Catholic hat geschrieben:Josi,ich könnte Deine Unterstellung mir gegenüber ich würde nicht an Gottes Existenz glauben ([...]) als beleidigend empfinden,aber ich möchte auf den zweiten Teil Deiner Ausführung eingehen.
Nichts kann in pauschalisierender Weise der gesamten Menschheit gegenüber beleidigender sein, als das katholische Lehrkonzept der Erbsünde.
Catholic hat geschrieben:Ja,ich könnte so "todessehnsüchtig" sein und im Laufe der Kirchengeschichte gab es - leider - auch immer wieder Christen,die aus falschem oder besser übersteigertem Glaubensverständnis heraus so dachten,aber weder Jesus sagte und lehrte diese Geisteshaltung noch war es je kirchliche Lehre.
Eine "kirchliche Lehre" hat es ja auch gar nicht zu geben, zumal ihnen dafür laut Bibelinhalten die Lehren Jesu völlig entgegen stehen - sprich; Reichtümer ansammeln, einen eigenen Staat gründen, die Kindstaufe bzw. "kleine Teufelsaustreibung" und kaum mehr zählbare Vergehen mehr.
Catholic hat geschrieben:Und die Märtyrer haben den Tod nie gesucht,sie wollten nicht sterben.
Nach wessen Wille haben denn dann Märtyrer den Tod gesucht?
Und wie bitte, kommt man überhaupt auf so eine Idee?
Catholic hat geschrieben:Persönlich bin ich fest überzeugt dass Gott einen Plan mit mir vorhat,dass es etwas gibt,wofür er mich (!) brauchen kann.
Kann sein, dass Du das gerne so hättest, nur verhält es sich mit Gott und Trallala in Wirklichkeit ganz anders.
Schau; was einst als bronzezeitliches Welterklärungsmodell seinen Anfang nahm, wurde späterhin zum Herrschaftskonzept um- und weiterentwickelt.
Im Kern dieses Konzepts wird alles über den Weg eines angeblich existenten Gottes begründet, dabei folgende 2 hauptsächliche Vorteile genutzt werden;
a) man kann immer behaupten, man habe ja nur in Unterordnung vor einer angeblich denkbar höchsten Autorität irgendwelche Befehle / Anordnungen / Anweisungen etc. ausgeführt, darum man zugleich
b) für keine dieser ausgeführten Taten verantwortlich ist, oder sein möchte (in letzter Konsequenz soll Jesus das ja übernommen haben).
Mit diesem Rechtfertigungsargument haben sich sogar Frauenmörder zu verteidigen versucht (s. z. Bsp. P. W. Suttcliffe, A. B. Breivik und gleichtickende Kollegen).
Dazu gibt es auch tolle Geschichten, wie bspw. Folgende:
Richter zum Angeklagten: "Herr Angeklagter; ihre Fingerabdrücke wurden überall im Haus der Kläger festgestellt, so auch an der Beute, welche in ihrem Keller aufgefunden und sichergestellt wurde.
Zudem wurde ihr Einbruch per Überwachungskameras aufgezeichnet und wir alle hier im Gerichtssaal konnten Sie darin zweifelsfrei identifizieren - und Sie plädieren dennoch auf unschuldig?"
Angeklagter: "Ja, Herr Richter, weil Gott uns auf diese Weise prüft, darum er in seiner Allmacht all das, was Sie und die Kläger hier beklagen, so inszeniert hat, gleichwie die Plagen in Ägypten mit Folge, dass dabei jede Erstgeburt sein Leben verlor."
Und nun, werter Catholic, sage mir, in wieweit hier der Angeklagte die Regel für sich beanspruchen kann: "Im Zweifelsfall für den Angeklagten!"
Realität ist aber, dass kein Richter diesem Anspruch nachgeben würde, ganz gleich wie gottglaubend dieser sein mag, oder sein kann.
Und genau an solchen Beispielen lässt sich deutlichst ausmachen, wie gottgläubig Menschen tatsächlich sind - ganz egal, ob nun als Angeklagter, oder als Kläger dastehend.
Und wo kämen wir denn auch
erneut (!!!) hin, würden wir das Argument "Gott" stets akzeptieren.
Werter Catholic, im Kontext dessen weist sich auch der Atheismus als bisher intellektuelle Glanzleistung aus, löst sich der Mensch damit von Gott, als gleichsam höchste Autorität ab, dabei er beweist, dass man auch ohne Gott zu ethischen Werten finden kann.
Diese Werte sind sogar ungleich menschenwürdiger, als religiös Begründete, verbieten Letztere entschiedenst Glaubensfreiheiten und viele weitere Menschenrechte mehr.
Daher bedeutet Gott nichts anderes, als Bevormundung - ist Allesbestimmer und daher Fremdbestimmer.
Dieses Konzept wurde auch als politisches Grundkonzept übernommen, darum tatsächlich menchenfreundliche Leute, wie z. B. Reinhard Mey nicht unbedacht Lieder komponierten, wie bspw. Folgendes: