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#311 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Sa 23. Dez 2017, 17:12
von Novas
Haben nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen? Warum verachten wir denn einer den andern und entheiligen den Bund, mit unsern Vätern gemacht? (Maleachi 2:10)

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#312 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Di 26. Dez 2017, 22:25
von Novas
Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren ~ Angelus Silesius

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#313 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Fr 29. Dez 2017, 01:36
von Novas
Lena hat geschrieben:Alleine vom lesen des Buches die Bibel fand ich heraus wer der

HERR Jesus Christus


sei.

Nix Kirche.
Kein Dogma.


Einfacher Glaube an den Ewigen :Herz:.

Seit vielen Jahren gehe ich nun meinen spirituellen Weg, aber ich komme immer wieder auf diese Worte von Gerhard Tersteegen zurück:

Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart

Das gefällt mir, weil es so schön einfach ist. Wir müssen nicht wirklich wissen, wer Jesus war, denn Jesus ist ein Mysterium, wie übrigens jeder Mensch. Wer kann schon abschließend sagen, was das Wesen oder die Seele eines anderen Menschen ist? Ja, selbst die Seele/das Sein meines Hundes ist ein Mysterium :) Ebenso bleibt das Wesen Jesu oder das Wesen Gottes ein Mysterium und unsre Sprache sehr unzulänglich, um dieses zu beschreiben. Entscheidend ist nicht, wie gelehrt unsre Theologie ist, sondern wie tief wir in das Meer der Liebe, ins Große Mysterium des Lebens hineinreichen, uns ihm verschließen oder öffnen.

Das Lied besingt die erlösende Liebe Gottes, der „mich“ – das lyrische Ich bzw. den Sänger des Liedes – durch Jesus aus dem „Zwange“ eines selbstbezogenen Daseins (Originalstrophe 2) befreite: „Ich will, anstatt an mich zu denken, ins Meer der Liebe mich versenken“ (Originalstrophe 4).
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#314 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 16:06
von Novas
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#315 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 17:43
von Novas
Ska'ara hat geschrieben:Sind Christen lauter Esoteriker?

Ja. Das Christentum ist selbst (ganz sachlich und objektiv gesehen) eine Mysterienreligion. Das kann man religionswissenschaftlich belegen. Beispielsweise haben alle Mysterienreligionen einen Initiationsritus (Einweihungsritus) deren Ziel es ist eine innere Wiedergeburt/Transformation zu vollziehen und die Kraft und das Leben Gottes/der Götter in Dich aufzunehmen. Die Taufe in der Kirche ist zweifellos ein solcher Initiationsritus. Christen glauben, dass die Kraft des auferstandenen Herrn (Kyrios) auf sie übergeht. „So sind wir, die vielen, ein Leib in Christus“ (Röm. 12 :5), „ein Leib und ein Geist,“ (Eph. 4 :4) Was ist die Definition eines Mysteriums?

„Eine heilige kultische Handlung, wo ein Heilsereignis während des Rituals gegenwärtig wird. Durch den Vollzug des Rituals nimmt die Kultgemeinde an der Heilstat Teil.“
Das Christentum als Mysterienreligion

In den orthodoxen Kirchen werden die Sakramente noch ganz ursprünglich als heilige Mysterien (von griechisch Mysterion, „Geheimnis“) bezeichnet. So haben das die Christen früher genannt. Im griechischen Bibeltext (der Septuaginta) wird vom Mysterion gesprochen, was dann im Lateinischen (Biblia vulgata) Sakrament genannt wird.

Die Kommunion ist das Sakrament, in dem der Gläubige Leib und Blut Christi unter der Gestalt von Brot und Wein empfängt. Die Kommunion erfolgt zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben. Das Sakrament der Kommunion erneuert im Menschen das Leben der Gnade in Christus. Wenn wir kommunizieren, d. h. Seinen Leib und Sein Blut empfangen, werden wir selbst als Glieder Seiner Kirche ein Teil Seines Leibes. Die Kommunion wird gewöhnlich in der Kirche bei der Eucharistiefeier, das heißt während der Göttlichen Liturgie, gespendet.
Der Empfang der Heiligen Gaben ist zur Erlangung des ewigen Lebens unbedingt erforderlich. Der Herr spricht im heiligen Evangelium: “Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag“

Quelle (Orthodoxe Kirche Albstadt)

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Das hören manche Christen nicht gerne, aber letztendlich ist das eine esoterische Lehre :) in mysterio, also sakramental, vollzieht die Gemeinde im Gottesdienst die heilbringende Vereinigung mit der Gottheit nach (und damit das Ewige Leben) auch in den hellenistischen Mysterienkulten ging es um das Heil; die Erlangung der Unsterblichkeit. Sicher ist es auch so, dass sich die Christen immer von den anderen Mysterienreligionen und esoterischen Lehren abgegrenzt haben, aber nicht weil sie selbst keine Mysterienreligion vertreten, sondern weil das Christentum sich selbst als das einzig wahre Heilsmysterium betrachtete und die Kirche als Arche des Heils.

