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#351 Re: Frage an Gott

Verfasst: So 16. Apr 2017, 11:33
von 1Johannes4
Hallo Pluto,

Pluto hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Ich habe es an der Schöpfung (alles) erkannt . Ich weiss es .
NEIN. Wissen kann man das nicht.
Du glaubst es zu wissen.

Und woher willst Du wissen, dass man das nicht wissen kann?

Wenn (auf der Grundlage des "radikalen Konstruktivismus") der Ausdruck "wissen" Objektivität impliziert, dann gibt es ohnehin kein wirkliches Wissen und somit auch kein "Nein" dazu, das nämlich auch implizit ein objektives Wissen darum ausdrückt, nur eben negiert.

Im üblichen Sprachgebrauch drückt "wissen" aber keine Objektivität aus und schließt auch keinen Irrtum aus, sondern besagt eigentlich nur, dass der jeweilige Inhalt der Aussage von dem Urheber nicht im Geringsten bezweifelt wird. Wenn ich einen Stein fallen lasse, weiß ich, dass er auf den Boden fallen wird und nicht nach oben wegfliegt - auch wenn ich nicht alle Details über die Gravitation des Steins, der Erde und unseres Sonnensystems wirklich "weiß".

Da ich aber auch "weiß", dass sämtliche Naturwissenschaft direkt oder indirekt aus den Wahrnehmungen der Menschen hervorgegangen ist und beispielsweise bei nur indirekter Wahrnehmung wie bei Elektrizität und Magnetismus diese eher nur zufällig entdeckt wurden, glaube ich nicht, dass das naturwissenschaftliche "Wissen" allumfassend ist. Wenn der Mensch keinen Sinn für eine "Strahlung" bzw. die Wirkung einer solchen hat, wird er eine solche auch nie entdecken. Die Annahme, dass die menschlichen Sinne alles abdecken ist dagegen überheblich, denn eigentlich wird die Evolution nur solche Sinne fortbestehen lassen haben , die einen Einfluss auf das Überleben bzw. die Fortpflanzung hatten.

Frohe Ostern,
Daniel.

#352 Re: Frage an Gott

Verfasst: So 16. Apr 2017, 12:34
von Pluto
1Johannes4 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
manden1804 hat geschrieben:Ich habe es an der Schöpfung (alles) erkannt . Ich weiss es .
NEIN. Wissen kann man das nicht.
Du glaubst es zu wissen.
Und woher willst Du wissen, dass man das nicht wissen kann?
Wegen der fehlenden Evidenzen.

1Johannes4 hat geschrieben:Wenn (auf der Grundlage des "radikalen Konstruktivismus") der Ausdruck "wissen" Objektivität impliziert, dann gibt es ohnehin kein wirkliches Wissen und somit auch kein "Nein" dazu, das nämlich auch implizit ein objektives Wissen darum ausdrückt, nur eben negiert.
Wissen gibt es schon, nur nicht hundertprozentige Gewissheit. Wie sagte Karl Popper noch...
"Das Ziel der Wissenschaft ist ... die Wahrheit: Wissenschaft ist Wahrheitssuche.
Und wenn wir auch nie wissen können, ob wir dieses Ziel erreicht haben, so können wir dennoch gute Gründe für die Vermutung haben, daß wir unserem Ziel, der Wahrheit, nähergekommen sind".
Quelle: Karl R. Popper, "Auf der Suche nach einer besseren Welt" (München 1984) S. 51f.

1Johannes4 hat geschrieben:Im üblichen Sprachgebrauch drückt "wissen" aber keine Objektivität aus und schließt auch keinen Irrtum aus, sondern besagt eigentlich nur, dass der jeweilige Inhalt der Aussage von dem Urheber nicht im Geringsten bezweifelt wird. Wenn ich einen Stein fallen lasse, weiß ich, dass er auf den Boden fallen wird und nicht nach oben wegfliegt - auch wenn ich nicht alle Details über die Gravitation des Steins, der Erde und unseres Sonnensystems wirklich "weiß".
Das ist aber keine Schwäche, sondern eine Stärke der Wissenschaften (im Gegensatz zum Glauben an den Inhalt eines altes Buches). Wissenschaftliche Modelle werden dauernd an neue Erkenntnisse angepasst. Die Aufgabe von Modellen ist es, uns die Welt zu erklären. Die Güte eines Modells manifestiert sich in der Bestätigung durch die Beobachtungen (Evidenzen).

