Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

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closs
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#61 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von closs » So 18. Feb 2018, 09:20

sven23 hat geschrieben:Man sollte sich aber davor hüten, alles schön zu reden.
Pluto hat geschrieben:Das halte ich für eine Verniedlichung der Zustände in biblischen, bzw römischen Zeiten.
Merkwürdig - ist die Verdeutlichung damaliger Zustände mit der Jetztzeit "Schönrednerei"?

sven23 hat geschrieben: Die Slavenaufstände im römischen Reich sprechen für sich.
Klar - so wie meinetwegen die Oktober-Revolution oder "Wir sind das Volk" für sich sprechen. - Es wäre "romantisch", wollte man den Zuständen von damals den Bezug zu heute verweigern.

sven23 hat geschrieben:Das Narrativ des jüdischen Volkes basiert doch gerade auf der Flucht aus der ägyptischen Sklaverei.
Richtig - man wollte die eigene (religiöse) Identität mit Grund und Boden verbinden.

sven23 hat geschrieben:Auch die Kirche hat zeitweise am Slavenhandel verdient.
Kann gut sein. - Aber immer wieder: Was ist der Unterschied zwischen einem römischen Sklaven und einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern mit 3 Minijobs? - Auch damals wurden die Sklaven nicht zum Frühstück verprügelt und zum Abendessen gefoltert, sondern waren zum Arbeiten da.

Pluto hat geschrieben:Ganz sicher waren die Sklaven im antiken Rom NICHT Teil der Familie.
Doch: "Unfreiheit war in Rom in erster Linie eine rechtliche Kategorie, die über die Lebensumstände des Betroffenen wenig aussagte. Der Sklave (lateinisch zumeist servus, neben anderen Termini) war nach römischem Recht keine Person und besaß somit auch keine Rechtsfähigkeit. Vielmehr unterstand er wie die übrigen Mitglieder der familia dem Oberhaupt des Hauses, dem pater familias, und wurde von ihm rechtlich vertreten (patria potestas)" (wik) - Jedoch: Der Pater familias durfte so ziemlich alles verfügen (sexuell, etc.) - der Sklave war rechtlos.

Pluto hat geschrieben: Es ist gut, dass die Sklaverei endlich im 19. Jahrhundert per Gesetz abgeschafft wurde.
Natürlich ist das gut. - Auch heute wäre einiges gut.

Pluto hat geschrieben:Wie sehr sich insbesondere Christen dagegen wehrten, erkennt man gut am Sezessionskrieg in den USA.
Naja - ich kann nicht erkennen, dass die Nordstaaten eine andere Religion hatten als die Südstaaten. - Mit anderen Worten: Die Gründe waren ehr wirtschaftlicher Natur - wie üblich.

Helmuth hat geschrieben:Ich finde auch nicht, dass deine Analogien hinken, es ist nämlich der innenwohnen geistliche Aspekt immer ein- und derslebe. Sklaverei ist nur dann ein Problem, wenn sie andere misshandelt. Dass ich z.B. für Gehalt meinen Job erledige, empfinde ich jenachdem, wie man mich behandelt entweder als satanisches oder als göttliches Verhältnis.
So übergreifend sehe ich das ebenfalls.

Mimi
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#62 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von Mimi » So 18. Feb 2018, 10:32

