#161 Re: Geschichte und Mythos
Verfasst: So 30. Sep 2018, 22:17
Für Dich ist es sehr ersichtlich einfach.SilverBullet hat geschrieben:Tipp: die Antwort ist ganz einfach.
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Für Dich ist es sehr ersichtlich einfach.SilverBullet hat geschrieben:Tipp: die Antwort ist ganz einfach.
Du hast es doch selbst gelesen, also ja, das Wort Mythos ist offensichtlich das ursprünglich griechisches Wort. Jetzt muss geklärt werden in welcher Bedeutung es im Text verwendet wird. Dazu bieten unsere Übersetzungen Fabel oder Legende an. Darunter verstehe ich eine erdichtete Erzählung. Nun meinst du, solche Erzählungen sind Gegenstand biblischer Offenbarung neben historischen Berichten.closs hat geschrieben: Also das, was hier mit "Fabeln" übersetzt ist, heißt im Original-Text "Mythos" - richtig?
Ich meine dich. Haben sie keine historische Relevanz vollziehen sich auch nicht, denn wir leben nicht nur im Geist sondern der Geist wird erst durch Zeit und Raum in einem Körper eine sog. Seele und erhält damit ein Bewusstsein.closs hat geschrieben: Eigentlich geht es mir darum, dass man göttlich inspirierte Aussagen nicht daran misst, ob sie historischer Natur sind, sondern sie inhaltlich bemisst.
Nicht verzagen, Jona fragen.Helmuth hat geschrieben:Welchen Wert soll z.B. eine Weissagung haben, die sich gar nicht historisch erfüllt?
Das entscheidende ist das pädagogisch Wertvolle des Inhalts einer Erzählung, "die Moral von der Geschicht". Das Buch Jona lehrt etwas Nützliches, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.2.Tim 3,16-17 hat geschrieben:Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes richtig sei, für jedes gute Werk ausgerüstet.
NICHTS. Bestenfallls ein Wichtigtuer.Helmuth hat geschrieben:Welchen Wert soll z.B. eine Weissagung haben, die sich gar nicht historisch erfüllt? Was soll das dann sein?
Es wird hier offenbar mit "Fabel" übersetzt, was abwertend im Sinne von "menschlichem Werk" klingt. - Andere Übersetzungen haben hier "Legenden" oder "Mythen".Helmuth hat geschrieben:Jetzt muss geklärt werden in welcher Bedeutung es im Text verwendet wird.
Aber was heißt das? JEDES Wort der Bibel ist vom Menschen geformt, auch wenn es göttlich inspiriert ist. - "Erdichtet" klingt dagegen wieder wie "frei erfunden".Helmuth hat geschrieben: Darunter verstehe ich eine erdichtete Erzählung.
Das wäre eine interessante philosophische Frage - denn: Unter "historisch" versteht man landläufig das, was materiell greifbar irdisch passiert. - Definiert man "historisch" weiter, ist es das, was in der Zeit passiert, egal wie es passiert.Helmuth hat geschrieben: Haben sie keine historische Relevanz vollziehen sich auch nicht, denn wir leben nicht nur im Geist sondern der Geist wird erst durch Zeit und Raum in einem Körper eine sog. Seele und erhält damit ein Bewusstsein.
Das ist etwas anderes. Denn Weissagungen gelten der materiell greifbaren irdischen Welt. - Weissagungen sind wahr oder falsch, aber nicht mythisch (es sei denn, sie sind Stilmittel INNERHALB eines Mythos - aber jetzt wird es vollends kompliziert).Helmuth hat geschrieben:Welchen Wert soll z.B. eine Weissagung haben, die sich gar nicht historisch erfüllt?
Genau so versteht es Petrus und Paulus. Mach ein Gegenbeispiel, wo Gottes Wort „erdichtet“ aufgefasst werden muss. Vielleicht die Spottlieder Hesekiels? Moglich, dann müssten wir uns das genauer ansehen. Dass es Gleichnisse gibt ist m.E. wie ich schon aufgeführt habe etwas anderes. Es geht mir darum, wo historisches Geschehen erdichtet wurde. Du würdest vielleicht auf Hiob tippen. Auch möglich, nur wer bestimmt das? Wir? Kaum.closs hat geschrieben: "Erdichtet" klingt dagegen wieder wie "frei erfunden".
Gut, hier besteht einmal Übereinstimmung, anders wäre es wirklich sinnlos.closs hat geschrieben: Denn Weissagungen gelten der materiell greifbaren irdischen Welt. - Weissagungen sind wahr oder falsch, aber nicht mythisch (es sei denn, sie sind Stilmittel INNERHALB eines Mythos - aber jetzt wird es vollends kompliziert).
Richtig. - Und da ich das weiß, habe ich einen Weg gefunden, auf dem es nicht relevant ist, ob wir es wissen. - Dieser Weg heißt: Göttliche Inspiration im Geist ist nicht davon abhängig, ob sie als historisch nachgewiesen ist.Helmuth hat geschrieben:Du würdest vielleicht auf Hiob tippen. Auch möglich, nur wer bestimmt das? Wir? Kaum.
Wie gesagt: Bis auf Offenbarungen, deren Sinn die Historizität (im allgemeinen Wortsinn) ist (dazu gehört auch Jesus), sehe ich keinen Anlass, zwischen materiell-historisch und spirituell-historisch (= göttliche Ansagen finden in der Zeit statt, auch wenn sie selbst nicht materieller Natur sind) zu unterscheiden. - Das scheint uns zu unterscheiden.Helmuth hat geschrieben:Jetzt müssen wir noch untersuchen wie es mit anderen Worten Gottes verhält. Dazu könnte man es einmal versuchen zu analysieren.
Ob wir um die historische Richtigkeit wissen ist nicht entscheidend, oder? Es genügt, wenn wir auf die Richtigkeit vertrauen. Die Grundannahme wäre dabei, dass Gott, da er ein Gott der Historizität ist, in der (Welt)Geschichte handelt.closs hat geschrieben:Richtig. - Und da ich das weiß, habe ich einen Weg gefunden, auf dem es nicht relevant ist, ob wir es wissen.
Die Historizität einer biblischen Ereignisses muss nicht nachgewiesen sein, damit es historisch (und in jeder anderen Hinsicht) wahr ist. Das stimmt.closs hat geschrieben:Dieser Weg heißt: Göttliche Inspiration im Geist ist nicht davon abhängig, ob sie als historisch nachgewiesen ist.
Nachgewiesen muss sie eh nicht sein - mir geht es um eine Stufe härter: Muss etwas historisch (im landläufigen Sinn des Wortes) "SEIN", um göttlich wahr zu sein? - Und da meine ich, dass auch die göttliche Wahrheit in einer nicht-historischen Erzählung insofern historisch ist, dass ihre Entschlüsselung in der Zeit stattfindet ("Travis hat diese göttliche Wahrheit im Gleichnis mit dem Rebstock am 8.7.1999 verstanden - diese Wahrheit hat also in der Zeit x Platz in Travis genommen").Travis hat geschrieben:Die Historizität einer biblischen Ereignisses muss nicht nachgewiesen sein, damit es historisch (und in jeder anderen Hinsicht) wahr ist. Das stimmt.