Katholisch oder evangelisch?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Novas
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#121 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Novas » Fr 10. Nov 2017, 09:41

Rembremerding hat geschrieben:In der Kirche finde ich eine aggressive Frontstellung gegen "evangelisch" kaum, man kann es eher ein "seufzen" nennen. Das Lutherjahr wurde mehr als Trauerjahr aufgrund der Abspaltung vom Leib Christi empfunden

Das halte ich für eine wichtige Aussage :thumbup: im Hinblick auf den heutigen Zustand des Christentums passt der Satz: zurück in die Zukunft. Die Neuentdeckung unsrer eigenen spirituellen Tradition ist heute erforderlich. Wenn Protestanten mit Vorurteilen und - sagen wir es ganz offen - Ignoranz beispielsweise gegen die Ikonenverehrung und Heiligenverehrung anreden und diese als unbiblisch ablehnen, dann zeigt das nur, wie sehr die Christen im Westen von ihrer eigenen großen Geschichte abgetrennt sind, denn dahinter steht eine sehr tiefsinnige Theologie und Spiritualität, die sie gar nicht mehr oder nur noch bruchstückweise kennen. Aus Unwissenheit und nicht aus wirklicher Weisheit wird es dann abgelehnt.

From the Orthodox point of view, however, catholicity is about the wholeness of the Christian life and faith within the one Church, and that wholeness is expressed as Holy Tradition, which includes, flows from, interprets and even established the Scriptures. One of the basic problems of the Reformation is that Scripture is held to be the highest authority, yet without defining what authority it is that interprets it.

~ Fr. Andrew Stephen Damick
Protestantism is Not United, Not Catholic, and Not a Church

Wenn etwas unchristlich ist, dann ist es Biblioatrie (griech. = Bibelanbetung). Biblioatrie ist die übertriebene, abergläubische Verehrung des biblischen Wortes, ein geistloser Bücherkult, welcher der ganzen christlichen Tradition widerspricht, welche die Bibel nie so gelesen hat.

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NIS
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#122 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von NIS » Fr 10. Nov 2017, 11:34

Das Lebendige Feuer ist der Koran.
Der Heilige Geist (Hauke)

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Hemul
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#123 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Fr 10. Nov 2017, 12:08

Novalis hat geschrieben: Bild
Denn das, was heute Christentum genannt wird, ist häufig nur ein Kindergarten.Häufig steht nur das rechthaberische Ego der Menschen im Vordergrund, nicht aber die selbstlose Liebe.. .
:thumbup:
http://www.vatican.va/holy_father/index_ge.htm
Der Heilige Vater
Der Papst, der Bischof von Rom und Nachfolger des hl. Petrus, ist "das immerwährende und sichtbare Prinzip und Fundament für die Einheit der Vielheit sowohl von Bischöfen als auch von Gläubigen"

LUMEN GENTIUM, 23
Was aber sagt Jesus zu diesem Kindergartengeschwätz? In Matthäus 23:9 unmissverständlich folgendes:
9 Ihr sollt auch niemand von euren Brüdern auf der Erde mit 'Vater' anreden, denn nur einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel.
Da wird Deine katholische Freundin aber Augen machen-gelle? :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

ThomasM
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#124 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von ThomasM » Fr 10. Nov 2017, 13:21

Hemul hat geschrieben:
9 Ihr sollt auch niemand von euren Brüdern auf der Erde mit 'Vater' anreden, denn nur einer ist euer Vater, nämlich der im Himmel.
Da wird Deine katholische Freundin aber Augen machen-gelle? :wave:
Gar nicht.
Nur einer ist unser Vater.
Aber nur einer ist der heilige Vater. :angel:
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Rembremerding
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#125 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Rembremerding » Fr 10. Nov 2017, 13:25

... und ich werde einer Freundin, die Religionslehrerin ist, sagen, sie darf sich nicht mehr Lehrer nennen lassen, denn das ist "unbiblisch":
Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.
;)
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

Catholic
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#126 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Catholic » Fr 10. Nov 2017, 13:29

Rembremerding hat geschrieben:... und ich werde einer Freundin, die Religionslehrerin ist, sagen, sie darf sich nicht mehr Lehrer nennen lassen, denn das ist "unbiblisch":
Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.
;)

Und ich darf,wenn ich "biblisch korrekt" handeln und leben möchte,meinen leiblichen Vater nicht mehr Vater nennen,denn...
Mist!
;-)

Hemul
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#127 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Fr 10. Nov 2017, 13:40

Catholic hat geschrieben: Und ich darf,wenn ich "biblisch korrekt" handeln und leben möchte,meinen leiblichen Vater nicht mehr Vater nennen,denn...
;-)
Du darfst alles-wer sollte Dich daran hindern? :roll: Ich jedenfalls nicht. :P Du solltest Dich aber nicht wundern, falls Du in Bamberg leben solltest, und hier
http://www.infranken.de/regional/bamber ... 12,1895579 mitschleppst, dass Du Dir eventuell die Schulter verrenkst. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Anton B.
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#128 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Anton B. » Fr 10. Nov 2017, 15:12

