So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

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Magdalena61
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#1 So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von Magdalena61 » Di 3. Mai 2016, 23:59

Kein leichter Text.
Das da unten ist nur ein kurzer Ausschnitt.

Wenn Christen ihren Gott nicht mehr verstehen... und aus aktiven, begeisterten Nachfolgern im Angesicht dauerhaft belastender Ereignisse, Situationen und Entwicklungen (zwar immer noch) gläubige, aber etwas verwirrte Jünger werden, die sich (und Gott) immer weniger zutrauen und in so eine Art Warteposition rutschen---
Viele von uns können sich mit der in 1 Samuel beschriebenen Situation identifizieren. Wir wohnen zwar weder in Ziklag noch leben wir zur Zeit Sauls und Davids, aber wir haben vielleicht etwas mit David und seinen Leuten gemein: Der Feind mag in unser Gebiet eingedrungen sein zu einer Zeit, in der wir nicht da waren oder „schliefen“ und er hat uns vielleicht Dinge gestohlen, die uns sehr viel bedeuteten. Was auch immer es sein mag, wir können es letztlich Enttäuschung, Verlust von Hoffnung und Orientierung oder Verlust von Vision und Begeisterung nennen.
Quelle
Der Autor meint, die verunsicherten Jünger müssten selbst aktiv werden.

Ich weiß nicht, wie er sich das vorstellt, konkret. Ihr vielleicht?
Unser Problem ist nicht, dass wir Gott nicht gesehen haben. Wir haben ihn gesehen.

Das Problem ist, dass wir auch den Teufel gesehen haben.

Das Problem ist, dass wir erwarteten, dass unser Ziklag (was auch immer das sein mag) niemals ausgeraubt werden würde. Wir haben gehofft, dass Gott es irgendwie vor der Zerstörung bewahren würde. Aber die Dinge haben vielleicht einen anderen Lauf genommen. Dinge mögen in unserem Leben passiert sein, die wir nie erwartet hätten und plötzlich entdeckten wir, dass schlimme Dinge auch guten Menschen passieren. „Städte“ guter Menschen sind vielleicht von dem Feind unserer Seele überfallen worden.

Um diesen Pfeilen trotzen zu können, haben viele von uns sich dazu entschieden, unser Herz zu betäuben, damit es den Schmerz nicht mehr spürt und wir laufen einfach weiter auf dem, was wir „den Weg des Glaubens“ nennen. Es mag ein Weg voller Dienst und Werke sein, aber OHNE Begeisterung und die Wärme, die unsere Beziehung mit Gott einst hatte.
Viele finden diese Situation in Ordnung und weigern sich zuzugeben, dass es da Dinge gibt, die verloren gegangen sind und wieder erlangt werden müssen. Für viele ist es in Ordnung, einfach nur zu überleben, ohne Hoffnung und Träume, anstatt die lebendige Beziehung, die sie einst mit dem Herrn hatten, wieder zu verfolgen.

Ich habe festgestellt, dass Gott uns in diesem Zustand lässt, bis wir uns dafür entscheiden, dass wir uns ändern wollen. Bis wir nicht länger Kompromisse mit der Niederschlage schließen oder wir den Verlust akzeptieren und verstecken, sondern die Entscheidung treffen, allem, was uns gestohlen worden ist, nachzujagen und es wieder zu erlangen.
Quelle
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Pluto
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#2 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von Pluto » Mi 4. Mai 2016, 12:42

Magdalena61 hat geschrieben:Kein leichter Text.
In der Tat... schwierig.

Magdalena61 hat geschrieben:
Um diesen Pfeilen trotzen zu können, haben viele von uns sich dazu entschieden, unser Herz zu betäuben, damit es den Schmerz nicht mehr spürt und wir laufen einfach weiter auf dem, was wir „den Weg des Glaubens“ nennen. Es mag ein Weg voller Dienst und Werke sein, aber OHNE Begeisterung und die Wärme, die unsere Beziehung mit Gott einst hatte.
Viele finden diese Situation in Ordnung und weigern sich zuzugeben, dass es da Dinge gibt, die verloren gegangen sind und wieder erlangt werden müssen. Für viele ist es in Ordnung, einfach nur zu überleben, ohne Hoffnung und Träume, anstatt die lebendige Beziehung, die sie einst mit dem Herrn hatten, wieder zu verfolgen.
In einer solchen Situation befand ich mich etwa um die Jahrtausendwende. Ich wollte nicht mehr "mein Herz betäuben" und mir einreden, ich sei Christ. Einfach nur weiterleben, ohne Hoffnung war mir zu wenig. Deshalb habe ich mich damals entschieden den Glauben zu hinterfragen, was mich schließlich völlig aus "der Bahn" warf: Ich konnte hinter dem Glauben keinen Gott finden. Er schien mir viel irgendwie unwirklich, surreal.

