Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#51 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von Pluto » Mi 22. Mär 2017, 17:58

manden1804 hat geschrieben:Pluto , das ist dein Problem ! Du bist VIEL zu wenig engagiert .
Halten wir fest:
Du hast deine Meinung zur Bibel innert zwei Tagen radikal geändert!

Wie eine Fahne im Wind. — Und das soll man ernst nehmen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#52 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von manden1804 » Mi 22. Mär 2017, 18:48

Pluto hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Pluto , das ist dein Problem ! Du bist VIEL zu wenig engagiert .
Halten wir fest:
Du hast deine Meinung zur Bibel innert zwei Tagen radikal geändert!

Wie eine Fahne im Wind. — Und das soll man ernst nehmen?

Nicht radikal ! Aber ich sage , dass die Bibel NICHT das WORT GOTTES ist , weil sie Fehler und Widersprüche enthält .
Sie ist nur Menschenwerk , allerdings besser als die Schriften der anderen Religionen . Aber sie führt NICHT zum Ziel !
Und vor wenigen Tagen habe ich das wieder erkannt , nachdem ich versucht habe , mich an der Bibel zu orientieren .
Gott segne euch alle .

Benutzeravatar
Tyrion
Beiträge: 828
Registriert: Mo 21. Nov 2016, 00:24

#53 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von Tyrion » Mi 22. Mär 2017, 19:27

ThomasM hat geschrieben:Wer Recht hat, lässt sich objektiv nicht ermitteln. Aber letztlich solltest du dir darüber im Klaren sein, dass auch deine Vorstellung selbstgestrickt ist und eine Abwehrmaßnahme gegen Dinge, die du nicht hören willst.

Keine Sorge, ich bin mir dessen bewusst. Sowohl, was die Objektivität betrifft als auch, dass meine Vorstellungen selbstgestrickt sind.

Abwehrmaßnahme - das weiß ich allerdings nicht. Ich fände ja ein zweites Leben attraktiv - ich will ja nicht sterben. Und so ein zweites Leben ist ja nicht auf das Christentum beschränkt. Dass ich die Bibel so kritisch sehe und das alttestamentarische Gottesbild ablehne, heißt ja nicht, dass ich deshalb ein ewiges Leben ablehne. Ich habe nur Probleme mit der Ewigkeit. Und da muss ich selbst interpretieren.
Wenn das ewige Leben so ist, wie ich mir das vorstelle, will ich es nicht. Diese wenn-dann-Verknüpfung ist hierbei wichtig. Wenn es anders ist, als ich es mir vorstelle, dann ist es vielleicht "absolut toll". Ich (!) kann es mir nur nicht vorstellen (meine Vorstellung, selbstgestrickt, klar) ;)

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#54 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von ThomasM » Do 23. Mär 2017, 09:39

Tyrion hat geschrieben: Abwehrmaßnahme - das weiß ich allerdings nicht. Ich fände ja ein zweites Leben attraktiv - ich will ja nicht sterben. Und so ein zweites Leben ist ja nicht auf das Christentum beschränkt. Dass ich die Bibel so kritisch sehe und das alttestamentarische Gottesbild ablehne, heißt ja nicht, dass ich deshalb ein ewiges Leben ablehne. Ich habe nur Probleme mit der Ewigkeit. Und da muss ich selbst interpretieren.
Wenn das ewige Leben so ist, wie ich mir das vorstelle, will ich es nicht. Diese wenn-dann-Verknüpfung ist hierbei wichtig. Wenn es anders ist, als ich es mir vorstelle, dann ist es vielleicht "absolut toll". Ich (!) kann es mir nur nicht vorstellen (meine Vorstellung, selbstgestrickt, klar) ;)
Dann liegen wir ja gar nicht so weit auseinander, nur eben in dem Empfinden dessen, was das Ergebnis ist.

Es ist offensichtlich, dass der Wunsch, ewig zu leben, sich aus der Angst vor dem Sterben ergibt. Das nicht-Sterben-Wollen ist im Leben und auch in uns grundsätzlich angelegt. Unsere Erfahrung zeigt, dass Leben sehr schön sein kann, voller Freude und Glück.

