Kains Vater

Themen des alten Testaments
Catholic
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#31 Re: Kains Vater

Beitrag von Catholic » Mi 8. Nov 2017, 17:21

Pluto hat geschrieben:...Es wäre der Wahrheit dienlich gewesen. Die Bibel soll doch ein Buch der Wahrheiten sein, oder nicht?

Dann hätte Gott auch den Menschen vor 3000 Jahren mitteilen müssen dass es Protonen gibt?

Sonnenblume
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#32 Re: Kains Vater

Beitrag von Sonnenblume » Mi 8. Nov 2017, 17:25

Kain war das erste Kind, das überhaupt auf der Erde geboren wurde. Es war der erste Sohn von Adam und Eva.

Nach der Geburt Kains sagte Eva:

„Und Adam erkannte seine Frau Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mithilfe des HERRN. “ (1Mo 4:1).

Das konnte Eva richtigerweise sagen, denn Gott hatte ihr und ihrem Mann nicht die Fähigkeit genommen, sich fortzupflanzen. Auch hatte Gott in seinem Urteilsspruch über Eva erwähnt, dass sie "Kinder hervorbringen" werde, wenn auch mit Geburtsschmerzen (1Mo 3:16).
Kain wurde ein Ackerbauer. Er und sein Bruder brachten er Gott ein Opfer dar. Einige sagen zwar, Kain habe nicht die besten Früchte geopfert, Abels Opfer hingegen habe aus den ‘Erstlingen seiner Kleinviehherde, ja ihren Fettstücken’, bestanden, doch das Problem lag nicht in der Qualität des Opfers Kains. Paulus schrieb

" Durch den Glauben hat Abel Gott ein besseres Opfer dargebracht als Kain; durch den Glauben wurde ihm bezeugt, dass er gerecht sei, da Gott selbst es über seinen Gaben bezeugte; und durch den Glauben redet er noch, obwohl er gestorben ist."(Hebr.11:4)

In diesem Text wird vielmehr darauf hingewiesen, dass Kain sein Opfer nicht durch Glauben darbrachte. Aber genau das tat Abel, weshalb sein Opfer für Gott annehmbar war.
Gott kannte Kains schlechte Einstellung. Dadurch, dass Gott das Opfer Kains verwarf, kam Kains wahre Persönlichkeit ans Tageslicht. Er schlug seinen Bruder tot.
Gott zeigte Kain, dass er ihn ebenfalls wohlwollend betrachtet, wenn er umkehren und gut handeln würde. Er hätte sich demütigen und das gute Beispiel seines Bruders nachahmen können, doch er zog es vor, den Rat Gottes unbeachtet zu lassen, der besagte, er solle sein sündiges Verlangen, das "am Eingang kauerte" und darauf aus war, ihn zu beherrschen, unter Kontrolle halten (1Mo 4:6, 7; vgl. Jak 1:14, 15).
Dieses respektlose Verhalten wird in Jud 11 "der Pfad Kains", genannt.

Kain war also der erste Mensch, der ein Totschläger wurde. Deshalb konnte von ihm gesagt werden, dass er "aus dem stammte, der böse ist" und der der Vater des Totschlags und der Lüge ist (1Jo 3:12; Joh 8:44).
Seine Nachkommen werden teilweise aufgeführt. Unter ihnen befanden sich Männer, die dadurch hervorstachen, dass sie Nomaden waren und Vieh züchteten, Musikinstrumente spielten und Eisenwerkzeuge herstellten, aber auch Polygamie trieben und gewalttätig waren (1Mo 4:17-24).
Die Geschlechtslinie Kains endete in der weltweiten Flut der Tage Noahs.

Pluto
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#33 Re: Kains Vater

Beitrag von Pluto » Mi 8. Nov 2017, 17:30

Sonnenblume hat geschrieben:Kain war das erste Kind, das überhaupt auf der Erde geboren wurde. Es war der erste Sohn von Adam und Eva.
Pardon, aber ist das nicht etwas merkwürdig?
Woher kam dann Kains Frau? Oder ist mir entgangen, dass er Schwestern hatte?