Ich wurde mit jeder Frage ungläubiger, wollte wissen, nicht glauben (wie es einst Carl Sagan sinngemäß sagte). Dabei fühlte ich eine geistige Befreiung die ich bis dahin nicht kannte. Ich bekam wieder Hoffnung und fand realistische Ziele in meinem Leben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

2Lena
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#3 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von 2Lena » Do 5. Mai 2016, 14:18

Das war wirklich nicht einfach - liebe Magdalena61.
Aber was ist schon einfach?

Hallo Pluto,

es mag sein, dass du ein Gefühl der Befreiung hattest, als du dich von irgendwelchen unsinnigen Glaubensvorstellungen befreit hattest. Dabei gleichzeitig die kostbaren Ideen über Bord zu werfen, sehe ich als recht großen Unsinn an. Was hast du eigentlich geprüft?

Befreit von den “Amalikitern” wirst du nicht dadurch dass du nicht mehr gläubig bist, lieber Pluto. Die treiben es (ohne die Grundsätze der Bibel) noch viel, viel schlimmer, sodass ein Log (לג Log Maß für Flüssigkeit, ungefähr bis ein halber Liter) Tränen gar nicht mehr ausreicht, um (צוק zok) Bedrängnis zu beschreiben. Es geschah in (צקלג) Ziklag, als das Volk Davids von den Amalekitern vertrieben wurde. Natürlich kann man die Geschichte auch noch andersrum lesen. Da wird alles über einen Kamm geschoren. Gemacht wird nur was angeschafft wird. (צקלג) muss dann aber anders geteilt werden, wo Mühen herrschen, einer falsch dirigiert.

David דוד heißt u.a. geliebt דוד. In diesen Abschnitten zeigen sich die großen Beispiele der Liebeslehre. Darüber hinaus hatte der geschichtliche David viel legendenhaftes. עמל amal sind Mühen. Es hatten die Israeliten ein strenges Gesetz, wo sie einen "Amalekiter" erwischen - ausrotten! Das Leben soll leicht gehen ...

Der Bericht in Samuel 1.30 ist nicht nur das geschichtliche Ereignis allein. Die Amelikiter waren in das Mittagsland eingefallen. Die schlimme Situation ist auch bei den Propheten beschrieben. Du findest sie ebenso in den Geschichtsbücher. Die feine Hochkultur in Ägypten (Mittag = Zenit) hatte Begehren erweckt bei den Nachbarvölkern. Gleichzeitig kam auch Lust am Herrschen. Man braucht ja nur anzuschaffen, dann kommen all die Herrlichkeiten, notfalls statt Butterbrot mit Peitsche. Geschichtlich war es so, dass die Assyrer in Ägypten einfielen und das Land destabilisiert hatten. Ich denke, schon allein der Geschichtsatlas erzählt recht viel über die Veränderungen der Lande.

Die Philister (Eindringlinge und Eroberer) wollten nicht mit David und seinen Leuten zusammenarbeiten. Sie fanden bei der Rückkehr dann alles zerstört vor. Aber David (geliebt sein) hielt fest am “Herrn” am “wie es sein soll”, an den Grundregeln des Schöpfers.

Um die Grundregeln in heutiger Situation zu sehen:
Jede Hochkultur weckt Begehrlichkeiten. Ich wundere mich, warum ich seit Tagen immer wiedergefragt werde, was ich von Schätzen halte. Meine Meinung ist: Die unsichtbaren wirken stärker als sichtbare Schätze. Schon zwei Nachbarn versuchten zu erfahren, ob ich irgendwelche versteckte Keller (Schätze) auf der Baustelle hätte. Da muss ein Gerücht umgehen, dass ausgerechnet in den armseligsten Häusern die Schätze der Burgruinen versteckt seien. Ich sehe nur Mühen mit Bauarbeiten, bin dazu froh, dass ich Wände einigermaßen richtig verputzen kann. Wenn fast jeder diese Arbeit machen würde, statt nach Schätzen zu jagen, um sich irgendwelche Sklaven für die Schwerarbeit zu holen, hätten wir weniger Umweltschäden. Es gäbe vernünftige Häuser und Leute mit mehr Kenntnissen. Schon vor langer Zeit hatten die “Amalikiter”, die Mühen - mit all ihren Anschaffern vielerlei Leute aus etlichen Ländern verjagt.