1Johannes4 hat geschrieben:Wenn der Mensch keinen Sinn für eine "Strahlung" bzw. die Wirkung einer solchen hat, wird er eine solche auch nie entdecken. Die Annahme, dass die menschlichen Sinne alles abdecken ist dagegen überheblich, denn eigentlich wird die Evolution nur solche Sinne fortbestehen lassen haben , die einen Einfluss auf das Überleben bzw. die Fortpflanzung hatten.
Das halte ich für ein Strohmann-Argument und ist grundlegend falsch!
Fledermäuse und Delfine nehmen ihre Umgebung mit Hilfe des Sonareffekts wahr, etwas was der Mensch nicht empfinden kann. Ähnliches gilt für Zugvögel, die mit Hilfe des Erdmagnetfeldes (eine Strahlung für die der Mensch ebenfalls keine Rezeptoren hat) navigieren.


1Johannes4 hat geschrieben:Frohe Ostern,
Daniel.
Ach... guck mal an! Endlich mal einer der das Osterfest anerkennt! :thumbup:
Dir ebenfalls, Frohe Ostern.

#353 Re: Frage an Gott

Verfasst: So 16. Apr 2017, 14:05
von 1Johannes4
Hallo Pluto,

Pluto hat geschrieben: Wie sagte Karl Popper noch...
"Das Ziel der Wissenschaft ist ... die Wahrheit: Wissenschaft ist Wahrheitssuche.
Und wenn wir auch nie wissen können, ob wir dieses Ziel erreicht haben, so können wir dennoch gute Gründe für die Vermutung haben, daß wir unserem Ziel, der Wahrheit, nähergekommen sind".
Quelle: Karl R. Popper, "Auf der Suche nach einer besseren Welt" (München 1984) S. 51f.
das ist doch nur solche "Wahrheit", die sich dem Wesen nach in Schubladen packen lässt, so dass man sie bei Gelegenheit wieder herausnehmen kann. Dagegen sind vergängliche Sachen wie Erlebnisse oder Gefühle doch nicht minder "wahr". Diese Zielvorstellung entspricht aber auch einer Illusion, denn ihr liegt ja die Annahme zugrunde, dass es eine solche "Über-Wahrheit" gäbe. Früher war ich auch begeistert davon möglichst viel verstehen zu wollen und wollte entsprechendes studieren. Dann verliebte ich mich unglücklich und mir wurde klar, dass kein Wissen für mich jemals eine solche Bedeutung gewinnen kann wie das, was ich für diese Frau empfand. So wie Karl Popper über die Wissenschaft redet, gibt er dieser eine mystische Bedeutung als ob es die Suche nach dem Heiligen Gral wäre. Dinge haben aber nur eine Bedeutung, die ihren Ursprung im jeweiligen eigenen Denken und Empfinden hat. Natürlich wird sich ein Wissenschaftler einen Moment lang glücklich fühlen, wenn er ein Stück dieser Wahrheit entdeckt, aber nicht wegen dem Vorgang an sich, sondern lediglich weil er ein Ziel erreicht, das er sich selbst vorgenommen hatte und für das er lange Zeit Mängel hinnahm. Lass eine Maus stundenlang im Hamsterrad einem Stück Käse hinterherlaufen - was meinst Du wie glücklich es sein wird, wenn es dieses schließlich bekommt?
Antoine de Saint-Exupery hat geschrieben:„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
... oder eben wie Karl Popper die endlose Sehnsucht nach der "Wahrheit".

Pluto hat geschrieben:
1Johannes4 hat geschrieben:Wenn der Mensch keinen Sinn für eine "Strahlung" bzw. die Wirkung einer solchen hat, wird er eine solche auch nie entdecken. Die Annahme, dass die menschlichen Sinne alles abdecken ist dagegen überheblich, denn eigentlich wird die Evolution nur solche Sinne fortbestehen lassen haben , die einen Einfluss auf das Überleben bzw. die Fortpflanzung hatten.
Das halte ich für ein Strohmann-Argument und ist grundlegend falsch!
Fledermäuse und Delfine nehmen ihre Umgebung mit Hilfe des Sonareffekts wahr, etwas was der Mensch nicht empfinden kann. Ähnliches gilt für Zugvögel, die mit Hilfe des Erdmagnetfeldes (eine Strahlung für die der Mensch ebenfalls keine Rezeptoren hat) navigieren.
Anhand Deiner Beispiele sehe ich aber keinen Grund, dass meine Aussage "falsch" sei.
Angenommen ein Mensch hätte in der Evolution ein Sonar "erhalten" wie die Fledermäuse - hätte er daraus einen relevanten Nutzen ziehen können, so dass sich seine Nachkommen stärker vermehren als die ohne Sonar oder wäre es womöglich sogar für einen Menschen hinderlich gewesen? Das Gleiche auch hinsichtlich dem Magnetfeld. Für Fledermäuse und Zugvögel bedeuten solche Sinne einen Vorteil in ihrer Umweltnische. Was keinen Vorteil bringt ist aber nur wie kosmisches Hintergrundrauschen und hat keine Bedeutung für eine andere Art, die es vielleicht mal im Ansatz hatte. Dort war es aber redundant - und irrelevante Redundanzen sind für die Evolution eher hinderlich weswegen sie schnell über Bord gehen.

