Wie denkt ihr über das Predigen?

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.

Wie denkt ihr über das Predigen als Christ?

Jeder Christ kann predigen
5
19%
Nur dafür geschulte Christen sollten predigen
0
Keine Stimmen
Nur Männer dürfen predigen, Frauen nicht
2
7%
Auch Kinder können predigen
5
19%
Der Predigtauftrag galt nur den Aposteln
1
4%
Predigten sollten mur in der Kirche gehalten werden
0
Keine Stimmen
Christen sollten auch moderne Medien wie das Internet zum Predigen nutzen
3
11%
Predigen ist out, jederr jann sich heutzutage selbst informieren
3
11%
Jeder Christ hat ein Predigtauftrag und muss predigen
3
11%
Christen sollen eher durch ihren Lebenswandel predigen und nicht andere durch Missionsversuche nerven
5
19%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 27

Abischai
Beiträge: 3190
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#41 Re: Wie denkt ihr über das Predigen?

Beitrag von Abischai » Do 1. Feb 2018, 19:50

JackSparrow hat geschrieben:Das kommt mir durchaus ein wenig widersprüchlich vor.
Du mußt hier keine Bits einsparen, der Server ist groß genug. Du darfst mich also gern ganz zitieren, das verwirrt sicher etwas weniger. 8-)
Abischai hat geschrieben:Ich beantworte solche Fragen sehr gern. Aber das kostet Lebenszeit und Konzentration, daher tue ich das nicht gern, wenn die Antwort im Grunde gar nicht von Interesse ist. Ein bisschen Sticheln ist OK...
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#42 Re: Wie denkt ihr über das Predigen?

Beitrag von Helmuth » Fr 2. Feb 2018, 15:41

Abischai hat geschrieben: Da wir keine homogene Definition für "Predigen haben", kann ich das nur mit meinem persönlichen Verständnis begründen. (Ich unterscheide deutlich zwischen predigen und lehren.)
Leg mal los, mein Interesse ist nicht geheuchelt. Eventuell gibt es da keinen wirklichen Unterschied. Wenn ich es unterscheide, dann als Amt des Predigens und des Lehrens von anderen Tätigkeiten. D.h. als Gottes Beauftragte mit entsprechender Verantwortung, wie es z.B. Älteste haben. Sie haben diese Aufgabe sicher.

Und das macht nun einen Unterschied zu einer Englisch-Lehrerin, gleichgültig wo sie lehrt, ob in der Gemeinde oder in der Schule. Sie "lehrt" auch, aber der Gegenstand, den sie lehrt ist eine Fertigkeit oder eine Gabe und kein Verhalten. Das Verhalten der Jünger ausrichten, in verantwortlicher Stellung, das macht für mich den Predigt- und Lehrdienst einer Gemeinschaft aus.

Ansonsten habe ich verkündigen oder Zeugnis geben ins Feld geführt. Das kann und soll jeder, denn das hängt vom Sprechen an sich nicht ab. Zeugnis kann man auch durch seinem Verhalten geben, durch das man bezeugt bzw. verkündet, dass man Jesu Jünger ist. Das ist auch effektiver. Worte können das begleiten, aber das ist keine Lehre und keine Predigt, es ist die Rechtfertigung für ein Verhalten.

Ein Beispiel (keine Ahnung, ob's gut ist, schau mer mal):

Wenn man z.B. verweigert eine Blutwurst zu essen, bezeugt man, dass man das Leben von Gott als ein Gebot respektiert. In der Regel wird man gefragt, warum man dies tut. Dann bezeuge ich das aus der Schrift. Das ist keine Predigt, sondern eine Erklärung. Predigen bzw. lehren würde ich, wenn ich anordne, dass keine Gerichte aus Blut am Tisch serviert werden dürfen. Dann weise ich etwas an, was richtungsweisend für andere ist, ihr Verhalten darauf abzstimmen. In meiner Familie mache ich das z.B., diese lehre ich daher auch so.

