Unsichtbaren gehört haben will.

Herauskommt, dass der unsichtbare Akteur (von dem du keine Ahnung hast, was er sein soll) etwas gesagt haben soll und dabei vollständig körperliche/weltiche Zusammenhänge verwendet haben soll.

Sorry, für eine „Warnung“ taugt das nicht.

Da müsste es doch noch „etwas Besseres geben, über das hinaus es nichts Bessers usw.usw.“

Hemul
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#19 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von Hemul » Sa 30. Dez 2017, 12:09

SilverBullet hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:An alle Schurken folgende unmissverständliche Warnung:
…
Schau dir „deinen Text“ mal genau an:
Irgendein dubioser Erzähl-, Schreiberlings- und Übersetzerverein produziert einen Text, in dem eine Figur namens „Jesaja“ Aussagen aus dem Unsichtbaren gehört haben will.
Herauskommt, dass der unsichtbare Akteur (von dem du keine Ahnung hast, was er sein soll) etwas gesagt haben soll und dabei vollständig körperliche/weltiche Zusammenhänge verwendet haben soll.
Werter Bullet!
Bist wohl auch ein Freiluftjodler-gelle? ;) Bevor Du hier herumquakst hättest Du Dich lieber vorher informieren müssen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schriftro ... Toten_Meer
Große Jesajarolle[
Die aus der Zeit um 200 v. Chr. stammende Große Jesajarolle gibt auf 7,34 Metern nahezu lückenlos den Text des Prophetenbuchs Jesaja wieder. Dieser deckt sich bis auf wenige unbedeutende Abweichungen mit der bis dahin ältesten vollständigen Bibelhandschrift, dem Codex Leningradensis von 1008 n. Chr. Deshalb gehen Bibelforscher heute von einer enormen Genauigkeit bei den mindestens 1200 Jahre fortgesetzten Kopien von Bibelhandschriften aus, die dem Masoretischen Texttyp zugeordnet werden. Diese Genauigkeit wird auch bei der Überlieferung der Qumranhandschriften selbst vorausgesetzt
. Die Schriftfunde gewähren einen hervorragenden Einblick in das Judentum vor und nach der Zeitenwende und erhellen damit auch die Situation, in der das Urchristentum
Weißt Du was ein gewisser Herr Nuhr zu Menschen Deiner Fakultät sagen würde? 8-)
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

SilverBullet
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#20 Re: Der ontologische Gottesbeweis

Beitrag von SilverBullet » Sa 30. Dez 2017, 12:32

@Hemul
Selbstverständlich geben die Texte einen hervorragenden Einblick in die Situation des Judentums und des Urchristentums (ich bestehe sogar darauf) – Motto: wo nichts drin ist, kommt nichts raus.

Nichts anderes habe ich gesagt.

Hemul hat geschrieben:Weißt Du was ein gewisser Herr Nuhr zu Menschen Deiner Fakultät sagen würde?
Na, du hast aber tolle Sachen auf Lager.

Was „Gott“ sein soll, scheint sich dir aber auf „geheimnisvolle Weise“ zu entziehen – das ist nicht sehr überzeugend.

Wann gedenkst du Leistung zu bringen?

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