Buch "Geist und Kosmos" von Thomas Nagel

Philosophisches zum Nachdenken
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Demian
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#21 Re: Buch "Geist und Kosmos" von Thomas Nagel

Beitrag von Demian » Do 24. Okt 2013, 01:10

Lamarck hat geschrieben: Schritt für Schritt, heiter und gelassen, ohne Pomp und heiligen Klamauk: Auch Buddhas müssen mal müssen ...

Man zieht eben seine Kreise. Die richtige Einstellung ist wohl die von Archimedes, der einem plündernden Soldaten, der ihn bei einem mathematischen Beweis gestört haben soll, angeblich sagte: Noli turbare circulos meos - Störe meine Kreise nicht.

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Thaddäus
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#22 Re: Buch "Geist und Kosmos" von Thomas Nagel

Beitrag von Thaddäus » Mo 28. Okt 2013, 19:29

Demian hat geschrieben:
Man zieht eben seine Kreise. Die richtige Einstellung ist wohl die von Archimedes, der einem plündernden Soldaten, der ihn bei einem mathematischen Beweis gestört haben soll, angeblich sagte: Noli turbare circulos meos - Störe meine Kreise nicht.
Oder einfach Noli me tangere ... . Der Römer hat der Legende nach Archimedes wegen dieser Äußerung getötet.

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Thaddäus
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#23 Re: Buch "Geist und Kosmos" von Thomas Nagel

Beitrag von Thaddäus » Mo 28. Okt 2013, 19:40

Pluto hat geschrieben:
Thaddäus hat geschrieben:In gewisser Weise läuft Dennetts Erklärung in "Sweet Dreams. Philosophical Obstacles To A Science Of Consciousness" genau darauf hinaus. Denn er behauptet (wenn ich ihn richtig verstanden habe), dass mit einer beschreibenden 3.-Person Perspektive sämtliche Informationen des Farbensehens prinzipiell erfasst und vermittelt werden können. Wenn das aber der Fall ist, ist die blinde Mary tatsächlich auf wundersame Weise sehend geworden. Denn nur dann gäbe es tatsächlich keinen Qualitäts- Unterschied (und genau darauf wollen die Verfechter von Qualia als qualitativen inneren Erleben ja hinaus).

Naja, Mary ist im Experiment nicht Blind, sondern nur Farbenblind.
Das ist richtig. Das hatte ich vergessen. Im Grunde ändert sich aber nichts an seinem Argument. Dann wird Mary auf wundersame Weise plötzlich Farben sehend.

Die Sache ist die: in gewisser Weise hat Dennett ja recht. Wenn ich z.B. Wein trinke, dann kann ich seinen charakteristischen Geschmack zu beschreiben versuchen. Das wäre dann die 3. Person-Perspektive. Andere werden meiner qualitativen Beschreibung dieses Weines möglicherweise zustimmen und dazu bemerken: "Ja, genau so wie Thaddäus den Geschmack beschreibt, schmeckt er. Sie findet die richtigen Worte."
Es bleibt aber die Frage, ob meine sehr gute und genaue Beschreibung dieses Weines das Geschmackserlebnis ersetzen kann, welches ich habe, wenn ich ihn tatsächlich trinke und schmecke?!

Dennett meint, dass die 3.-Person-Beschreibung mein Geschmackserlebnis auf der Ebene der Information komplett ersetzen kann: dass ich den Wein also in gewisser über seine Beschreibung wirklich schmecken kann, - wenn die Beschreibung des Geschmackserlebnisses konkret und stimmig genug ist.

Ich meine allerdings, dass dies nicht möglich ist und es einen Unterschied gibt, zwischen der Beschreibung einer Qualia und ihrem tatsächlichen inneren Erleben. Die exakte Beschreibung eines Orgamsus, ist eben noch kein Orgasmus. ;)

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