Gut und Böse

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
janosch
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#1 Gut und Böse

Beitrag von janosch » Sa 28. Nov 2015, 12:28

Gibt es ein Gut und ein Böse, dessen absoluten Sinn man beschreiben könnte? Wenn es das gibt, dann wie könnte man das beschreiben oder wie kann das offenbart werden, außer wie die Bibel das tut? Wie "Gott=Christus", absolut gut ist, oder der "Teufel=Satan", absolut(?) böse ist?


Das Gute ist mit dem Bösen nicht überlebensfähig. Das Böse mit dem Guten sowieso nicht. Das Böse allein ist nicht überlebensfähig, nur deswegen, weil das Gute ihn als Gegengewicht hält. Also das heißt, der Teufel kann ohne GOTT nicht existieren, wobei GOTT kann ohne Teufel wunderbar existieren.

Das Gute ist allein überlebensfähig. NUR das Gute! Das zeigen unzählige Phänomene in unserem täglichen Leben.

Ein Wolfsrudel könnte keine Schafe aufnehmen, damit er ein Mitstreiter wird. Aber die Schafsherde könnte einen Wolf locker aufnehmen, wenn der Wolf sich anpassen würde, als Vegetarier.
Einen "gesunden Körper" mit Krankheit gibt es nicht, er verträgt keine Viren oder Bakterien, nur soviel, wie die gesunden/guten Zellen bekämpfen können. Sonst ist es aus.
Schönheit erträgt kein Biest, aber ein Biest kann Schönheit vertragen, das zeigt unser "ewiger" Wunsch, uns von unserem nicht erwünschten Biest zu befreien. Also langer Rede kurzer Sinn...

Eine Hölle kann mit dem Guten nicht bestehen, wie auch der Himmel nicht mit dem Bösen. Einen Himmel kann es ohne Hölle geben. (Synonym für vergeben und vergessen!) Wobei es eine Hölle ohne Himmel nicht geben kann, also das bedeutet, dass es eine Hölle immer geben muss, ewig bestehen muss. (Synonym für das verdorbene Böse, dass immer das "Böse" bleiben kann, um sich ewig zu erinnern an die bösen Taten. )

Der Gott=Christus war/ist sündenlos, verträgt kein Böses! Der Teufel verträgt kein Gutes, nur Böses von Anfang an... darum kämpft der Teufel mit absolut bösen Mittel, um das Gute zu besiegen. Und dieses Gute kann man mit dem absolut Guten, mit Christus besiegen. Der Kampf scheint im Moment unentschieden zu sein, sogar hat scheinbar das Böse die Oberhand, nur weil das Böse seine Knechte hat und das Gute nur Freiwillige.Interessant ist auch, dass der Mensch von Geburt an nicht "freiwillig" ist, sondern behaftet mit dem Bösen. Eigentlich das macht den freien Wille aus, wenn ich mich von "selbst" von diesem Joch des Teufels befreien kann. Man selbst entscheidet mit dem freien Willen, ob man die absolute Freiheit wieder gewinnen kann. Dadurch kennt der Teufel keine Freiheit, damit ist er nicht überlebensfähig.

ThomasM
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#2 Re: Gut und Böse

Beitrag von ThomasM » So 29. Nov 2015, 15:38

janosch hat geschrieben: Gibt es ein Gut und ein Böse, dessen absoluten Sinn man beschreiben könnte? Wenn es das gibt, dann wie könnte man das beschreiben oder wie kann das offenbart werden, außer wie die Bibel das tut? Wie "Gott=Christus", absolut gut ist, oder der "Teufel=Satan", absolut(?) böse ist?
Ob man das kann, sei dahingestellt. Man hat es versucht und alle Versuche sind gescheitert. Das ist ein starkes Indiz dafür, dass man nicht kann.
Auch die Bibel spricht nur relativ über gut. Gut ist, wer die Gesetze hält, böse ist, wer es nicht . Das war die traditionelle jüdische Einstellung.
Die Entdeckung des Christentums ist, dass dann alle Menschen böse sind, es niemanden gibt, der gut ist. Also verlieren die Qualifizierungen gut-böse ihren Sinn.

janosch hat geschrieben: Das Gute ist mit dem Bösen nicht überlebensfähig. Das Böse mit dem Guten sowieso nicht. Das Böse allein ist nicht überlebensfähig, nur deswegen, weil das Gute ihn als Gegengewicht hält. Also das heißt, der Teufel kann ohne GOTT nicht existieren, wobei GOTT kann ohne Teufel wunderbar existieren.
Das sind Behauptungen, die aber eine Definition der Begriffe erfordert. Also einen Nachweis. So würde ich sie nicht akzeptieren.
Definiert man gut z.B. als "Leben nach allen jüdischen Gesetzen", dann ist das Böse sehr wohl überlebensfähig und zwar dauerhaft.
Denn Menschen leben ganz gut damit, ab und zu mal die jüdischen Gesetze zu missachten.

