Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 18. Sep 2019, 17:16
ich muss auch nichts mutwillig streichen, es geht vielmehr darum eine Relevanz zu finden.
Eine Relevanz für die Glaubwürdigkeit der Theologie, welche du hier selbstverständlich als Lehrer verkaufen willst, nicht etwa die Glaubwürdigkeit der Heiligen Schrift oder von Gottes Wort.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 18. Sep 2019, 17:16
Eine bestechliche Wache ist als Zeuge ohnehin sekundär.
Ach was, denn diese bezeugen doch das leere Grab sowohl dem Synedrion als auch dem Leser. Du hast die Erzählabsicht des Matthäus nicht mal annähernd verstanden. Er will mit dieser Geschichte doch nicht die Soldaten unglaubwürdig machen, sondern die Pharisäer und Schriftgelehrten - und nebenbei wird hier dein willkürlich wertendes Schriftverständnis "überführt".
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 18. Sep 2019, 17:16
Eine ûberwiegende Mehrheit an Indizien ist ohnehin mehrfach bezeugt. Das primäre Zeugnis der Auferstehung finden wir aber in allen vier Evangelien. Deine Sorge für eine zu leichte Bibel trägst du allein.
Wieso ich? Du versuchst doch hier eine Reihe von Filtern in den Köpfen zu installieren, damit die Bibel immer grad so gelesen wird, wie du es gerne hättest. Kannst dich aber selbst nicht an diese Beschränkungen halten, wie man leider immer wieder feststellen kann.
Siehe zum Beispiel unsere Diskussion um Bileam, wobei du dich einen Dreck darum geschert hast, dass da steht:
4.Mose 22,9 hat geschrieben:Und Gott kam zu Bileam und sprach: ...
Prämisse
"1) - Im AT die direkte Rede Gottes bzw. eines beauftragten Propheten." Ebenso hast du dort auch deine Prämisse
"3) - Im AT spricht der Erzähler über historische Geschehnisse in Gottes Autorität" missachtet, weil dort halt der Erzähler auch schreibt, dass JHWH der Gott Bileams ist.
4.Mose 22,18 hat geschrieben:Bileam antwortete und sprach zu den Knechten Balaks: Wenn mir Balak sein Haus voll Silber und Gold gäbe, so könnte ich doch nicht übertreten das Wort des HERRN, meines Gottes, weder im Kleinen noch im Großen.
Ich sorge mich nicht um eine zu leichte Bibel, weil ich dir deine angeblichen "Prämissen" schließlich nicht abkaufe. Im Gegenteil, Matthäus macht hier "mehr desselben" und legt noch einen drauf. Ist es bei Markus nur der Hauptmann, der Gottes Sohn in Jesus am Kreuz erkennt, sind es bei ihm schon der "Hauptmann und die, die mit ihm Jesus bewachten". Zu viele Zeugen, vor allem wenn sie sich auch noch widersprechen, schaden ihrer Glaubwürdigkeit mehr, als dass es wirklichen Nutzen bringt - wenn es um die Historizität des Geschilderten geht.
Auch dein Argument, dass bei der Wahrheitsfindung das Ältere das bessere sei, stimmt grade in diesem Fall nicht, weil Pauli Briefe älter sind als die Evangelien, Paulus aber nichts vom leeren Grab weiß - sonst hätte er vom Heiligen Geist inspiriert dieses Zeugnis sicher niedergeschrieben. Dass das Ältere vor dem Jüngeren den Vorzug zu genießen hat, hast du übrigens von der Historisch-Kritischen Methode geklaut, welche dieses Kriterium aber schon lange als Irrtum erkannt hat.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 18. Sep 2019, 17:16
Was den Wahrheitsfindungsprozess anbelangt funktioniert er bei jedem Menschen gleich.
Begründung? Da spricht doch alles dagegen und nichts dafür.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 18. Sep 2019, 17:16
Ohne Mehrfachbezeugung würdest du mehr zweifeln als glauben.
Das weißt du doch nicht. Das kannst du getrost mir überlassen, was ich warum glaube und woran ich nicht zweifle.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 18. Sep 2019, 17:16
Wir kommen dennoch zu individuellen Ergebnissen, was unsere Auffassungsunterschiede ausmacht.
Das stimmt allerdings, weil deine erste diesbezügliche Behauptung sowie die nächste einfach falsch sind.
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 18. Sep 2019, 17:16
Es gibt da keinen anderen Prozess, er ist von Gott eben so wie er ist.
Denn es gibt da offensichtlich nicht den einen Prozess, sondern eben viele unterschiedliche, eben weil deine angeblichen Prämissen keine Allgemeingültigkeit beanspruchen können. Das hättest du halt gerne, aber so ist es nicht.
Im Grunde "arbeitest" du nach dem gleichen Schema, wie die historisch-kritische Theologie, welche du so verabscheust: Du stellst hier in Form deiner Prämissen ein hermeneutisches Regelwerk für eine dadurch bestimmte Methode auf, der man sich angelbich unterzuordnen hätte. Nur dass deine Begründung für deine Regeln aus der Luft gegriffen ist ...
