"Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

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Pluto
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#11 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von Pluto » So 22. Feb 2015, 00:26

Halman hat geschrieben:Die eleganteste Möglichkeit wäre, wenn Gottes [Heiliger] Geist wie eine wundersame Optik das Licht der Sonne umlenkt und so den Effekt in Kanaan erzeugt, um den Josua gebeten hatte.
Das sind Geschichten die davon ausgehen, dass Gott nach Belieben die Naturgesetze außer Kraft setzt um einem der Seinen einen Gefallen zu tun.
Das kann und will ich nicht glauben, denn dann würde Er willkürlich handeln, in dem er auf Josuas Gebet hörte.

Meine Erklärung ist viel banaler... es war einfach ein langer Tag, vielleicht gerade Ende Juni. Die Leute damals hatte ja keine Uhren, und vielleicht verloren sie "in der Hitze des Gefechts" einfach das Zeitgefühl. So glaubten sie, Gott hätte interveniert um Josau zu seinem Sieg zu verhelfen.

Halman hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Tja... Irren ist menschlich.
Luther nannte Kopernikus einen Narr. In diesem Fall erwies er sich allerdings selbst als einer.
q.e.d. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#12 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von Abischai » So 22. Feb 2015, 01:32

Wenn Luther Kopernikus einen Narren nannte, dann sicher nicht ob dessen Wissenschaftlichkeit, sondern wegen seiner Gottlosigkeit. Einstein war in diesem Sinne auch ein Narr, obwohl sicher niemand seinen Genius bezweifelt.
Pluto hat geschrieben:
Abischai hat geschrieben:...Ich habe früher oft meine kleinen Kinder in die Luft geworfen...Betonpflaster...Wunden...verstehst Du...?
Nicht im Geringsten...

...Erde und Mond führen keine gebundene Rotation aus...
Ganz sicher?
...Du verstehst nicht. Auch das sind winzige Geschwindigkeiten, im Vergleich zur Erdrotation. — Irrelevant.
Nein, Du verstehst nicht! Es geht darum, wie man mit diesen Geschwindigkeiten umgeht. Fährt man sie gegen die Wand, oder macht man eine Parabelflug, das ist der exakte Unterschied.
Und bei gebundener Rotation, wird jeder Körper (!) von der Gravitation erfaßt und sozusagen sanft aufgefangen, da gibt es nichts, was ungebremst weitersaust, wie jemand im Auto gegen Betonwand, der leider nicht angeschnallt war. Jedes Molekül ist angegurtet und wird aufgefangen und in allen Richtungen unbemerkt beschleunigt. Das gilt auch für das Wasser der Weltmeere. Ein bisschen wackelt das sicher, aber so sehr katastrophisch wird es wohl nicht sein.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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Halman
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#13 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von Halman » So 22. Feb 2015, 03:50

Pluto hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Die eleganteste Möglichkeit wäre, wenn Gottes [Heiliger] Geist wie eine wundersame Optik das Licht der Sonne umlenkt und so den Effekt in Kanaan erzeugt, um den Josua gebeten hatte.
Das sind Geschichten die davon ausgehen, dass Gott nach Belieben die Naturgesetze außer Kraft setzt um einem der Seinen einen Gefallen zu tun.
Das kann und will ich nicht glauben, denn dann würde Er willkürlich handeln, in dem er auf Josuas Gebet hörte.
In diesem Fall macht Gott gem. der Bibel eine Ausnahme:
Zitat aus Jos 10,14:
14 Und es war kein Tag wie dieser, weder vorher noch danach, dass der HERR so auf die Stimme eines Menschen gehört hätte; denn der HERR kämpfte für Israel.

Pluto hat geschrieben:Meine Erklärung ist viel banaler... es war einfach ein langer Tag, vielleicht gerade Ende Juni. Die Leute damals hatte ja keine Uhren, und vielleicht verloren sie "in der Hitze des Gefechts" einfach das Zeitgefühl. So glaubten sie, Gott hätte interveniert um Josau zu seinem Sieg zu verhelfen.
Dass Josua sich so sehr in seiner Einschätzung getäuscht hatte, wäre natürlich denkbar, aber dies halte ich bei einem Mann wie ihm für unwahrscheinlich.
Übrigens, so sehr unterscheiden sich die Tageslängen in Israel in den Jahreszeiten nicht.

Am 22. Februar 2015 geht die Sonne in Tel Aviv um 06:14 Uhr auf und um 17:34 Uhr unter. An diesem Tag hat Tel Aviv 11 Stunden und 20 Minuten Tageslicht.