Amazing Grace….. :angel:
Sklaverei war praktisch in allen Völkern dieser Zeiten gang und gebe.
( „Barberei“ eben)….
Die wurde von den Menschen leider als „normal“ betrachtet, man könnte es vielleicht auch – unter heutiger Sprache – „selbstverständliche Staatsraison“ nennen.
(Stichwort auch Adel/Leibeigenschaft).
Fehlende Empathie …oder wer ist es wert, dass ich meine, evtl.? vorhandene, „hochwohlgeborene“ Empathie einsetze?
Wie oft genauso aus „wirtschaftlichen Gründen“. Beides jedenfalls ergänzt sich ja auch großartig.
Eine plötzliche, per Dekret sofort angeordnete Aufhebung dieser üblen Angelegenheiten
hätte wohl zu furchtbaren Aufständen geführt. (Wie so manches).
Eine „innere“ Einsicht hätte es so! nicht gebracht, fehlt ja bei vielen immer noch!!!!
Wir haben das – in milderer Form, sozusagen „um-etikettiert“ auch noch heute.
Es ist wohl ein langer Weg da heraus und hat bis heute mit der offensichtlich schweren Aufgabe zu tun, Menschen
erstmal als gleichwertig anzunehmen.

Man erinnere sich an den amerikanischen Bürgerkrieg – soooo viele Jahrhunderte später. Ebenso an England, das hauptsächlich durch die fürchterliche Sklaverei die finanziellen Mittel hatte, damals zu Großmacht aufzusteigen.
(Positives Stichwort John Newton/William Wilberforce).
Man kann den Versuch machen, irgendwie die „Verhältnisse/Denkweisen“ zu erklären-
das ist sicher hilfreich (und da bleibe ich bei gruseliger Barbarei) - entsprechend der Vorstellungen dieser Zeiten.
Dass – allerdings von manchen Christen - selbst mit dem NT in der Hand - noch immer versucht wird, dies irgendwie zu beschönigen oder zu rechtfertigen, ist …weiß nicht, wie ich das dann nennen soll….
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
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sven23
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#63 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von sven23 » So 18. Feb 2018, 10:44

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Man sollte sich aber davor hüten, alles schön zu reden.
Pluto hat geschrieben:Das halte ich für eine Verniedlichung der Zustände in biblischen, bzw römischen Zeiten.
Merkwürdig - ist die Verdeutlichung damaliger Zustände mit der Jetztzeit "Schönrednerei"?
Bei dir ist immer Vorsicht geboten, weil du dazu neigst, die Dinge aus ideologischen Gründen zu relativieren oder zu verharmlosen. (wie am Beispiel der Inquisition oder des Nazionalsozialismus zu sehen war)
Auch halte ich es für völlig überzogen, die Zustände antiker Skavenhaltung mit der heutigen BRD zu vergleichen.
Wenn man sich auf Feudalstrukturen in Indien, Kinderarbeit, Schuldknechtschaft oder asiatische Fremdarbeiter in arabischen Ölstaaten beziehen würde, wäre der Vergleich passender.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Die Slavenaufstände im römischen Reich sprechen für sich.
Klar - so wie meinetwegen die Oktober-Revolution oder "Wir sind das Volk" für sich sprechen. - Es wäre "romantisch", wollte man den Zuständen von damals den Bezug zu heute verweigern.
Aber nicht mit deinen unpassenden Vergleichen.
Der Nationalsozialismus dagegen sah die Unterjochung und Versklavung ganzer Völker vor, von der Ausrottung ganz zu schweigen.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Das Narrativ des jüdischen Volkes basiert doch gerade auf der Flucht aus der ägyptischen Sklaverei.
Richtig - man wollte die eigene (religiöse) Identität mit Grund und Boden verbinden.
Man wollte sich aus der "Knechtschaft" befreien, wenn es denn eine war und nicht zum jüdischen Narrativ gehört.

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Auch die Kirche hat zeitweise am Slavenhandel verdient.
Kann gut sein. - Aber immer wieder: Was ist der Unterschied zwischen einem römischen Sklaven und einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern mit 3 Minijobs?
Du hast Recht. Da besteht überhaupt kein Unterschied. Closssche Logik ist bestechend. :roll:

closs hat geschrieben: - Auch damals wurden die Sklaven nicht zum Frühstück verprügelt und zum Abendessen gefoltert, sondern waren zum Arbeiten da.
Aber man durfte entsprechend "nachhelfen", wenn man mit ihrer Leistung nicht zufrieden war.