Es waren die Strapazen der Erzgewinnung, denen sie schon vor Jahrtausenden entflohen sind. Die ersten Umweltschäden, rauchende Kohlemeiler und städtische Ansammlungen waren Anlass für Katastrophen und Hunger erleiden. Es waren die Hungersnöte, die Leibeigene auf Wanderschaft trieben vor langer Zeit, als Machtgehabe von Kaisern und Königen das Leben erschwerte. Jahrhunderte später war wieder das gleiche Thema in anderer Art vorhanden. Diesmal wurde Amerika besiedelt. Wir erleben eine noch höhere Stufe der Ausbeutung. Maschinen machen zwar all die Schwerarbeit. Doch kein Mensch kann mehr selbständig leben. Die Industrieländer verursachten das Elend in den Dritteweltländern. Ob welche den Rückschlag nun aushalten - oder etwa selbst unter rollende Räder geraten?

David hatte auf den Herrn vertraut. Die Gesetze der Liebe kennen wir im NT. Ob man bisher je über die Auswirkungen nachgedacht hat und vor der eigenen Haustüre rumkehrt?

Hemul
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#4 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von Hemul » Do 5. Mai 2016, 21:15

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Denke bitte immer daran. Der Gott der Bibel sieht und merkt sich auch alles. ;)
Das dachte ich als 12-jähriger Junge auch.
Doch heute bezweifle ich das.
Nicht nur Du-nicht nur Du. Selbst treue Männer wie z.B. der Psalmist Asaf oder der Prophet Jeremia sind gem. Psalm 73:1-17 u. Jeremia 12:1+2 "fast" daran verzweifelt. Aber nur "fast"-wenn es dort wie folgt heißt:

Das scheinbare Glück der Gottlosen
1 Ein Psalm von Asaf.Ich weiß es: Gott ist gut zu Israel, / zu Menschen mit reinem Gewissen. 2 Und ich, fast wäre ich gestolpert, / um ein Haar wäre ich gestürzt. 3 Als ich sah, wie gut es den Gottlosen ging, / wurde ich selbst auf die Maulhelden neidisch. 4 Sie leiden keine Qualen, / sie sind gesund und wohlgenährt. 5 Sie sind frei von den Lasten gewöhnlicher Menschen / und werden nicht mit den anderen geplagt. 6 Darum tragen sie ihren Stolz wie eine Kette am Hals, / Gewalt umhüllt sie wie ein Gewand. 7 Aus dem Fett glotzt ihr Auge hervor, / Einbildungen überfluten ihr Herz. 8 Höhnisch und boshaft reden sie, / setzen zynisch Menschen unter Druck. 9 Sie reißen ihr Maul bis zum Himmel hin auf, / ihre Zunge verschont nichts auf der Erde. 10 Darum läuft selbst Gottes Volk ihnen nach / und lauscht begierig auf ihr Geschwätz. 11 "Gott merkt ja doch nichts", sagen sie
. / "Wie will der Höchste das wissen?" 12 Ja, das sind die, die Gott verachten; / ungestört mehren sie ihre Macht. 13 Ganz umsonst hielt ich mein Herz rein, / wusch in Unschuld meine Hände; 14 war ich doch geplagt den ganzen Tag / und bin jeden Morgen schon gestraft.

Jeremia in innerer Not
1 Du bist gerecht, Jahwe, wie könnte ich nur mit dir streiten? / Dennoch muss ich über das Recht mit dir reden. / Warum haben die Bösen Erfolg? / Weshalb können Abtrünnige sorglos sein? 2 Du hast sie gepflanzt, und sie haben Wurzeln geschlagen; / sie wachsen heran und bringen auch Frucht. / Doch nur in ihrem Reden bist du nah, / in ihrem Gewissen aber fern.

Wie Dir sicherlich bekannt sein sollte haben beide mit der Hilfe Gottes noch rechtzeitig die Kurve gekriegt. Auch bei Dir habe ich
die Hoffnung noch nicht völlig aufgegeben. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#5 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von Magdalena61 » So 8. Mai 2016, 04:28

Thema abgetrennt: Die Probleme des Herrn Kubitza mit dem AT
Thema abgetrennt: Die Amalekiter waren nicht die Bösen

Thema ins Bibelform verschoben.