Novalis hat geschrieben:
Anton B. hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Biblisch nix drauf haben aber dicke verleumderische Backen machen. Solche Pappenheimer liebe ich wie Schweißfüße. :thumbdown:
Schade. Von "fachlich" nehme ich in dieser "Ausrede" wenig wahr. Bist halt ebensowenig was besonderes, wie die ZJ. Nur, was die Abgrenzung und die eigene Hybris betrifft, da seid ihr den meisten anderen (mich und die RKK einbezogen) noch mindestens einen Schritt voraus

Paulus hat das sehr klar formuliert, als er sagte, dass der Buchstabe tötet und der Geist lebendig macht. Der beste Beweis dafür sind alle glaubwürdigen Christen, die jemals gelebt haben. Vergleiche einfach mal den Glauben des heiligen Franz von Assisi mit einem hohlen Buchstabenglauben. Da wird sofort deutlich: ob jemand ein rechtgläubiger Christ ist oder nicht hängt einzig und allein von seinem SEIN ab. Das Christentum ist eine SEINSWEISE :)
Sehe ich auch so. Sehr interessant ist ja auch die in den Evangelien dargestellte Position Jesu zu dem Schriftgelehrtentum und den daraus extrahierten Gesetzen der Pharisäer.

Unabhängig davon, ob Jesu Verhältnis und Beziehung zu den Pharisäern in den Evangelien den Pharisäern wirklich "Recht" widerfahren lässt, wird hier ein besonderer Aspekt seines Anliegens vermittelt.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Ziska_Deleted

#129 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Ziska_Deleted » Fr 10. Nov 2017, 15:28

Catholic hat geschrieben:
Rembremerding hat geschrieben:... und ich werde einer Freundin, die Religionslehrerin ist, sagen, sie darf sich nicht mehr Lehrer nennen lassen, denn das ist "unbiblisch":
Und ihr sollt euch nicht Lehrer nennen lassen; denn einer ist euer Lehrer: Christus.
;)

Und ich darf,wenn ich "biblisch korrekt" handeln und leben möchte,meinen leiblichen Vater nicht mehr Vater nennen,denn...
Mist!
;-)

Aus dem Zusammenhang ist zu erkennen, dass Jesus über religiöse Titel spricht.

Die Argumente, dass man nun seinen leiblichen Vater nicht mehr Vater nennenden darf und seine Lehrerin oder seinen Lehrer in der Schule nicht mehr mit „Lehrer“ ansprechen darf, ist also unbegründet... :wave:

Anton B.
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#130 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Anton B. » Fr 10. Nov 2017, 18:21

Ziska hat geschrieben:Aus dem Zusammenhang ist zu erkennen, dass Jesus über religiöse Titel spricht.

Die Argumente, dass man nun seinen leiblichen Vater nicht mehr Vater nennenden darf und seine Lehrerin oder seinen Lehrer in der Schule nicht mehr mit „Lehrer“ ansprechen darf, ist also unbegründet... :wave:
Ein sehr interessantes Thema. Zumal -- und das ist macht die Sache zusätzlich kompliziert -- "Titel" und "Anrede" leider auch ein "Begriffspaar" bildet, in dem das eine nicht das Synonym vom anderen ist.

Der Papst führt keine Titel, wie "Papst", "Heiliger Vater", "Heiligkeit", "Pope" usw., sondern diese Ausdrücke werden als Anreden des Papstes, verwendet und sind in diesem Kontext auch kodifiziert. Ob diese Unterscheidung hinreicht, den Worten Jesu als allgemeine Aufforderung nachzukommen?

Wichtig ist der Hinweis Ziskas auf den Kontext. Was möchte uns Matthäus sagen? Eigentlich ist das ja relativ klar formuliert, da sollte es keine Missverständnisse geben. Wie ist dann aber Paulus (1. Korinther, Kap. 4 Vers 19) zu beurteilen? Auch, wenn er "Vater" nicht als Titel oder eingeforderte Anrede verwendet.

Außerdem haben sich die Apostel ja auch unzweifelhaft als Lehrer betätigt. Das war ja eine ihrer wesentlichen Aufgaben. Ist den Worten genüge getan, statt dann anstelle von "Lehrern" das Wort "Unterweiser" zu benutzen?

Aber möglicherweise bezieht sich der Kontext nicht auf religöse Titel, Anreden und Tätigkeiten im allgemeinen, sondern adressiert sich ausschließlich gegen die derzeitigen "Schriftgelehrten und Pharisäer", die sich auf den "Lehrstuhl des Mose" gesetzt hatten und gegen die sich die Rede des Jesus im speziellen richtete.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

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