Manchester

Novas
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#11 Re: Manchester

Beitrag von Novas » Mi 24. Mai 2017, 19:35

Halman hat geschrieben:Diese Grausamkeit ist durch keine Ideologie und keine Religion auch nur ansatzweise zu rechtfertigen. Sie ist abscheulich!

Das stimmt. Irgendein Muslim auf Twitter schrieb: das waren keine Muslime, das waren Monster. Da dürfen wir nicht verallgemeinern. Muslimische Fanatiker repräsentieren genau so wenig alle Muslime, wie die Mitglieder des Ku-Klux-Klan alle Christen, die Gewalttaten gegen Schwarze oder Vertreter der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung verübt haben. Die Grenze verläuft nicht zwischen Christen und Muslimen, sondern zwischen jenen Menschen, welche die universellen Menschenrechte achten und all jenen, die sie verachten.

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#12 Re: Manchester

Beitrag von Novas » Mi 24. Mai 2017, 19:58

Pluto hat geschrieben:Eins ist klar geworden: In dem die Terroristen Angst und Schrecken verbreiten, suchen sie nach Ansehen und Respekt.
Gibt es denn keinen anderen Weg?

Ich glaube nicht, dass sie unsren Respekt wollen. Sie wollen nur Angst und Schrecken verbreiten, weil das ihre effektivste Waffe ist. Der Westen ist ihnen militärisch unendlich überlegen. Sie können aber die Gesellschaft spalten. Wohl mit dem Ziel den Westen zu einem neuen Kreuzzug/Weltkrieg gegen den Islam zu verführen.

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#13 Re: Manchester

Beitrag von Pluto » Mi 24. Mai 2017, 20:03

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Was wären denn deiner Meinung nach, die richtigen Weichenstellungen?
Kurzfristig könnte man so etwas wie einen punktuellen Notstand ausrufen, der es Behörden erlaubt, nachweislich auffälligen Personen aus dem islamistischen Umfeld vorrangig auf den Pelz zu rücken - das betrifft bspw. Leuten wie Amri, der offenbar in Rauschgiftgeschäften auffällig geworden war, bevor er seinen Anschlag verübt hat.

Mir gefällt dieser Vorschlag selber ganz und gar nicht, weil er Diskriminierungsprozesse fördern kann - aber wenn man verantwortlich wäre, reichen solche Befürchtungen nicht - da muss gehandelt werden. - Das Problem hier ist, dass die meisten der Auffälligen einen deutschen/britischen/französischen Pass haben und somit nicht ausgewiesen werden können - man muss also mit Rechtsmitteln im Land mit ihnen fertig werden. - Einher gehen müsste dies mit einem Erstarken des Staates, vor allem der Polizei - aber das scheint ja schon im Gange zu sein.
Okay. Das ist bereits in Vorbereitung.

closs hat geschrieben:Wichtig wäre eine stärkere Trennung staatlicher und weltanschaulicher Positionen - konkret: Das Christentum in D müsste auch gegenüber den Moslems klar machen, wo es näher am Staat und wo es näher bei den Moslems ist - bspw. in Bezug auf Familie, Sexualität, Geld, Gastfreundschaft, etc. - Da gibt es aber leider das Problem, dass viele Christen derart weichgespült den säkularen Trends und Hypes nachrennen, dass für Moslems der Unterschied zwischen Staat und Christentum aus Sicht der Moslems schwerlich ersichtlich ist. - Um es konkret zu machen:

Christliche und moslemische Gemeinden müssten nach dem Vorbild der deutsch-französischen Städtpartnerschaften ("jumelages") Verbindungen auf lokaler Ebene eingehen, die mit regelmäßigen gegenseitigen Veranstaltungen verbunden sind - so, dass sich jeder kennt. Auf diese Weise gäbe es immer wieder Diskussion, auch Streit, aber eben auch regelmäßige Zusammenkünfte oder gar Feiern.
Das Problem sehe ich nicht bei den Christen, sondern bei den Moslems.