Sonnenblume hat geschrieben:Kain war also der erste Mensch, der ein Totschläger wurde. Deshalb konnte von ihm gesagt werden, dass er "aus dem stammte, der böse ist" und der der Vater des Totschlags und der Lüge ist (1Jo 3:12; Joh 8:44).
Seine Nachkommen werden teilweise aufgeführt. Unter ihnen befanden sich Männer, die dadurch hervorstachen, dass sie Nomaden waren und Vieh züchteten, Musikinstrumente spielten und Eisenwerkzeuge herstellten, aber auch Polygamie trieben und gewalttätig waren (1Mo 4:17-24).
Die Geschlechtslinie Kains endete in der weltweiten Flut der Tage Noahs.
Mir scheint das eine allzu konstruierte Geschichte zu sein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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SamuelB
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#34 Re: Kains Vater

Beitrag von SamuelB » Mi 8. Nov 2017, 18:35

Also Adams Anwesenheit schließt ja Sex zwischen Eva und der Schlange nicht aus. Wäre ich da Adam gewesen... :engel:
Ist ja auch egal. Ich finde diese Theorie jedenfalls interessant und eine Diskussion wert - auch wenn mich die Argumente nicht vollkommen überzeugen.

Das Opfer-Thema ist natürlich auch spannend. An früherer Stelle im Thread lese ich zwischen den Zeilen, dass Gott gar keine Blutopfer verlange. Dann hätte man ihm zu Zeiten, in denen das AT spielt, also locker Gemüse hinlegen können?
Ich meine, wie kommt denn dann Abel darauf, ihm ein Lamm zu opfern?
Und warum sagt Gott nichts dagegen, sondern nimmt es an?

Das frühe Judentum unterscheidet sich durch das Tieropfer nicht von heidnischen Religionen.

Und Jesus ist klar auch ein Blutopfer. Hätte es das nicht gebraucht?

Sonnenblume
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#35 Re: Kains Vater

Beitrag von Sonnenblume » Mi 8. Nov 2017, 19:22

Pluto schrieb:

Stimmt, janosch. Seien wir doch froh, dass dieser antike Brauch jetzt der Vergangenheit angehört.

Das scheint ein Wunschdenken von Dir zu sein. ;)

Die Bibel ein Bestseller, das am weitesten verbreitete Buch aller Zeiten. Kein anderes Buch in der Geschichte hat auch nur annähernd eine solche Auflage erreicht wie die Bibel. Auch wurde kein anderes Buch in so viele Sprachen übersetzt. Wie die Amerikanische Bibelgesellschaft verlauten ließ, ist die Bibel inzwischen 98 Prozent der Erdbevölkerung zugänglich gemacht worden. Sie ist die einflussreichste Büchersammlung aller Zeiten.

Kein anderes Buch in der Geschichte ist das Ziel so heftiger Angriffe gewesen und so gehaßt worden. Vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert hinein sind Bibeln öffentlich verbrannt worden. Und das Lesen und Verbreiten der Bibel ist sogar noch in der Neuzeit mit Geld- und Gefängnisstrafen belegt worden. In früheren Jahrhunderten drohten für solche "Verbrechen "oft Folter und Tod.
Dennoch, die Bibel hat all solche Attacken überlebt, was man auch erwartet, da sie Gottes Wort für uns ist.

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#36 Re: Kains Vater

Beitrag von Sonnenblume » Mi 8. Nov 2017, 19:32

Pluto schrieb:
Pardon, aber ist das nicht etwas merkwürdig?
Woher kam dann Kains Frau? Oder ist mir entgangen, dass er Schwestern hatte?

