Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Themen des alten Testaments
Pluto
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#201 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Pluto » Mi 7. Mär 2018, 17:18

Sonnenblume hat geschrieben:Kommt eine sprechende Schlange nur im Märchen vor? Nein. der Schöpfungsbericht ist kein Märchen, sondern Wahrheit.
Ach... :?:
Und ich dachte...

Sonnenblume hat geschrieben:Wo wurde denn die erste Lüge in die Welt gesetzt? Gott hatte gesagt, die Menschen würden sterben, wenn sie von der verbotenen Frucht essen. Die Schlange behauptete das Gegenteil. Jesus wusste genau, dass der Teufel die Schlange für seine Zwecke missbraucht hatte. In der Offenbarung wird Satan "die Urschlange" genannt.
Die Frage die sich mir stellt, ist, warum Gott überhaupt den Baum gepflanzt hat? Hätte er die menschliche Neugier nicht besser kennen sollen?

Sonnenblume hat geschrieben:Ist der Gedanke, dass ein mächtiges Geistwesen eine Schlange zum "Sprechen" bringt, wirklich so weit hergeholt?
Möglich ist alles! Aber wie wahrscheinlich ist es, dass eine Schlange in grauer Vorzeit Beine hatte, und fortan Staub fressen sollte (Die meisten Schlangen sind übrigens Fleischfresser).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Sonnenblume
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#202 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Sonnenblume » Mi 7. Mär 2018, 17:43

Hallo Pluto :) ,

die Bibel sagt in 1.Mo3:14 nicht, dass die Schlange erst Beine besessen und diese später verloren hat, oder? Manche deuten 1. Mose 3:14 in diesem Sinn, doch aus dem Bericht geht keineswegs hervor, dass Schlangen vor besagtem Fluch Beine hatten. Warum nicht?

Warum sprach Gott von einer körperlichen Erniedrigung der Schlange? Das natürliche Verhalten einer Schlange, ihr Kriechen auf dem Bauch und ihr Züngeln, als ob sie Staub lecken würde, stellte treffend Satans erniedrigten Zustand dar. Er, der einst als einer der Engel Gottes eine erhabene Position eingenommen hatte, wurde in den Zustand erniedrigt, den die Bibel als Tartarus bezeichnet (2. Petrus 2:4).
Außerdem würde der erniedrigte Satan dem "Samen" Gottes "die Ferse zermalmen" ...vergleichbar mit einer Fersenwunde, die eine buchstäbliche Schlange einem Menschen zufügen kann (1. Mose 3:15). Der Fluch, den Gott an die sichtbare Schlange richtete, beschreibt daher passend die Erniedrigung und spätere Vernichtung der unsichtbaren "Urschlange", Satans des Teufels.

LG Sonnenblume :wave:

Pluto
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#203 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Pluto » Mi 7. Mär 2018, 18:01

Sonnenblume hat geschrieben:Hallo Pluto :) ,

die Bibel sagt in 1.Mo3:14 nicht, dass die Schlange erst Beine besessen und diese später verloren hat, oder? Manche deuten 1. Mose 3:14 in diesem Sinn, doch aus dem Bericht geht keineswegs hervor, dass Schlangen vor besagtem Fluch Beine hatten. Warum nicht?
Wie sonst soll man 1.Mose 3,14 verstehen, als dass die Schlange zuvor Beine gehabt haben soll?

Sonnenblume hat geschrieben:Das natürliche Verhalten einer Schlange, ihr Kriechen auf dem Bauch und ihr Züngeln, als ob sie Staub lecken würde..
Die Menschen damals wussten es nicht besser. Das ist für mich quasi ein Beweis, dass die Bibel von Menschen ohne Inspiration geschrieben wurde.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Ska'ara
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#204 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Ska'ara » Mi 7. Mär 2018, 18:07

Sonnenblume hat geschrieben:
Warum sprach Gott von einer körperlichen Erniedrigung der Schlange? Das natürliche Verhalten einer Schlange, ihr Kriechen auf dem Bauch und ihr Züngeln, als ob sie Staub lecken würde, stellte treffend Satans erniedrigten Zustand dar. Er, der einst als einer der Engel Gottes eine erhabene Position eingenommen hatte, wurde in den Zustand erniedrigt, den die Bibel als Tartarus bezeichnet (2. Petrus 2:4).
Außerdem würde der erniedrigte Satan dem "Samen" Gottes "die Ferse zermalmen" ...vergleichbar mit einer Fersenwunde, die eine buchstäbliche Schlange einem Menschen zufügen kann (1. Mose 3:15). Der Fluch, den Gott an die sichtbare Schlange richtete, beschreibt daher passend die Erniedrigung und spätere Vernichtung der unsichtbaren "Urschlange", Satans des Teufels.
Ich nahm auch an, dass Satan entmachtet wurde (als er noch nicht Satan hieß); nicht die Schlange wurde bestraft, sondern ein Engel. Eine Schlange mit Beinen wäre keine Schlange, eher eine Echse. :lol:

jose77
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#205 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von jose77 » Mi 7. Mär 2018, 18:26

