Die Schlange!

Themen des alten Testaments
Samantha

#201 Re: Die Schlange!

Beitrag von Samantha » Mi 3. Feb 2016, 07:23

Münek hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Dein zweites Zitat passt (mal wieder) nicht. Wie ich oben ja schon schrieb, ging Paulus davon aus, dass Eva im Paradies von der listigen Schlange, nicht aber von Satan verführt worden ist (2. Kor. 11, 3).

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Dein Paulus-Zitat hat mit Satan viel, mit der Paradieschlange nichts zu tun.

Umgekehrt, große Schwester des kleinen Hemul. Paulus spricht von der Schlange, nicht von Satan :devil:.
Worauf beziehst Du Dich? Seh gar kein Zitat von mir... :?:

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Taner
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#202 Re: Die Schlange!

Beitrag von Taner » Sa 6. Feb 2016, 09:45

Samantha hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:

Umgekehrt, große Schwester des kleinen Hemul. Paulus spricht von der Schlange, nicht von Satan :devil:.
Worauf beziehst Du Dich? Seh gar kein Zitat von mir... :?:

Jesus Christus sagte zur den Marionetten der Hohen Priester als er verraten worden war und sie ihn festnehmen wollten und dabei anscheinend ein Kuss notwendig war, da sie nicht mehr wussten wie er den nun aussah, warum sie ihn nicht gefangen genommen haben als er öffentlich gepredigt hatte Jahrelang auf ihren Straßen in ihren Synagogen oder auf den Bergen. Daher frage ich mich, war Judas Iskariot ein ehemaliger Engel der zum Teufel wurde oder doch ein Menschensohn der zum Teufel wurde, kann der Teufel von jedem Besitz ergreifen oder doch nur bei denen einen Anteil erlangen, die seine Lehre annehmen seinen Weg bevorzugen ihn als Freund und Rabbi annehmen ?

Apropos der Teufel, wie wir in der Geschichte der Menschheit mitkriegen gibt es unzählige Menschen die sich als Götter betrachteten, warum hat sich der Teufel als er die Propheten oder aber Jesus Christus verführen wollte sich nicht als Gott vorgestellt, gibt es vielleicht einen viel größeren Lügner als der Teufel, also einen Großvater als Lügner erschafft aus der Erde von dieser Welt ?
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Rembremerding
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#203 Re: Die Schlange!

Beitrag von Rembremerding » Mi 12. Jul 2017, 07:35

Manche Bibelleser der ersten Kapitel der Genesis wollen beispielsweise die Schlange weder mit dem Teufel, Drachen oder Satan gleichsetzen noch erkennen, dass sie im Paradies gelogen hat, auch weil sie Vater der Lüge ist.
Zwei Lesefehler sind herauszugreifen:
1. Der Text in Gen wird als Reportage interpretiert und seine tatsächliche literarische Form nicht gewürdigt.
2. Ein Text wird isoliert betrachtet und nicht in den Kontext der gesamten Hl. Schrift gestellt. Biblische Texte besitzen auch innerhalb der Bibel eine Rezeptionsgeschichte, ergänzen sich dadurch, werden vertieft.

Liest man also den Text über die Verführung Evas durch die Schlange, sind auch folgende Verse relevant:

Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen Hingabe an Christus abkommen. (2Kor 11:3 EÜ)
Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen. (Offb 12:9)
Ihr habt den Teufel zum Vater und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge. (Joh 8:44)
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ThomasM
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#204 Re: Die Schlange!

Beitrag von ThomasM » Mi 12. Jul 2017, 10:23

Rembremerding hat geschrieben: Zwei Lesefehler sind herauszugreifen:
1. Der Text in Gen wird als Reportage interpretiert und seine tatsächliche literarische Form nicht gewürdigt.
2. Ein Text wird isoliert betrachtet und nicht in den Kontext der gesamten Hl. Schrift gestellt. Biblische Texte besitzen auch innerhalb der Bibel eine Rezeptionsgeschichte, ergänzen sich dadurch, werden vertieft.
Die von dir zitierten Texte stammen aus dem NT. Dieses wurde ca. 600 Jahre nach den Genesis Texten verfasst, d.h. die Schreiber haben bereits ihre eigene Texttradition des Genesis Textes.
Mit anderen Worten, sie haben ein eigenes Verständnis dessen, was die Schlange bedeutet oder darstellt, was von dem Verständnis der Orginalverfasser des Genesis Textes abweicht.