Bitte hier keine Bibel- und Glaubenskritik üben- es gibt genügend Foren, in denen ihr das tun könnt.
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#6 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von Magdalena61 » So 8. Mai 2016, 04:43

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:
Um diesen Pfeilen trotzen zu können, haben viele von uns sich dazu entschieden, unser Herz zu betäuben, damit es den Schmerz nicht mehr spürt und wir laufen einfach weiter auf dem, was wir „den Weg des Glaubens“ nennen. Es mag ein Weg voller Dienst und Werke sein, aber OHNE Begeisterung und die Wärme, die unsere Beziehung mit Gott einst hatte.
Viele finden diese Situation in Ordnung und weigern sich zuzugeben, dass es da Dinge gibt, die verloren gegangen sind und wieder erlangt werden müssen. Für viele ist es in Ordnung, einfach nur zu überleben, ohne Hoffnung und Träume, anstatt die lebendige Beziehung, die sie einst mit dem Herrn hatten, wieder zu verfolgen.
In einer solchen Situation befand ich mich etwa um die Jahrtausendwende. Ich wollte nicht mehr "mein Herz betäuben" und mir einreden, ich sei Christ. Einfach nur weiterleben, ohne Hoffnung war mir zu wenig. Deshalb habe ich mich damals entschieden den Glauben zu hinterfragen, was mich schließlich völlig aus "der Bahn" warf: Ich konnte hinter dem Glauben keinen Gott finden. Er schien mir viel irgendwie unwirklich, surreal.
Warst du davor denn ein aktiver Christ gewesen? Jemand, der regelmäßig in die Gemeinde ging, auch zu Hause betete und seine Kinder die Wege Gottes lehrte?

Doch eher nicht (?).

Von Taufscheinchristen spricht der Artikel da oben nicht. Solche sind vielleicht eine Weile lang mitgelaufen, aber eine lebendige Beziehung zu Gott findet man bei solchen nicht, eher eine Beziehung zu ihrer Kirche als sozialem Umfeld bzw. zu einem Leben nach dessen Regeln.

Wenn jemand christlich erzogen wurde, kommt immer irgendwann ein Punkt, an welchem er sich überlegen muss, ob er sich Gott nähern oder Gott aus seinem Leben ausschließen will.

Solche Leute sind aber nicht gemeint in dem Artikel. Sondern Gläubige, die- wie Hiob- dem HERRN ergeben sind, und dann aufgrund der Umstände ihren Gott nicht mehr verstehen.
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ThomasM
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#7 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von ThomasM » So 8. Mai 2016, 13:11

Magdalena61 hat geschrieben: Solche Leute sind aber nicht gemeint in dem Artikel. Sondern Gläubige, die- wie Hiob- dem HERRN ergeben sind, und dann aufgrund der Umstände ihren Gott nicht mehr verstehen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es die "Umstände" sind, die dazu führen, dass man Gott nicht mehr versteht.

Meines Erachtens sind es die Vorstellungen, die sich die Menschen gemacht haben, Vorstellungen - Bilder - die man automatisch macht, wenn man an Gott denkt und an das, was man von ihm gelernt hat.
Bilder, von denen man vergisst, dass es Bilder sind.
Und die einen dann vom Glauben weg treiben, wenn sie zerstört werden, weil sie nicht mit der Realität Gott mithalten können.

Hiob:
Jemand, dessen Gottesbild war, dass ein Gottesfürchtiger sicher ist vor den Zerstörungen, die Leben anrichten kann, Jemand, der glaubte, in Gottes Hand allem widerstehen zu können. Bis dann die Feinde und Unglücke kamen, die ihm Wohlstand, Kinder und Gesundheit raubten.
Dabei ist das Bild falsch und richtig. Es ist falsch, weil man als Glaubender vor keinem Unglück gefeit ist. Es ist richtig, weil man mit Gott alles Unglück ertragen kann.

Die Gesetzlichen:
Das sind Menschen, denen die Gesetze Gottes alles ist. Die die Welt ordnen in erlaubt und verboten und alles, was nicht explizit erlaubt ist, ist verboten. Die glauben, man müsste nur nach dem Gesetz Gottes leben, um in seinen Augen gut da zu stehen.
Deren Bild dann zerbricht, wenn sie merken, dass gerade ihr Bemühen, die Gesetze zu halten, dazu führt, dass sie sie brechen. Die bemerken, dass sie gar nicht in der Lage sind, Gottes Gesetze zu halten.
Auch dieses Bild ist falsch und richtig. Falsch, weil es nicht die Gesetze sind, die Gott will. Richtig, weil die Gesetze eine Konsequenz dessen sind, was Gott will.