Wo bleiben die ägyptischen und indonesischen Demos?
Ich vermisse die anti-IS Demonstrationen seitens der gemäßigten Moslems, auf den Straßen sowohl in D. als auch in den arabischen Ländern. Wenn man diese Leute sieht, dann immer nur beim Verbrennen von dänischen oder amerikanischen Fahnen. Warum verbrennen sie nicht auch mal öffentlich die Fahne der IS?

Was ich damit sagen will: Mit wem solidarisieren sich diese Leute eigentlich?
Wenn gemäßigte Muslime aufstehen würden, und lautstark gegen die Radikalisierung demonstrieren, wäre das wesentlich wirksamer als alles, was wir in Europa tun können.

closs hat geschrieben:Ein solches Unterfangen würde dazu führen, dass heute in Deutschland geborene Moslems sich nicht nach 20 Jahren als Ausgegrenzte empfinden würden - und noch mehr: es auch melden würden, wenn verdächtige Moslems von außen zur Gemeinde stoßen. - Man wäre solidarisch.
Liegt es wirklich an der mangelnden Integration?
Ich glaube nicht, dass wir dafür die Schuld auf uns nehmen sollten. Die Muslime haben ebenfalls eine Bringeschuld!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#14 Re: Manchester

Beitrag von Novas » Mi 24. Mai 2017, 20:17

Halman hat geschrieben:Um die Fragen vorwegzunehmen: Nein, ich gehöre nicht zur IB

Wenn es so wäre, dann ist es dein gutes Recht. Meines Wissens gilt bei uns Meinungsfreiheit. Ich denke, dass der Denkfehler der Identitären Bewegung darin besteht, dass wir schon längst in einer globalisierten Welt leben. Wir sind schon mehr Bürger der ganzen Welt, als einer einzelnen Nation. Welche Identität wollen sie verteidigen und gegen wen? Meine Identität ist: ich bin ein Mensch und Weltbürger.

Der Terror-Timer führt uns unabhängig von der Quelle erschreckend die Wahrheit vor Augen: Wir erleben einen meines Wissens nie dargewesenen Terrorismus in Europa und die meisten Anschläge haben einen islamistischen Hintergrund. Ausnahmen sind meines Wissens lediglich der Amoklauf in München (22. Juli 2016) und der Anschlag auf den BVB-Bus (21. April 2017).
[/quote]

Dann wäre es an der Zeit, dass wir nicht nur den Anderen die Schuld geben, sondern der Westen auch seine Außenpolitik überdenkt. Denn es sind auch solche Videos, die junge Muslime radikalisieren:






Dieses Video zeigt sehr deutlich, wie menschenverachtend Krieg ist. Krieg ist selbst Terrorismus und produziert Terroristen. Weshalb gibt es so wenig Empörung gegen diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit? Hier der Erfahrungsbericht eines amerikanischen Soldaten, der selbst im Irak war:




Da stellt sich mir die Frage: wie kann dieser Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt überwunden und Weltfrieden erreicht werden? Die alttestamentarische Auge-um-Auge Mentalität ist keine Lösung, denn...

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#15 Re: Manchester

Beitrag von closs » Mi 24. Mai 2017, 21:04

Pluto hat geschrieben:Das Problem sehe ich nicht bei den Christen, sondern bei den Moslems.
Es kann nicht gelingen, wenn sich nicht auch die ethnisch-deutsche Gesellschaft in ihrem Verhalten ändert. - Und damit meine ich NICHT Dinge wie Hilfsbereitschaft, etc. (die war bei der Flüchtlingswelle gerade in byern extrem hoch), sondern eine Änderung im Kopf: "Wer SIND Muslime eigentlich?"/"Was sehen Muslime in uns?"/"Warum spielen meine Kinder nicht mit muslimischen Kindern und umgekehrt?"/etc.