Die Regeln für den Umgang mit Menschen zweiter Klasse sind immer wieder detailliert festgeschrieben (2. Mose 21,20-21): "Wer seinen Sklaven oder seine Sklavin schlägt mit einem Stock, dass sie unter seinen Händen sterben, der soll dafür bestraft werden. Bleiben sie aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er nicht dafür bestraft werden; denn es ist sein Geld." Erkennen Sie die juristische Spitzfindigkeit in diesem Gebot? Wer kann einem Sklavenhalter schon nachweisen, ob der verprügelte Sklave noch einen Tag am Leben geblieben war oder nicht?
Der unauffällige Nachsatz "... denn es ist sein Geld" zeigt zudem, welche Wertschätzung die Bibel einem Sklaven zumisst.

...
Die Bibel duldet den Umgang mit Sklaven nicht nur, sie ermuntert sogar unverhohlen dazu auf (3. Mose 25,44): "Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind."
...
Das Halten von Sklaven war so selbstverständlich, dass man alle möglichen Regeln zum Umgang mit Ihnen auflistete (2. Mose 21,26): "Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin ins Auge schlägt und zerstört es, der soll sie freilassen um des Auges willen." (Warum sollte man einen "beschädigten" Sklaven noch weiter durchfüttern?)
...
Wider Erwarten änderten auch die Schreiber des Neuen Testaments ihre Ansicht nicht und der Apostel Paulus erlaubte zwar einem Sklaven, an seinen Gott zu glauben, wäre aber nicht auf die Idee gekommen, ihn freizulassen (Eph 6,8): "Was ein jeder Gutes tut, das wird er vom Herrn empfangen, er sei Sklave oder Freier."
(Kol 3,22) "Ihr Sklaven, seid gehorsam in allen Dingen euren irdischen Herren!"
(1 Tim 6,1): "Alle, die als Sklaven unter dem Joch sind, sollen ihre Herren aller Ehre wert halten."

Quelle: bibelkritik.ch

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ganz sicher waren die Sklaven im antiken Rom NICHT Teil der Familie.
Doch: "Unfreiheit war in Rom in erster Linie eine rechtliche Kategorie, die über die Lebensumstände des Betroffenen wenig aussagte. Der Sklave (lateinisch zumeist servus, neben anderen Termini) war nach römischem Recht keine Person und besaß somit auch keine Rechtsfähigkeit. Vielmehr unterstand er wie die übrigen Mitglieder der familia dem Oberhaupt des Hauses, dem pater familias, und wurde von ihm rechtlich vertreten (patria potestas)" (wik) - Jedoch: Der Pater familias durfte so ziemlich alles verfügen (sexuell, etc.) - der Sklave war rechtlos.
Closs hat ein seltsames Verständnis von Familie. Ob das daran liegt, dass er aus Bayern kommt? :lol:


closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wie sehr sich insbesondere Christen dagegen wehrten, erkennt man gut am Sezessionskrieg in den USA.
Naja - ich kann nicht erkennen, dass die Nordstaaten eine andere Religion hatten als die Südstaaten. - Mit anderen Worten: Die Gründe waren ehr wirtschaftlicher Natur - wie üblich.
Aber die Südstaaten interpretierten die Religion mehr alttestamentarisch, wie das heute noch im Bible Belt üblich ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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closs
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#64 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von closs » So 18. Feb 2018, 13:30

sven23 hat geschrieben:Bei dir ist immer Vorsicht geboten, weil du dazu neigst, die Dinge aus ideologischen Gründen zu relativieren oder zu verharmlosen. (wie am Beispiel der Inquisition oder des Nazionalsozialismus zu sehen war)
Für Dich und Deinesgleichen war zu sehen - wärest Du bereit, von Deinem ideologischen Blockdenken wegzukommmen, würdest Du erkennen, dass da ganz und gar nichts verharmlost wurde. - Was Du machst ist gefährlich, weil damit - wenn es zur Regel wird - Leute scharenweise zu PArteien wie der AfD getrieben werden. - Und dann sollte man besser mit dem Finger auf sich selber zeigen, als sich in Empörungs-Orgasmen zu ergehen.

