Die Plagen der Ägypter

Themen des alten Testaments
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Queequeg
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#141 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Mo 8. Jun 2015, 14:12

Samantha hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben: Dein Gott hat zwar einen anderen Namen, ihr habt unterschiedliche Gebete und Schriften, aber die religiöse Ideologie der Menschenverachtung und Menschenvernichtung, im Namen des jeweils diensthabenden Gottes, die ist bei dir, Helmul und wer ihr auch immer sein möget, nicht unbedingt eine andere, als die der islamischen Gotteskrieger.
Wäre der Mensch friedlicher, müsste Gott nie so handeln.

Als religiöser Mensch darf man so denken, für einen nichtreligiösen Menschen tut sich hier ein tiefer, nicht mehr überbrückbarer Widerspruch auf.

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Münek
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#142 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Münek » Mo 8. Jun 2015, 14:37

Hemul hat geschrieben:
35 Mein ist die Rache und das Vergelten / zu der Zeit, wenn ihr Fuß wankt. / Denn ihr Unglückstag wird kommen, / ihre Zukunft eilt herbei. 36 Wenn Jahwe seinem Volk zu Hilfe kommt,

Jawoll, wie damals gegen die Assyrer, Babylonier und die Römer. 8-)

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Halman
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#143 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Halman » Mo 8. Jun 2015, 14:43

Queequeg hat geschrieben:Am ende: dieses "Zahn um Zahn, das haben die meisten Christen, trotz eines Jesus Christus, schon immer mehr verinnerlicht, als das - liebe deinen Nächsten wie dich selbst.
Laut Pinchas Lapide heißt es nicht, "nimm Auge um Auge, nimm Zahn um Zahn", sonden gem. dem hebrärischen Grundtext, "gibt Auge um Auge, gib Zahn um Zahn". Es ging hier um Gerechtigkeit, nicht um Rache.
Heiner Geißler erklärt hierzu in seinem Buch "Was würde Jesus heute sagen?" auf Seite 45:
Zitat von Dr. Heiner Geißler:
D.h., der Satz gibt nicht dem Opfer das Recht, dem anderen auch die Zähne einzuschlagen oder das Auge auszustechen, sondern ist an den Schädiger gerichtet und sollte vor Gericht ein Richtwert sein für die Entschädigungsleistung.

Queequeg hat geschrieben:Ich glaube, das hier immer wieder gewisse Ähnlichkeiten, zwischen dem Islam und dem Christentum, das diese Ähnlichkeiten sich hier immer wieder geradezu aufdrängen.
Aber aus unterschiedlichen Gründen. Während in der blutigen Geschichte der Christenheit Gewalt auf Basis von Fehlinterpretationen der Bibel gerechtfertigt wurde, geschah dies im Islam auf Basis korrekter Koranexegese.

Schau doch mal in bitte in http://barino-barsoum.de/
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Scrypt.on
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#144 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Scrypt.on » Mo 8. Jun 2015, 14:48

Halman hat geschrieben:Aber aus unterschiedlichen Gründen. Während in der blutigen Geschichte der Christenheit Gewalt auf Basis von Fehlinterpretationen der Bibel gerechtfertigt wurde, geschah dies im Islam auf Basis korrekter Koranexegese.
Das würde ich so scharf nicht sagen.
Längst nicht jede biblische Rechtfertigung von Gewalt basiert auf falschen Interpretationen. Wobei die meisten davon durchaus im NT wieder revidiert wurden.

Der Unterschied ist nur, dass die zwei Propheten - Jesus und Mohammed - darin nicht zu vereinbaren sind. Von Jesus ist nicht bekannt dass er, wie Mohammed, Kriegsführer und Mörder war.
Zuletzt geändert von Scrypt.on am Mo 8. Jun 2015, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Queequeg
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#145 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Queequeg » Mo 8. Jun 2015, 14:59

Halman hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:Ich glaube, das hier immer wieder gewisse Ähnlichkeiten, zwischen dem Islam und dem Christentum, das diese Ähnlichkeiten sich hier immer wieder geradezu aufdrängen.
Aber aus unterschiedlichen Gründen. Während in der blutigen Geschichte der Christenheit Gewalt auf Basis von Fehlinterpretationen der Bibel gerechtfertigt wurde, geschah dies im Islam auf Basis korrekter Koranexegese.

