Hiob, Gott und Teufel

Themen des alten Testaments
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Münek
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#391 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Münek » Sa 13. Dez 2014, 01:36

Für Kurt...

Die historisch-kritische Exegese untersucht z.B. akribisch-historisch, ob Jesus von der römischen
Besatzungsmacht (?) vor den Toren Jerusalems (?) am Passafest (?) oder am Rüsttag (?) ans Kreuz (?)
genagelt wurde.

Zum Gegenstand ihrer Untersuchung gehört NICHT die Frage, ob Jesus für aller Welt
Sünden gestorben ist
.

Erkennst Du den Unterschied?

closs
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#392 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 01:40

Münek hat geschrieben:Erkennst Du den Unterschied?
Genau auf diesen Unterschied bestehe ich - in diesem Punkt sind wir uns vollkommen einig. - Das heisst aber unter geistigen Gesichtspunkten auch, dass es substantiell komplett wurscht ist, ob Jesus von der römischen Besatzungsmacht (?) vor den Toren Jerusalems (?) am Passafest (?) oder am Rüsttag (?) ans Kreuz (?) genagelt wurde. Wiewohl es echt interessant ist, Antworten auf solche Fragen unter historisch-kritischen Gesichtspunkten zu hören.

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Münek
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#393 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Münek » Sa 13. Dez 2014, 01:53

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die an den Fakultäten etablierte historisch-kritische Exegese wird von Dir deshalb als schwach angesehen, weil andere sie missverstehen?
Vielleicht wird sie ja missverstanden - aber man kann sich nur an das halten, wie sie dargestellt wird - nämlich als wäre sie eine wesentliche Disziplin zur geistigen Deutung der Bibel.

Die "historisch-kritische Auslegungsmethode" hat mit "geistiger" Ausdeutung der
Bibeltexte
nichts am Hut. Es geht hier um Geschichtswissenschaft, nicht um den
Glauben an einen Gott.

Gott kann kein Thema der Wissenschaft sein; auch nicht der universitären Theologie.

Nimm es einfach zur Kenntnis.

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Münek
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#394 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von Münek » Sa 13. Dez 2014, 02:25

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Erkennst Du den Unterschied?
Genau auf diesen Unterschied bestehe ich - in diesem Punkt sind wir uns vollkommen einig. - Das heisst aber unter geistigen Gesichtspunkten auch, dass es substantiell komplett wurscht ist, ob Jesus von der römischen Besatzungsmacht (?) vor den Toren Jerusalems (?) am Passafest (?) oder am Rüsttag (?) ans Kreuz (?) genagelt wurde. Wiewohl es echt interessant ist, Antworten auf solche Fragen unter historisch-kritischen Gesichtspunkten zu hören.

Naja,

die Hauptsache ist, Du erkennst, dass die Ergebnisse der neutestamentlichen
Forschung mit "subjektiv-individuell geistigen Erkenntnissen" nichts zu tun
haben.

Deine hier im Forum immer wieder dargestellte Wunschvorstellung ist allein
Dein "Baby". :thumbup:

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sven23
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#395 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » Sa 13. Dez 2014, 07:19

closs hat geschrieben: - Das heisst aber unter geistigen Gesichtspunkten auch, dass es substantiell komplett wurscht ist, ob Jesus von der römischen Besatzungsmacht (?) vor den Toren Jerusalems (?) am Passafest (?) oder am Rüsttag (?) ans Kreuz (?) genagelt wurde. Wiewohl es echt interessant ist, Antworten auf solche Fragen unter historisch-kritischen Gesichtspunkten zu hören.

Fehlt nur noch, daß du behauptest, es sei geistig irrelevant, ob Jesus überhaupt gekreuzigt wurde.


Hier ein interessanter Beitrag von Gerd Scobel zum Thema historisch-kritische Jesusforschung:

http://www.3sat.de/page/?source=/scobel ... index.html
Zuletzt geändert von sven23 am Sa 13. Dez 2014, 09:26, insgesamt 1-mal geändert.
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#396 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » Sa 13. Dez 2014, 07:24

closs hat geschrieben: - Es ist komplett irrelevant, ob Hiob eine historische Person ist oder eine literarische Figur, an der das Mensch-Sein an sich durchdekliniert wird.