Pluto hat geschrieben:Ich vermisse die anti-IS Demonstrationen seitens der gemäßigten Moslems
Gibt es bereits - aber sicherlich nicht flächendeckend.

Ein Grund für diese Zurückhaltung mag sein: Der "normale" Muslim fühlt sich überhaupt nicht angesprochen mit dem, was der IS macht - das betrifft sie genauso wie Dich, wenn DIch jemand auffordert, gegen die Sandinisten in Nicaragua zu protestieren - es ist in jeder Hinsicht weit weg. - Dazu kommt: Es wird als Entehrung angesehen, wenn man mit der Demonstrations-Aufforderung in einen Topf mit diesen Leute geworfen wird - als müsse man sich dagegen rechtfertigen. - Das geht gegen den Stolz.

Die weniger "normalen" Muslime, die aus gesellscahftlichen Gründen latent aggressiv sind, denken sich: "Wir sind zwar keine Anhänger der IS - aber soll da der Westen mal mit zurechtkommen". Man ist nicht bereit, für den sie eher als zweitrangige Menschen behandelnden "Westler" Solidarität zu zeigen.

Mit diesen zwei Gruppen sind dann bereits 95% + x abgedeckt. - Davon abgesehen: Was sollen solche Demonstrationen bringen außer Genugtuung für uns "Westler"?

Pluto hat geschrieben:Was ich damit sagen will: Mit wem solidarisieren sich diese Leute eigentlich?
Im wesentlichen mit sich selbst - weder mit der IS noch mit einer als verhaltens-dekadent empfundenen westlichen Welt.

Pluto hat geschrieben:Liegt es wirklich an der mangelnden Integration?
Letztlich ja. - Wer auf vielen tausend kleinen Inseln nicht nur formal, sondern alltäglich zusammen ist, solidarisiert sich gerne mit dem jeweils anderen. - Da würde es übrigens dann auch Demonstrationen für Moslems in Deutschland geben mit Slogans: "Wir schützen unsere Moslems".

Pluto hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass wir dafür die Schuld auf uns nehmen sollten. Die Muslime haben ebenfalls eine Bringeschuld!
Das sagen beide Seiten. - Wobei wir mal die Kirche im Dorf lassen wollen: Im Normalfall funktioniert das Leben zwischen Moslems und (ethnischen) Deutschen sehr gut - aber sie verstehen sich halt nicht als dieselbe Kultur. - Und das hat mit der Kultur BEIDER Seiten zu tun, die sich vor allem auf ethnisch-deutscher Seite ganz wesentlich verändert hat - konkret: Ein Moslem hat sich in Deutschland in den 60er bis 90er Jahren kulturell "daheimer" gefühlt als heute.

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#16 Re: Manchester

Beitrag von Novas » Mi 24. Mai 2017, 22:12

closs hat geschrieben:Ein Grund für diese Zurückhaltung mag sein: Der "normale" Muslim fühlt sich überhaupt nicht angesprochen mit dem, was der IS macht - das betrifft sie genauso wie Dich, wenn DIch jemand auffordert, gegen die Sandinisten in Nicaragua zu protestieren - es ist in jeder Hinsicht weit weg. - Dazu kommt: Es wird als Entehrung angesehen, wenn man mit der Demonstrations-Aufforderung in einen Topf mit diesen Leute geworfen wird - als müsse man sich dagegen rechtfertigen. - Das geht gegen den Stolz

So ist es. Ein weiterer Grund ist: die mediale Berichterstattung ignoriert die vielen Muslime, die sich gegen den religiösen Fanatismus aussprechen. Es gibt beispielsweise diese Pressemeldung der Ahmadiyya Gemeinde:

Fassungslosigkeit, Entsetzen und Trauer prägen nach dem Anschlag am 22. Mai im englischen Manchester die Gefühlslage der Ahmadi-Muslime in Deutschland und weltweit. Der Anschlag auf Kinder und Jugendliche schockiert uns alle und raubt jegliche Worte. Es ist in höchstem Maße bedauerlich, dass ein Terrorist unschuldigen Menschen das Leben genommen und viele Unschuldige verletzt hat.

Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Hinterbliebenen der Opfer dieses menschenverachtenden Anschlags.

Terroranschläge sind feige Angriffe von Barbaren gegen die Menschlichkeit. Diese Angriffe haben keine religiöse oder weltanschauliche Grundlage. Für den Islam ist das Leben einen einzelnen Menschen genauso viel Wert wie das Leben aller Menschen zusammen. (5:33) Ebenso verbietet der Heilige Quran den Selbstmord (2:96). Ein solch inhumanes Verbrechen, bei dem vor allem Kinder und Mütter zur Zielscheibe gemacht wurden, ist in keiner Weise mit den Lehren des Islam vereinbar.

Daher weisen wir als Muslime jeden Bezug zur friedlichen Lehre des Islam zurück. Es ist die perfide Absicht der Terroristen zu spalten. Es ist die Aufgabe der demokratischen Kräfte, gemeinsam diesen falschen, menschenverachtenden Ideologien die Existenzgrundlage, die Finanzströme und den Zustrom von Menschen, die dieser Ideologie verfallen, mit vereinter Kraft zu unterbinden
. Andernfalls bergen solche menschenverachtenden Ideologien, wie bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa, das Potential, nachhaltigen Schaden weltweit anzurichten.
http://www.ahmadiyya.de/news/pressemitt ... anchester/


und diese Gemeinde betreibt Aktionen wie "Muslime für Deutschland/Wir sind alle Deutschland".
http://www.ahmadiyya.de/bibliothek/art/ ... utschland/

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Sie betreiben auch die Aktion Muslime gegen Gewalt:

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Warum kommt davon kaum oder gar nichts in den Medien?

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Oder hier eine weitere Aktion:

#notinmyname: Muslime protestieren im Netz gegen islamistischen Terror

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Mehr dazu hier: http://www.vol.at/muslime-protestieren- ... or/4198144





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muslime_gegen_terror_berlin_7fb894042eba6fa245f45739c3d5af6e.jpg

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Zuletzt geändert von Novas am Mi 24. Mai 2017, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.

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#17 Re: Manchester

Beitrag von closs » Mi 24. Mai 2017, 23:04

Novalis hat geschrieben:diese Gemeinde betreibt Aktionen wie "Muslime für Deutschland/Wir sind alle Deutschland".
Sehr beeindruckend. :clap:

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#18 Re: Manchester

Beitrag von Novas » Mi 24. Mai 2017, 23:07

closs hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:diese Gemeinde betreibt Aktionen wie "Muslime für Deutschland/Wir sind alle Deutschland".
Sehr beeindruckend. :clap:


Die haben scheinbar sogar deutlich weniger Probleme patriotisch zu sein, als viele Deutsche :lol:

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#19 Re: Manchester

Beitrag von Mez » Mi 24. Mai 2017, 23:17

Pluto hat geschrieben:Eins ist klar geworden: In dem die Terroristen Angst und Schrecken verbreiten, suchen sie nach Ansehen und Respekt.
Gibt es denn keinen anderen Weg?

Die wollen keinen Respekt, ihr Ziel ist es, einen Keil zwischen muslimischen Einwanderern und Europäer zu treiben.
Nur so bekommen sie genug Mitläufer, um ihre Macht zu stärken.
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.

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#20 Re: Manchester

Beitrag von closs » Mi 24. Mai 2017, 23:28

Mez hat geschrieben:Die wollen keinen Respekt, ihr Ziel ist es, einen Keil zwischen muslimischen Einwanderern und Europäer zu treiben.
Auf die IS/Terroristen bezogen stimmt das. - Daraus stellt sich die Frage: Wir schützen wir "unsere" Muslime gegen IS/Terroristen - vor allem im Kopf?

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