sven23 hat geschrieben:Auch halte ich es für völlig überzogen, die Zustände antiker Skavenhaltung mit der heutigen BRD zu vergleichen.
Wenn man sich auf Feudalstrukturen in Indien, Kinderarbeit, Schuldknechtschaft oder asiatische Fremdarbeiter in arabischen Ölstaaten beziehen würde, wäre der Vergleich passender.
Dazu gibt es Sozial-Historiker, die das jenseits weltanschaulicher Einflüsse ganz gut darstellen können.

sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:

sven23 hat geschrieben:
Auch die Kirche hat zeitweise am Slavenhandel verdient.

Kann gut sein. - Aber immer wieder: Was ist der Unterschied zwischen einem römischen Sklaven und einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern mit 3 Minijobs?


Du hast Recht. Da besteht überhaupt kein Unterschied. Closssche Logik ist bestechend.
S.o.: Frag mal einen ideologie-unverdächtigen Sozialhistoriker. - Die Antwort kenne ich in Bezug auf Rom NICHT genau - allerdings bin ich relativ gut über das Sozialwesen des Mittelalters informiert. Da war einiges herb, aber weit weniger schlimm, als wie es heute dargestellt wird - und durchaus vergleichbar mit meinen Beispielen der heutigen Wirklichkeit.

sven23 hat geschrieben:Aber man durfte entsprechend "nachhelfen", wenn man mit ihrer Leistung nicht zufrieden war.
Richtig - die Sklaven waren ohne eigenen Rechte. - Angestellte ohne Gesetze und Gewerkschaften. - Trotzdem darf man nicht daraus schließen, dass es unter den allmächtigen "Familien-Patronen" mehr Sadisten gab als heute.

sven23 hat geschrieben:Closs hat ein seltsames Verständnis von Familie. Ob das daran liegt, dass er aus Bayern kommt?
Ethnisch komme ich NICHT aus Bayern - und meine Zitate der römischen Familienverhältnisse haben damit auch nichts zu tun. - Also wie gewohnt: Zwei Fehler in einem Satz. :lol:

sven23 hat geschrieben:Aber die Südstaaten interpretierten die Religion mehr alttestamentarisch, wie das heute noch im Bible Belt üblich ist.
Das ist im weißen Christentum der USA überall mehrheitlich so - also auch im Norden - leider.

piscator
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#65 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von piscator » So 18. Feb 2018, 14:16

closs hat geschrieben:Aber immer wieder: Was ist der Unterschied zwischen einem römischen Sklaven und einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern mit 3 Minijobs?
Ich versuche mal das zu beantworten, auch wenn sich mir innerlich alles dagegen sträubt:

Der römische Sklave war rechtlos, kein Mensch, sondern ein Ding. Er konnte erniedrigt, gefoltert, verstümmelt oder getötet werden. Oft wurde er kastriert. Hatte er sehr großes Glück, lebte er im Haushalt der römischen Oberschicht mit mannigfaltigen Aufgaben. Frauen waren, wenn das Äußerliche stimmte, meist Sexualobjekte mit extrem geringer Lebensdauer.

Das waren die Sklaven, die Glück hatten. Der überwiegende Teil der Sklaven dagegen schuftetet in den Bergwerken, in der Landwirtschaft oder in den Steinbrüchen oder in der Industrie. Und ja, die Römer kannten bereits Vorläufer einer industriellen Fertigung,. Das betraf das Bauwesen mit Ziegelbrennereien, Maurerarbeiten, Planierung mit Trockenlegung von Sümpfen, Kanalbau und Straßenbau, dazu Serienfertigung von Gegenständen des täglichen Bedarfs, wie Tongeschirr, Lampen und Kleidung. Die Arbeit dort muss die Hölle gewesen sein, die Arbeitskräfte waren Sklaven, die aus aller Herren Länder nach Rom verfrachtet wurden.
Nicht zu vergessen die Galeerensklaven, die angekettet unter Deck buchstäblich in der eigene Sche**e saßen und bis zu ihrem schnellen Tod nie mehr das Tageslicht erblickten.