Das ist Dir wirklich entgangen:

"Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Set;
und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter,
dass sein ganzes Alter ward 930 Jahre, und starb."(1.Mo5:3-5)

In der Bibel wird natürlich nicht ausdrücklich gesagt, dass Kains Frau eine Tochter Evas war. Sie könnte sogar schon eine Enkelin Adams und Evas gewesen sein, da sie erst erwähnt wird, nachdem Kain verbannt worden war.
Dass Kain eine seiner Schwestern heiratete oder eine andere Frau aus der Nachkommenschaft der Söhne und Töchter Adams, wird heute in vielen Gesellschaften für undenkbar gehalten. Gründe dafür sind meist gesellschaftliche Tabus oder die Angst vor genetisch bedingten Missbildungen.

F. LaGard Smith sagt jedoch in The Narrated Bible in Chronological Order:
]„Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese ersten Brüder und Schwestern untereinander heirateten; erst in späteren Generationen galten solche Verbindungen als unpassend.“ [/quote
Sexuelle Beziehungen zwischen so nahen Verwandten wurden tatsächlich erst im Jahr 1513 v. u. Z. untersagt, als Moses Gottes Gesetze für das Volk Israel erhielt (3. Mose 18:9, 17, 24).
Seit der Zeit, als unsere Ureltern noch Vollkommenheit besaßen, sind inzwischen Jahrtausende vergangen. Genetisch und erblich bedingte Folgen, wie sie heute auftreten können, spielten zu ihrer Zeit sicher keine Rolle. Um solche Dinge musste man sich zu Lebzeiten Adams, ja sogar bis zu den Tagen Noahs wohl kaum ernsthaft Gedanken machen. Wir können also davon ausgehen, dass Kains Frau eine seiner Verwandten war.

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#37 Re: Kains Vater

Beitrag von closs » Mi 8. Nov 2017, 23:24

janosch hat geschrieben:Eigentlich diese „Adam Eva“ Geschichten heute sind nur lahri-fahri.
So, wie man sie mehrheitlich zu verstehen scheint, ist das in der Tat so. - Letztlich kann man nur den Rat geben: Lest die Bibel nicht biologisch, sondern geistig: "Was ist damit gemeint? Wofür stehen Verse und Geschichten der Bibel?".

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#38 Re: Kains Vater

Beitrag von Catholic » Mi 8. Nov 2017, 23:29

closs hat geschrieben:
janosch hat geschrieben:Eigentlich diese „Adam Eva“ Geschichten heute sind nur lahri-fahri.
So, wie man sie mehrheitlich zu verstehen scheint, ist das in der Tat so. - Letztlich kann man nur den Rat geben: Lest die Bibel nicht biologisch, sondern geistig: "Was ist damit gemeint? Wofür stehen Verse und Geschichten der Bibel?".

Stimmt,denn wenn man nicht eindeutig historische Texte wie z.B. die Apostelgeschichte von Texten,die auch Mythen enthalten,wie den Schöpfungs"bericht" unterscheidet,wird es fatal.

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Magdalena61
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#39 Re: Kains Vater

Beitrag von Magdalena61 » Mi 8. Nov 2017, 23:44

Pluto hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben:Und was hätte es gebracht wenn er es den Menschen damals (!) - also zu alttestamentlicher Zeit - offenbart hätte?
Es wäre der Wahrheit dienlich gewesen. Die Bibel soll doch ein Buch der Wahrheiten sein, oder nicht?
Diejenigen, mit und zu denen Gott sprach, wußten doch, wie sie aussahen.
Ziemlich brünett, dunkle Haare, braune Augen. Orientalisch eben.

Wozu braucht es da eine Beschreibung?

Zu den Weißen gelangte die Bibel erst viel später.
LG
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Magdalena61
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#40 Re: Kains Vater

Beitrag von Magdalena61 » Do 9. Nov 2017, 00:19

SamuelB hat geschrieben:Also Adams Anwesenheit schließt ja Sex zwischen Eva und der Schlange nicht aus. Wäre ich da Adam gewesen... :engel:
Ist ja auch egal. Ich finde diese Theorie jedenfalls interessant und eine Diskussion wert - auch wenn mich die Argumente nicht vollkommen überzeugen.
Dass eine sexuelle Verbindung zwischen Menschen und Engeln/ Dämonen möglich ist, wenn Letztere sich materialisieren, wird z.B. aus 1. Mose 6 ersichtlich.

