Abraham sollte Isaak töten?

Themen des alten Testaments
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Theophilus
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#1 Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Theophilus » So 26. Okt 2014, 21:30

Guten Abend, ihr Lieben,

Abkopplung vom Thema "theologie ohne satan!"

Es wurde debatiert darüber, dass Abraham seinen Sohn Isaak durch Gott töten sollte,

eine Geschichte die bis in die 80er Jahre noch angeommen wurde.

Heute aber fragen viele Menschen: " Das ist ja noch schlimmer, an so einen Gott glauben Sie?" "wie grausam ist das?"

Wie kann man an so einen Gott glauben?
Was sagt die Bibel dazu?


Ich glaube auch zu wissen, woran das liegt, die Menschen gehen nicht mehr in den Gottesdienst der Volkskirchen, in denen man das erklärt bekommt.
Manche sind U- boot Weihnachten Halleluja - Christ und können infolgedessen es nicht wissen. :) :?

Ich bin damals in dem ersten Godi gegangen und im dritten habe ich es erklärt bekommen, erinnere ich mich jetzt.
Da war ich 14 und die Kirche war schon 1983 ziemlich leer. :o

Also man zahlt Kirchensteuer, so viel Gelde, und geht nit hin.

Egal.

Also dann muss das Forum das leisten!

Mmh wie war das nochmal :? , Abraham bekam von Gott den Auftrag, von seinem Land in ein Verheißenes Land zu wandern.

Er sollte ein Volksgründer sein, für Gott ...
Dann auf der Wanderung wurde ihm versprochen, dass er auch einen Sohn bekomme, aber seine Frau konnte kein Baby mehr bekommen war zu alt.

Dann bekam er noch eins, einen Sohn, aber dann verlangt plötzlich Gott, dass er geopfert wird, wie eine Ziege! :shock:

Die Kehle sollte durchgesäbelt werden. Am Ende schickt Gott einen Engel und rettet den Sohn Isaak.

eine Probe? Aber warum so grausam, waren die da so drauf, damals?

Was sollen immerfort diese Proben, mit Liebe hat das nichts zu tun?

Was meint Ihr, ist das so gewesen, und wie ist das denn zu verstehen?

Hat man 2000 Jahre oder 4000 Jahre sich geirrt?

Bild

Was meint nun Ihr Bibelkenner, und Humanisten?

LG Theo
"Es mag sein, dass alles fällt, dass die Burgen dieser Welt um uns her in Trümmer brechen,
halte Du den Glauben fest, dass Dich Gott nicht fallen lässt, Er hält sein Versprechen!"
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2Lena
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#2 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von 2Lena » So 26. Okt 2014, 21:57

Das erzählte ich doch heute schon mal, dass die Mehrfachbedeutung der Stelle ein Gesetz sagt: Kindern die richtige Entwicklung geben, nicht opfern.

Der Grund für die andere *Lesart ist der hebräische Wortschatz.
עלה Rauchopfer, עלה aufrollen, entwickeln, עלה aufteigen, erheben,
Aber aufpassen - עלה wird auch Verkehrtheit geschrieben.
Der Ausleger muss die Begriffe in die Reihe bringen.

So sieht ein Text mit Auslegung im AT aus:
Abram (av ram) ein gewaltiger Wunsch ging aus von Haran (haran=Glühen)
Mit Lot (Bedeckung) und Sari (Dirigieren) zog "er" in Richtung Kanaan (zum Unterdrücken).
Hier hat er Ausleger aber auch die Option "Händler" und etwas gewinnen zu nehmen.
Sari war kinderlos. Dirigieren brachte nichts.
Erst als Sarah, Inspirieren hieß, ließ sie "schwanger" werden.

Die Landnahme Abrahams war sowohl eine historische Erzählung, als auch die Definition von Gesetzen.

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Janina
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#3 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Janina » Mo 27. Okt 2014, 09:27

Theophilus hat geschrieben:Es wurde debatiert darüber, dass Abraham seinen Sohn Isaak durch Gott töten sollte,
Heute aber fragen viele Menschen: " Das ist ja noch schlimmer, an so einen Gott glauben Sie?" "wie grausam ist das?"
Wie kann man an so einen Gott glauben?
eine Probe? Aber warum so grausam, waren die da so drauf, damals?
Ja, eine Probe, und zwar eine ganz einfache Reifeprüfung: Abraham sollte rebellieren.
Und er ist durchgefallen.
Abraham war halt noch nicht reif, um Menschen zu führen.
Wenn man glaubt und gehorcht, ohne zu zweifeln und zu denken, dann ist das heute immer noch so.

