Meriam Jahia Ibrahim Ischag

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Magdalena61
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#1 Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von Magdalena61 » Mi 4. Jun 2014, 01:20

01.06.2014

Weil sie ihrem christlichen Glauben nicht abschwört, wartet auf eine junge Mutter im Sudan der Tod am Strang.
...
am Dienstag im Gefängnis eine Tochter zur Welt gebracht
...
Die Freilassung der 27-jährigen Meriam Jahia Ibrahim Ischag hänge davon ab, ob ein Gericht die Berufung ihres Verteidigerteams annehme und zu ihren Gunsten entscheide.
...
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde Ischag von ihrer Mutter christlich-orthodox erzogen, weil ihr muslimischer Vater die Familie in ihrer Kindheit verließ. Sie wurde wegen ihrer Hochzeit mit einem aus dem Südsudan stammenden christlichen US-Bürger wegen Ehebruchs verurteilt.

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2Lena
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#2 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von 2Lena » Mi 4. Jun 2014, 09:56

Ob die sich etwa gegenseitig erschießen, wenn sie die ganze Wahrheit aus alter Zeit aus ihrer Religion erfahren?

.... wer zieht den Stecker heraus.
Die meinen bei dem Urteil im Recht zu sein.
Eine Religion, die dem Kind die Mutter nimmt ist Unrecht.

Die verehren Mohammed nicht. Das heißt Gefallen.
So ein Urteil bringt keine Freuden.

piscator
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#3 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von piscator » Mi 4. Jun 2014, 10:27

Eine ketzerische Frage:

Was haben die Mutter und das Kind davon, wenn die Mutter bei ihrem Standpunkt bleibt? Im schlimmsten Fall stirbt die Mutter und das Kind wächst ohne
sie auf.

Nach christlicher Lesart schaut Gott doch in das Herz seiner Kinder. An der Stelle der Mutter würde ich aus Liebe zu meinem Kind wieder "offiziell"
den Islam annehmen und dann mit meiner Familie bei der nächsten Gelegenheit dieses seltsame Land verlassen.
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closs
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#4 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von closs » Mi 4. Jun 2014, 11:53

piscator hat geschrieben:Nach christlicher Lesart schaut Gott doch in das Herz seiner Kinder. An der Stelle der Mutter würde ich aus Liebe zu meinem Kind wieder "offiziell" den Islam annehmen und dann mit meiner Familie bei der nächsten Gelegenheit dieses seltsame Land verlassen.
Würde ich persönlich wahrscheinlich auch machen, weil - wie Du sagst - Gott ins Herz schaut und keine offiziellen Kundgebungen braucht. - Märtyrer sollte man nur für sich und nicht für andere sein (hier: das Kind). - Trotzdem und ausdrücklich: Ich würde die Frau NICHT verurteilen, wenn sie bei ihrer Haltung bleibt - auch das ist für sie und das Kind aufgehoben in Gott.

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Theophilus
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#5 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von Theophilus » Mi 4. Jun 2014, 14:48

Hallo
es wird ja noch juristisch gekämpft mit Hilfe der Weltöffentlichkeit

Theo
"Es mag sein, dass alles fällt, dass die Burgen dieser Welt um uns her in Trümmer brechen,
halte Du den Glauben fest, dass Dich Gott nicht fallen lässt, Er hält sein Versprechen!"
Alexander Schröder

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Magdalena61
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#6 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von Magdalena61 » Do 5. Jun 2014, 00:20

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Nach christlicher Lesart schaut Gott doch in das Herz seiner Kinder. An der Stelle der Mutter würde ich aus Liebe zu meinem Kind wieder "offiziell" den Islam annehmen und dann mit meiner Familie bei der nächsten Gelegenheit dieses seltsame Land verlassen.
Würde ich persönlich wahrscheinlich auch machen, weil - wie Du sagst - Gott ins Herz schaut und keine offiziellen Kundgebungen braucht. - Märtyrer sollte man nur für sich und nicht für andere sein (hier: das Kind).
Sie ist mit einem Christen verheiratet.

Beten wir für sie und für alle, für die das Bekenntnis zu Jesus lebensgefährlich ist, dass Gott ihnen nahe ist und sie klar erkennen können, was Er von ihnen erwartet. Sie sind Glieder am Leib Christi 1. Kor. 12,26.

Trotzdem und ausdrücklich: Ich würde die Frau NICHT verurteilen, wenn sie bei ihrer Haltung bleibt -
Rahab hat gelogen, um ihre Familie zu retten. Aber kann man sich in diesem Fall "auf die Bibel" berufen? Mt. 10, 32-33
und dann mit meiner Familie bei der nächsten Gelegenheit dieses seltsame Land verlassen
Für Begnadigte gibt es bestimmt Auflagen. Hausarrest, Ausreiseverbot oder so. Möglicherweise müsste Ischag irgendwelche religiösen Rituale vollziehen, um die Echtheit ihres Bekenntnisses zu beweisen. Aber... alles, das nicht aus dem Glauben kommt ist Sünde, das wäre Götzendienst.
LG
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#7 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von closs » Do 5. Jun 2014, 01:12