Soweit mein Verständnis. Wie siehst du das?
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

Abischai
Beiträge: 3190
Registriert: Sa 27. Apr 2013, 14:25

#43 Re: Wie denkt ihr über das Predigen?

Beitrag von Abischai » Fr 2. Feb 2018, 17:49

Das mit dem "Richtungweisen" ist ein guter Gedanke von Dir. Es gibt nur wenig markante Aussagen der Schrift über "predigen". Zum einen ist Salomo mit seinem sog, Buch "Prediger" (hebr. Cohelet) DER Prediger. Dort kann man gut erkennen, daß er berät, warnt, vorschlägt, empfiehlt. Aber er hat Erfahrung, er weiß wovon er spricht. Er stellt auch "Lehrsätze" auf.
Das ist also recht bunt.

Dann ist da die Stelle: Röm 10;17
Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi
Statt Verkündigung und Wort Christi schreiben andere "Predigt" und "Wort Gottes".
Predigen ist also Verkündigen, wenn die Gleichsetzung korrekt ist.
Ich meine, daß jegliches qualifiziertes Reden über geistliche Dinge vor anderen Zuhörern als "predigen" gilt.
Bei den Diensten wird predigen nicht aufgelistet, aber "Evangelisation", was ja nichts anderes ist, als die Verkündigung des Evangeliums in Wort undTat.
Die Lehre ist das, was in der Regel danach erfolgt, der "Unterricht" in den wichtigen Dingen, die man einfach wissen muß, um weiterzukommen.
Hebr. 5;12f reden von "Milch benötigen, statt fester Speise, als Analogie zur Unfähigkeit zu lehren, obwohl alle eigentlich schon Lehrer sein sollten.
Die Grundlagen über die Anfänge der Welt, was es mit Jesus Christus generell auf sich hat, das muß irgendwie mal manifest verbrieft werden. Und da ist die Lehre.

Etwas einfacher ausgedrückt:
Ein Mensch regt sich (im positiven SInne) über Gottes Wort auf, eifert, sprudelt begeistert das raus, was er gedrängt ist, unbedingt sagen zu müssen; er predigt.
Ein anderer ordnet ruhig an, die Bibel aufzuschlagen und diesen oder jenen Vers in verschiedenen Versionen zu lesen, dann erklärt er die Wortbedeutung und die Querverbindungen zu anderen Abschnitten der Schrift. Er stellt eine klare Regel heraus, was diese Zusammenhänge bedeuten, und wie sie zu handhaben sind. Es muß gearbeitet werden, nicht immer leicht; er lehrt.

Ob ich damit die Begriffe richtig verwende? Zumindest finde ich einige Andeutung in der Schrift, die in dieser Weise zutreffen. Und es gibt auf jeden Fall einen deutlichen Unterschied zwischen beiden Vorkommnissen. Die Lehre hat Methode, die Predigt hat Feuer.

Unter Predigen würde ich also die prinzipielle Verkündung (des Evangeliums), das Zeugnisgeben und die lokal gültige Auslegung des Wortes verstehen.

Lehre hingegen ist universell, also nicht an Zielgruppen, Zeiten oder Orte gebunden, keine Auslegung, sondern eben das Grundprinzip alles dessen, was zu vermitteln ist.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Helmuth
Beiträge: 7948
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51

#44 Re: Wie denkt ihr über das Predigen?