Am 22. Juni 2015 geht die Sonne in Tel Aviv Jaffa um 05:33 Uhr auf und um 19:51 Uhr unter. An diesem Tag hat Tel Aviv Jaffa 14 Stunden und 18 Minuten Tageslicht.
Zitatquelle: http://sunrisesunset.de/staedte-israel/ ... -tel-aviv/

Das Tal Ajalon, in dessen Nähe Josua Ben Nun gegen die Amoriter kämpfte, liegt etwa zwanzig Kilometer nortwestlich von Jerusalem, ungefähr zwischen der Hauptstadt und Tel Aviv-Jaffa.
Bild
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Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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seeadler
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#14 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von seeadler » So 22. Feb 2015, 05:46

mur mal eine Nebenfrage, nachdem ich alle Beiträge gelesen habe (ich klopf auf meine Schultern) : Was ich sowohl früher schon seitens meiner Gemeinde vermisste, hier aber auch, genauso wie schon in anderen Foren, das Thema betreffend - ein derartiges astronomisches Ereignis betraf wenn schon dann die gesamte Erde. Warum gibt es dazu keine "Aufzeichnungen" anderer Völker? Immerhin gibt es in Punkto Sintflut jede menge Vergleichsschriften aus allen Regionen der Erde! Klar, kann man hier einwenden, dass nicht das gleiche Ereignis gemeint sein muss, sondern es überall schon irgendwelche verheerenden Fluten gab, aber bei diesem Phänomen dürfte das etwas schwierig werden.

Also, gibt es da andere Berichte?

Das mit dem Trick mit dem Spiegel finde ich grandios! Cool, darauf muss man auch erst mal kommen :D

Es gäbe natürlich eine Erklärung, die allerdings schon weit in die Zukunft reicht, bevor wir selbst dazu in der Lage sind, diese umzusetzen, und wo ich selbstverständlich auch probleme habe, diese wirklich wissenschaftlich begründen zu können.
Denn wenn die umliegenden Völker von diesem Phänomen der stillstehenden Sonne und der damit auch zwangsläufig des stillstehenden Mondes (was das Phänomen durchaus glaubhafter erscheinen lässt) nichts mitbekommen haben, sondern lediglich die Kriegsparteien, dann haben wir hier ein Zeitfenster, eine Zeitblase vor uns, in der jene Kriegsparteien eingeschlossen waren. So was ähnliches wie ein "Stargate", allerdings räumlich auf ein großes Areal projiziert, wo die beteiligten nicht durch den raum gereist sind, sondern in der Zeit festgehalten wurden. Leider geht aus dem bericht nicht hervor, wie lange denn nun "neutral, objektiv die schlacht gedauert hat, und demzufolge haben wir dann auch keinen Vergleichsmaßstab zur normal abgelaufenen umliegenden Zeit der anderen Welt. Denn wenn dem so wäre, ließe sich durchaus die Kraft berechnet, die notwendig wäre, um eine derartige einstein´sche Zeitdehnung durchzuführen. Vielleicht erinnert sich ja hier der eine oder andere als ich nicht ohne Grund schrieb, dass für mich Einstein der Moses der Wissenschaft ist. Seine Erkenntnisse können durchaus helfen, die biblischen Wunder zu erklären, ohne ihnen das "wundersame" zu nehmen. In der Bibel kommen quasi alle drei Aspekte der Relativitätstheorie vor: Die Zeitdehnung, die Raumkontraktion und die relativistische Massenumwandlung. Man muss nur auch gewillt sein, dies im Sinne der Bibel anwenden zu wollen.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#15 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von Pluto » So 22. Feb 2015, 10:46

Halman hat geschrieben:In diesem Fall macht Gott gem. der Bibel eine Ausnahme:
Zitat aus Jos 10,14:
14 Und es war kein Tag wie dieser, weder vorher noch danach, dass der HERR so auf die Stimme eines Menschen gehört hätte; denn der HERR kämpfte für Israel.
Der Text bestätigt die Willkür von Gottes Handlung (Kein Tag we dieser, weder vorher noch danach...). Solche Wunder lassen dieselbe Frage immer wieder hochkommen: Warum ausgerechnet dieser Tag...?
Warum machte Gott ausgerechnet bei Josua diese Ausnahme, nicht aber bei Adam, Noah, Abraham, Moses. Salomon oder David?

Nee, nee... das Bild welches hier gezeichnet wird, ist das eines beliebigen, willkürlichen Gottes der eines Morgens aufsteht, und sich sagt, "Heute ist ein besonderer Tag! Ach, der arme Josua braucht meine Hilfe, bei der Eroberung und Ermordung der Amariter, also steige ich von meinem Thron herunter und halte mal die Sonne an...."

Wie wahrscheinlich ist das denn? :shock:

Halman hat geschrieben:Dass Josua sich so sehr in seiner Einschätzung getäuscht hatte, wäre natürlich denkbar, aber dies halte ich bei einem Mann wie ihm für unwahrscheinlich.
Übrigens, so sehr unterscheiden sich die Tageslängen in Israel in den Jahreszeiten nicht.
Schon klar.
Deswegen ist auch die Vermutung naheliegend, dass die Leute völlig das Zeitgefühl verloren, und dass diese Geschichte mit jeder Erzählung immer mehr verzerrt wurde, bevor sie irgendwann niedergeschrieben wurde.