Aber die Erfahrung lehrt uns auch den berühmten Spruch "Alt werden ist nichts für Weicheier". Das geht so weit, dass man den Tod herbeisehnt, nur damit es endlich vorbei ist. Das macht klar, dass ein ewiges Leben nicht erstrebenswert ist, wenn man so bleibt, wie man aktuell ist. Im Altertum hat man das vermutlich noch nicht so kompliziert gesehen, aber für die heutige Zeit ist das eine valide Feststellung.

Wenn man sich das ewige Leben vorstellt, dann wird man geleitet von seinem Weltbild.
Du verbindest den Begriff mit Christentum und dann mit dem, was du im AT liest.
Ich verbinde es mit meinem Erleben von Gott und dem, was ich im NT lese

Dir sollte eigentlich klar sein, dass die Darstellungen in der Bibel geprägt ist vom Denken der damaligen Zeit. Und im Altertum war die Sicht auf Gott und die Welt noch recht einfach gestrickt. Gott wurde gesehen als totalitärer Herrscher, den man mit Opfern friedlich stimmen musste, sonst war man ganz schnell ziemlich tot. Und Gott hatte auch das Recht, so willkürlich zu agieren.
Du lehnst dieses Bild ab, weil du in einer anderen Zeit lebst. Und weißt du was: die absolute Mehrheit aller Christen heutzutage tun das ebenfalls. Die Menschen, die dem alten Gottesbild anhängen, sind in sehr starker Minderheit.

Die Frage für mich ist also, warum du deine Reaktionen an einem Bild ausrichtest, das nur noch von einem extrem winzigen Bruchteil der Christen vertreten wird. Warum orientierst du dich nicht an dem Bild, das die Mehrheit der Christen hat? Weil deine Ablehnung dann nicht so klar und einfach wäre?
Das ist der Grund, warum ich das Wort "Abwehrmaßnahme" verwende.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
Christian41285
Beiträge: 1507
Registriert: So 13. Nov 2016, 15:36
Wohnort: Bergisch Gladbach bei Köln
Kontaktdaten:

#55 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von Christian41285 » Do 23. Mär 2017, 11:50

Christian41285 hat geschrieben:We can,t

SSee


Ich hab Gott in der Bibel gefunden

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#56 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von manden1804 » Do 23. Mär 2017, 11:57

Christian , der Gott der Bibel und aller Religionen ist menschengemacht , wobei die Religionen einiges richtig erkannt haben .

dass er alles erschaffen hat , und dass er das Beste für seine Geschöpfe will .
Gott segne euch alle .

Benutzeravatar
Tyrion
Beiträge: 828
Registriert: Mo 21. Nov 2016, 00:24

#57 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von Tyrion » Do 23. Mär 2017, 22:09

ThomasM hat geschrieben:Es ist offensichtlich, dass der Wunsch, ewig zu leben, sich aus der Angst vor dem Sterben ergibt.

Zumiest richtig. Ich persönlich habe nur bedingt Angst vor dem Tod (vor dem Prozess des Sterbens schon eher, da der sehr unangenehm sein kann). Genau genommen habe ich gar keine Anst vor dem Tod selbst. Ich bin nur sehr neugierig und würde durchaus bedauern, vieles nicht mehr untersuchen zu können bzw. erleben zu können, aber Angst davor, etwas zu verpassen, habe ich nicht. Bedauern ja, Angst nein.

Das nicht-Sterben-Wollen ist im Leben und auch in uns grundsätzlich angelegt.

Stimmt, was evolutiv (ultimat) von Vorteil für die Spezies ist.

Unsere Erfahrung zeigt, dass Leben sehr schön sein kann, voller Freude und Glück.

Auch klar (ich hoffe jedenfalls, dass das für sehr viele zutrifft).

Das macht klar, dass ein ewiges Leben nicht erstrebenswert ist, wenn man so bleibt, wie man aktuell ist.

Stimmt auch. Aber daraus zu schließen, dass plötzlich etwas ganz anderes käme, ist doch reines Wunschdenken und wenig realistisch.

Wenn man sich das ewige Leben vorstellt, dann wird man geleitet von seinem Weltbild.
Du verbindest den Begriff mit Christentum und dann mit dem, was du im AT liest.
Ich verbinde es mit meinem Erleben von Gott und dem, was ich im NT lese

Natürlich spielt immer die Kultur mit hinein, in der man aufgewachsen ist, in der man sozialisiert wurde.