janosch hat geschrieben: Ein Wolfsrudel könnte keine Schafe aufnehmen, damit er ein Mitstreiter wird. Aber die Schafsherde könnte einen Wolf locker aufnehmen, wenn der Wolf sich anpassen würde, als Vegetarier.
Es geht aktuell ein Video durchs Netz, über einen Tiger, der eine Ziege als Begleiter aufgenommen hat. Auch ein Wolfsrudel kann Schafe aufnehmen, wenn es genug andere Dinge zu fressen hat.

janosch hat geschrieben: Der Gott=Christus war/ist sündenlos, verträgt kein Böses! Der Teufel verträgt kein Gutes, nur Böses von Anfang an... darum kämpft der Teufel mit absolut bösen Mittel, um das Gute zu besiegen.
Gott hat viel Böses ertragen, auch Christus hat das getan. Und der Teufel war nach mythischen Überlieferungen einmal ein Engel Gottes.
Wieso wurde er zum Widersacher?
Darüber kann man nur spekulieren, ich habe letztens eine Geschichte gelesen, die annahm, dass der Teufel zu Gottes Widersacher wurde, weil Gott es ihm so befohlen hat.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Samantha

#3 Re: Gut und Böse

Beitrag von Samantha » Mo 30. Nov 2015, 07:43

Kann das Gute bestehen, wenn der Mensch seinen freien Willen ausnutzen darf?
Muss das Böse das Gute prüfen, damit das Gute sich dauerhaft bewähren kann?
Ist das Böse eine geöffnete Büchse der Pandora?

closs
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#4 Re: Gut und Böse

Beitrag von closs » Mo 30. Nov 2015, 08:42

Samantha hat geschrieben:Kann das Gute bestehen, wenn der Mensch seinen freien Willen ausnutzen darf?
Aus meiner Sicht NEIN, wenn man "gut" als Gott-Orientierung und "böse" als Ich-Orientierung versteht.

Nun ist das, was Du "freien Willen" nennst (aus meiner Sicht ein problematischer Begriff), natürlich auch das, was zu Gott hinführen kann. - Aber DASS es überhaupt den "freien Willen" gibt, macht die "Büchse der Pandora" erst auf.

Warum dann nicht den "freien Willen" abschaffen? Antwort: Weil Gott diesen will, um vom Menschen bewusst erkannt zu werden - aber eben um den Preis, dass es "gut" und "böse" gibt.

Insofern passt die Geschichte von Thomas:
ThomasM hat geschrieben:ich habe letztens eine Geschichte gelesen, die annahm, dass der Teufel zu Gottes Widersacher wurde, weil Gott es ihm so befohlen hat.
Genau das ist es.

Aber das wäre eine längere Geschichte - UND: den Begriff "freier Wille" sollte man sich ebenfalls angucken. - Aus meiner Sicht ist er missverstanden und wird vollkommen überschätzt.

Lena
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#5 Re: Gut und Böse

Beitrag von Lena » Mo 30. Nov 2015, 10:42

janosch hat geschrieben:Gibt es ein Gut und ein Böse, dessen absoluten Sinn man beschreiben könnte?

In der Bibel steht, dass wir Menschen wissen, was gut und böse ist.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Samantha

#6 Re: Gut und Böse

Beitrag von Samantha » Mo 30. Nov 2015, 12:03

closs hat geschrieben:Nun ist das, was Du "freien Willen" nennst (aus meiner Sicht ein problematischer Begriff), natürlich auch das, was zu Gott hinführen kann. - Aber DASS es überhaupt den "freien Willen" gibt, macht die "Büchse der Pandora" erst auf.
Natürlich ist der freie Wille beeinflusst durch vieles - trotzdem können wir doch vieles entscheiden. So gesehen hat Gott die Büchse der Pandora hingestellt und gesagt: nicht aufmachen, ist falsch. Wir hatten damit die Wahl, aber waren wohl überfordert, diese Wahl zu hinterfragen. Hatten die Menschen kein Vertrauen oder waren sie egoistisch? Kann ja nur beides gleichzeitig sein.