Beitrag von Helmuth » Sa 3. Feb 2018, 06:27

Abischai hat geschrieben: Die Lehre hat Methode, die Predigt hat Feuer.
Ein feuriger Gedanke, und er gefällt mir :thumbup:

Bevor wir zu handfesten Erkärungen übergehen, von denen ich deine Gedanken schon einigermaßen "handfest" sehe, vielleicht noch die Betrachtung dieses Gedankens:
2Tim 2, 2 hat geschrieben: und was du von mir in Gegenwart vieler Zeugen gehört hast, das vertraue treuen Leuten an, welche tüchtig sein werden, auch andere zu lehren.
Das ist ein Vermächtnis von Paulus an Timotheus an. Er betrachtete ihn mehr als nur seinen Schüler und spricht ihn auch mit Sohn an. Als sein geistlicher Vater hat sich Paulus das Ziel gesetzt Timotheus als Jünger zu lehren, auszubilden, und nachdem er dies getan hatte, setzte er die Kraft seiner Autorität als Apostel ein, um das, was er selbst empfangen hat an die nächste Generation weiterzugeben. Dies wurde damit für die alle Gemeinden, die er gründete richtungsweisend.

Wir sehen hier vier Generation, die Paulus im Sinne hatte. Er selbst war die 1. Generation, ernannt von Jesus selbst, Timotheus die 2. Generation. Er soll sich nun auf dieselbe Art und Weise und in derselben Autorität Schüler aussuchen, die 3. Generation, welche imstande sind anderen das Evangeilum, die 4. Generation, anzuvertrauen. vom Uropa zum Urenkel, wie in der Familie.

Dasselebe Muster war schon unter Mose. Er gab das Gesetz, die Thora, was hebr. ebensoviel wie Lehre und Weisung bedeutet an Josua weiter und gab es so der nächsten Generation.

Das stimmt mit dem überein was du gesagt hast: Lehre hat Methode. Ich gehe noch einen Schritt weiter. Ich binde nicht nur die Lehre im Sinne der Wissensweitergabe mit ein sondern auch die persönlichen Beziehungen untereinander. Die Lehre formt den Leib! Derart hat Jesus seine erwählten 12 Jünger als Gemeinschaft durch seine Lehre zu einem lebendigen Leib geformt.

Predigen selbst ist das Werk, das Feuer haben soll, gut gesagt, d.h. die Kraft des Heiligen Geistes muss am Wirken sein. Lehre ist für mich apostolische Autorität in der korrekten Weitergabe des Evangeliums an die nächste Generation, solange bis unser geliebeter Herr Jesus wiederkehrt.

Daher heißt es auch die "Lehre" zu bewahren, was für mich gleichbedeutend ist mit den "Leib" zu bewahren.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

janosch
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#45 Re: Wie denkt ihr über das Predigen?

Beitrag von janosch » Sa 3. Feb 2018, 10:20

Abischai hat geschrieben: Ein Mann, der seine Frau liebt, wird keine zwangsweise Konversion einfordern, er wird sie bewerben, davon habe ich schon gehört.
Du hast irgend etwas übersehen, es geht nur um Religion und dazu gehörigen Vorschriften, oder besser gesagt „Gesetzen“.
Du lebst selbst ein Solche Christlichen Staat, CDU, CSU...ein Muslim lebt ein andere..und richtet sich danach..usw. Wo liegt das Problem??
Was wäre wenn unsere Obrigkeiten Zeuge Jehowas wären? Dann würde uns die Feiertagen auch verwehrt...was ist besser? Oder nach die STAen...dann am Sabbat würde die ganze Land Ruhen! :clap:

Also, Predigt weiter! :P

Genau darum geht es, um die Religionen. Sei es Islam, ZJ , oder eben Katholisch, Evangelisch.. die Klerus ihre macht nicht ausüben können, dann gibt es kein sinn für die Ganze!

Wieso benötigt man „Predigten“ heute?

Ihre religiöse Anhänger gefügig zu machen. Und nicht zum letzt, weil der Mensch wenig zeit lesen und nachzudenken hat. Ein Bagatelle System immer dafür gut geeignet, menschen ein Eindruck zu verleihen, das sie gut aufgehoben sind.
Genau darum Christus NICHT solche Systeme erfunden. Weil diese „Gefühlen“ sehr täuschend sind.

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