Dir sollte eigentlich klar sein, dass die Darstellungen in der Bibel geprägt ist vom Denken der damaligen Zeit. Und im Altertum war die Sicht auf Gott und die Welt noch recht einfach gestrickt. Gott wurde gesehen als totalitärer Herrscher, den man mit Opfern friedlich stimmen musste, sonst war man ganz schnell ziemlich tot.

Natürlich. Und deshalb ist das auch nur ein Bild, nicht real. Das ist menschengemacht. Die Bibel "spricht" keine Wahrheit, sondern ist eine Mythen- und Sagenammlung. Nichts weiter. Und das AT zeigt dassehr deutlich. Nur warum sollte das NT glaubhafter sein, wenn das AT großteils Mist ist (plakativ ausgedrückt).

Du lehnst dieses Bild ab, weil du in einer anderen Zeit lebst.

Natürlich. Würde ich in einer altertümlichen, primitiven, absolutistischen Kultur leben, in der ständig Menschen für Kleinigkeiten zu Tode gefoltert werden und das als Schauspiel inszeniert wird und schon Kinder dabei zusehen und dabei Grillfleisch genießen, würde ich anders denken. Ich bin im Rahmen der idividuelen Freiheit, der Menschenrechte und der Menschenwürde sozialisiert worden. Daher interpretiere ich Vieles in der Bibel als menschenverachtend, primitiv und grausam. Folglich lehne ich diese Vorstellungen als Ideal ab. Ich habs nicht so mit dem Kindermorden (als ein Beispiel).

Und weißt du was: die absolute Mehrheit aller Christen heutzutage tun das ebenfalls. Die Menschen, die dem alten Gottesbild anhängen, sind in sehr starker Minderheit.

Natürlich weiß ich das, ich bin ja nicht debil. Auch im Islam ist der Großteil gemäßigt und tötet keine Ungläubigen. Gerade die Minderheit macht mir Sorge. Und gerade die Minderheit ist sehr aktiv, ihre kruden "Moral"vorstellungen durchzusetzen und gerade diese Minderheit ist potentiell gefährlich.

Unabhängig davon habe ich ja auch für mich darüber nachgedacht, ob Gott existieren kann, ob er eistiert (usw.). Insofern habe ich mich auch primär mit den Beschreibungen der Bibel auseinandergesetzt, da ich eben hier aufgewachsen bin. Und daher nehme ich die Bibel als Maßstab. Dass nur wenige Christen die Bibel wortwörtlich auslegen, ist beruhigend, macht die Bibel an sich aber nicht besser.

Die Frage für mich ist also, warum du deine Reaktionen an einem Bild ausrichtest, das nur noch von einem extrem winzigen Bruchteil der Christen vertreten wird.

Weil das Schritt 1 ist: Die Bibel ist menschengemacht, weder heilig noch Gottes Wort. Folglich sind die Erzählungen darin nicht oder nur teilweise eingeschränkt glaubwürdig. Folglich sind meine "kindlichen", anerzogenen Bilder, die ich von Gott habe, nichtig. Das ist für meine eigenen Anschauung, was Gott sein könnte, wichtig.

Warum orientierst du dich nicht an dem Bild, das die Mehrheit der Christen hat?

Warum sollte ich? Wird dieses Bild dadurch wahr, dass viele zu diesem flüchten, um die anderen Aussagen der Bibel zu verdrängen? Nein, sicher nicht.

Weil deine Ablehnung dann nicht so klar und einfach wäre?

Möglich - man sucht ja klare Argumente und nimmt keine schwammigen, diffuseren, wenn man etwas erörtert.

Das ist der Grund, warum ich das Wort "Abwehrmaßnahme" verwende.

Ich fahre quasi zweigleisig.

