Katholisch oder evangelisch?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Hemul
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#21 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Mo 6. Nov 2017, 18:44

Anton B. hat geschrieben: Im Radikalschnitt wird dann ganz auf die "historische" Lehre Christi und der Apostel gesetzt und eine neue Gemeinschaft in deren Sinne aufgesetzt. Also so, wie man es zumindest versteht. Nur, dass sich die Geschichte dauernd wiederholt.
Das scheint was zu sein, was der "Sache" "Glauben" ganz tief eingeimpft ist. Das lässt sich überall beobachten, außerhalb und innerhalb des christlichen Glaubens. Auch Hemuls Gesellschaft reiht sich da ganz artig ein.
Werter Anton!
Von was sprichst Du hier eigentlich in Verbindung mit mir? :roll: Artig hin-her-vor oder zurück. Meine Gemeinschaft hat sich seitdem ich mich dort vor fast fünf Jahrzehnten taufen ließ nirgendwo eingereiht. Zwar gab es in den Anfänger der Bibelforscher (also weit vor meiner Zeit)einige Änderungen wie z.B. die rechte Ansicht über Menschen-Verehrung (Russeliten)das Weihnachtsbäumchen nebst Sonnenwendfest-oder den heidnischen Geburtstag-mit denen einige Wenige in der Frühzeit nicht einverstanden waren und sich deshalb abspalteten-aber das hinderte die Karawane nicht daran bis auf den heutigen Tag geeint weiterzuziehen. Bevor ich es vergesse. Aber auch das wurde ja wie folgt in 1.Korinther 11:19 von Paulus vorausgesagt:
19 Denn es müssen ja Spaltungen unter euch sein, auf dass die unter euch offenbar werden, die bewährt sind.
:chapeau:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Novas
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#22 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Novas » Mo 6. Nov 2017, 19:13

Anton B. hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Jeder hat das Recht seinem persönlichen Glaubensverständnis Ausdruck zu verleihen. Für Christen sollte es jedoch weit darüber hinaus um die Frage gehen: was ist die historische Kirche, welche die Lehre Christi und der Apostel unverfälscht erhalten hat und die Fülle der Wahrheit repräsentiert? Wahrheitsfragmente gibt es überall, aber nicht die Fülle der Wahrheit.
Dann nimmst Du aber schonmal an, die "historische Kirche", "die Lehre Christi und der Apostel" hätte sich irgendwo "unverfälscht erhalten". Das wird aber gerade von immer neuen Gemeinschaften gläubiger Christen bezweifelt

Ja, das nehme ich an :thumbup: Einfach deshalb, weil ich den Worten Christi vertraue: “Ich werde meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen” (Matthäus 16:18). Es gibt viele christliche Denominationen und Gruppierungen, aber nur eine Kirche. Die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, wie es im Glaubensbekenntnis gesagt wird. Wenn wir uns anschauen, wer den Anspruch vertritt die wahre Kirche Christi zu sein, so sind es die orthodoxe Kirche und die römisch-katholische Kirche. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass beide aus der Alten Kirche hervorgegangen sind. Am 16. Juli 1054 trennten sich die orthodoxe und die katholische Kirche voneinander und es ereignete sich die große Kirchenspaltung in eine West- und Ostkirche. Die Anglikanische Kirche und der Protestantismus wiederum sind Abspaltungen der Westkirche. Heute haben wir die Situation, dass sich aus der Abspaltung immer weitere Abspaltungen abgespalten haben: sie sind Abspaltungen von Abspaltungen von Abspaltungen. Aus Sicht eines orthodoxen Christen ist das ein ziemlich absurder Prozess, da sie an die Einheit aller Christen glauben. Die wahre Kirche Christi ist wie ein machtvoller Quellstrom, wie das Meer, während die Abspaltungen vergleichbar mit Flüssen sind, die sich aus dem Meer ergießen und weit in das Festland hinein reichen.