Pluto hat geschrieben:Ach... guck mal an! Endlich mal einer der das Osterfest anerkennt!
"Frohe Ostern" ist ja auch fast schon weltlich - wer dagegen mit "Frohe Ostern! Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!" grüßt, outet sich ja schon fast als jemand, der es mit dem Glauben ernst meint bzw. als dergleichen angesehen werden möchte. Dergleichen sollte man meines Erachtens aber an anderen Dingen als Äußerlichkeiten wie solchen Grußformeln bemerken. Nur meine Meinung.

Grüße,
Daniel.

#354 Re: Frage an Gott

Verfasst: So 16. Apr 2017, 16:44
von Pluto
1Johannes4 hat geschrieben:Dagegen sind vergängliche Sachen wie Erlebnisse oder Gefühle doch nicht minder "wahr".
Nein. Erlebnisse können wahr sein, müssen es aber nicht; es hängt von der Evidenz ab.
Gefühle bleiben Gefühle, und haben mit Wahrheit überhaupt nichts zu tun. Sie sind Gedanken über körperliche Emotionen.

1Johannes4 hat geschrieben:Diese Zielvorstellung entspricht aber auch einer Illusion, denn ihr liegt ja die Annahme zugrunde, dass es eine solche "Über-Wahrheit" gäbe.
Ja.
Aber Popper ging es weniger um die Zielvorstellung, als um den Wahrheitsgehalt an sich.

Die Wahrheit einfach als Offenbarung eines Evangeliums hinzustellen, wie es Paulus tut, ist eine Vereinfachung die am Ende der Wahrheitssuche nicht gerecht wird, weil sie völlig am Begriff selbst vorbei geht.

1Johannes4 hat geschrieben:
Antoine de Saint-Exupery hat geschrieben:„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“
... oder eben wie Karl Popper die endlose Sehnsucht nach der "Wahrheit"
Popper meinte, der Mensch sei ewig auf der Suche nach der Wahrheit, aber sie ist eine Chimäre, der wir uns zwar nähern, aber niemals erreichen können.

1Johannes4 hat geschrieben:Das Gleiche auch hinsichtlich dem Magnetfeld. Für Fledermäuse und Zugvögel bedeuten solche Sinne einen Vorteil in ihrer Umweltnische. Was keinen Vorteil bringt ist aber nur wie kosmisches Hintergrundrauschen und hat keine Bedeutung für eine andere Art, die es vielleicht mal im Ansatz hatte.
Richtig. Sehe ich genauso.
Fakt ist, der Mensch hat weder Sonar noch ein Kompassgefühl. Er hat andere Fähigkeiten. Z.B. War die Kommunikation im sozialen Umfeld ein gewaltiger Vorteil bei der Jagd.

1Johannes4 hat geschrieben:Dort war es aber redundant - und irrelevante Redundanzen sind für die Evolution eher hinderlich weswegen sie schnell über Bord gehen.
Viele Leuten glauben, die Evolution sei irgendwie Zweckorientiert (eine Giraffe erhält einen langen Hals weil sie nach den Gipfeln der Bäume strebt) und geschehe gleichzeitig in einer Art. Dem ist aber nicht so. Die Giraffen haben unterschiedlich lange Hälse: diejenigen Individuen mit längeren Hälsen erhielten die bessere Nahrung, was zu einem Vorteil bei der Fortpflanzung führte. So setzte sich mit der Zeit das Gen für lange Hälse durch.