Ich will einerseits ganz einfach in meinem Leben in Ruhe gelassen werden, nicht von Christen bedrängt und diskriminiert werden. Gerade die eher fundamentalistischeren Christen sind Menschen, die mich und meinen Lebensstil verurteilen und teils auch bekämpfen. Hätten sie politische Macht, würde ich sicherlich aktiv bedrängt werden oder müsste mich verstellen, verstecken usw. Moralisch werde ich sicherlich auch von relativ normalen Christen abschätzig bewertet und würde diskriminiert werden, wenn ich meien Lebensstil offen führen würde. Zudem kenne ich Beispiele, in denen von Christen direkt Leid verursacht wurde, weil Christen aufgrund ihres Glaubens Menschen, die anders sind, diskriminieren.
Da sist die eine Seite, weshalb sicherlich sog. "fromme Sprüche" bei mir Aversionen wecken, weil ich diese meist als bigott erlebt habe und mit vorstellen kann, wie schnell das in Anlehnung umkippen dürfte.
Andererseits habe ich mich intensiv mit Gott und Gottesbildern auseinandergesetzt, da es ja nicht so einfach ist, jeden Glauben an Gott abzulegen. Wir haben als Mensch einen Hang dazu, Mystik anzunehmen, diffus an irgendwas glauben zu wollen. Ich hatte, als ich den Weg begann, kein Interesse, einfach der Mehrheit zu folgen und irgendwas weichgespült zu glauben, um halt was positives zu glauben. Nein, es muss ja irgendwie sinnvoll sein. Biblische Mythen sind in meinen Augen ziemlich sinnfrei, da widersprüchlich, oft brutal, misanthropisch, böse usw. Also: Ablehnung - und kein Interesse, positive Seiten zu isolieren und zwanghaft das dann als selbstgebastelten Glauben anzunhemen. Was bleibt übrig? Alle anderen Vorstellungen, was oder wie Gott sein könnte. Inklusive Vorstellungen von Seele, Seelenwanderung oder Wiedergeburt ohne Gott. Seele als Teil der Natur ohne Gott als Auslöser... Ich habe bisher nichts gefunden, was in meiner Vorstellung passt. Seele ohne Gott wäre möglich, aber unplausibel - ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür.

In den Diskussionen hier vermischen sich sicherlich die beiden Gleise. Dann klingt es vermutlich teils recht oberflächlich, warum oder wie ich gegenrede, wenn ich wieder nette, rosaplüschige Glaubenssprüche höre oder Beitrüäge von Fanatikern lesen muss, bei denen mir regelmäßig der Unterkiefer runterklappt. Zudem hatte ich immer schon eine Art Gerechtigkeitsfimmel - und das Leid, das Christen erzeugen oder erzeugt haben, finde ich zutiefst unfair. Wasser predigen, aber Wein saufen. Friedfertigkeit auf die Fahnen schreiben, aber Menschen aktiv zerstören (betrifft icht jeden, klar, so extrem sind es Ausnahmen, aber aus dem Glauben heraus haben manche Menschen kaum noch Grenzen - oder gar keine mehr).

manden1804
Beiträge: 4068
Registriert: Sa 25. Feb 2017, 13:49
Wohnort: Roth

#58 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von manden1804 » Fr 24. Mär 2017, 08:11

Es gibt ein ewiges Leben , weil es einen Gott gibt , der es geben kann . Und dieser Gott ist KEINER der von den menschlichen Religionen
erfundener Gott ! Da liegt der Hase im Pfeffer ! Da könnt ihr noch jahrelang sinnlos um den heissen Brei diskutieren .
Gott segne euch alle .

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#59 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von ThomasM » Fr 24. Mär 2017, 13:25

Tyrion hat geschrieben: Natürlich. Und deshalb ist das auch nur ein Bild, nicht real. Das ist menschengemacht. Die Bibel "spricht" keine Wahrheit, sondern ist eine Mythen- und Sagenammlung. Nichts weiter. Und das AT zeigt dassehr deutlich. Nur warum sollte das NT glaubhafter sein, wenn das AT großteils Mist ist (plakativ ausgedrückt).
Glaubst du, dass die Natur auch nur ein Mythos ist und "menschengemacht", nur weil sie die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten höchst unterschiedliche Vorstellungen davon gemacht haben, wie sie funktioniert?

Komisch, dass du nicht auf Gott übertragen kannst, was bei der Natur selbstverständlich ist. Die Natur ist die Natur, sie war schon immer so, wie sie ist.
Früher dachten die Menschen sich Modelle aus (z.B. Flogistron Theorie oder Dinge wie Gravitationskraft), die ausdrückten, wie die Natur funktioniert. Später verwarf man das dann und machte sich andere Vorstellungen (z.B. Oxidation bei Verbrennung oder gekrümmte Raumzeit). Das ist eben die heutige Vorstellung. Und nur weil das früher großer Mist war, heißt das nicht, dass die Menschheit nicht dazugelernt hat. Es sind aber auch Modelle, die eventuell immer noch falsch sind.