Schau doch mal in bitte in http://barino-barsoum.de/

Guter Halman, ich habe die Erfahrung gemacht, das sich mit der Bibel alles, aber auch alles sanktionieren und rechtfertigen lässt.
Von der Heidenmission, die laut Bibel ja etwas völlig in Sinne Jesu "seiendes" ist, bis zur Selbstrechtfertigung der Inquisition durch den mehr berüchtigten als berühmten Paulusvers, alles ist machbar und nur seine Sache der Auslegung, der jeweilig vorherrschenden Theologie und natürlich immer der allerpersönlichsten "Exegese".

Das dann aus der Heidenmission wohl mit der größte Volkermord der Geschichte wurde (die Kreuzzüge lassen wir jetzt einmal außen vor), das die Inquisition dann zum absoluten Negativum des Christentums selbst wurde, man kann das den Menschen immer wieder zuerst anlasten und aufbürden, natürlich, trotz und alledem ist und bleibt hier der "Ersttäter" immer wieder die Bibel selbst.

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Scrypt.on
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#146 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Scrypt.on » Mo 8. Jun 2015, 15:04

Queequeg hat geschrieben:Guter Halman, ich habe die Erfahrung gemacht, das sich mit der Bibel alles, aber auch alles sanktionieren und rechtfertigen lässt.
Von der Heidenmission, die laut Bibel ja etwas völlig in Sinne Jesu "seiendes" ist, bis zur Selbstrechtfertigung der Inquisition durch den mehr berüchtigten als berühmten Paulusvers, alles ist machbar und nur seine Sache der Auslegung, der jeweilig vorherrschenden Theologie und natürlich immer der allerpersönlichsten "Exegese".

Das dann aus der Heidenmission wohl mit der größte Volkermord der Geschichte wurde (die Kreuzzüge lassen wir jetzt einmal außen vor), das die Inquisition dann zum absoluten Negativum des Christentums selbst wurde, man kann das den Menschen immer wieder zuerst anlasten und aufbürden, natürlich, trotz und alledem ist und bleibt hier der "Ersttäter" immer wieder die Bibel selbst.
Aber du würdest doch sicherlich darin zustimmen, dass Jesus bzw. das, was man von ihm weiß kein gewaltverherrlichendes Vorbild ist. Wer Jesus folgt und handelt wie er, verzichtet auf jegliche Gewalt.

Beim Koran ist das nicht so, denn anders als bei der Bibel ziehen sich die Aufrufe zu Mord und Krieg bis auf wenige Ausnahmen durch das gesamte Buch. Erstens. Und zweitens handelte auch der Prophet, aus welchem der Koran hervorging, ebenso.

Diesen Unterschied sollte man durchaus anerkennen.

2Lena
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#147 Re: Die Plagen der Ägypter

Beitrag von 2Lena » Mo 8. Jun 2015, 15:12

Zeus hat geschrieben:Dawkins hat diese Tests weder veranlasst noch selber durchgeführt. Er hat nur darüber berichtet.
So wie du darüber berichtest?
Soundsoviel israelische Kinder glauben an Josua?
Ej, es wurde nicht untersucht, was der Inhalt der Lehren Josuas ist, sondern man ging von der eigenen Meinung aus. Dawkin meint, das AT sei grausam. So machen es die Lemminge, immer hintereinanderherlaufen ...

Statt meine Analyse als "wirres Zeug" abzutun (weil gegen den Lemmingestrom schwimmend) wäre es ganz gut, wenn du in Beurteilungen gerechtere Maßstäbe anlegen würdest, als den des "Mobs".

