Gut und Böse

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Münek
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#401 Re: Gut und Böse

Beitrag von Münek » Sa 12. Dez 2015, 13:37

Savonlinna hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Aber in Deinem Kopf hast naturlich Du nur "Argumente".
Dann begründe doch einmal, warum das, was ist, Produkt der Wahrnehmung sein sollte - also entitäts-los sein sollte. - Merkst Du nicht, dass Du "Realität" zur abhängigen Größe von Wahrnehmung machst? - Willst Du das?
Ich mache überhaupt nichts.
Deine Alternativen, die Du immer aufstellst, um Leute in Deine Arme zu treiben, sind ebenfalls nur von Dir ausgedacht.
Du sagst immer: Wer nicht für closs ist, der ist dafür, dass Realität zur abhängigen Größe von Wahrnehmung ist.

Dass Realität NICHT abhängig von ihrer Wahrnehmung ist, IST eine schiere Selbstverständlichkeit.

Ich verstehe nicht, dass diese Selbstverständlichkeit dauernd thematisiert wird.

Dass Menschen sich in ihren Vorstellungen Traumwelten erschaffen und diese für
real halten, ist eine ganz andere Sache.

Das wäre dann eine "Realität" der eigenen Art, die mit ihrem Tod verschwindet. ;)

Novas
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#402 Re: Gut und Böse

Beitrag von Novas » Sa 12. Dez 2015, 13:38

Savonlinna hat geschrieben:Wenn das für Dich so ist, dann ist es eben so.

Die Bereitschaft, immer am Anfang zu stehen
und einen Schritt nach dem anderen zu tun.
Immer ein Schritt
von dem genau dem Punkt aus,
an dem ich stehe.


Atisha

Novas
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#403 Re: Gut und Böse

Beitrag von Novas » Sa 12. Dez 2015, 13:39

Münek hat geschrieben:Dass Realität NICHT abhängig von ihrer Wahrnehmung ist, IST eine schiere Selbstverständlichkeit.

Weil Menschen dazu neigen die Realität mit ihrer Wahrnehmung zu verwechseln. Selbst dann, wenn sie sagen: "ja, das ist eine schiere Selbstverständlichkeit, als würde ICH - ausgerechnet ICH - darauf herein fallen" :lol: Das Ego denkt gerne von sich, dass es alles richtig wahr nimmt, doch gerade das ist der Witz: Vorurteile (und Verzerrungen des Denkens) bleiben unbewusst.
Bewusste Irrtümer würde man berichtigen.

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Savonlinna
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#404 Re: Gut und Böse

Beitrag von Savonlinna » Sa 12. Dez 2015, 13:44

Novalis hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Wenn das für Dich so ist, dann ist es eben so.

Die Bereitschaft, immer am Anfang zu stehen
und einen Schritt nach dem anderen zu tun.
Immer ein Schritt
von dem genau dem Punkt aus,
an dem ich stehe.


Atisha
Mit anderen Worten: der Mensch soll nach der Pfeife anderer Leute tanzen?
Wenn einer nicht funzt, wie man sich das vorstellt, muss dieser eine nun lauter Sprüche ertragen, die auf ihn niedergeprasselt werden, eine Flut von Sprüchen, die einen weichkochen sollen?

Es ist widerlich.

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Münek
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#405 Re: Gut und Böse

Beitrag von Münek » Sa 12. Dez 2015, 13:52

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie er sich Gott konkret vorstellt, hat unser lieber Kurt meines Wissens allerdings bislang noch nicht rausgelassen...
Sinnlich kann ich das auch nicht - es geht eher um die Frage: Welche Eigenschaften muss der universale Gott haben, damit er so genannt werden kann.

"Universaler" Gott? - Das klingt aber sehr menschengemacht!
Damit er "so genannt" werden kann? Das klingt aber sehr menschengemacht!


Feuerbach lässt heftigst grüßen... ;)

closs
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#406 Re: Gut und Böse

Beitrag von closs » Sa 12. Dez 2015, 13:58

Münek hat geschrieben:Dass Realität NICHT abhängig von ihrer Wahrnehmung ist, IST eine schiere Selbstverständlichkeit. Ich verstehe nicht, dass diese Selbstverständlichkeit dauernd thematisiert wird.
Ich auch nicht.

Aber komischerweise scheint es "in" zu sein. - Die einen sagen, es gäbe keine Entitäten (also bleibt man nur selber mit seiner Wahrnehmung übrig) - die anderen sagen, nichts könne "sein", was nicht naturwissenschaftlich erkannt werden könne. - Zweifrontenkrieg.

Münek hat geschrieben:Dass Menschen sich in ihren Vorstellungen Traumwelten erschaffen und diese für real halten, ist eine ganz andere Sache.
Richtig. - Hielte man DAS für Gott, wäre dies ein großes Missverständnis.