Die lieber-Vater Christen:
Das sind Menschen, deren Bild von Gott der liebende Vater ist. Bei dem man geborgen ist, der zu einem hält, der einen tröstet, der einem nahe ist.
Deren Bild zerbricht, wenn sie erkennen, dass Gott auch Gericht halten kann, dass Menschen auch ausgeliefert werden, ohne dass Gott nahe zu sein scheint.
Auch dieses Bild ist falsch und richtig. Falsch, weil Gott mehr ist als der Vater, weil er alle Gegensätze in sich vereint, auch die, die nicht mit dem Vaterbild vereinbar sind. Richtig, weil Gott auch der Vater ist.

Usw. usw.

Wir können nicht vermeiden, dass wir uns ein Bild von Gott machen.
Aber wir können vermeiden, dass unser Glaube zerbricht, wenn das Bild zerbricht. Wenn wir uns immer wieder klar machen, dass es ein Bild ist. Dass wir dadurch immer nur Teile der Realität erfassen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

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#8 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von Pluto » So 8. Mai 2016, 23:29

Magdalena61 hat geschrieben:Warst du davor denn ein aktiver Christ gewesen? Jemand, der regelmäßig in die Gemeinde ging, auch zu Hause betete und seine Kinder die Wege Gottes lehrte?

Doch eher nicht (?).

Von Taufscheinchristen spricht der Artikel da oben nicht. Solche sind vielleicht eine Weile lang mitgelaufen, aber eine lebendige Beziehung zu Gott findet man bei solchen nicht, eher eine Beziehung zu ihrer Kirche als sozialem Umfeld bzw. zu einem Leben nach dessen Regeln.

Wenn jemand christlich erzogen wurde, kommt immer irgendwann ein Punkt, an welchem er sich überlegen muss, ob er sich Gott nähern oder Gott aus seinem Leben ausschließen will.
Du irrst.
Ich wurde christlich erzogen und wäre vermutlich Christ geblieben, wenn der Reli-Lehrer nicht gewesen wäre. Er sagte mir, das Gott alles sehen würde was jeder Mensch tut. Das hat mir damals als 12-jähriger einen riesen Schrecken eingejagt.
Das hätte er nicht tun müssen, denn später wusste ich, dass er gelogen hatte.
Auch Gott, wenn es ihn gibt, kann nicht alles sehen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#9 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von Kingdom » Mo 9. Mai 2016, 12:14

Pluto hat geschrieben:
Magdalena61 hat geschrieben:Warst du davor denn ein aktiver Christ gewesen? Jemand, der regelmäßig in die Gemeinde ging, auch zu Hause betete und seine Kinder die Wege Gottes lehrte?

Doch eher nicht (?).

Von Taufscheinchristen spricht der Artikel da oben nicht. Solche sind vielleicht eine Weile lang mitgelaufen, aber eine lebendige Beziehung zu Gott findet man bei solchen nicht, eher eine Beziehung zu ihrer Kirche als sozialem Umfeld bzw. zu einem Leben nach dessen Regeln.

Wenn jemand christlich erzogen wurde, kommt immer irgendwann ein Punkt, an welchem er sich überlegen muss, ob er sich Gott nähern oder Gott aus seinem Leben ausschließen will.
Du irrst.
Ich wurde christlich erzogen und wäre vermutlich Christ geblieben, wenn der Reli-Lehrer nicht gewesen wäre. Er sagte mir, das Gott alles sehen würde was jeder Mensch tut. Das hat mir damals als 12-jähriger einen riesen Schrecken eingejagt.
Das hätte er nicht tun müssen, denn später wusste ich, dass er gelogen hatte.
Auch Gott, wenn es ihn gibt, kann nicht alles sehen.

Hallo Pluto von wo wusstest Du, das einer der das Universum erschaffen kann, nicht alles sehen kann?

Ich möchte lediglich verstehen, wie Du etwas wissen konntest, das man ja nicht wissen kann, wenn man Gott nicht kennt.

Lg Kingdom

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#10 Re: So lange es Diebe gibt, wird es auch Diebstahl geben

Beitrag von Kingdom » Mo 9. Mai 2016, 12:19

Ich habe festgestellt, dass Gott uns in diesem Zustand lässt, bis wir uns dafür entscheiden, dass wir uns ändern wollen. Bis wir nicht länger Kompromisse mit der Niederschlage schließen oder wir den Verlust akzeptieren und verstecken, sondern die Entscheidung treffen, allem, was uns gestohlen worden ist, nachzujagen und es wieder zu erlangen.

Der Mensch trifft immer die Enscheidung ob er seinen Blick auf das Sichtbare richtet oder auf das Unsichtbare. Ob er seinen Blick gegen oben richten will oder gegen unten.

Wer aber den Blick auf das richtige Fundament richtet, dem wird der Sturm nichts rauben können.

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