Magdalena61 hat geschrieben:Rahab hat gelogen, um ihre Familie zu retten. Aber kann man sich in diesem Fall "auf die Bibel" berufen? Mt. 10, 32-33
Rahab bleibt samt Familie als einzige aufgrund ihrer Kooperation mit Israel verschont. – Bemerkenswert ist, dass Rahab für Verrat belohnt wird – denn Rahab liefert ihr eigenes Volk einem anderen Volk aus. – Sie tut es nicht aus spirituellen Gründen, sondern aus (vielleicht menschlicher, vielleicht berechnender) Parteinahme für die israeltischen Kundschafter (vgl. Jos. 2,4ff). Trotzdem lebt ihre Familie „bis heute mitten in Israel“ (Jos. 6,25), was der Bibelverfasser wohl nicht erwähnen würde, ginge es ihm nicht um die Botschaft, dass Israel die schützt, die ihm nützen. Genau dies ist jedoch ein welt-orientiertes und kein gott-orientiertes Motiv. - Insofern ist die Rahab-Verehrung unter geistlichen Gesichtspunkten wohl eher ein Schuß nach hinten - im Gegensatz etwa zu Rut, deren Motive ganz und gar edel sind.

Deine Mt.-Stelle ist natürlich ein ganz harte Nuss - meines Erachtens lautet die Frage, wie fromm (meine ich im positivien Sinn des Wortes) das Bekennen zu Gott ist - und da kann man nicht reinschauen - und somit auch nicht urteilen. - Nimmt man ersatzweise den äußeren Anschein, fällt da Rahab durch und Rut bekennt innerlich rein.

Was bei unserer sudanischen Meriam abgeht, kann nur sie selbst ergründen: "Tue ich es aus politischen Gründen? - Tue ich es aus Selbst-Behauptung? - Oder tue ich es aus einer geistlichen Mission? Wenn ja, beinhaltet diese geistige Mission auch mein Kind? - Will Gott, dass ich Märtyrerin werde?" - halt echte Gewissenserforschung. - Und so etwas ist immer intim zwischen Gott und Mensch.

Deine Mt.-Stelle setzt diese Gewissenserforschung aus meiner Sicht voraus. - Wenn es diese Gewissenserforschung gibt, ist allein das ein Bekenntnis zu Gott - egal, wie das (äußere!!) Ergebnis aussieht.

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#8 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von piscator » Do 5. Jun 2014, 10:37

Magdalena61 hat geschrieben:Für Begnadigte gibt es bestimmt Auflagen. Hausarrest, Ausreiseverbot oder so. Möglicherweise müsste Ischag irgendwelche religiösen Rituale vollziehen, um die Echtheit ihres Bekenntnisses zu beweisen. Aber... alles, das nicht aus dem Glauben kommt ist Sünde, das wäre Götzendienst.

Für mich würde an ersten Stelle die Sicherheit meiner Familie, speziell meines Kindes stehen, das u.U. seine Mutter nie kennenlernen und wahrscheinlich in fremde Hände übergeben wird.
Ob man die Geschichte von Rahab vergleichen kann? Ich glaube nicht. Wir sehen das aus der Sicht aufgeklärter Europäer, ein Sudanese sieht das wahrscheinlich anders.
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#9 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von closs » Do 5. Jun 2014, 10:56

piscator hat geschrieben:Ob man die Geschichte von Rahab vergleichen kann? I
Als Gegenstück schon: Meriam handelt zu ihren Lasten - Rahab zu ihren Gunsten. - Spiegelverkehrt ist das vergleichbar.

piscator hat geschrieben:Wir sehen das aus der Sicht aufgeklärter Europäer, ein Sudanese sieht das wahrscheinlich anders.
Willst Du damit sagen, dass die Sicht des aufgeklärten Europäers fortschrittlicher/anspruchsvoller ist? :lol:

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#10 Re: Meriam Jahia Ibrahim Ischag

Beitrag von piscator » Do 5. Jun 2014, 11:13

closs hat geschrieben:
piscator hat geschrieben:Ob man die Geschichte von Rahab vergleichen kann? I
Als Gegenstück schon: Meriam handelt zu ihren Lasten - Rahab zu ihren Gunsten. - Spiegelverkehrt ist das vergleichbar.

piscator hat geschrieben:Wir sehen das aus der Sicht aufgeklärter Europäer, ein Sudanese sieht das wahrscheinlich anders.
Willst Du damit sagen, dass die Sicht des aufgeklärten Europäers fortschrittlicher/anspruchsvoller ist? :lol:

Ja, davon bin ich überzeugt.

Wir haben uns in der Vergangenheit Jahrhunderte lang wegen der Frage "katholisch oder protestantisch" die Köpfe eingeschlagen und versucht uns gegenseitig auszurotten.
Heute leben bei uns Katholiken, Protestanten und Moslems einträchtig zusammen und wir sind sogar in der Lage, die Extremisten unter den verschiedenen Glaubensrichtungen zu ertragen.

In der Gemeinde, ich der ich arbeite gibt es rund 16 verschiedene Denominationen inklusiver zweier Moslemvereinigungen, die ohne Probleme miteinander auskommen. Das mag in anderen Regionen unseres Landes vielleicht nicht so sein, aber mich persönlich ist mein Bundesländle der Maßstab.
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