Mich würde interessieren
1. Wie du die tatsächliche literarische Form des Genesis Textes siehst und was du daraus folgerst.
2. Wie du mit dem Bedeutungswandel der Geschichten innerhalb der Bibel umgehst
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

Rembremerding
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#205 Re: Die Schlange!

Beitrag von Rembremerding » Mi 12. Jul 2017, 11:05

ThomasM hat geschrieben: 1. Wie du die tatsächliche literarische Form des Genesis Textes siehst und was du daraus folgerst.
2. Wie du mit dem Bedeutungswandel der Geschichten innerhalb der Bibel umgehst
1. Es ist eine Ätiologie. Sie versucht gegenwärtige Gegebenheiten und Erkenntnisse durch Vorgänge in der Vergangenheit zu erklären und begründen. Dabei sollen bekannte Bilder, Sinnbilder und Symbole helfen die Vorgänge "wahr zu nehmen", also vom Innern des Menschen heraus verstehen zu lernen. Diese Erklärungserzählung ist ein literarisches Motiv, das innerhalb der Religionswissenschaft beforscht wird. Beispielsweise eine rein wortwörtliche Interpretation würde der Erzählung vieles ihres tatsächlichen Inhalts berauben und auch den Verfassern hinsichtlich ihrer Beweggründe und geistigen Absichten Gewalt antun. Dabei würden entscheidende Informationen sowohl zum historisch-literarischen Verständnis des Textes, als auch seinem geistigen Umfeld verloren gehen.

2. Ganz kurz, weil hier OT: Zunächst ist die Bedeutung der einzelnen Textteile innerhalb des zeitlichen und räumlichen Kontexts der Entstehungszeit zu beachten. Dann sind neben dem historischen auch die weiteren Schriftsinne, falls erkennbar, anzuwenden. Um den Text in ganzer Tiefe verstehen zu können muss ebenso die Rezeptionsgeschichte gewürdigt werden (z. B. im NT zum Thema Parusie oder prägnant: Hat der Heide Lukas das ihm überlieferte jüdische Gedankengut richtig verstanden oder schon interpretiert?). Will man nun die Einheit der Hl. Schrift (kanonisch) würdigen, so ist es unumgänglich auch die zeitlich und räumlich entfernten Texte im Kontext zu erfassen (nicht anders macht man es etwa bei Homer oder Shakespeare). Denn auch diese Bedeutungswandel können konstante Linien von Informationen enthalten, die den heutigen Leser weiterhelfen und somit auch Texte verständlicher gestalten. Dabei können auch Erkenntnisse von Menschen herangezogen werden, die zeitlich und/oder räumlich näher zur Entstehung lebten.

Servus :wave:
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ceam
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#206 Re: Die Schlange!

Beitrag von ceam » Do 13. Jul 2017, 18:38

Hier geht es doch wieder darum ob die Bibel wörtlich zu nehmen ist oder nicht. Und das kann man nur bejahen, sonst hätte es auch nie so etwas wie eine Hexenverbrennung oder ein Kreuzzug stattfinden können. Früher haben die Leute in Europa sogar gedacht, dass es Menschen ohne Köpfe gibt und es lag ihnen auch nicht fern zu glauben, dass die Erde flach ist. Liest man die Bibel versteht man auch recht schnell, dass eine bildliche Fassung erst recht sinnlos ist, sodass nur eine wortwörtliche Fassung in Frage kommt.

Nur mal ein Beispiel. Adam und Eva. Angeblich soll ja der Apfel was weibliches darstellen und die Schlange was männliches. Wenn man das aber so weit denkt, dann kommt man schnell darauf, dass jeder schmarn so ausgelegt werden kann. Jede Frucht die ich kenne kann man irgendwie sexistisch betrachten.