Diese kleineren Flüsse haben eine gewisse historische Existenzberechtigung, aber sie können den Quellstrom nicht ersetzen und die Kirche Christi im Vollsinne des Wortes niemals repräsentieren. Ohne den Quellstrom würden die vielen kleineren Flüsse gar nicht existieren. Ich empfehle Dir diesen Beitrag: Una Sancta: Fundamentalism, Ecumenism and the One True Church (Fr. Andrew Stephen Damick)

Hemul hat geschrieben:Zwar gab es in den Anfänger der Bibelforscher (also weit vor meiner Zeit)einige Änderungen wie z.B. die rechte Ansicht über Menschen-Verehrung (Russeliten)das Weihnachtsbäumchen nebst Sonnenwendfest-oder den heidnischen Geburtstag-mit denen einige Wenige in der Frühzeit nicht einverstanden waren

Es gibt auch Wahrheitsanteile im vorchristlichen Heidentum oder in den heutigen nichtchristlichen Religionen. Wenn im Christentum die Religion ihre wahre Reife erlangt hat, die vollkommene Offenbarung, dann bedeutet das nicht, dass alles andere nur minderwertiger Mist ist. Gerade die Feier der Wintersonnenwende hat eine sehr tiefsinnige Symbolik. In Rom feierte man das Fest des sol invictus, des unbesiegbaren Sonnengottes. Die Christen haben das dann positiv in ihrem Sinne umgedeutet: nicht der heidnische Sonnengott, sondern Christus ist die wahre Sonne und das wahre Licht der Welt.
Zuletzt geändert von Novas am Mo 6. Nov 2017, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.

Verlorener_Sohn
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#23 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Verlorener_Sohn » Mo 6. Nov 2017, 20:36

Meine ehrliche Meinung?
Du musst selbst entscheiden, ob du austreten willst.
Niemand kann dir diese Entscheidung abnehmen.
Juristisch und bürokratisch ist es ein einfacher Vorgang.
Rathaus -> meist Standesamt -> Austritt erklären -> Unterschrift -> zahlen -> fertig
Niemand fragt nach den Gründen, keine Sorge.

Als Katholik würde ich dir dennoch den Gang zu weiteren Geistlichen zwecks Gesprächen empfehlen.
Ist doch klar, oder? :engel:

Catholic
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#24 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Catholic » Mo 6. Nov 2017, 21:00

Novalis hat geschrieben: Die wahre Kirche Christi ist wie ein machtvoller Quellstrom, wie das Meer, während die Abspaltungen vergleichbar mit Flüssen sind, die sich aus dem Meer ergießen und weit in das Festland hinein reichen.

Diese kleineren Flüsse haben eine gewisse historische Existenzberechtigung, aber sie können den Quellstrom nicht ersetzen und die Kirche Christi im Vollsinne des Wortes niemals repräsentieren. Ohne den Quellstrom würden die vielen kleineren Flüsse gar nicht existieren. ...

Deswegen hatte Papst Benedikt XVI. auch recht als er damals von der (katholischen) Kirche und den kirchlichen Gemeinschaften sprach.
Nehmen wir mal als Beispiel die Baptisten.
Persönlich kenne ich Baptisten und es sind ehrliche,ernstzunehmende im besten Sinne fromme Christen.
Was sie glauben ist in vielen Punkten das Selbe wie bei mir als Katholik und wahr,aber sie haben kennen nicht die ganze Wahrheit.

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#25 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Mo 6. Nov 2017, 21:10

Catholic hat geschrieben: Nehmen wir mal als Beispiel die Baptisten.
Persönlich kenne ich Baptisten und es sind ehrliche,ernstzunehmende im besten Sinne fromme Christen.
Was sie glauben ist in vielen Punkten das Selbe wie bei mir als Katholik und wahr,aber sie haben kennen nicht die ganze Wahrheit.
Jawoll:
https://www.google.de/search?q=dicke+ka ... 9998824836
:wave:
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#26 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Verlorener_Sohn » Mo 6. Nov 2017, 21:13

Gelöscht.
Hat mit dem Thema nichts zu tun.
Hab mich leider wieder hinreißen lassen.
Sorry.
Zuletzt geändert von Verlorener_Sohn am Mo 6. Nov 2017, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.