Aber nur Jesus hat der Kirche zufolge die wirklich wirksamen Riten gestiftet, die den Gläubigen ewiges Leben verleihen. Wir dürfen nicht vergessen, dass das wichtigste Kennzeichen der Mysterien nicht deren Geheimhaltung oder Verborgen-Sein ist, — auch wenn das eine Rolle spielt — sondern dass Mysterien Aufführungen sind vom Leiden, Sterben und Wiederaufleben eines Gottes; Aufführungen, die gleichzeitig für die Zuschauer Unterpfand sind für deren eigenes Leben nach dem Tode. In einem mystischen Drama wird zum Nutzen der Eingeweihten die Geschichte vom heilbringenden Gott wiederholt; sie sind dabei nicht nur Zuschauer, sondern auch Mitarbeiter; sie werden eins mit dem Gott. Der Eingeweihte lebt nicht mehr selbst, sondern der Mysteriengott lebt in ihm (vgl. Gal. 2:20). Die dramatische Aufführung macht das Dargestellte präsent: In den Mysterien kommt eine uralte mystische religiöse Kraft, die durch die Zivilisation in den Hintergrund abgedrängt worden war, aufs Neue zum Leben. Dass das früheste Christentum zur gleichen Sphäre gehört wie die Mysterienreligionen, zeigt sich im Abendmahl am deutlichsten. Wo Jesus dieses stiftet und den Jüngern das Brot gibt mit den Worten: „Nehmt, esset! Dies ist mein Leib”, wird ohne jeden Zweifel das Abendmahlsbrot mit dem Leib des Herren in eins gesetzt (vgl. l Kor. 10 :16).
Quelle

Es ist die communio mit dem gestorbenen und zum Leben zurückgekehrten Gott (1 Kor. 1 : 9; Phil. 3 : 10). Durch dieses Sakrament erwerben sie eine neue, unbekannte (esoterische ;) ) Einsicht (Lk. 24 : 30 f.) Das für die Taufe verwendete Wort photismos (Erleuchtung) ist ein Mysterienbegriff.


#316 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 20:01
von Ska'ara
Novalis hat geschrieben: Das hören manche Christen nicht gerne, aber letztendlich ist das eine esoterische Lehre
Dann würde ich sagen, dass solche Religionen mit Heiligenverehrung, Götzendienst und Reliquienanbetung esoterisch sind. Was ist daran noch Christentum, so dass es noch auf Jesus zurückzuführen ist?

#317 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 20:10
von Novas
Ska'ara hat geschrieben:Was ist daran noch Christentum, so dass es noch auf Jesus zurückzuführen ist?

Ganz einfach. Alles davon kann auf Jesus zurückgeführt werden, denn er war selbst ein Mystiker, wie wir an solchen Worten erkennen können: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17,21). Das sollte nicht erstaunlich sein. Denn wenn er wirklich der verheißene Messias Israels war, der von Jesaja vorher gesagt wurde, dann wird er die Menschen zweifellos mit den tiefsten spirituellen Wahrheiten vertraut machen. Das erwarte ich von einem Messias :) außerdem gab es auch schon vor Jesus eine sehr tiefsinnige jüdische Spiritualität und Mystik: Die Einzigartigkeit der jüdischen Mystik (chabad.org):

Das Judentum basiert auf der G-ttlichen Offenbarung am Berge Sinai, als die Tora den Israeliten gegeben wurde. Das historische Ereignis am Berge Sinai bezeugt die G-ttliche Herkunft und das G-ttliche Wesen der Tora. Die Tora wiederum dient als ausschließlicher Beurteilungsmaßstab für alle nachfolgenden Argumente und Lehren. Authentische jüdische Mystik ist einerseits ein wesentlicher Bestandteil der Tora. Andererseits bestimmt die Tora, was authentische jüdische Mystik ist.

Der allgemeine Ausdruck für jüdische Mystik ist "Kabbala" und bedeutet "Tradition". Kabbala entstand nicht aus persönlichen Erkenntnissen. Kabbala ist keine Sammlung von Berichten verschiedener Weiser und Heiliger über den Sinn des Lebens oder die ultimativen moralischen Werte bezüglich ihrer persönlichen Erlebnisse und Visionen. Kabbala ist kein System, das aus einem ideologischen Vakuum heraus entstanden ist. Kabbala und ihre Lehren sind integraler Teil der Tora – gleichbedeutend der Halacha (Jüdisches Gesetz), deren historische Wurzeln bis zur Offenbarung am Berge Sinai zurückreichen. Kabbala und Halacha sind wesentliche Bestandteile der Tora, die "Moses von Sinai erhalten und Joshua weitervermittelt hat..."