Genauso sehe ich das bei den Gottesbildern. Ja, sie ändern sich mit der Zeit und sie können auch heute noch falsch sein. Aber trotzdem lernt die Menschheit dazu.

Tyrion hat geschrieben:
Die Frage für mich ist also, warum du deine Reaktionen an einem Bild ausrichtest, das nur noch von einem extrem winzigen Bruchteil der Christen vertreten wird.
Weil das Schritt 1 ist: Die Bibel ist menschengemacht, weder heilig noch Gottes Wort. Folglich sind die Erzählungen darin nicht oder nur teilweise eingeschränkt glaubwürdig. Folglich sind meine "kindlichen", anerzogenen Bilder, die ich von Gott habe, nichtig. Das ist für meine eigenen Anschauung, was Gott sein könnte, wichtig.
Die Bibel ist menschengemacht, aber sie drückt das aus, was die Menschen an Gotteserfahrungen gemacht hat.
Das ist wertvoll, wenn man eigene Gotteserfahrungen macht und diese dagegen hält.
Ich sehe nicht ein, warum man die Weisheit der Alten verwerfen muss, solange man in der Lage ist zeitbedingte Relikte von Gesellschaft oder Naturvorstellungen zu überbrücken.

Tyrion hat geschrieben:
Warum orientierst du dich nicht an dem Bild, das die Mehrheit der Christen hat?
Warum sollte ich? Wird dieses Bild dadurch wahr, dass viele zu diesem flüchten, um die anderen Aussagen der Bibel zu verdrängen? Nein, sicher nicht.
Wie ich schrieb: weil Menschen dazulernen, auch Christen.

Tyrion hat geschrieben: Ich will einerseits ganz einfach in meinem Leben in Ruhe gelassen werden, nicht von Christen bedrängt und diskriminiert werden. Gerade die eher fundamentalistischeren Christen sind Menschen, die mich und meinen Lebensstil verurteilen und teils auch bekämpfen.
Das hast du selber in der Hand (zumindest in Deutschland). Wenn du beginnst, dich in einem Forum wie 4religion zu engagieren, darfst du dich eigentlich nicht beschweren, wenn dir Christen ihre Meinung sagen :P

Tyrion hat geschrieben: Da sist die eine Seite, weshalb sicherlich sog. "fromme Sprüche" bei mir Aversionen wecken, weil ich diese meist als bigott erlebt habe und mit vorstellen kann, wie schnell das in Anlehnung umkippen dürfte.
Tja, ich reagiere auch allergisch auf fromme Sprüche, auch wenn ich die soziologische Seite sehe (gegen die auch Christen nicht gefeit sind).
Es ist ein typisches Merkmal von Gruppenbildung, dass sich darin eine eigene Sprache herausbildet, insbesondere, wenn die Gruppe recht geschlossen ist. Deshalb wirst du häufig gerade sehr fromme Christen direkt an der Sprache erkennen.

Tyrion hat geschrieben: Ich hatte, als ich den Weg begann, kein Interesse, einfach der Mehrheit zu folgen und irgendwas weichgespült zu glauben, um halt was positives zu glauben. Nein, es muss ja irgendwie sinnvoll sein.
Das ist ein Widerspruch, denn häufig folgt die Mehrheit dem, was (innerhalb der jeweiligen Zeit) sinnvoll ist.
Du musst also offen sein, die Meinung der Mehrheit zu akzeptieren, weil sie sinnvoll ist.

Tyrion hat geschrieben: Biblische Mythen sind in meinen Augen ziemlich sinnfrei, da widersprüchlich, oft brutal, misanthropisch, böse usw. Also: Ablehnung - und kein Interesse, positive Seiten zu isolieren und zwanghaft das dann als selbstgebastelten Glauben anzunhemen.
Wenn du Mythen von der historischen, gesellschaftlichen, sprachlichen oder wieder soziologischen Seite betrachtest, dann sind sie sehr sinnvoll - auch die biblischen.

Tyrion hat geschrieben: Was bleibt übrig? Alle anderen Vorstellungen, was oder wie Gott sein könnte. Inklusive Vorstellungen von Seele, Seelenwanderung oder Wiedergeburt ohne Gott. Seele als Teil der Natur ohne Gott als Auslöser... Ich habe bisher nichts gefunden, was in meiner Vorstellung passt. Seele ohne Gott wäre möglich, aber unplausibel - ich sehe keinen Anhaltspunkt dafür.
Der Weg, den ich gegangen bin ist, Gott selber zu erfahren.

