closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Selbst das ist aber nur eine Denktäuschung
Selbst wenn es eine Denktäuschung ist, ist es eine Vorstellung. - Aber jetzt verstehe ich langsam, was Du meinst: Du meinst, dass für "Vorstellung" eine materielle Vorlage da sein muss - richtig?
Nein, Denktäuschung ist für mich in diesem Zusammenhang, wenn man vom Haben einer Vorstellung ausgeht, obwohl man tatsächlich gar keine hat.
Hervorgerufen wird diese Situation durch das Ansammeln und Einstudieren von unvollständigen Rahmenvermutungen. Exakt das machen Religionen bei ihrer Verbreitung durch ihre Texte und ihre Rituale.
Man baut eine Einstellung und ein Verhalten rund um eine Inhaltsleere auf.
Irgendwann wird es zu einem Automatismus und man hinterfragt die eigene Situation nicht mehr.
closs hat geschrieben:Gibt es Gott wirklich oder ist er ein Hirngespinst, also nichts als ein Produkt des Gehirns
Es ist erst einmal nur ein Wort.
Es ist somit mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Produkt des Gehirns.
Im Grunde handelt es sich nach wie vor um die Fragestellung aus dem Anfangsverdacht einer „erschaffenen Welt“:
Wer könnte es gewesen sein?
Das Problem ist nur:
Man hat dazu keine Idee und man weiss noch nicht einmal, ob die Frage überhaupt sinnvoll ist.
Das Rätsel der dazugehörenden Existenz stellt sich in keiner Weise – man hat diese Art der Vermutungsqualität offensichtlich auch nach tausenden Jahren noch nicht erreicht.
closs hat geschrieben:Egal - oder Vermutung - oder ein inneres Gefühl. - Ja und? - Entscheidend ist, ob all dies auf der richtigen Spur ist, also zu etwas, das "ist". - Dies ist leider nicht entscheidbar - aber trotzdem "ist" es oder "ist es nicht".
Na ja, es wäre schon entscheidbar, wenn man die Konsequenzen ziehen würde:
Du erkennst und behauptest, dass es „etwas“ sein müsste, zu dem es keinerlei verlässlichen Zugang geben kann (Nicht-XXXX-Welt). Du kannst nicht beschreiben, um was es dabei inhaltlich gehen soll (deshalb die Nicht-XXXX-Strategie).
Und jetzt kommt der Clou:
Du willst aber dennoch die „Einsicht“, das „ultimative Gefühl“ haben, also doch wieder einen für dich verlässlichen Zugang.
Natürlich sind Gefühle in anderen Bereichen, alles andere als präzise und natürlich wurde das Haben dieses Gefühls von aussen suggeriert (Stichwort: Grundlage), aber das stört dich nicht weiter.
Die Unerreichbarkeit, die du auf Grund der fehlenden Zusammenhänge, notwendigerweise einführen musst, musst du am Ende wiederum komplett negieren, um deine Haltung zu rechfertigen => du willst lediglich die Konsequenz nicht ziehen.
closs hat geschrieben:Wenn Gott "ist", ist er Objekt. - Wenn er "nicht ist", handelt es sich fälschlicherweise um ein Objekt. - Aber das wissen wir nicht auf objektiver Wahrnehmungs-Ebene.
„Er“ soll ein Objekt sein, das man auf objektiver Wahrnehmungsebene (übrigens die einzige „Umgebung“, in der es um Objekte geht) nicht über Wissen erfassen kann.
Auf mich wirkt deine Aussage wie ein reines Wortspiel, mit dem einzigen Zweck der Suggestion rund um eine Inhaltsleere.
closs hat geschrieben:SilverBullet hat geschrieben:Ich vermute, diese „kindliche Vorstellung“ einer „(über-)wachenden Präsenz an deiner Seite“ (geboren aus reiner Suggestion) ist der gesamte „Umfang an Ideen“, was „Gott“ sein soll.
Das ist dann richtig, wenn es Gott nicht als Entität gibt - reine Glaubenssache. - Entweder "1" oder "0".
Moment, es geht doch in meiner Aussage um den „Umfang an Ideen, was Gott sein soll“.
Dieser „Umfang“ ist aktuell „in dir vorhanden“ => schau einfach nach…