Ja, es gab Sklaven, die aufgestiegen sind, mit Sicherheit waren das extrem wenige im Vergleich zu den Römern, die aus unterschiedlichen Gründen in die Sklaverei gingen.

Der Vergleich mit der heutigen alleinerziehenden Mutter ist - mit allem Respekt zu den hier Anwesenden - zum Kotzen. Es ist eine Beleidigung für alle, die hier hart arbeiten, um ihre Familien zu ernähren und ihren Kindern eine Zukunft bieten zu können.
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#66 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von sven23 » So 18. Feb 2018, 15:53

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Bei dir ist immer Vorsicht geboten, weil du dazu neigst, die Dinge aus ideologischen Gründen zu relativieren oder zu verharmlosen. (wie am Beispiel der Inquisition oder des Nazionalsozialismus zu sehen war)
Für Dich und Deinesgleichen war zu sehen - wärest Du bereit, von Deinem ideologischen Blockdenken wegzukommmen, würdest Du erkennen, dass da ganz und gar nichts verharmlost wurde. - Was Du machst ist gefährlich, weil damit - wenn es zur Regel wird - Leute scharenweise zu PArteien wie der AfD getrieben werden. - Und dann sollte man besser mit dem Finger auf sich selber zeigen, als sich in Empörungs-Orgasmen zu ergehen.
Was geht bloß in deinem Kopf vor.?
Weil closs die Inquisition und den Nationalsozialismus verharmlost und man ihn darauf hinweist, treibt man die Menschen in die AFD. Wirrer kann man wohl nicht mehr argumentieren. :roll:

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Auch halte ich es für völlig überzogen, die Zustände antiker Skavenhaltung mit der heutigen BRD zu vergleichen.
Wenn man sich auf Feudalstrukturen in Indien, Kinderarbeit, Schuldknechtschaft oder asiatische Fremdarbeiter in arabischen Ölstaaten beziehen würde, wäre der Vergleich passender.
Dazu gibt es Sozial-Historiker, die das jenseits weltanschaulicher Einflüsse ganz gut darstellen können.
Kannst du welche benennen, die die antike Sklavenhaltung mit den Verhältnissen in der heutigen BRD vergleichen? Quellen?

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Auch die Kirche hat zeitweise am Slavenhandel verdient.
Kann gut sein. - Aber immer wieder: Was ist der Unterschied zwischen einem römischen Sklaven und einer alleinerziehenden Mutter von zwei Kindern mit 3 Minijobs?
Du hast Recht. Da besteht überhaupt kein Unterschied. Closssche Logik ist bestechend.
S.o.: Frag mal einen ideologie-unverdächtigen Sozialhistoriker. -.....- und durchaus vergleichbar mit meinen Beispielen der heutigen Wirklichkeit.
Dann bennene mal einen, der deine Meinung vertritt.


closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber man durfte entsprechend "nachhelfen", wenn man mit ihrer Leistung nicht zufrieden war.
Richtig - die Sklaven waren ohne eigenen Rechte. - Angestellte ohne Gesetze und Gewerkschaften. - Trotzdem darf man nicht daraus schließen, dass es unter den allmächtigen "Familien-Patronen" mehr Sadisten gab als heute.
Na, dann ist in der closschen Ethik ja alles in Butter. :roll:



closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Aber die Südstaaten interpretierten die Religion mehr alttestamentarisch, wie das heute noch im Bible Belt üblich ist.
Das ist im weißen Christentum der USA überall mehrheitlich so - also auch im Norden - leider.
Traditionell im Süden mehr als im Norden. (siehe Klu-Klux-Klan)
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#67 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von sven23 » So 18. Feb 2018, 15:54

piscator hat geschrieben: Der Vergleich mit der heutigen alleinerziehenden Mutter ist - mit allem Respekt zu den hier Anwesenden - zum Kotzen. Es ist eine Beleidigung für alle, die hier hart arbeiten, um ihre Familien zu ernähren und ihren Kindern eine Zukunft bieten zu können.
Sehe ich genau so. Ich weiß nicht, was closs mit seinen unpassenden Vergleichen bezweckt?
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#68 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von piscator » So 18. Feb 2018, 16:24

Closs, den ich im übrigen sehr schätze, hat das bestimmt nicht so gemeint, wie es rüber kam.
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#69 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von closs » So 18. Feb 2018, 18:32

piscator hat geschrieben:Der Vergleich mit der heutigen alleinerziehenden Mutter ist - mit allem Respekt zu den hier Anwesenden - zum Kotzen.
Meine Frau ist seit Jahrzehnten ein Magnet für Sozialfälle, von denen ich einiges mitkriege. - Da gibt es bspw. die 32jährige Frau, der man die Kinder quasi aus dem Wochenbett weggenommen hat, weil es eine hohe Nachfrage an Adoptionen gab - diese Frau hat jetzt die 5 Namen ihrer Kinder auf dem Oberarm tätowiert und weitere 2 Kinder, die sie behalten durfte. - Hätte man ihr eine anständige Wohnung gegeben und ausreichend Geld, hätte man sich dies vermutlich alles sparen können.

Nach einem Artikel in der neuesten ZEIT liegt das durchschnittlich verfügbare Einkommen (netto und incl Wohngeld/Kindergeld) pro HAUSHALT bei weniger als 2.000 Euro pro Monat. - Das heißt: 50% aller Haushalte haben weniger als 2.000 Euro pm zur Verfügung. - Wer Kinder hat, weiß, was das bedeutet: 800 Euro Miete warm, etc.

Nein - diese Leute werden nicht versklavt und haben Rechte - aber sie sind oft nicht in der Lage, sie wahrzunehmen - durchaus auch aus intellektuellen Mängeln, aber oft auch deshalb, weil das Busgeld nicht da ist, 4 Mal im Monat ins Amt zu fahren.

Mit anderen Worten (um obiges weiterzuführen):
Es gibt um die 20% Haushalte, die weniger als 1.200 Euro pm haben - HAUSHALTE. - Was macht man? Man wird zwar nicht sexuell missbraucht, aber man versucht, privat auf den Strich zu gehen - Anmerkung: In STERN-TV wurde die Zahl von 400.000 Prostituierten genannt plus einer mehr als doppel so hohen Dunkelziffer - man rechne mit ca. 1.000.000 Menschen (allermeistens Frauen).

Mit anderen Worten:
Nein - es gibt bei uns keine Löwen, denen man vorgeworfen wird (das verstößt gegen die Political Correctness :devil: ) - und auch keine Ziegelwerke. - Aber es gibt das, was ich hier berichte.

Wenn meine Frau nicht so aktiv wäre, würde ich das beruflich nicht mitgekriegt haben - und in Deiner Kanzlei tauchen diese unteren 20% wahrscheinlich auch nicht auf. - Aber es gibt sie.

piscator hat geschrieben:Es ist eine Beleidigung für alle, die hier hart arbeiten, um ihre Familien zu ernähren und ihren Kindern eine Zukunft bieten zu können.
Sehe ich anders - die verstehen das sehr wohl. - Und diese Leute bewundere ich sogar: 3 Kinder, 2 Jobs und nochmal 2 450-Jobs - damit es langt. - "Langt" heißt, dass am Ende knapp 3.000 Euro incl. Kindergeld da sind. - Bei den Mietpreisen für eine große Familie bleibt da nicht viel mehr als 2.000 Euro übrig - und wenn eine unerwartete Autoreparatur über 200 Euro kommt, muss man schon wieder 2 Monate sparen.