Na ja, dieses Durchdeklinieren ging aber gründlich in die Hose. So wie Gott in der Geschichte dargestellt wird, steht er mit runtergelassenen Hosen da. Er kommt dabei sehr schlecht weg.


closs hat geschrieben: Vollkommen willkürliche Behauptung, die nur dann möglich ist, wenn man materialistisch, also weltanschaulich, dementsprechend gepolt ist.

Nö, nur logische Schlussfolgerung. Wenn aus einer Kette von fiktiven "Setzungen" eine Erkenntnis gewonnen wird, ist sie höchstwahrscheinlich selbst fiktiv.
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#397 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 09:45

sven23 hat geschrieben: So wie Gott in der Geschichte dargestellt wird, steht er mit runtergelassenen Hosen da. Er kommt dabei sehr schlecht weg.
Das sind die Folgen von Deinen Setzungen, was da logisch erscheint.

sven23 hat geschrieben: Wenn aus einer Kette von fiktiven "Setzungen" eine Erkenntnis gewonnen wird, ist sie höchstwahrscheinlich selbst fiktiv.
Wenn mutmaßliche Realität nicht objektivierbar ist, kann man sie nur möglichst genau anpeilen - das sagt nichts darüber aus, ob die Mutmaßung richtig falsch ist, also ob das Objekt (hier: Gott) real ist oder nicht. Das ist ein logischer Stockfehler.

Dieser Stockfehler kann nur dann passieren, wenn man vorher willkürlich setzt, dass jegliche Realität objektiv nachweisbar sein muss - eine perfekte Falle, um sich spirituelle Realität vom Leib zu halten.

sven23 hat geschrieben:Fehlt nur noch, daß du behauptest, es sei geistig irrelevant, ob Jesus überhaupt gekreuzigt wurde.
Bei Leid ist es NICHT irrelevant, weil Leid nur per Erleben und nicht per Erkennen gibt.

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#398 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 09:48

Münek hat geschrieben:die Hauptsache ist, Du erkennst, dass die Ergebnisse der neutestamentlichen Forschung mit "subjektiv-individuell geistigen Erkenntnissen" nichts zu tun haben.
So ist es - geistige Erkenntnis funktioniert nur im Einzelnen, ist allerdings innerhalb einer Gruppe intersubjektiv teilbar.

Was hätte dann nach Deiner Auffassung historisch-kritische Wissenschaft überhaupt mit Christentum zu tun?

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sven23
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#399 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von sven23 » Sa 13. Dez 2014, 09:59

closs hat geschrieben: Was hätte dann nach Deiner Auffassung historisch-kritische Wissenschaft überhaupt mit Christentum zu tun?

Wenn die historisch-kritische Betrachtung allein schon den Geburtsort als Mogelpackung entlarvt, wieviel kann man dann dem Rest noch glauben? War er wirklich der uneheliche Sohn Gottes oder sind das auch Erfindungen der Schreiberlinge? Schließlich steht und fällt das NT mit der Figur Jesu.

http://www.3sat.de/page/?source=/scobel ... index.html
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#400 Re: Hiob, Gott und Teufel

Beitrag von closs » Sa 13. Dez 2014, 10:05

sven23 hat geschrieben:Wenn die historisch-kritische Betrachtung allein schon den Geburtsort als Mogelpackung entlarvt
Mal ganz nebenbei: Bis vor kurzem hielt man den Tempel des Salomo für eine Erfindung, bis vor einigen Jahren "neueste wissenschaftliche Erkenntnisse" darauf hinwiesen, dass dem NICHT so sei. - Mit anderen Worten: Auch historisch-kritische Forschung ist keine stabile Größe, sondern spiegelt jeweils einen momentanen Forschungsstand wider, der morgen schon ganz anders sein kann.

sven23 hat geschrieben:wieviel kann man dann dem Rest noch glauben?
Das ist halt der tragische Irrtum, dass man meint, man könne Glaube aus der Bibel lernen so wie man Physik aus Physik-Büchern lernen kann.

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