Hemul
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#27 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Mo 6. Nov 2017, 21:17

Verlorener_Sohn hat geschrieben:
Deine Suchbegriffe sind sehr erstaunlich... :roll:
Wieso suchen? :roll: Das Netz ist doch voll davon:
https://www.google.de/search?q=dicke+ka ... 9999358141
Und noch a feines Schmankerle für den lieben Rem&Co:
https://www.google.de/search?q=priester ... 0000665251
:wave:
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closs
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#28 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von closs » Mo 6. Nov 2017, 21:41

Verlorener_Sohn hat geschrieben:Du musst selbst entscheiden, ob du austreten willst.
Habe ich als Student gemacht - ich sah meine geistigen Fragen einfach nicht in der RKK vertreten - seitdem zahle ich die Kirchensteuer an Amnesty International :D . - Inzwischen stelle ich fest, dass die RKK die einzig mir bekannte Theologie hat, die fundamental-theologisch schlüssig ist - aber pastoral spielt das keine Rolle.

Mein Eindruck: Das Fundamental-Theologische wird heute kaum noch verstanden - so als ob es aufbewahrt werden würde, bis es wieder mal gebraucht wird. :) - In diesem Sinne sind Ratzingers Schriften als Zukunfts-Investition zu verstehen.

Interessanterweise ist Luther dem heutigen Katholizismus unterm Strich näher als vielen seiner protestantischen Anhänger - eigentlich hätte ich mir zum Lutherjahr gewünscht, dass die Protestanten der Welt eine Fundamental-Offensive machen - aber davon habe ich echt überhaupt nichts gemerkt. - Wahrscheinlich fehlt dazu die gemeinsame Grundlage.

Wie auch immer: Die nordkoreanische Mutter, die wahrhaft liebt, ist dem christlichen Gott näher als ein Papst oder Generalsuperintendent, der es NICHT tut - insofern sind viele theologischen Diskussionen letztlich nur Staub. - Allerdings können sie einem weiterhelfen, den richtigen Weg zu finden.

Interessant wäre, was aus Eurer Sicht eigentlich der Unterschied zwischen katholisch und evangelisch ist und was dies bedeutet.

Hemul
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#29 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Hemul » Mo 6. Nov 2017, 21:49

closs hat geschrieben: Inzwischen stelle ich fest, dass die RKK die einzig mir bekannte Theologie hat, die fundamental-theologisch schlüssig ist - aber pastoral spielt das keine Rolle.
Ach wat? Habe gar nicht gewusst, dass Du so lustisch sein kannst.Bild
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#30 Re: Katholisch oder evangelisch?

Beitrag von Verlorener_Sohn » Mo 6. Nov 2017, 22:05

@closs
Ja, ich habe mir von den Lutheranern auch mehr erwartet. Leider war es nur ein Personenkult um Luther. Der Glaube selbst blieb leider auf der Strecke.

Konservative Lutheraner sind der RKK nahe.
Und einige denken ja über eine Rückkehr zu Heiligen Mutter Kirche nach. Schließlich wurde der Geldablaß abgeschafft und die Papstnachfolge mittels Erbfolge ebenso. Auch Lutheraner glauben an die Realpräsenz in der Eucharistie. Somit gäbe es reelle Chancen einer Wiederaufnahme aller lutherischen Kirchen. Auch eine Ökumene halte ich mit Lutheranern für sinnvoll.

Leider verkommt die EKD zu einem Wischiwaschi-Verein. Keine Ecken und Kanten. Der Welt anhängend.

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