Natürlich bemühe ich mich, die Vorstellungen anderer Christen zu bedenken und zwar ernst, d.h. nicht mit einer ablehnenden Haltung.
Wenn ich aber Gründe finde, dass etwas nicht mehr in unsere Zeit passt oder auch nicht in das, was ich selbst erspüren kann, dann verwerfe ich es auch.
Die Gefahr, dass ich dabei Dinge ignoriere, nur weil sie mir nicht passen, nehme ich dafür in Kauf (auch wenn ich mich bemühe, mich selbst kritisch zu sehen). Ich muss mich dafür einmal rechtfertigen und das werde ich auch. Weil Gott genau weiß, wer und was ich bin, macht mir das keine Angst, sondern ich sehe dem mit Gelassenheit entgegen.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Benutzeravatar
Tyrion
Beiträge: 828
Registriert: Mo 21. Nov 2016, 00:24

#60 Re: Menschen . die zu weit von Gott weg sind

Beitrag von Tyrion » Sa 25. Mär 2017, 15:58

ThomasM hat geschrieben:Glaubst du, dass die Natur auch nur ein Mythos ist und "menschengemacht", nur weil sie die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten höchst unterschiedliche Vorstellungen davon gemacht haben, wie sie funktioniert?

Die "Natur" ist erkennbar, greifbar, fühlbar. Jetzt kann man erkenntnistheoretisch unsere Sinneswahrnehmung hinterfragen, o.k. Aber dennoch werden unabhängige Beobachter bestätigen, dass Feuer heiß ist, dass Eis kalt ist, dass ein Stein hart ist. Das nenne ich mal physikalische Welt. Was du damit gleichsetzt, ist eine metaphyische Ebene, die nicht greifbar ist, die nicht messbar ist. Erstere Ebene, die phyische, ist unabhängig von unseren Vorstellungen über sie, letztere müssen wir uns alleine ausmalen, da wie keine Information über sie haben.

Daher: Dass das physikalische Wissen der Menschheit ansteigt, heißt nicht, dass die phyische Welt menschengemacht ist. Das ist abwegig.

Aber dass eine reine Postulierung, die genauso auch eine reine Einbildung ist, die weder überprüfbar noch messbar ist, kann menschengemacht sein. Und wenn dann diese "Wahrheit" alle Nase lang anders sen soll, dann sehe ich keinen Zustand, der wirklich sein könnte. Es ist halt Mode, wie man gerade seinen Gott betrachtet. Mal als Massenmörder, mal als Kuschelweichei.

Komisch, dass du nicht auf Gott übertragen kannst, was bei der Natur selbstverständlich ist. Die Natur ist die Natur, sie war schon immer so, wie sie ist.

Die Natur IST, Gott kann sein, aber wer weiß?


Die Bibel ist menschengemacht, aber sie drückt das aus, was die Menschen an Gotteserfahrungen gemacht hat.
Das ist wertvoll, wenn man eigene Gotteserfahrungen macht und diese dagegen hält.

O.k., akzeptiert. Und auch soziologisch kann die Bibel eine wertvolle Quelle sein, da sie gewissermaßen die Vorstellungen einer antiken Kultur über das, was sie als Moral ansahen, wiedergibt. Als "Gottesbeweis" ist sie aber eher kontraproduktiv, da sie zeigt, dass Jahwe als Gestalt eine reine Projektion der menschlichenm Vorstellungen ist und - sollte es einen Gott geben - mit dem nichts zu tun haben dürfte.
Wenn du deine eigenen, ausgedachten Gotteserfahrungen mit den ausgedachten Erfahrungen anderer Menschen vergleichen willst, sind solche Texte für dich wohl hilfreich. Mit Gott hat das aber nichts zu tun (mit ausgedacht meine ich, von denem Gehirn ausgehend, nicht negativ erfunden).

Ich sehe nicht ein, warum man die Weisheit der Alten verwerfen muss, solange man in der Lage ist zeitbedingte Relikte von Gesellschaft oder Naturvorstellungen zu überbrücken.

Weil ich Steinigung als Strafe für Kleinigkeiten (und als Strafe an sich) als pervers und grausam ansehe und das alles andere als weise finde. Warum ist alles, was "Alte" sagen, eine Weisheit? Manches sicher, alles: nein.