Helmuth hat geschrieben: ↑Mi 18. Sep 2019, 17:16
Meiner umfasst auch den HG, wie er mich lehrt.
... und du diese Begründung den anderen, die nicht grade deiner Meinung sind, damit verwehrst. Diese deine allgegenwärtige "Begründung" für alles, was du sagst, ist nach wie vor als eine reine Luftnummer zu bewerten, weil du dich bis heute vor der Erörterung der diesbezüglichen und gut formulierten Argumente des Ersamus an Luther verweigerst.
Erasmus, von Rotterdam: Vom freien Willen 'De libero arbitrio' 1524 hat geschrieben:Ib 7. Nicht möchte ich dieses eigens gegen Luther gesagt haben, den ich zwar persönlich nicht kenne, dessen Schriften mich jedoch in mannigfacher Weise angeregt haben; ich sage es vielmehr gegen gewisse andere Leute, die mir näher bekannt sind und die uns sogleich, wenn einmal das Verständnis eines Schriftwortes strittig ist und wenn wir von Rechtgläubigen der alten Zeit eine Auslegung vorbringen, ins Wort fallen und sagen: „es waren nur Menschen". Wenn wir fragen, an welchem Merkmal denn die richtige Schriftauslegung zu erkennen sei, da doch auf beiden Seiten nur Menschen stehen, antworten sie: „am Merkmal des Heiligen Geistes". Fragt man, warum der Heilige Geist gerade der Seite gefehlt haben sollte, von der einige auch durch Wundertaten weltberühmt geworden sind, und nicht ihnen selbst, dann antworten sie, als hätte es während vieler hundert Jahre kein Evangelium in der Welt gegeben. Vermißt man bei ihnen einen Lebenswandel, der dem Heiligen Geiste entspräche, dann geben sie zur Antwort, sie seien durch den Glauben gerecht, nicht durch Werke. Vermißt man Wunder, dann sagen sie, die hätten schon lange aufgehört und seien auch nicht mehr nötig, da jetzt das Licht der Heiligen Schrift so wunderbar leuchte. Wenn man dann bestreitet, daß die Schrift sich klar und verständlich zu unserer Sache äußert, in der so viele ausgezeichnete Männer blind gewesen sein sollen, dann hat man sich vollends im Kreise bewegt.
Ib 8. Gesetzt, daß wirklich derjenige, der den Heiligen Geist hat, des Sinnes der Heiligen Schrift sicher sei: wie aber könnte auch mir die Gewißheit werden, die jener zu haben vorgibt? Was soll ich machen, wenn seitens mehrerer Leute verschiedene Sinndeutungen vorgebracht werden und wenn jeder einzelne schwört, er habe den Heiligen Geist? Außerdem kann, da der Heilige Geist nicht ein und denselben Leuten alles eingibt, auch der in irgendeinem Punkt sich irren und täuschen, der den Heiligen Geist hat. Dies sei denen erwidert, die so unbedenklich die Schriftauslegung der Kirchenväter verwerfen und die ihre eigene uns entgegensetzen, als wäre sie ihnen durch ein Orakel mitgeteilt. Schließlich den Fall gesetzt, Christi Geist habe es zugelassen, daß sein Volk in weniger wesentlichen Fragen, wovon nicht gerade das Heil des Menschen abhängt, sich irren kann: wer könnte glauben, daß dieser Geist viele hundert Jahre lang einen Irrtum seiner Kirche absichtlich übersehen habe und daß er von all den frommen und heiligen Vätern keinen einzigen für würdig genug gehalten habe, um ihm das zu inspirieren, was angeblich das Hauptstück der ganzen evangelischen Lehre ist?
Ib 9. Doch nun – damit wir endlich zum Schluß kommen – mögen die anderen selber entscheiden, was sie für sich in Anspruch nehmen wollen: ich für mein Teil maße mir weder eine besondere Lehre noch eine besondere Heiligkeit an noch verlasse ich mich auf meinen Geistbesitz; ich will jedoch mit schlichter Emsigkeit zur Sprache bringen, was mich innerlich bewegt. Sollte jemand es unternehmen, mich zu belehren, dann würde ich mich wissentlich der Wahrheit nicht widersetzen. Sollten meine Gegner es aber vorziehen, mich zu schmähen, obwohl ich höflich und ohne Schmähungen mehr vergleiche als streite, dann dürfte jeder bei ihnen den Geist des Evangeliums vermissen, von dem sie ständig reden. Paulus verkündet: Des Glaubensschwachen nehmt euch an! Christus löscht den glimmenden Docht nicht aus. Und der Apostel Petrus sagt: Seid stets bereit, euch zu verantworten gegen jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch lebt, jedoch mit Sanftmut und mit Ehrfurcht!