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Die für mich wesentlichen Punkte sind da im Moment:Bibellexikon hat geschrieben:Die ältere überlieferungs- und quellenkritische Forschung sah in einem Kern von Gen 22 die uralte Ablösung des Menschenopfers durch ein Tieropfer legitimiert. Diese Theorie ist heute weitgehend aufgegeben. Gen 22 ist im Wesentlichen ein zu dichter literarischer Text und deshalb aus einem Guss, ausgenommen vielleicht die Verse Gen 22,15-18. [...] Wenn überhaupt vergleichsweise früh, dann spiegelt der Text als Theodizeetext im frühen Exil des 6. Jh.s die aktuellen Verlusterfahrungen Israels bzw. Judas wider. Allerdings mehren sich die Stimmen, die Gen 22 insgesamt für nachexilisch halten, u.a. werden dafür Berührungen mit dem Prolog des → Hiobbuches oder sogar mit dem chronistischen Werk vorgebracht. Inhaltlich spricht aber einiges doch dafür, dass Gen 22 in der exilisch-nachexilischen Zeit eine verhaltene Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderopfer darstellt, wie es mit einiger Sicherheit im phönizisch-punischen Raum, besonders in Karthago, belegt ist. Allerdings geht es dabei theologisch nicht mehr um die Ablösung von „Menschenopfern“ durch Tieropfer, sondern um die Intensität des Gottesverhältnisses Israels in der Figur Abrahams und die Verlässlichkeit des von ihm verehrten Gottes JHWH.
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a.
Die Erzählung wurde im Exil oder gar nach dem Exil geschrieben
b.
Sie diente vermutlich nicht - wie früher angenommen - dem Versuch, das Menschenopfer durch ein Tieropfer zu ersetzen, sondern dem Versuch, das Kindesopfer abzuschaffen.
Ich verstehe das so, dass durch diese Erzählung gerade die Graumsamkeit mancher Gottesvorstellungen abgelehnt wurde.