In den Werken der Kabbala finden sich Beschreibungen von mystischen Erlebnissen oder übernatürlichen Visionen, die wir assoziativ mit dem Begriff "Mystik" in Verbindung bringen. Zwar gibt es sie, - doch nur als sehr nebensächliches Thema der Kabbala. Sie werden bestenfalls als potentielle, das Leben des Mystikers begleitende Auswirkungen bezeichnet. Der authentische Mystiker wird jedoch niemals die Natur zu manipulieren versuchen, um dem Eingreifen in die vom Schöpfer so bestimmte Weltordnung aus dem Wege zu gehen.

Der wahre Mystiker begehrt Wissen und Verständnis. Er will den G-tt seiner Väter kennen, um nach dem Gebot zu leben: "Du sollst an diesem Tag wissen und es in deinem Herzen bedenken dass G-tt, Er ist G-tt im Himmel oben sowie auf der Erde unten – es gibt nichts anderes." Das Bestreben des wahren Mystikers besteht darin, diesen Grundsatz als lebende Wirklichkeit und nicht nur als intellektuelle Bejahung der Wahrheit zu verstehen. Er versucht, innerhalb der Grenzen seiner Fähigkeiten, die wortgetreue Allgegenwart G-ttes zutiefst zu fühlen und sie mit durchdringendem Wissen und Verständnis wahrhaftig in sich aufleben zu lassen.


Kabbala ist Theologie im vollständigsten Sinne des Wortes, die sich auch mit der Lehre des Seins, des Kosmoses und der Entstehung des Kosmoses befasst. Sie ist weder eine auf menschlicher Erkenntnis beruhende spekulative Philosophie, noch irgendeine sich auf menschliche Rationalität stützende Theorie. Sie ist die Lehre der G-ttlichkeit und der Beziehung zwischen G-tt und Seiner Schöpfung, die auf dem Fundament der offenbarten Wahrheit basiert.

Kabbala führt den Menschen jenseits des normalen Verständnisses der Rationalität, dringt hinter die esoterische Dimension der Tora und übersteigt ihre direkte Botschaft. Sie enthüllt viele der unendlichen Schichten der Geheimnisse des Lebens, der Schöpfung, der Seele und der himmlischen Sphären. Sie dringt unter die Gewänder und den Körper der Tora. Sie ist der wahre Kern und die Seele der Tora, die endgültige Offenbarung der G-ttlichkeit. Sie legt verborgene Bedeutungen, Auswirkungen, den Zweck der Tora und der Mizwot dar. Die der Kabbala entspringende Erleuchtung entfacht das Feuer der Seele und lässt es mit der neuen Erkenntnis einer tiefgründigeren und erhabeneren Wirklichkeit aufglühen. Daher ist das Studieren der Kabbala an sich bereits ein mystisches Erlebnis.

~ J. Immanuel Schochet, Rabbiner der „Congregation Beth Josef“ und Professor für Philosophie am Humber College in Toronto, Canada. Als Autorität über jüdische Mystik und Philosophie verfasste er 30 Bücher und hielt Vorträge auf allen Kontinenten.


Wer Jesus von Nazareth wirklich verstehen möchte, sollte sich tiefergehend mit dem Judentum beschäftigen. Wie bereits gesagt, besitzt jede Religion eine exoterische (äußere) und eine esoterisch-mystische (innere) Dimension. Da das Judentum die Mutterreligion ist, lebt die jüdische Spiritualität im Christentum fort. Sehr empfehlenswert finde ich dazu diesen Vortrag von Johannes Hartl:


#318 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 20:34
von Ska'ara
Novalis hat geschrieben:
Ska'ara hat geschrieben:Was ist daran noch Christentum, so dass es noch auf Jesus zurückzuführen ist?
Ganz einfach. Alles davon kann auf Jesus zurückgeführt werden, denn er war selbst ein Mystiker, wie wir an solchen Worten erkennen können: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch“ (Lukas 17,21).
Bin kein Jude und auch kein Esoteriker. Das Reich inwendig ... hm, und du weißt, was dies heißt?

#319 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 20:40
von Munro
AlTheKingBundy hat geschrieben:Ich kann nur wenig bis gar keine Weisheit im orthodoxen Christensystem oder dem der RKK oder sonstigen erkennen, weil sie gegen fundamentale Prinzipien des (Ur)Christentums verstoßen. Bei den orthodoxen oder der RKK fällt mir ganz schnell die Götzenverehrung (Bildnisverbot) ein

Bei diesen wunderschönen russischen Ikonen fällt dir also gleich das Wort "Götzen-Verehrung" ein?
Was für ein unsinniger Unsinn.

Btw: Das Bildnis-Verbot gilt im Islam und im Judentum.
Nicht aber im Christentum!

#320 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Verfasst: Sa 24. Feb 2018, 21:00
von Ska'ara
Munro hat geschrieben: Btw: Das Bildnis-Verbot gilt im Islam und im Judentum.
Nicht aber im Christentum!
Es ist nicht biblisch, denk mal an das goldene Kalb (2. Mose. 32).
Das Christentum ist also eine Abwandlung des jesuanischen Glaubens, was sich dann irrtümlicherweise Christentum nennt. :shock: