Die Entmystifizierung des Satans

Philosophisches zum Nachdenken
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sven23
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#91 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von sven23 » Di 20. Mär 2018, 18:40

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Nein, dann kämen auch Kanoniker zum Ergebnis der Naherwartung.
Glatt falsch - Dir scheint die Komplexität der Sache überhaupt nicht bewusst zu sein. - Du ziehst Dein Weltbild durch und fertig.
Mein Weltbild hat damit nichts zu tun.
Im vorliegenden Fall setzen die Kanoniker die Göttlichkeit Jesu voraus. Da Götter nicht irren können, muss die in den Texten beschriebene Naherwartung wohl falsch sein, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. So wird das Ergebnis durch die Setzung bereits festgelegt. Das läßt sich praktisch mit allem durchexerzieren.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Das geht ja noch - aber Dein formulierter Anspruch, die historische Forschung in Deinem Verständnis sei exklusiv dafür zuständig, was tatsächlich der Fall war, ist schlicht eine Geißelnahme der Realität durch eine Methodik.
Der Satz ist genauso falsch wie unsinnig. Du könntest ebenso behaupten, die Realität würde durch Doppelblindstuden in Geiselhaft genommen
Da schlägt wieder mal die Arroganz des Anthropozentrikers durch - was dann damit gekontert wird, dass Anthropozentrik das Gegenteil davon sei. - " "Fair is foul, and foul is fair, / Hover through the fog and filthy air".
Verstehe ich nicht. Was hat Anthropozentrik jetzt mit Doppelblindstudien zu tun?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
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#92 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von closs » Di 20. Mär 2018, 18:56

sven23 hat geschrieben:Im vorliegenden Fall setzen die Kanoniker die Göttlichkeit Jesu voraus.
Aber doch nicht Bezug auf neutrale Sachergebnisse!!! - Genau deshalb schiebt doch Ratzinger DIESBEZÜGLICH die HKM als apriorifreie Disziplin als "unverzichtbar FÜR das Verständnis" untendrunter.

sven23 hat geschrieben:Was hat Anthropozentrik jetzt mit Doppelblindstudien zu tun?
Allein deshalb nichts, weil es so etwas in der HKM nicht gibt. - Es bezog sich auf Deinen Anspruch, aus DEINER Hermeneutik eine exklusiv wissenschaftliche Größe zu machen - im Grund sagst Du: "Es gibt keine Autos, sondern nur BMW".

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sven23
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#93 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von sven23 » Di 20. Mär 2018, 19:22

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Im vorliegenden Fall setzen die Kanoniker die Göttlichkeit Jesu voraus.
Aber doch nicht Bezug auf neutrale Sachergebnisse!!! - Genau deshalb schiebt doch Ratzinger DIESBEZÜGLICH die HKM als apriorifreie Disziplin als "unverzichtbar FÜR das Verständnis" untendrunter.
Was nützt es, wenn er nachträglich alles mit seiner Glaubensideologie einreißt?
Es wäre vergleichbar mit einem Dozenten, der einen langen fundierten Vortrag über ET hält, um dann ganz am Schluss mit der Behauptung zu kommen, die Erde sei nur 5000 Jahre alt. Was man einerseits vorne mühsam aufgebaut hat, wird mit dem Arsch wieder eingerisssen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Was hat Anthropozentrik jetzt mit Doppelblindstudien zu tun?
Allein deshalb nichts, weil es so etwas in der HKM nicht gibt. - Es bezog sich auf Deinen Anspruch, aus DEINER Hermeneutik eine exklusiv wissenschaftliche Größe zu machen - im Grund sagst Du: "Es gibt keine Autos, sondern nur BMW".
In der historischen Forschung genießt die HKM Exklusivität. Das ist der Status Quo.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#94 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von closs » Di 20. Mär 2018, 19:58

sven23 hat geschrieben:Was nützt es, wenn er nachträglich alles mit seiner Glaubensideologie einreißt?
Wie soll man sachliche neutrale Ergebnisse einreißen können?

sven23 hat geschrieben:Es wäre vergleichbar mit einem Dozenten, der einen langen fundierten Vortrag über ET hält, um dann ganz am Schluss mit der Behauptung zu kommen, die Erde sei nur 5000 Jahre alt.
Komplett daneben - das wäre ein Einreißen der sachlich-neutralen biologischen Ergebnisse. - Das wird nicht passieren - was passieren kann, ist, dass der Dozent auf ein anderes System als das biologische hinweist. - Aber damit wird nicht die biologische Sachlage berührt oder gar eingerissen.

sven23 hat geschrieben:In der historischen Forschung genießt die HKM Exklusivität.
Tautologie. - Hier geht es um etwas anderes, nämlich um die Erforschung der Wirklichkeit Jesu, die man natürlich historisch-methodisch machen kann - aber eben nicht NUR.