Grüsse von Jose


Lass mich!...Ich muss mich da jetzt kurz reinsteigern

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Detlef
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#206 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Detlef » Do 8. Mär 2018, 08:44

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es gib die Verantwortung für unser Handeln.
Was hat das damit zu tun? - Hier geht es um geistige Realität.
Zu der du noch nie einen Nachweis bringen konntest. :roll:
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie unterscheidet sich geistige Wirklichkeit (sofern es das gibt) von der realen Wiklichkeit der Welt?
Physikalische Realität lässt sich naturwissenschaftlich nachweisen.
Pluto hat geschrieben:Ansonst setzt der Naturalismus selbtverständlich NICHTS.
Doch - bspw.
1) dass das, was naturwissenschaftlich nachweisbar ist, Entität ist (was ich ebenso glaube, aber nicht wissen kann - also "Setzung"),
2) dass das, was naturwissenschaftlich NICHT nachweisbar ist, NICHT Entität ist (eine hyper-klare Setzung).
Warum so umständlich? Was soll das bringen? Was da is, is da, das muss man nicht erst "setzen".
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ansonst <die Welt ist untersuchbar> setzt der Naturalismus selbtverständlich NICHTS.
Das ist exakt, was ich "anthropozentrisch" nenne: "Was ICH als Menschen untersuchen kann, definiert, was der Fall ist - und sonst nichts".
Was du "anthropozentrisch" nennst, wird der Problematik, die mit diesem Begriff verbunden ist, nicht mal im Ansatz gerecht. Darauf wurdest du nun schon -zigmal hingewiesen!
closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Der Glaube hingegen kommt ohne weitere Setzungen nicht aus.
Aber er KENNT diese Setzungen und weiß deshalb, dass es Vorbehalte sind - durch dieses Wissen wird Glaube gerade de-anthropozentriert.
Deshalb hat dir dein Hang zur (zu) groben Vereinfachung auch hier wieder einen Streich gespielt:
"de-anthropozierten" Glauben kann man Naturvölkern durchaus zugestehen, nordamerikanische Indianer bspw. verankerten darin ihre Achtung für die Pflanzen und Tiere. Mann muss also immer sehen, was hinter diesem Glauben steht. Bei dem von dir offensichtlich bevorzugten Glauben an den christlichen Gott zeigt sich jedoch Anthropozentrismus², wenn man deiner Lesart diese Begriffes folgen würde!
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#207 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von closs » Do 8. Mär 2018, 09:27

Detlef hat geschrieben:Zu der du noch nie einen Nachweis bringen konntest.
Das wird auch nie so sein, da "Nachweis" ein kritisch-rationaler Begriff ist und "Geist" als Ableitung des göttlichen Geistes keine kritisch-rationale Größe ist.

Detlef hat geschrieben:Was da is, is da, das muss man nicht erst "setzen".
Von descartschen Problematiken abgesehen, stimmt das natürlich - der Umkehrschluss ist das Problem: Nämlich die Setzung, dass das, was nicht kritisch-rational nachweisbar sei, nicht "sein" könne.

Detlef hat geschrieben:Was du "anthropozentrisch" nennst, wird der Problematik, die mit diesem Begriff verbunden ist, nicht mal im Ansatz gerecht. Darauf wurdest du nun schon -zigmal hingewiesen!
Dann finde ein besseres Wort - vielleicht ist es für Dich genießbarer, wenn ich zukünftig das Wort "menschen-maßstäblich" benutze.

Detlef hat geschrieben:"de-anthropozierten" Glauben kann man Naturvölkern durchaus zugestehen, nordamerikanische Indianer bspw. verankerten darin ihre Achtung für die Pflanzen und Tiere. Mann muss also immer sehen, was hinter diesem Glauben steht. Bei dem von dir offensichtlich bevorzugten Glauben an den christlichen Gott zeigt sich jedoch Anthropozentrismus², wenn man deiner Lesart diese Begriffes folgen würde!
Das hat etwas mit dem Doppelsinn des Wortes "anthropozentrisch" zu tun:
1) = "der Mensch steht im Mittelpunkt der Schöpfung".
2) = "der Mensch macht sich zum Maß der Dinge".

Christentum ist gleichzeitig für 1) und gegen 2).

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Detlef
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#208 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von Detlef » Do 8. Mär 2018, 10:39

closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Zu der du noch nie einen Nachweis bringen konntest.
Das wird auch nie so sein, da "Nachweis" ein kritisch-rationaler Begriff ist und "Geist" als Ableitung des göttlichen Geistes keine kritisch-rationale Größe ist.
Detlef hat geschrieben:Was da is, is da, das muss man nicht erst "setzen".
Von descartschen Problematiken abgesehen, stimmt das natürlich - der Umkehrschluss ist das Problem: Nämlich die Setzung, dass das, was nicht kritisch-rational nachweisbar sei, nicht "sein" könne.
Das ist dein Strohmann, ein Vorwurf a'la "Was nicht sein kann, das nicht sein darf!". Du unterstellst den Skeptikern gegenüber dem "nicht kritisch-rational Nachweisbaren" automatisch, dass sie dieses dann als etwas betachten, was es nicht sein k ö n n n e. Das ist aber falsch! Es wird als etwas mit sehr, sehr geringer Wahrscheinlichkeit betrachtet und wird deshalb nicht berücksichtigt. Deshalb heißt es ja z.B. auch : "Wissenschaft ist gottfrei, nicht gottlos".
closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:Was du "anthropozentrisch" nennst, wird der Problematik, die mit diesem Begriff verbunden ist, nicht mal im Ansatz gerecht. Darauf wurdest du nun schon -zigmal hingewiesen!
Dann finde ein besseres Wort - vielleicht ist es für Dich genießbarer, wenn ich zukünftig das Wort "menschen-maßstäblich" benutze.
Soweit kommt's noch. Der inflationäre (Fehl-)Gebrauch dieses Begiffs ist dein Versteck, den darin enthaltenen unterschwelligen Vorwurf hast du nie sauber begründen können. Das abzustellen, incl. exakter Begriffsverwendung, ist deine Sache.
closs hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben:"de-anthropozierten" Glauben kann man Naturvölkern durchaus zugestehen, nordamerikanische Indianer bspw. verankerten darin ihre Achtung für die Pflanzen und Tiere. Mann muss also immer sehen, was hinter diesem Glauben steht. Bei dem von dir offensichtlich bevorzugten Glauben an den christlichen Gott zeigt sich jedoch Anthropozentrismus², wenn man deiner Lesart diese Begriffes folgen würde!
Das hat etwas mit dem Doppelsinn des Wortes "anthropozentrisch" zu tun:
1) = "der Mensch steht im Mittelpunkt der Schöpfung".
2) = "der Mensch macht sich zum Maß der Dinge".
Christentum ist gleichzeitig für 1) und gegen 2).
1) führte zu 2) und somit ist Christentum beides.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

JackSparrow
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#209 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von JackSparrow » Do 8. Mär 2018, 11:12

closs hat geschrieben:1) = "der Mensch steht im Mittelpunkt der Schöpfung".
2) = "der Mensch macht sich zum Maß der Dinge".
Das ist kein Problem. In der vierdimensionalen Raumzeit ist alles relativ, also können wir den Mittelpunkt des Universums ansetzen wo wir wollen. Zum Beispiel auf mich persönlich, womit ich dann eben logischerweise das Maß aller Dinge wäre.

Wir könnten auch den geometrischen Mittelpunkt des Sonnensystems auf die Erde festlegen und dann völlig legitim behaupten, dass sich das gesamte Sonnensystem um die Erde dreht.

closs
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#210 Re: Was war die erste Sünde?;und was ist Sünde?

Beitrag von closs » Do 8. Mär 2018, 14:08

Detlef hat geschrieben: Du unterstellst den Skeptikern gegenüber dem "nicht kritisch-rational Nachweisbaren" automatisch, dass sie dieses dann als etwas betachten, was es nicht sein k ö n n n e. Das ist aber falsch!
Methodisch gibt es keine Probleme (und Popper hat es methodisch gemeint) - da sagt man einfach: "Mich interessiert nicht das Nicht-Falsifizierbare" - das ist vollkommen ok.

Das Problem liegt in der Umwandlung des Kritischen Rationalismus in eine Philosophie - denn dann hört man oft: "Solange geistige Dinge nicht falsifizierbar sind, gibt es sie nicht". - Mit anderen Worten: Man kann geistige Fragestellungen erst gar nicht thematisieren.

Detlef hat geschrieben:Deshalb heißt es ja z.B. auch : "Wissenschaft ist gottfrei, nicht gottlos".
Wissenschaft ist nicht das Problem - deren Ideologisierung ist das Problem. - Der methodische Atheismus ist richtig.

Detlef hat geschrieben:. Der inflationäre (Fehl-)Gebrauch dieses Begiffs ist dein Versteck, den darin enthaltenen unterschwelligen Vorwurf hast du nie sauber begründen können.
Doch - mehrfach. - Aber es wird nicht akzeptiert, dass Descartes immer noch recht hat.

Detlef hat geschrieben:1) führte zu 2) und somit ist Christentum beides.
Bei (2) kommt das Christentum eben zum exakt gegenteiligen Ergebnis.

JackSparrow hat geschrieben: In der vierdimensionalen Raumzeit ist alles relativ, also können wir den Mittelpunkt des Universums ansetzen wo wir wollen. Zum Beispiel auf mich persönlich, womit ich dann eben logischerweise das Maß aller Dinge wäre.
Das ist, erstens, richtig - zweitens geht es hier aber um etwas anderes - nämlich: Unseren sinnlichen und wissenschaftlichen Wahrnehmungshorizont zum Maßstab zu nehmen.

Zunächst ist klar: Wir haben nichts anderes. - Aber dann sollte weiter klar sein, dass deshalb unsere Wahrnehmungs-Horizont-Ergebnisse nicht absolut sein - in anderen Worten: Es könnte ganz anders sein - übrigens ein Spruch, den jeder Wissenschaftler, der diszipliniert arbeitet, auf Lager hat.

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