Tyrion hat geschrieben: Ich will einerseits ganz einfach in meinem Leben in Ruhe gelassen werden, nicht von Christen bedrängt und diskriminiert werden. Gerade die eher fundamentalistischeren Christen sind Menschen, die mich und meinen Lebensstil verurteilen und teils auch bekämpfen.
Das hast du selber in der Hand (zumindest in Deutschland). Wenn du beginnst, dich in einem Forum wie 4religion zu engagieren, darfst du dich eigentlich nicht beschweren, wenn dir Christen ihre Meinung sagen

Das meinte ich nicht. Ich meine Repressalien um realen Leben. Und ganz selbst in der Hand hat man es nicht, weil auch die Gesetzgebung teils noch christlich kontaminiert ist. So wurden früher Homosexuelle Männer ins Gefängnis gesperrt (erst in den 90er Jahren wurde der Paragraph abgeschafft). Zum Glück gibt es mittlerweile (gegen ziemlichen christlichen Widerstand) en Antidiskriminierungsgesetz, das Menschen vor christlichen Eiferern (und auch vor anderen Eiferern) schützen. Zudem finde ich Diskriminierung nicht als positiv - und wie soll ich es in der Hand haben, ob mich jemand diskriminiert und angreift? Da ist man passiv.

Das ist ein Widerspruch, denn häufig folgt die Mehrheit dem, was (innerhalb der jeweiligen Zeit) sinnvoll ist.
Du musst also offen sein, die Meinung der Mehrheit zu akzeptieren, weil sie sinnvoll ist.

Häufig ist nicht immer. Wenn die Mehrheit etwas folgt, weil das sinnvoll ist, würde ich auch folgen. Wenn die Mewhrheit aber folgt, obwohl es sinnlos ist, folge ich nicht blind. Nicht die Mehrheit, sondern der Sinn (für einen selbst) ist das Entscheidende. Ich bin kein Schaf, das nur der Herde folgt, weil man dann nicht so viel denken muss.

Wenn du Mythen von der historischen, gesellschaftlichen, sprachlichen oder wieder soziologischen Seite betrachtest, dann sind sie sehr sinnvoll - auch die biblischen.

Siehe oben - als Mythen ja. Als "Wahrheit" nein.

Der Weg, den ich gegangen bin ist, Gott selber zu erfahren.

Cool! Wie sieht er aus? Spricht er reines Hochdeutsch oder einen Dialekt? Kann er überhaupt reden oder kommuniziert er telepathisch? Und wie erkennst du, dass du Gott erfährst und nicht z.B. "Satan", der sich dir gegenüber als Gott ausgibt. Und wie unterscheidest du deine Erfahrung von deinen endogen erzeugten Stimmungszuständen, also von Hormonausschüttungen?

Wenn ich aber Gründe finde, dass etwas nicht mehr in unsere Zeit passt oder auch nicht in das, was ich selbst erspüren kann, dann verwerfe ich es auch.
Die Gefahr, dass ich dabei Dinge ignoriere, nur weil sie mir nicht passen, nehme ich dafür in Kauf (auch wenn ich mich bemühe, mich selbst kritisch zu sehen).

Das finde ich sehr positiv und das unterscheidet einen gläubigen Menschen von einem Fundamentalisten. Das bedeutet, dass du auf deine innere Stimme hörst, dass du dein Gewissen befragst und nicht gefühlsarm ein willenloser Befehlsempfänger deines Gemeindevorstands bist. Ich gehe davona aus, dass du ein "ganz normaler" Christ bist und kein "wiedergeborener" bzw. allgemein evangelikaler "Christ" bist. Das finde ich sehr beruhigend.

Ich muss mich dafür einmal rechtfertigen und das werde ich auch. Weil Gott genau weiß, wer und was ich bin, macht mir das keine Angst, sondern ich sehe dem mit Gelassenheit entgegen.

Ich vermute, du musst dich nicht dafür rechtfertigen, weil Gott nichts weiß und nichts wissen kann, da er schlichtnicht existiert. Vielleicht hast du aber recht und ich irre mich. Dann drücke ich dir die Daumen, dass du nicht Jahwe gegenüber stehen wirst, sondern einem Gott, der diese Bezeichnung auch verdient ;)

Antworten