Die Erzählung vom Sündenfall und sämtliche Kommentare innerhalb der Bibel dazu geben die Version "Sex mit Satan" aber nicht her, meine ich.

Wenn es so gewesen wäre, dann wäre Adam ebenfalls kontaminiert gewesen und somit hätten er und Eva nur noch ausschließlich Nachkommen Satans produzieren können. 1. Mose 3,15 spricht definitiv dagegen.

Man sollte die bildhafte Sprache der Schrift nicht wörtlich nehmen, sondern die allegorische Bedeutung des Textes herausfinden. Das "Licht der Welt" ist nicht die Sonne, die Frucht des Geistes wächst nicht auf dem Feld und auch nicht auf Bäumen, das Volk Israel ist weder ein irdischer Feigenbaum noch ein Weinberg, und das Brot des Lebens ist nicht aus Getreide gemacht.

Das Opfer-Thema ist natürlich auch spannend. An früherer Stelle im Thread lese ich zwischen den Zeilen, dass Gott gar keine Blutopfer verlange. Dann hätte man ihm zu Zeiten, in denen das AT spielt, also locker Gemüse hinlegen können?
Bevor das Gesetz des Mose gegeben wurde: Ja.
Ich meine, wie kommt denn dann Abel darauf, ihm ein Lamm zu opfern?
Weil er Schafe züchtete und genügend Lämmer hatte.
Und warum sagt Gott nichts dagegen, sondern nimmt es an?
Das Opferfleisch wurde- abhängig von der Art des Opfers- beispielsweise den Armen zum Essen gegeben. Nur das Fett und das Blut durften nicht verzehrt werden. Wenn Gott im Tempel ein Opfer gebracht wurde, bekamen die Priester ihren Teil, auch Witwen und so weiter.
Beamtenbesoldung/ Sozialhilfe auf biblisch.

Gott braucht die Opfer der Menschen nicht.

Abel brachte ein "Erstlingsopfer", steht da. Damit übereignete er alles, was er hatte, Gott. Eine Erstlingsgabe ist eine Anzahlung auf das Ganze.

Das war der Unterschied.
Ich verstehe das so, dass Abel sich ganz unter die Herrschaft Gottes stellte und diese Entscheidung durch die Erstlingsgabe zum Ausdruck brachte. Er stand sozusagen mit allem, was er hatte, Gott zur Verfügung, während Kain Gott lediglich das gab, was er "Ihm schuldig war" und es ansonsten vorzog, sein eigener Herr zu sein.

Ich fürchte, es gibt sehr viele Kains unter den Christen, oder sie WERDEN irgendwann zu einem Kain.... und merken es noch nicht einmal.

Warum hätte Kain, wenn er nicht auch in irgendeiner Form gläubig gewesen wäre, denn überhaupt ein Opfer bringen sollen? –


Wir wissen nicht, was vor dem mißglückten Opfer alles geschehen ist. Fakt ist, dass Kain dann eben irgendwann in dieser Verfassung war und dass Gott sein Opfer nicht gnädig ansah.
Das frühe Judentum unterscheidet sich durch das Tieropfer nicht von heidnischen Religionen.
Beste noachidische Tradition.

Und Jesus ist klar auch ein Blutopfer. Hätte es das nicht gebraucht?
"Der Lohn der Sünde ist der Tod"-- Gott meint das ERNST.
Aber Er lässt uns nicht hängen; Er wurde Mensch und stellte sich auch unter dieses Gesetz und durchlitt die Folgen bis zum Ende. Obwohl Er nicht gesündigt hatte.
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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