1Johannes4 hat geschrieben:"Frohe Ostern" ist ja auch fast schon weltlich - wer dagegen mit "Frohe Ostern! Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!" grüßt, outet sich ja schon fast als jemand, der es mit dem Glauben ernst meint bzw. als dergleichen angesehen werden möchte. Dergleichen sollte man meines Erachtens aber an anderen Dingen als Äußerlichkeiten wie solchen Grußformeln bemerken. Nur meine Meinung.
Erzähl das unseren Feste-Verweigerern R.F. und Hemul. Die werden dir als Christen was husten! :lol:
Ich hingegen meine, jeder Grund zum feiern ist legitim. Es ist dabei egal, ob es sich um eine Fruchtbarkeitslegende oder eine Auferstehungslegende handelt.

#355 Re: Frage an Gott

Verfasst: Mo 17. Apr 2017, 20:37
von JackSparrow
1Johannes4 hat geschrieben:Wenn ich einen Stein fallen lasse, weiß ich, dass er auf den Boden fallen wird und nicht nach oben wegfliegt
Du weißt das, nachdem du den Stein fallen ließt und er unten aufgetroffen ist. Vorher handelte es sich um eine Theorie oder, sollte noch niemand je den Fall eines Steins beobachtet haben, um eine Hypothese.

#356 Re: Frage an Gott

Verfasst: Di 18. Apr 2017, 12:02
von 1Johannes4
Hallo JackSparrow,

JackSparrow hat geschrieben:Du weißt das, nachdem du den Stein fallen ließt und er unten aufgetroffen ist. Vorher handelte es sich um eine Theorie oder, sollte noch niemand je den Fall eines Steins beobachtet haben, um eine Hypothese.
in dem Fall weiß ich es schon vorher und Du erst nachher, dass der Stein auf den Boden fallen wird :mrgreen: .

Grüße,
Daniel.

#357 Re: Frage an Gott

Verfasst: Mi 19. Apr 2017, 03:32
von Münek
1Johannes4 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ach... guck mal an! Endlich mal einer der das Osterfest anerkennt!
"Frohe Ostern" ist ja auch fast schon weltlich - wer dagegen mit "Frohe Ostern! Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!" grüßt, outet sich ja schon fast als jemand, der es mit dem Glauben ernst meint bzw. als dergleichen angesehen werden möchte.
Nur mal am Rande. Ich habe vor einigen Tagen in der Zeitung gelesen, dass nach seriösen Umfragen mehr als die Hälfte der Deutschen nicht mehr weiß, was der Sinn des Osterfestes ist. Ich wollte es nicht glauben.

#358 Re: Frage an Gott

Verfasst: Mi 19. Apr 2017, 08:34
von manden1804
Wer ist der WAHRE Gott ?

Der WAHRE Gott ist der , der alles erschaffen hat - mehr als das ist von ihm selbst NICHT erkennbar !

"Götter" mit irgendwelchen Eigenschaften und Taten sind menschliche Erfindung ! Das betrifft die menschengemachten Religionen (alle) !

#359 Re: Frage an Gott

Verfasst: Mi 19. Apr 2017, 08:45
von Helmuth
Münek hat geschrieben: Nur mal am Rande. Ich habe vor einigen Tagen in der Zeitung gelesen, dass nach seriösen Umfragen mehr als die Hälfte der Deutschen nicht mehr weiß, was der Sinn des Osterfestes ist. Ich wollte es nicht glauben.
Was erwartest du von einer Generation, die Schokohasen frisst und ihre Kinder nach deren Eiern im Garten suchen lässt.

#360 Re: Frage an Gott

Verfasst: Mi 19. Apr 2017, 08:58
von closs
Münek hat geschrieben:Nur mal am Rande. Ich habe vor einigen Tagen in der Zeitung gelesen, dass nach seriösen Umfragen mehr als die Hälfte der Deutschen nicht mehr weiß, was der Sinn des Osterfestes ist. Ich wollte es nicht glauben.
Das passt - unsere westlich-agnostische/atheistische Zeit degeneriert geistig immer mehr - das ist normal.

Das ist übrigens auch der Grund, warum der Islam eine so große Rolle bei uns spielen kann - denn unter den 2,4 Mio Moslems in Deutschland gibt es wahrscheinlich genauso viel gläubige Moslems, wie es unter 40 Mio Christen (wirklich) gläubige Christen gibt. - Meistens korrigiert sich so etwas, wenn richtig schlechte Zeiten kommen - aber das wollen wir nun wirklich nicht wünschen.