Stell dir vor, du träumst von einem Onkel, und hörst am nächsten Tag, dass er in der Nacht gestorben ist. Du erzählst die Geschichte, und einer fragt, wann ist er gestorben? Es stellt sich heraus, dass es irgendwann zwischen Mitternacht und 5 Uhr passiert ist. Das nächste oder übernächste mal, erzählt jemand den Traum so: "Halman hat um 3 Uhr Morgens von seinem Okel geträumt, genau um die Zeit als der Onkel verstarb."

Zufall oder Wahrheit? —
Das sind keine Lügen, sondern nur der Versuch die Geschichte etwas spannender zu erzählen.
Entstehen so vielleicht Mythen und Legenden?

Verstehst du was ich meine?

Übrigens... Hast du schon mal von deinem Onkel geträumt, und es ist nichts passiert?
Wem erzählt man eine so banale Geschichte?
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#16 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von Pluto » So 22. Feb 2015, 10:55

seeadler hat geschrieben:Das mit dem Trick mit dem Spiegel finde ich grandios! Cool, darauf muss man auch erst mal kommen :D
Wie groß hätte der Spiegel sein müssen, den Gott benutzt haben soll um die Sonne umzulenken?

Denn wenn die umliegenden Völker von diesem Phänomen der stillstehenden Sonne und der damit auch zwangsläufig des stillstehenden Mondes (was das Phänomen durchaus glaubhafter erscheinen lässt) nichts mitbekommen haben, sondern lediglich die Kriegsparteien, dann haben wir hier ein Zeitfenster, eine Zeitblase vor uns, in der jene Kriegsparteien eingeschlossen waren.
Oder einfach das Zeitgefühl verloren. In einer Zeit wo es noch keine Uhren gab, eine sehr viel naheliegendere Erklärung. Sie ist natürlich bei weitem nicht so spannend, wie diejenige einer Blase in der Raum-Zeit, aber dafür wohl realistischer.

So was ähnliches wie ein "Stargate", allerdings räumlich auf ein großes Areal projiziert,
Science-Fiction in der Bibel? :shock:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von seeadler » So 22. Feb 2015, 15:57

na ja, Pluto, und da du nicht an einen Gott glauben möchtest, machst du Gott zu einem Neandertaler, bestenfalls zu einem Hirten in der Wüste der von 100 Schafen 99 sich selbst überlässt, um das 100.te zu suchen.

Es ist schon erstaunlich wie Atheisten der Wissenschaft einen Glauben schenken, dem sie Gott nicht zubilligen wollen. Oder glaubst du nicht daran, dass es irgendwann mal Zeitreisen geben könnte? Und wenn es diese dann gibt, dann gestehst du Gott immer noch nicht zu, der über alles steht, dass er dies ebenfalls kann?
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#18 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von Pluto » So 22. Feb 2015, 16:33

seeadler hat geschrieben:na ja, Pluto, und da du nicht an einen Gott glauben möchtest, machst du Gott zu einem Neandertaler
:shock: Wo habe ich das gesagt?

Ich sagte, ich kann nicht an einen Gott der Willkür glauben, der nach Belieben Wunder vollbringt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#19 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von seeadler » So 22. Feb 2015, 18:41

Pluto hat geschrieben:
seeadler hat geschrieben:na ja, Pluto, und da du nicht an einen Gott glauben möchtest, machst du Gott zu einem Neandertaler
:shock: Wo habe ich das gesagt?

Ich sagte, ich kann nicht an einen Gott der Willkür glauben, der nach Belieben Wunder vollbringt.

Das ist ein wenig schwierig, dies zu erklären. Es ist keine Willkür! Es ist aber auch keine wirkliche Hilfe! Es geht hierbei stets um die Demonstration der Allmacht Gottes, um nichts anderes. Ich glaube, dies hatte ich vor einiger zeit schon einmal geschrieben. Es geht stets darum, dass sich Gott auch denen offenbaren möchte, die nicht an ihm glauben.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#20 Re: "Sonne, steh still" - geozentrisches Weltbild?

Beitrag von Scrypt0n » So 22. Feb 2015, 18:50

seeadler hat geschrieben:Das ist ein wenig schwierig, dies zu erklären. Es ist keine Willkür! Es ist aber auch keine wirkliche Hilfe! Es geht hierbei stets um die Demonstration der Allmacht Gottes, um nichts anderes. Ich glaube, dies hatte ich vor einiger zeit schon einmal geschrieben. Es geht stets darum, dass sich Gott auch denen offenbaren möchte, die nicht an ihm glauben.
Warum soll das damals, wie es die Bibel postuliert, so oft vorgekommen sein, heute aber nicht mehr?
Ein einziges der in den biblischen "Geschichten" erwähnten Wunder in der heutigen Zeit wären Demonstration der postulierten "Allmacht" genug, mehr als genug - und man müsste sich nicht mehr auf ein altes, mehrmals durch willkürlichen Revisionen durchlaufenes Buch beziehen!

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