Münek hat geschrieben:"Universaler" Gott? - Das klingt aber sehr menschengemacht!
ALLES, was wir von uns geben, ist menschengemacht. - Wir haben nichts anderes als unsere Wahrnehmung, die wir in Worte kleiden müssen, um kommunizieren zu können.

Münek hat geschrieben:Feuerbach lässt heftigst grüßen...
Genau dieser soll doch vermieden werden. - Wenn Gott universal ist, ist er eben KEIN Feuerbach-Gott.

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Münek
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#407 Re: Gut und Böse

Beitrag von Münek » Sa 12. Dez 2015, 13:59

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Wie er sich Gott konkret vorstellt, hat unser lieber Kurt meines Wissens allerdings bislang noch nicht rausgelassen...
Sinnlich kann ich das auch nicht - es geht eher um die Frage: Welche Eigenschaften muss der universale Gott haben, damit er so genannt werden kann.

Dazu gehören dann aus meiner Sicht u.a. Ich-Identität, Über-Zeitlichkeit, Liebe - alles bereits mehrfach begründet.

Begründet wurde nichts - nur behauptet.

"Ich-Identität, Über-Zeitlichkeit, Liebe" - das klingt ausschließlich nach menschengemacht!
Der Mensch erschafft sich seinen Gott nach seiner menschlichen Vorstellung...

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#408 Re: Gut und Böse

Beitrag von Pluto » Sa 12. Dez 2015, 14:01

Münek hat geschrieben:Der Mensch erschafft sich seinen Gott nach seiner menschlichen Vorstellung...
Hatte Feuerbach am Ende also doch Recht?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Savonlinna
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#409 Re: Gut und Böse

Beitrag von Savonlinna » Sa 12. Dez 2015, 14:05

Pluto hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Der Mensch erschafft sich seinen Gott nach seiner menschlichen Vorstellung...
Hatte Feuerbach am Ende also doch Recht?
Was hat Feuerbach denn gesagt, Deiner Meinung nach, Pluto?

SilverBullet
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#410 Re: Gut und Böse

Beitrag von SilverBullet » Sa 12. Dez 2015, 14:07

Münek hat geschrieben:Warum sollte er sich "Gott" nicht vorstellen können?
Ganz einfach, weil das menschliche Wahrnehmungssystem auf Basis von „phänomenalen Inhalten“ arbeitet.

Soll heissen:
Alles, was wir uns vorstellen, ist für uns „etwas“.

Umgekehrt gilt:
Alles, was für uns nicht „etwas“ sein kann, können wir uns nicht vorstellen.

Wenn man nun den Begriff „Gott“ als unerreichbar, unverstehbar und ausserhalb aller uns zugänglichen Zusammenhänge festlegt, hat dies schlicht zur Folge, dass „er“ für uns nicht „etwas“ sein kann => keine Vorstellung.

Die Hilfsmittel, mit denen man diesen unerwünschten Effekt zu überbrücken versucht, sind Rahmenideen, sozusagen „Auswirkungen“:
-Schöpfer der Welt (Handlungsverdacht)
-Wundertäter (Handlungsverdacht)
-allmächtig (Attributsverdacht)
-allwissend (Attributsverdacht)
-Grund für Liebe (abstrakter Bedeutungszusammenhang)
-Grund für Moral (abstrakter Bedeutungszusammenhang)
-eine uns beobachtende Perspektive (Wahrnehmungsanalogie)
-nicht von dieser Welt (Nicht-XXXX-Strategie)
-das, woraus Materie besteht (???)

All diese „Auswirkungsideen“ ändern aber nichts daran, dass „Gott“ inhaltlich für uns nicht „etwas“ sein kann.

Die direktesten Zugänge werden im Grunde in alten Texten/Kulturen formuliert:
Wilde Tiere, Statuen, Umweltkräfte wie Wind, Donner Blitz, usw.
Das sind alles konkrete Dinge, die eine Vorstellung ergeben.

Aber mit dem notwendigen Rückzug in die Unsichtbarkeit, in die Nicht-XXXX-Welt, wurde auch die Möglichkeit aufgeben, dass es eine Vorstellung von „Gott“ geben kann.

Die zentrale Frage wäre dann natürlich, wie sinnvoll es sein kann, dass ausgerechnet wir auf den Verdacht zu „Gott“ kommen.

Die Antwort ist:
Es ist natürlich nicht sinnvoll und wir haben das auch gar nicht gemacht.
Es handelt sich um eine alte Tradition, bei der, aus der reinen Unwissenheit heraus, eine „Erklärung“ für die Welt aufgestellt wurde.

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