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sven23
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#95 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von sven23 » Mi 21. Mär 2018, 06:11

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Was nützt es, wenn er nachträglich alles mit seiner Glaubensideologie einreißt?
Wie soll man sachliche neutrale Ergebnisse einreißen können?
Ratzinger machts doch vor. Indem er Gaubensentscheid fordert und alle Ergebnisse wegwischt. Dafür benötigt man keine hisorisch-kritische Methode.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Es wäre vergleichbar mit einem Dozenten, der einen langen fundierten Vortrag über ET hält, um dann ganz am Schluss mit der Behauptung zu kommen, die Erde sei nur 5000 Jahre alt.
Komplett daneben - das wäre ein Einreißen der sachlich-neutralen biologischen Ergebnisse. - Das wird nicht passieren -
was passieren kann, ist, dass der Dozent auf ein anderes System als das biologische hinweist. - Aber damit wird nicht die biologische Sachlage berührt oder gar eingerissen.
Doch wird es. Hast du den Kurzzeitkreationisten schon wieder aus dem Gedächnis verbannt? :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:In der historischen Forschung genießt die HKM Exklusivität.
Tautologie.
Du kennst den Unterschied zwischen einer Tautologie und dem Status Quo der Forschung nicht. Die historisch-kritische Methode ist die Standardauslegung. Das solltest du langsam mal begreifen. Du kannst dich nicht ständig auf deinen Laienstatus berufen.

closs hat geschrieben: - Hier geht es um etwas anderes, nämlich um die Erforschung der Wirklichkeit Jesu, die man natürlich historisch-methodisch machen kann - aber eben nicht NUR.
Eben doch. Wer keine historische Forschung (also Suche nach der historischen Wirklichkeit) betreiben will, kann auch keine Aussagen dazu machen. Erst Recht nicht die Ergebnisse der Forschung durch Glaubensbekenntnisse konterkarieren.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#96 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von closs » Mi 21. Mär 2018, 07:05

sven23 hat geschrieben:Ratzinger machts doch vor. Indem er Gaubensentscheid fordert und alle Ergebnisse wegwischt.
Nein - er wischt Sachergebnisse NICHT weg - ich erinnere daran, dass Ratzinger in seinem Jesus-Buch bspw. ab S. 261 Exegeten zitiert, die seine Auffassung stützen - im übrigen sind das Experten-Streite, aus denen wir uns kompetenz-bedingt raushalten sollten.

Das Entscheidende ist, dass Ratzinger auf Basis der Sachergebnisse eine andere Hermeneutik hat als die Hermeneutik, die sich die HKM auf ihre Sachebene aufsetzt.

sven23 hat geschrieben: Hast du den Kurzzeitkreationisten schon wieder aus dem Gedächnis verbannt?
Nein - siehe:
Closs hat geschrieben:Komplett daneben - das wäre ein Einreißen der sachlich-neutralen biologischen Ergebnisse. - Das wird nicht passieren -
was passieren kann, ist, dass der Dozent auf ein anderes System als das biologische hinweist. - Aber damit wird nicht die biologische Sachlage berührt oder gar eingerissen.

sven23 hat geschrieben:Die historisch-kritische Methode ist die Standardauslegung.
Wie oft denn noch? Das weiß "sogar" Ratzinger - sogar er nutzt sie als Grundlage seiner Hermeneutik.

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
- Hier geht es um etwas anderes, nämlich um die Erforschung der Wirklichkeit Jesu, die man natürlich historisch-methodisch machen kann - aber eben nicht NUR.


Eben doch.
Genau das ist Dein Irrtum.

SilverBullet
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#97 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von SilverBullet » Mi 21. Mär 2018, 07:38

closs hat geschrieben:An sven23
Komplett daneben - das wäre ein Einreißen der sachlich-neutralen biologischen Ergebnisse. - Das wird nicht passieren -
was passieren kann, ist, dass der Dozent auf ein anderes System als das biologische hinweist. - Aber damit wird nicht die biologische Sachlage berührt oder gar eingerissen.
Wobei „der Dozent“ natürlich auf ein unsichtbares, unerreichbares, unverstehbares „anderes System“ hinweist, also eine reine Inhaltslehre aufs Parket legt – was „sven23“ (meiner Meinung nach) ausdrücken wollte.

closs
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#98 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von closs » Mi 21. Mär 2018, 07:59

SilverBullet hat geschrieben:Wobei „der Dozent“ natürlich auf ein unsichtbares, unerreichbares, unverstehbares „anderes System“ hinweist, also eine reine Inhaltslehre aufs Parket legt – was „sven23“ (meiner Meinung nach) ausdrücken wollte.
Mit "Lehre" hast Du recht, wolltest aber wahrscheinlich "Leere" sagen.

Wie auch immer: Aus materialistischer Sicht ist Sven nachvollziehbar.

SilverBullet
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#99 Re: Die Entmystifizierung des Satans

Beitrag von SilverBullet » Mi 21. Mär 2018, 21:38

@closs
Wenn ich mit „Lehre“ recht habe, wieso sollte ich dann „Leere“ sagen?
Dir fällt nicht auf, dass du noch nie über diesen Inhalt gesprochen hast – wie soll dies auch gehen, immerhin hast du die Attribute „unsichtbar/unerreichbar/unverstehbar“ nicht kritisiert.
Bei diesen Attributen kann es aber keinen Inhalt geben, denn sie legen fest, dass es nichts zu vermitteln gibt.
Also wie unterscheidest du hierbei "Lehre" und "Leere"?

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