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Andreas
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#4 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Andreas » Mo 27. Okt 2014, 09:53

So würde ich das auch gerne sehen, aber der Text direkt im Anschluss ist mit dieser Auffassung schwer in Einklang zu bringen. Wie machst du das?
15 Hierauf rief der Engel des HERRN dem Abraham zum zweitenmal vom Himmel her die Worte zu: 16 »Ich schwöre bei mir selbst« – so lautet der Ausspruch des HERRN –: »darum, daß du so gehandelt und mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast, 17 will ich dich reichlich segnen und deine Nachkommenschaft überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Gestade des Meeres; und deine Nachkommen sollen die Tore ihrer Feinde besitzen, 18 und in deiner Nachkommenschaft sollen alle Völker der Erde gesegnet werden zum Lohn dafür, daß du meiner Aufforderung nachgekommen bist!«

Rembremerding
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#5 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Rembremerding » Mo 27. Okt 2014, 09:59

Hallo und einen schönen Tag an alle Foristen :)

Gott liegt daran jeden Menschen zu vervollkommnen, heiligmäßig zu gestalten. So hatte Gott auch für Abraham ein "Programm". Ich will auf die Schwächen Abrahams nicht näher eingehen, aber die Pädagogik Gottes, die Lektion, hat er schlussendlich mit Bravour bestanden und angenommen.
Abraham wusste von Anfang an, dass Gott Isaak auf irgendeine Weise wieder erwecken wird. Er hatte vollstes Vertrauen zu seinem Gott. Dieses Vertrauen, dieser große Glaube wurde ihm dann im NT auch bestätigt. In diesem Glauben hatte sich Abraham jedoch auf dem langen Weg zum Berg mit der Wertigkeit der Beziehung zu seinem Sohn und zu Gott auseinanderzusetzen und seine Liebe zu hinterfragen nach Motiv und Art. Er litt zudem beispielhaft als Mensch auch das vor, was später Gottvater zu "erleiden" hatte, als sich sein Sohn freiwillig am Kreuz aus Liebe opferte.

Servus :wave:
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Janina
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#6 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Janina » Mo 27. Okt 2014, 10:01

Andreas hat geschrieben:»darum, daß du so gehandelt und mir deinen einzigen Sohn nicht vorenthalten hast, 17 will ich dich reichlich segnen und deine Nachkommenschaft überaus zahlreich machen wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Gestade des Meeres;
Trostpreis.
Hast du schonmal Arbeitszeugnisse gelesen?
Abrahams "Arbeitszeugnis" lautet übersetzt:
Herr A. ist unfähig, Menschen zu führen. Darum wird es zahlreiche Generationen dauern, bis aus seiner Nachkommenschaft irgendwann ein aufgeklärter Geist zu erwarten ist.
Wir wünschen Herrn A. alle Gute und viel Erfolg auf seinem weiteren Lebensweg.

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Andreas
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#7 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Andreas » Mo 27. Okt 2014, 10:16

Janina hat geschrieben:Hast du schonmal Arbeitszeugnisse gelesen?
Na ich weiß nicht, ob die damals schon so gedacht haben. Trotzdem könnte an deiner Idee was dran sein.
Rembremerding hat geschrieben:Er litt zudem beispielhaft als Mensch auch das vor, was später Gottvater zu "erleiden" hatte, als sich sein Sohn freiwillig am Kreuz aus Liebe opferte.
Dafür spricht, das der Ort Moria an dem Isaak geopfert werden sollte, nach 2. Chr. 3,1 Jerusalem ist, wo dann auch Gottes Sohn Jesus gekreuzigt wurde.

Lena
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#8 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Lena » Mo 27. Okt 2014, 10:24

Rembremerding hat geschrieben: Gott liegt daran jeden Menschen zu vervollkommnen, heiligmäßig zu gestalten. So hatte Gott auch für Abraham ein "Programm".

Und nicht jedes "Programm" gefällt. Bleiben wir jedoch auf dem Weg - der Ausrichtung auf den Vater - so werden wir auch die dunklen Phasen, die unserer Seele nicht gefallen - siegreich durchpilgern. Bleiben wir dran, so werden wir viele Erfahrungen durchleben die uns reifen lassen. Abraham ist ein Beispiel von vollkommenem Gottvertrauen und schenkt Mut ebenso mit Gott zu wandeln.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Rembremerding
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#9 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Rembremerding » Mo 27. Okt 2014, 10:32

Lena hat geschrieben:
Und nicht jedes "Programm" gefällt. Bleiben wir jedoch auf dem Weg - der Ausrichtung auf den Vater - so werden wir auch die dunklen Phasen, die unserer Seele nicht gefallen - siegreich durchpilgern. Bleiben wir dran, so werden wir viele Erfahrungen durchleben die uns reifen lassen. Abraham ist ein Beispiel von vollkommenem Gottvertrauen und schenkt Mut ebenso mit Gott zu wandeln.
Ja!
Man kann auch erleben, dass Gott in seiner wundervollen Pädagogik zwei Menschen mit unterschiedlichen Verwundungen zusammenbringt und daraus Gutes, Heil entsteht, weil sie sich in und durch die Erfahrungen dieser Verwundung stärken. Aus doppelten Leid kann doppelte Freude werden.
Auch in der Hl. Schrift wird es deutlich: Der Vater, der keinen Sohn hatte (Abraham) trifft auf den Sohn, der keinen Vater hatte (Lot). Und beide werden in ihrer Beziehung zueinander gerüstet, um spätere Lektionen bestehen zu können.