Warum dann nicht den "freien Willen" abschaffen? Antwort: Weil Gott diesen will, um vom Menschen bewusst erkannt zu werden - aber eben um den Preis, dass es "gut" und "böse" gibt.
Er schuf Menschen, die erst Wissen oder Erkenntnis erlangen mussten und somit auch den Unterschied zwischen gut und böse unterscheiden lernen mussten.

Pluto
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#7 Re: Gut und Böse

Beitrag von Pluto » Mo 30. Nov 2015, 12:49

Samantha hat geschrieben:Natürlich ist der freie Wille beeinflusst durch vieles - trotzdem können wir doch vieles entscheiden. So gesehen hat Gott die Büchse der Pandora hingestellt und gesagt: nicht aufmachen, ist falsch. Wir hatten damit die Wahl, aber waren wohl überfordert, diese Wahl zu hinterfragen. Hatten die Menschen kein Vertrauen oder waren sie egoistisch? Kann ja nur beides gleichzeitig sein.
closs hat geschrieben:Er schuf Menschen, die erst Wissen oder Erkenntnis erlangen mussten und somit auch den Unterschied zwischen gut und böse unterscheiden lernen mussten.
Woher willst du wissen, wie oder was Gott schuf?

Wir haben insofern einen feien Willen, wie dies zum überleben notwendig ist. Wir können aber nicht Dinge wollen, die uns nicht von vornherein gegeben sind. Z. Bsp. werde ich es nicht schaffen, Sprintweltmeister zu werden, selbst wenn ich es noch so sehr wollte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

ThomasM
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#8 Re: Gut und Böse

Beitrag von ThomasM » Mo 30. Nov 2015, 13:08

Pluto hat geschrieben: Z. Bsp. werde ich es nicht schaffen, Sprintweltmeister zu werden, selbst wenn ich es noch so sehr wollte.
Natürlich könntest du Sprintweltmeister werden. Du müsstest nur allen, die schneller laufen als du, ins Bein schießen.
Das wäre aber böse.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

closs
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#9 Re: Gut und Böse

Beitrag von closs » Mo 30. Nov 2015, 13:39

Samantha hat geschrieben:Natürlich ist der freie Wille beeinflusst durch vieles - trotzdem können wir doch vieles entscheiden.
Natürlich - aber das ist doch keine qualitative Aussagen. - Wie oft weiss jemand wirklich, was er entscheidet?

Samantha hat geschrieben:So gesehen hat Gott die Büchse der Pandora hingestellt und gesagt: nicht aufmachen, ist falsch.
"Wenn ihr Euch von mir löst, bekommt Ihr ein Problem" - was Adam und Eva aber nicht verstehen konnten. - Genauso wenig wie kleine Kinder verstehen können, warum Mama sagt: "Ihr dürft mit den Händen nicht auf die heiße Herdplatte tapsen". - Und dann "entscheidet" :?: das Kind trotzdem, es zu tun - weil es neugierig ist ("Es war anreizend, den Baum zu begreifen" wird Eva <hier sprachlich geglättet> in der Genesis zitiert). - Entscheidung???

Samantha hat geschrieben:Hatten die Menschen kein Vertrauen oder waren sie egoistisch?
Sie waren so, wie sie geschaffen waren: neugierig und ausgerichtet auf Erkenntnis - aber eben noch nicht entscheidungs-verantwortlich - genauso wie das Kind vor der heißen Herdplatte. - Aber Baum und Herdplatte sind notwendige Etappen auf dem Weg in ein Leben, das durch Eigen-Bewusstsein geprägt sein soll - und das wollte Gott, also musste er ihnen den Baum vor die Nase stellen.

Samantha hat geschrieben:Er schuf Menschen, die erst Wissen oder Erkenntnis erlangen mussten und somit auch den Unterschied zwischen gut und böse unterscheiden lernen mussten.
Eben. - Also rein in die "Ausgangsschleuse names Baum der Erkenntnis", Wanderjahre im Dasein und dann in Eigen-Erkenntnis zurück durch die "Eingangsschleuse Baum des Lebens".

Pluto
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#10 Re: Gut und Böse

Beitrag von Pluto » Mo 30. Nov 2015, 15:35

closs hat geschrieben:Wie oft weiss jemand wirklich, was er entscheidet?
Ich würde sagen, ein gesunder Mensch weiß das immer.


closs hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Er schuf Menschen, die erst Wissen oder Erkenntnis erlangen mussten und somit auch den Unterschied zwischen gut und böse unterscheiden lernen mussten.
Eben. - Also rein in die "Ausgangsschleuse names Baum der Erkenntnis", Wanderjahre im Dasein und dann in Eigen-Erkenntnis zurück durch die "Eingangsschleuse Baum des Lebens".
Hä! :o :?:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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