Eine Studie - ob das Lernmaterial das Denken beeinflusst, müsste schon mal nach "Personalpronomen" getrennt laufen.
Beziehung ich - du - Erwartungen ja nein
Beziehung ich - wir - Erwartung ja nein
Beziehung jene zum du, zu ihr, zu ihm.

Umgesetzt auf die Religionsebene:
Du hörst eine religiöse Erzählung und machst DIR Gedanken.
Sind es die des Erzählers, die von mir, die der eigenen, die einer anderen Gruppe?
Ist da ein Mehrheitsentscheid etwa ein *richtiges richten*?

Im Falle der hebräischen Texte:
Ihre mehrdimesionalen Ebenen können von einem Muttersprachler erahnt werden, selbst ohne Vorlage eines Studiums, oder ohne Kommentare von Prof. oder Rabbiner oder Theologen.
Während aber bei Literatur von den Universitäten bei dir Zeus die vorn steht, du Stange haltend, mit dem Brett vor dem Kopf halten.

Selbst die Mehrheit der Gelehrtenwelt kann nicht die "ganze Wahrheit" bewirken. Sie blieb beim Fehler der eindimensionalen Darstellung stecken, Lemminge auf Erklärungssuche :-(.

----
Du nimmst Keine Posaunen vor Jericho: Die archäologische Wahrheit über die Bibel von Israel Finkelstein (Autor), Neil A. Silberman (Autor), Miriam Magall (Übersetzer) um den Beweis anzutreten, dass die Bibel falsch sei, weil er in Jericho keine Paläste fand. Erklärt das etwa Josua?

Schau, du schreibst es selbst: die Autoren fragen abschließend, warum die Geschichte geschrieben wurde. Die Archäologie erschließt nicht religiöse und juristische Texte. Ich könnte dir Josua erzählen - aber mich fragt keiner.

Samantha

#148 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Samantha » Mo 8. Jun 2015, 16:25

Queequeg hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Wäre der Mensch friedlicher, müsste Gott nie so handeln.
Als religiöser Mensch darf man so denken, für einen nichtreligiösen Menschen tut sich hier ein tiefer, nicht mehr überbrückbarer Widerspruch auf.
Ich bin zwar kein religiöser Mensch, aber ich verstehe, was Du meinst.


Queequeg hat geschrieben:Guter Halman, ich habe die Erfahrung gemacht, das sich mit der Bibel alles, aber auch alles sanktionieren und rechtfertigen lässt.
Mit der Politik lässt sich auch alles rechtfertigen - mit vielem.

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Scrypt.on
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#149 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Scrypt.on » Mo 8. Jun 2015, 16:28

Samantha hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Wäre der Mensch friedlicher, müsste Gott nie so handeln.
Als religiöser Mensch darf man so denken, für einen nichtreligiösen Menschen tut sich hier ein tiefer, nicht mehr überbrückbarer Widerspruch auf.
Ich bin zwar kein religiöser Mensch
Bezüglich der Definition, also dessen, was "religiös" bedeuted bist du das - und zwar ganz eindeutig.
;)

Samantha

#150 Re: Ohne Gott keine Moral?

Beitrag von Samantha » Mo 8. Jun 2015, 16:30

Scrypt.on hat geschrieben:Wer Jesus folgt und handelt wie er, verzichtet auf jegliche Gewalt.

Beim Koran ist das nicht so, denn anders als bei der Bibel ziehen sich die Aufrufe zu Mord und Krieg bis auf wenige Ausnahmen durch das gesamte Buch. Erstens. Und zweitens handelte auch der Prophet, aus welchem der Koran hervorging, ebenso.

Diesen Unterschied sollte man durchaus anerkennen.
Auf dieser Basis sollte man die Bibel betrachten, natürlich kritisch hinterfragend. Nicht Gott und Bibel oder Gläubige sind böse, sondern nur, was man daraus macht, eben weil nicht hinterfragt ausreichend wird und weil die Religion als Werkzeug missbraucht wird.

@Scrypt.on
Was ist denn Deiner Meinung nach religiös? Ich sehe bei mir im Vergleich zu anderen einen großen Unterschied.

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