Ich liebe einfach diesen wunderbaren Gott, Halleluja :Herz:
Zuletzt geändert von Rembremerding am Mo 27. Okt 2014, 10:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Hemul
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#10 Re: Abraham sollte Isaak töten?

Beitrag von Hemul » Mo 27. Okt 2014, 10:33

Theophilus hat geschrieben:Guten Abend, ihr Lieben,
Abkopplung vom Thema "theologie ohne satan!"
Es wurde debatiert darüber, dass Abraham seinen Sohn Isaak durch Gott töten sollte,
eine Geschichte die bis in die 80er Jahre noch angeommen wurde.
Heute aber fragen viele Menschen: " Das ist ja noch schlimmer, an so einen Gott glauben Sie?" "wie grausam ist das?"
Wie kann man an so einen Gott glauben?
Was sagt die Bibel dazu?
Gemäß Hebräer 11:1-12 u. 17-19 folgendes:
Vorbilder des Glaubens
1 Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht. 2 Unsere Vorfahren lebten diesen Glauben. Deshalb hat Gott sie als Vorbilder für uns hingestellt. 3 Durch unseren Glauben verstehen wir, dass die ganze Welt durch Gottes Wort geschaffen wurde; dass alles Sichtbare aus Unsichtbarem entstanden ist. 4 Weil Abel an Gott glaubte, war sein Opfer besser als das seines Bruders Kain. Gott nahm sein Opfer an, und Abel fand Gottes Anerkennung.1 Obwohl Abel schon lange tot ist, zeigt er uns noch heute, was es heißt, Gott zu vertrauen. 5 Weil Henoch glaubte, musste er nicht sterben. Gott nahm ihn zu sich; er war plötzlich nicht mehr da. Die Heilige Schrift bestätigt, dass Henoch so gelebt hat, wie es Gott gefiel. 6 Denn Gott hat nur an den Menschen Gefallen, die ihm fest vertrauen. Ohne Glauben ist das unmöglich. Wer nämlich zu Gott kommen will, muss darauf vertrauen, dass es ihn gibt und dass er alle belohnen wird, die ihn suchen. 7 Auch Noah glaubte Gott und befolgte gehorsam seine Anweisungen. Er baute ein großes Schiff, obwohl weit und breit keine Gefahr zu sehen war. Deshalb wurde er mit seiner ganzen Familie gerettet. Durch seinen Glauben wurde der Unglaube der anderen Menschen erst richtig deutlich. Und durch diesen Glauben fand Noah auch Gottes Anerkennung. 8 Auch Abraham glaubte fest an Gott und hörte auf ihn. Als Gott ihm befahl, in ein Land zu ziehen, das ihm erst viel später gehören sollte, verließ er seine Heimat.4 Dabei wusste er überhaupt nicht, wohin er kommen würde. 9 Er vertraute Gott. Das gab ihm die Kraft, als Fremder in dem Land zu leben, das Gott ihm versprochen hatte. Wie Isaak und Jakob, denen Gott dieselbe Zusage gegeben hatte, wohnte er nur in Zelten. 10 Denn Abraham wartete auf die Stadt, die wirklich auf festen Fundamenten steht und deren Gründer und Erbauer Gott selbst ist. 11 Und Sara, Abrahams Frau, die eigentlich unfruchtbar war, glaubte unerschütterlich an Gottes Zusage, dass sie noch ein Kind bekommen würde. Sie wusste, dass Gott alle seine Zusagen einhält. Und tatsächlich wurde sie schwanger, obwohl sie dafür schon viel zu alt war. 12 So erhielt Abraham, der eigentlich schon gar keine Kinder mehr zeugen konnte, Nachkommen so zahlreich wie der Sand am Meer und die Sterne am Himmel.
Glaube, der Mut verleiht
17 Abraham glaubte so unerschütterlich an Gott, dass er sogar bereit war, seinen einzigen Sohn Isaak zu opfern, als Gott ihn auf die Probe stellte. Und das, obwohl ihm Gott ein Versprechen gegeben 18 und gesagt hatte: "Von Isaak wird deine gesamte Nachkommenschaft abstammen." 19 Abraham traute es Gott zu, dass er Isaak sogar von den Toten auferwecken könnte, und bildlich gesprochen hat Gott Isaak das Leben ja auch noch einmal geschenkt.
Zuletzt geändert von Hemul am Mo 27. Okt 2014, 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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