Diese Leute haben sehr wohl Verständnis für die, denen es noch schlechter geht.

sven23 hat geschrieben: Ich weiß nicht, was closs mit seinen unpassenden Vergleichen bezweckt?
Es geht darum, ideologische Gegenüberstellungen von "dunklem Mittelalter" oder "Sklaven-Haltung in Rom" versus "Wir sind heute aber aufgeklärt - bei uns gibt es so was nicht" zu relativieren. - Es ist nicht schwarz-weiß.

sven23 hat geschrieben:Weil closs die Inquisition und den Nationalsozialismus verharmlost und man ihn darauf hinweist, treibt man die Menschen in die AFD. Wirrer kann man wohl nicht mehr argumentieren.
Traditionell wieder 2 Fehler, aber ein richtiges ist auch dabei:

1) Richtig: "Wirrer kann man nicht argumentieren" - da hast Du wirklich recht. - Fairerweise solltest Du hinzufügen, dass diese Argumentation DEINE Erfindung ist und nicht meine.

2) Falsch: Ich habe nie die Inquisition verharmlost, sondern versucht, sie ideologiefrei zu betrachten.

3) Ebenfalls falsch: Ich habe nie den Nationalsozialismus verharmlost, sondern versucht, ihn ideologiefrei zu betrachten.

sven23 hat geschrieben:Kannst du welche benennen, die die antike Sklavenhaltung mit den Verhältnissen in der heutigen BRD vergleichen?
Einige Standardwerke findest Du bei wik genannt - ausdrücklich verglichen wird dort NICHT mit der BRD. - Aber wenn Du verstanden hast, was sie schreiben, hast Du eine Grundlage, selber zu vergleichen.

sven23 hat geschrieben: dann ist in der closschen Ethik ja alles in Butter.
Soll man daraus schließen, dass es nur dann für Dich ideologie-befriedigend ist, wenn die "Chefs" damals alle Sadisten waren?

sven23 hat geschrieben:Traditionell im Süden mehr als im Norden. (siehe Klu-Klux-Klan)
Weiß ich nicht genau - was ich weiß, ist, dass Palin aus Alaska stammt und Scott Brown aus Massachusetts (Stichwort: Tea party). - Aber da können wir beide recht haben.

Helmuth
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#70 Re: Darf ich Kanadier als Sklaven halten? - Das AT mal ganz wörtlich genommen

Beitrag von Helmuth » So 18. Feb 2018, 18:47

closs hat geschrieben:Und dann sollte man besser mit dem Finger auf sich selber zeigen, als sich in Empörungs-Orgasmen zu ergehen.
Hört, hört! Ungewohnte Töne von meinem Bruder Clossy. :clap:

piscator hat geschrieben: Der römische Sklave war rechtlos, kein Mensch, sondern ein Ding. Er konnte erniedrigt, gefoltert, verstümmelt oder getötet werden. Oft wurde er kastriert. Hatte er sehr großes Glück, lebte er im Haushalt der römischen Oberschicht mit mannigfaltigen Aufgaben. Frauen waren, wenn das Äußerliche stimmte, meist Sexualobjekte mit extrem geringer Lebensdauer.
Lege dazu bitte erst eine gültige historische Quelle offen. Was du da sagst ist eine Pauschalierung, und ich behaupte aus der Quelle "Hörensagen". Umgekehrterweise könnte man auch sagen, na die Nazis, so schlimm waren die auch nicht, immerhin haben wir von ihnen den VW bekommen.

Auf diesem Nievau bewegt sich für mich deine historische Perspektive. Allein schon der Ausdruck "Der römische Sklave". Damit bist du m.E. bereits ein wenig als Unwissender überführt.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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