Das heißt nach der Geschichte zufolge haben sie eben tatsächlich von einem Baum gegessen was Gott eben nicht wollte.

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#207 Re: Die Schlange!

Beitrag von Pluto » Do 13. Jul 2017, 18:50

ceam hat geschrieben:Hier geht es doch wieder darum ob die Bibel wörtlich zu nehmen ist oder nicht. Und das kann man nur bejahen, sonst hätte es auch nie so etwas wie eine Hexenverbrennung oder ein Kreuzzug stattfinden können. Früher haben die Leute in Europa sogar gedacht, dass es Menschen ohne Köpfe gibt und es lag ihnen auch nicht fern zu glauben, dass die Erde flach ist. Liest man die Bibel versteht man auch recht schnell, dass eine bildliche Fassung erst recht sinnlos ist, sodass nur eine wortwörtliche Fassung in Frage kommt.
Meine These ist da etwas anders:
Manchmal muss man die Bibel wörtlich nehmen, manchmal nicht.
Das Problem ist, es gibt dazu mindestens so viele Meinungen wie Christen auf der Welt, und Niemand kann mir sagen wer die Regeln für die Wörtlichkeit der Bibel festlegt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Münek
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#208 Re: Die Schlange!

Beitrag von Münek » Do 13. Jul 2017, 23:21

ceam hat geschrieben:Meine These ist da etwas anders: Manchmal muss man die Bibel wörtlich nehmen, manchmal nicht. Das Problem ist, es gibt dazu mindestens so viele Meinungen wie Christen auf der Welt, und Niemand kann mir sagen wer die Regeln für die Wörtlichkeit der Bibel festlegt.
Die Katholische Kirche als ideologisch-doktrinäre Institution - mit unendlich viel Dreck am Stecken - mit Sicherheit nicht.

Bilde Dir doch Deine eigene Meinung, indem Du Bibeltexte vorurteilsfrei selber liest - und nimm dabei die Ergebnisse der wis-
senschaftlichen historisch-kritischen Bibelforschung kritisch zur Kenntnis.

Dann kannst Du Dir ein ungefähres Bild machen. Diese unsägliche Herumeierei/Uneinigkeit unter Gläubigen,
was nun wörtlich oder im übertragenen Sinn zu sehen ist, ist sprichwörtlich. Fünf Christen - fünf Meinungen.

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#209 Re: Die Schlange!

Beitrag von Pluto » Fr 14. Jul 2017, 09:07

Münek hat geschrieben:
ceam hat geschrieben:Meine These ist da etwas anders: Manchmal muss man die Bibel wörtlich nehmen, manchmal nicht. Das Problem ist, es gibt dazu mindestens so viele Meinungen wie Christen auf der Welt, und Niemand kann mir sagen wer die Regeln für die Wörtlichkeit der Bibel festlegt.
Die Katholische Kirche als ideologisch-doktrinäre Institution - mit unendlich viel Dreck am Stecken - mit Sicherheit nicht.
Das war nicht von ceam, sondern von mir. ;)

Münek hat geschrieben:Fünf Christen - fünf Meinungen.
Ich würde sagen, Fünf Christen, ein halbes Dutzend Meinungen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Flavius
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#210 Re: Die Schlange!

Beitrag von Flavius » Sa 15. Jul 2017, 07:56

Pluto hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Fünf Christen - fünf Meinungen.
Ich würde sagen, Fünf Christen, ein halbes Dutzend Meinungen.

Und das ist GUT so !"! . - Wenigstens findet da eine richtige Auseinandersetzung u. eine genaues Ansehen statt - ein Ringen um wirkliches VERSTEHEN !! -
Oder - etwas un-netter- gesagt : Wenn man nur voller hohler Vorurteile u. Blödeleien ist , wird man nie zur Wahrheit finden. -:) ...da hat es die Schlange dann mit ihrer Arbeit der Verdrehung der Wahrheit recht leicht. Noch ein Schuss Stolz auf die eigene Gescheitheit dazu .. es funktioniert doch wunderbar - wie eh und je.
Dogmen - aller couleur- sind oft sehr hinderlich. (nach Feuerbach).

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